"Dürfen wir unsere Alten entsorgen"?: Pro und Kontra Euthanesie ("Schöner Tod")

Pro und Kontra Euthanesie ("Schöner Tod")

  • Jeder Mensch hat das Recht auf Euthanesie nach freiem Willen !

    Stimmen: 27 69,2%
  • Euthanesie in jeder Form gehört streng verboten !

    Stimmen: 2 5,1%
  • Sterbeerleichterung ja, Sterbehilfe nein !

    Stimmen: 9 23,1%
  • Wenn es gesetzlich geregelt ist (wie bei der Abtreibung), habe ich nichts dagegen !

    Stimmen: 1 2,6%
  • Schwerkranke jeden Alters sollten euthanesiert werden !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die Alten haben eh schon lange gelebt und kosten nur Geld !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Todkranke sollte man schnell erlösen !

    Stimmen: 1 2,6%
  • Unlebenswertes Leben soll der Gesellschaft nicht zur Last fallen !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ist mir egal, wir haben sowieso Überbevölkerung !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich kann mich nicht entscheiden !

    Stimmen: 3 7,7%

  • Umfrageteilnehmer
    39

Ramar

Sehr aktives Mitglied
Registriert
12. August 2005
Beiträge
1.257
"Dürfen wir unsere Alten entsorgen"?: Pro und Kontra Euthanesie ("Schöner Tod")

Wir leben heute in einer Gesellschaft, in welcher, teils ohne viel darüber nachzudenken, menschliches Leben vernichtet wird. Die verschiedenen Abtreibungsthreads zeugen manchmal von einer unglaublich lockeren Einstellung zum Töten, morden, manchmal lediglich "Wegmachen" genannt - als ob es beim töten werdenden Lebens gerade noch darum ginge, eine Warze zu vereisen.
Wir leben auch in einer Zeit, in welcher manche Länder, etwa die Schweiz unter dem Titel "gnädiger Tod" einen schnellen Selbstmord erlauben, um unnötige Schmerzen vermeiden zu dürfen, wenn es medizinisch belegt, dem Ende zugeht. (Zu Holland etwas weiter unten)

Nachdem werdendes Leben offensichtlich generell seine Wertigkeit zu verloren haben scheint, immerhin sprechen die Experten und Institutionen von weltweit 46 Millionen solcher Tötungen im Jahr, wird teils mit ähnlicher "Philosophie" auch am anderen Ende des Lebensbaums über lebenswert oder nicht diskutiert und auch gehandelt: Der Entsorgung der Alten und damit Entlastung der Gesellschaft.

Einer Society, welcher es gelungen ist, das Ermorden von Kindern zu begründen, zu verniedlichen, zu institutionalisieren und industriealisieren ist meiner Meinung nach genauso imstande, "lebensunwertes" Sein im Alter zu vernichten oder überhaupt Kriterien und Regeln zu schaffen, zwischen "lebenswert" und "nicht mehr lebenswert" zu unterscheiden.

Es geht hier um Tötung im weitesten Sinne. Im Ursprung des Wortes hatte der Mensch, wenn sein Leben durch Krankheit oder Gebrechlichkeit des Alters „lebensunwert“ geworden war, das Recht sein eigenes Leben zu beenden. Später wandelte sich der Begriff der Euthanasie in der ärztlichen Ethik und meinte die Pflicht des Arztes, dem Kranken das Sterben durch schmerzbeseitigende Mittel zu erleichtern.
Der nationalsozialistische Staat tarnte mit dem Begriff Euthanasie die „Vernichtung unwerten Lebens“: vor allem Geisteskranke, Epileptiker, senil Erkrankte, missgebildeter, geisteskranker und „rassisch minderwertiger“ Kinder.
So unähnlich erscheint mir der heutige Weg, eventuell behinderte Kinder im Mutterleib töten zu dürfen auch nicht zu sein. Wobei hier noch die besondere Betonung auf eventuell liegt, da ja schon medizinische Verdachtsmomente in der Realität dafür genügen und auch Irrtümer nicht ausgeschlossen sind.

Als kommenden Schritt unserer Mordgesellschaft erwarte ich ernsthaft jenen, ab einem gewissen Stadium im Alter entsorgt zu werden. Etwa mit gleichem Recht und Grund, wie wir Kinder im Mutterleib zerstückeln. Man wird das dann zwar Erlösen oder ähnlich nennen und irgendeine willkürliche Grenze zwischen lebenswert und eben nicht mehr lebenswert schaffen, wie eben ein Kind im Mutterleib von einer Sekunde zu anderen vom abtreibungsfähigen "Zellhaufen" zum schützenswerten Leben wird: Ich sehe die Argumente schon: "Ich muß leider meinen Vater erlösen, er macht ins Bett, sabbert und kann nicht mehr bis 10 zählen !"

Klingt das pervers, menschenverachtend..... ??? Holland ist einmal mehr Vorreiter geworden. Holland etwa sieht Straffreiheit bei ärztlichen Euthanasiedelikten vor, sofern dabei mit der "vorgeschriebenen Sorgfalt" vorgegangen wird. Unter anderem wird auch Kindern ab 12 Jahren "Sterbehