"Dürfen wir unsere Alten entsorgen"?: Pro und Kontra Euthanesie ("Schöner Tod")

Pro und Kontra Euthanesie ("Schöner Tod")

  • Jeder Mensch hat das Recht auf Euthanesie nach freiem Willen !

    Stimmen: 27 69,2%
  • Euthanesie in jeder Form gehört streng verboten !

    Stimmen: 2 5,1%
  • Sterbeerleichterung ja, Sterbehilfe nein !

    Stimmen: 9 23,1%
  • Wenn es gesetzlich geregelt ist (wie bei der Abtreibung), habe ich nichts dagegen !

    Stimmen: 1 2,6%
  • Schwerkranke jeden Alters sollten euthanesiert werden !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die Alten haben eh schon lange gelebt und kosten nur Geld !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Todkranke sollte man schnell erlösen !

    Stimmen: 1 2,6%
  • Unlebenswertes Leben soll der Gesellschaft nicht zur Last fallen !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ist mir egal, wir haben sowieso Überbevölkerung !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich kann mich nicht entscheiden !

    Stimmen: 3 7,7%

  • Umfrageteilnehmer
    39
Gestern war ich auf einer Fortbildung über Haftungsrecht in der Pflege.

Dabei hat uns die dozierende Rechtsanwältin erklärt, dass selbst eine Patientenverfügung, die beim Notar beglaubigt wurde, nicht zwingend den Arzt aus der Haftung befreit, der auf Wunsch des Patienten die lebenserhaltenden Maßnahmen weglässt, wenn abzusehen ist, dass austherapiert ist und der Kranke kurz vorm Sterben steht!
Es komme - so sagte sie - immer darauf an, vor welchem Gericht/in welchem Bundesland (D) der Fall lande.
Einige Richter verurteilen den Arzt wegen unterlassener Hilfeleistung, wenn er z.B. keine Magensonde gelegt hat in Folge einer OP an einem anderen Körperteil, der Patient nicht selbstständig Nahrung aufnehmen kann und das sogar, obwohl eine Patientenverfügung vorliegt, die ihn davon entbindet. Der Arzt hat das Risiko! Er hat den Eid des Hipprokrates geschworen und ist IMMER VERPFLICHTET, Leben zu erhalten.
Da kommt man schon ins Grübeln, nicht wahr?

Andere Gerichte stellen das Patientenrecht als Selbstbestimmung dar, so dass der Arzt nicht haftbar gemacht wird.
Wohl dem, der im für ihn richtigen Bundesland arbeitet!!!

D.h., lt. Urteil BGH sind Patientenverfügungen nur unter bestimmten Voraussetzungen gültig, wenn sie sorgfältig formuliert sind und der geprüfte Einzelfall zutrifft.
Da frage ich mich nun wirklich, ob ich überhaupt eine solche Verfügung für mich erstelle, die mich noch Geld kostet beim Notar, damit sie glaubwürdig genug ist, die ich zudem noch alle 2 Jahre erneut unterschreiben muss mit Zeugen, dass ich auch Herr meiner Sinne bin u. u. u.
Vielleicht ja alles unnötig. Kommt eh drauf an, an welchen Mediziner ich gerate und wie der sich in meinem Sterbe- oder Wiederbelebungsfall entscheidet.
Heftige Erkenntnis für mich.
 
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Zu der hier im thread herauslesbaren Angst vor Schmerzen kann ich nur sagen, dass die Schmerztherapie schon enorme Fortschritte gemacht hat und dass unser Hospiz z.B. Schmerzseminare für Pflegekräfte, Ärzte und überhaupt medizin. Personal anbietet.
Ich habe an einem solchen teilgenommen und war als damals angehende Altenpflegerin stark beeindruckt über die bestehenden Möglichkeiten.

Bei uns hier gibt es ein Onkologisches Forum, in welchem sich behandelnde Ärzte von Krebspatienten und speziell ausgebildete Schmerztherapeuten zusammengeschlossen haben, die eine ambulante Versorgung anbieten und sowohl in Privathaushalte zu Sterbenden kommen als auch in Pflegeheime und Krankenhäuser.
Sie bieten z.B. ein kleines, tragbares Gerät namens Perfuser an, der Morphine mittels eines Minicomputers zu bestimmten Intervallen in festgelegten Dosierungen direkt über eine Infusion an den Patienten abgibt.

Ich habe das einmal bei einer Patientin im Pflegeheim erlebt.
Die Ampullen reichten genau für 1,5 Tage. Dann kam der Arzt wieder vorbei mit seinem Betäubungsmittelkoffer und hat nachgefüllt, nach dem Befinden gefragt und evtl. die Dosis angepasst. Bei allzugroßer Schläfrigkeit eben weniger oder weniger und Kombi mit anderen Präparaten, oder bei zunehmenden Tumorschmerzen mehr verordnet und verabreicht.

Besagte Patientin hatte zuletzt keine Kraft mehr und fragte mich, ob sie sich mit dem Gerät nicht einfach selbst ein Ende setzen könnte. Der Arzt erklärte mir dann, dass für den Notfall, dass neue Schmerzspitzen auftreten, die Möglichkeit bestehe, ZUSÄTZLICH zu der programmierten, sich selbst auslösenden Injektion täglich 2 Drücke von der Leidenden selbst abgegeben werden können, dieses jedoch technisch so gesteuert ist, dass sie a) erst frühstens 2 Std. nach der letzten Gabe und b) somit niemals beide gleichzeitig gesetzt werden können. Also Überdosis u. Selbstmord ausgeschlossen.
Das klingt jetzt hart. Aber es gab ja auch immer noch die Möglichkeit, bei einer nichtaushaltbaren Attacke diesen reisenden Doktor per Handy anzufordern, und er wäre schnellstens gekommen, um noch etwas aus seinem Wissen beizusteuern.
Er saß auch zuletzt am Bett der Sterbenden (60 Jahre) und hielt ihr und ihrer Mutter (80Jahre alt) die Hände.
Der Tod der Tochter war friedlich und weitestgehend schmerzfrei.

So wie es in D im BGB § 1 steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

... und dazu gehört größtmögliche Schmerzfreiheit.

Das lernen Altenpflegeschüler gleich zu Anfang ihrer Ausbildung.

Das war mein Beitrag, um allen, die so ganz fürchterliche Angst vor unerträglichen Schmerzen haben, ein wenig diese zu mildern.
Hinschauen, Nachfragen, Belesen - wenn ich was weiß, bin ich ruhiger, als wenn ich nur immer vermute und Angst schiebe.

Nachtgrüße von Romaschka
 
Und deine heutigen Gedanken das jetzt und hier noch zu leben was sagen sie dir?
Vielleicht sitze ich auf der Leitung, aber ich verstehe Deine Frage nicht wirklich.
Wenn Du meine Beziehung, meine Einstellung zum Tod meinst, so ist der ein völlig normaler Teil meines Lebens geworden - so wie einkaufen gehen oder ins Kino.
Natürlich nur beschränkt auf mich selbst.
Im "Hier und Jetzt" sind wir alle lediglich Gefangene von Zeit und Umständen - die fehlende Angst vor dem Tod und das subjektive Wissen um ein Weiterleben lassen allerdings unabänderbar dieses Leben in einem anderen Licht erscheinen, sodaß es schwierig ist, mit den Anforderungen unserer Gesellschaft zurecht zu kommen oder eigentlich unmöglich, da sich die Wertigkeiten völlig verändert haben.


L.G.

Ramar
 
Vielleicht sitze ich auf der Leitung, aber ich verstehe Deine Frage nicht wirklich.
Wenn Du meine Beziehung, meine Einstellung zum Tod meinst, so ist der ein völlig normaler Teil meines Lebens geworden - so wie einkaufen gehen oder ins Kino.
Natürlich nur beschränkt auf mich selbst.
Im "Hier und Jetzt" sind wir alle lediglich Gefangene von Zeit und Umständen - die fehlende Angst vor dem Tod und das subjektive Wissen um ein Weiterleben lassen allerdings unabänderbar dieses Leben in einem anderen Licht erscheinen, sodaß es schwierig ist, mit den Anforderungen unserer Gesellschaft zurecht zu kommen oder eigentlich unmöglich, da sich die Wertigkeiten völlig verändert haben.


L.G.

Ramar


Könntest du was die Anforderungen und die Wertigkeit in der Gesellschaft betrifft hier näher erklären?
Klar jeder Mensch hat je nach erlebten seine eigene Denkschiene aber da es mit dem Tod (sterben) etwas zu tun hat würde es mich interessieren.

LG
 
Könntest du was die Anforderungen und die Wertigkeit in der Gesellschaft betrifft hier näher erklären?
Klar jeder Mensch hat je nach erlebten seine eigene Denkschiene aber da es mit dem Tod (sterben) etwas zu tun hat würde es mich interessieren.
In aller Kürze, gehört ja nicht wirklich in diesen Thread: Für mich stellte sich dadurch eigentlich schon von Kindheit an eher die Frage, gibt es ein Leben VOR dem Tod als die, was nach dem Tod kommt?
Für mich sind und waren immer gesellschaftliche Werte ohne wirkliche Bedeutung, also die typischen Ziele und Zwänge nach Geld, Reichtum, Erfolg, Anerkennung bedeutungslos. Durch das/die Nahtoderlebnisse wurde die Perspektive verändert.
Damit gerät man in eine Situation, in welcher man in der Gesellschaft irgendwie gegen diese lebt und, das ist kein Lamento, auch kaum verstanden wird - da ja meist die normalerweise vorhandenen Motivationen unterstellt werden. Bei mir war ein weiterer Effekt, daß ich versuchte so viel wie möglich zu erleben und auch zu machen. Alleine schon dadurch habe ich eine extrem bewegte Lebensgeschichte.

L.G.

Ramar
 
Es stellt sich die Frage, warum wollen sie nicht sterben. Habe sie noch eine Aufgabe, wollen die Verwandten nicht loslassen, haben sie Angst vor dem Tod

Es sollte in dem Sinn vielleicht Sterbehilfe gegeben werden, in dem man bei der ganzen Familie die Angst vor dem Tod wegnimmt.

Was passiert bei vielen Menschen, wenn jemand stirbt? Reden die Leute darüber oder glauben sie, stark sein zu müssen. Ich muss mich hinter einer Maske verbergen und zurück zur Tagesordnung. Deshalb wollen wir geliebte Menschen nicht gehen lassen. Deshalbe müssen sich todkranke Menschen ziemlich oft aus dem Leben "davonstehlen".

Ich bin der Meinung, dass das Thema Tod einmal öffentlich wird, damit die Angst davor mal verschwindet. Es gab (oder gibt) doch Stämme die sich bewusst dazu stellen, meine Zeit ist aus und jetzt sterbe ich. Die brauchen keine Spritze, damit sie sterben. Sie hören einfach auf zu Atmen, doch bewusst.

Unsere Zivilisation macht dies alles Unbewusst. "Denn ich darf ja nicht sterben, ich kann dies den und den nicht antun, ich habe Angst, dass ich in die Hölle kommen, Im Sarg ist es so finster. Ich will nicht, dass es einfach aus ist.

Weil wir von Sterbehilfe sprechen: Ich bin teils, teils dafür. Doch wenn ich über einen anderen bestimmen soll, dass er "eingeschläfert" werden soll, würde ich mich schwer tun.

Bei meiner Katze war es so. Wir haben lange gebraucht. Er war eine Woche lang in der Tierklinik, obwohl ich wusste, dass er schwer krank war. Doch wir haben es versucht, denn der andere Kater hatte die selbe Krankheit und er hat überlebt.

Einen Nacht vor der Entscheidung (wir hatten uns einen bestimmten Tag gesetzt, wo dies entschieden werden soll) bin ich im Bett gelegen und habe Energie geschickt, dass er sich entscheidet, weil wir es nicht können. Als wir in die Klinik kamen, haben sie uns mitgeteilt, dass er verstorben ist.
Wir haben losgelassen und deshalb ist er verstorben.

Wie mein Schwiegervater. Er starb in der Zeit, wo keiner in der Klinik war (das war eine Stunde, wo ihn seine Frau alleine ließen und die Kinder hatten an diesem Tag keine Zeit).
Und dies passiert, lt. den Krankenhäuser ziemlich oft. Die Familie konnte loslassen und deshalb können die Sterbenskranke sich entscheiden zu gehen.

Schuldgefühle bleiben ziemlich oft bei den Hinterbliebenen. Warum war ich nicht dabei, ich habe mich gar nicht von ihm verabschiedet...

Der Tod ist was natürliches und warum sollte man so ein Thema verschlechtern oder verheimlichen?
 
In aller Kürze, gehört ja nicht wirklich in diesen Thread: Für mich stellte sich dadurch eigentlich schon von Kindheit an eher die Frage, gibt es ein Leben VOR dem Tod als die, was nach dem Tod kommt?
Für mich sind und waren immer gesellschaftliche Werte ohne wirkliche Bedeutung, also die typischen Ziele und Zwänge nach Geld, Reichtum, Erfolg, Anerkennung bedeutungslos. Durch das/die Nahtoderlebnisse wurde die Perspektive verändert.
Damit gerät man in eine Situation, in welcher man in der Gesellschaft irgendwie gegen diese lebt und, das ist kein Lamento, auch kaum verstanden wird - da ja meist die normalerweise vorhandenen Motivationen unterstellt werden. Bei mir war ein weiterer Effekt, daß ich versuchte so viel wie möglich zu erleben und auch zu machen. Alleine schon dadurch habe ich eine extrem bewegte Lebensgeschichte.

L.G.

Ramar


Wenn ich mir dein kurz geschriebenes durch lese denke ich müssen Menschen erst unten ankommen um wirklich zu leben.
Ja man trifft nur wenige Menschen die sich nicht in ihre Oberflächlichkeit verloren haben.

Ein Danke :)

LG
 
... Durch das/die Nahtoderlebnisse wurde die Perspektive verändert.
Damit gerät man in eine Situation, in welcher man in der Gesellschaft irgendwie gegen diese lebt und, das ist kein Lamento, auch kaum verstanden wird - da ja meist die normalerweise vorhandenen Motivationen unterstellt werden. Bei mir war ein weiterer Effekt, daß ich versuchte so viel wie möglich zu erleben und auch zu machen. Alleine schon dadurch habe ich eine extrem bewegte Lebensgeschichte.

Hallo Ramar,
mir geht es auch so seit meinem NTE.
Die riesige Angst vor Schmerz ist weg, weil ich WEIß, dass die Wahrnehmung ab dem unerträglichsten Punkt in Bewusstlosigkeit schalten kann.
Bewusst-unbewusstes Atem-Einstellen und somit Schmerzvermeidung unter In-Kauf-Nehmen des Todes als die erträglichere Variante...
Klingt sicher für jemanden, der das nicht selbst erfahren hat, ziemlich krass.

Fühlst du dich durch deine extrem bewegte Lebensgeschichte lebenssatt? Ist "lebenssatt" mit "lebensmüde" gleichzusetzen?

Ich habe mich selbst schon ertappt, dass ich empfand, dass ich schon sooo viel erlebt habe, dass da eigentlich fast nichts mehr fehlen würde. Fühlte mich satt und dachte, wenn ich jetzt sterben würde, hätte ich wohl nichts Wichtiges versäumt.
Diese Erkenntnis war doppelt belegt: Zum einen zog sie mich aus meiner Depression. Es entstand ein Zustand von Freiheit in mir.
Zum anderen war der Nebeneffekt, dass ich mich wohlfühlte und eine innere Gewissheit aufkam, dass alles einfach nur gut ist, wie es ist. Dass ich mich wohl ganz gut durchgeboxt habe und es auch weiterhin tun werde.

Ramar, kennst du das auch so?

L.G., Romaschka
 
Wenn ich mir dein kurz geschriebenes durch lese denke ich müssen Menschen erst unten ankommen um wirklich zu leben.
Ja man trifft nur wenige Menschen die sich nicht in ihre Oberflächlichkeit verloren haben.

Meine liebe Tigermaus,
wieder einmal möchte ich dir zustimmen aus vollstem Herzen.
Leider schotten sich auch viele Pflegekräfte ab, um sich wohl zu schonen oder zu schützen und lassen tiefergehende Gedanken und Gefühle nicht zu. Da arbeitet man im selben Team, aber es kommen nicht zwingend gleiche Beobachtungen und Schlussfolgerungen zustande.
Manchmal macht mich das einsam und traurig.
Dann bin ich froh, wenn ich hier finde, was mich innerlich bewegt.

Danke dir und auch Ramar, Inti und vielen anderen!
Romaschka
 
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Es stellt sich die Frage, warum wollen sie nicht sterben. Habe sie noch eine Aufgabe, wollen die Verwandten nicht loslassen, haben sie Angst vor dem Tod

Es sollte in dem Sinn vielleicht Sterbehilfe gegeben werden, in dem man bei der ganzen Familie die Angst vor dem Tod wegnimmt.

Was passiert bei vielen Menschen, wenn jemand stirbt? Reden die Leute darüber oder glauben sie, stark sein zu müssen. Ich muss mich hinter einer Maske verbergen und zurück zur Tagesordnung. Deshalb wollen wir geliebte Menschen nicht gehen lassen. Deshalbe müssen sich todkranke Menschen ziemlich oft aus dem Leben "davonstehlen".

Ich bin der Meinung, dass das Thema Tod einmal öffentlich wird, damit die Angst davor mal verschwindet. Es gab (oder gibt) doch Stämme die sich bewusst dazu stellen, meine Zeit ist aus und jetzt sterbe ich. Die brauchen keine Spritze, damit sie sterben. Sie hören einfach auf zu Atmen, doch bewusst.

Unsere Zivilisation macht dies alles Unbewusst. "Denn ich darf ja nicht sterben, ich kann dies den und den nicht antun, ich habe Angst, dass ich in die Hölle kommen, Im Sarg ist es so finster. Ich will nicht, dass es einfach aus ist.

Weil wir von Sterbehilfe sprechen: Ich bin teils, teils dafür. Doch wenn ich über einen anderen bestimmen soll, dass er "eingeschläfert" werden soll, würde ich mich schwer tun.

Bei meiner Katze war es so. Wir haben lange gebraucht. Er war eine Woche lang in der Tierklinik, obwohl ich wusste, dass er schwer krank war. Doch wir haben es versucht, denn der andere Kater hatte die selbe Krankheit und er hat überlebt.

Einen Nacht vor der Entscheidung (wir hatten uns einen bestimmten Tag gesetzt, wo dies entschieden werden soll) bin ich im Bett gelegen und habe Energie geschickt, dass er sich entscheidet, weil wir es nicht können. Als wir in die Klinik kamen, haben sie uns mitgeteilt, dass er verstorben ist.
Wir haben losgelassen und deshalb ist er verstorben.

Wie mein Schwiegervater. Er starb in der Zeit, wo keiner in der Klinik war (das war eine Stunde, wo ihn seine Frau alleine ließen und die Kinder hatten an diesem Tag keine Zeit).
Und dies passiert, lt. den Krankenhäuser ziemlich oft. Die Familie konnte loslassen und deshalb können die Sterbenskranke sich entscheiden zu gehen.

Schuldgefühle bleiben ziemlich oft bei den Hinterbliebenen. Warum war ich nicht dabei, ich habe mich gar nicht von ihm verabschiedet...

Der Tod ist was natürliches und warum sollte man so ein Thema verschlechtern oder verheimlichen?


Hallo,

das Sterben gilt in der heutigen Gesellschaft immer noch als Tabu...der Tod wird breitgetreten von den Medien um Aufmerksamkeit und Sensationslust zu erhalten.
Wobei es sich dann immer um die verschiedensten Unglücke handelt oder um prominente Verstorbene.

Sterben an sich geschieht in den meisten Fällen (nicht immer) hinter geschlossenen Türen,es geschieht sehr oft stumm....
Wer spricht denn gerne darüber,derjenige der es aushält und sich mit dieser Sterblichkeit auseinandersetzt und derjenige der sich mit seinem eigenen Tod auseinandersetzt.....nur in unserer Gesellschaft darf scheinbar nicht gestorben werden...du erwähntest es bereits.

Alles ist getrillt auf ein ewiges irdisches Leben,schau dir nur den Markt an....ein neues Mittel um *Leben* zu verlängern,wieder ein Mittel um Falten verschwinden zu lassen.
Wie soll sich in dieser Gesellschaft der Mensch damit auseinandersetzen dass auch er älter wird,dass auch er einmal Hilfe braucht,geschweige denn,wie er soll sich bewußt werden dass er sterblich ist.

Natürlich wäre eine aktive Sterbehilfe für viele willkommen,nur ist es wirklich das Sinnvollste.....bedeutet es dann wirklich,dass er in Würde stirbt oder gar schmerzfrei ? Wenn er keine körperlichen Schmerzen erleidet,wie sieht es mit seinem emotionalen Schmerz aus ? Keiner der durch aktive Sterbehilfe gestorben ist,hat es erzählt *wie es war*
Es gibt nur Aufzeichnungen über Aussagen von Menschen die diese Euthanasie durchführten.

Die *Würde* des Menschen gilt es,zu erhalten...das beginnt bereits in der Pflege der Schwerkranken und Sterbenden,nicht erst als *Hilfestellung* vor dem letzten Atemzug.

lg
 
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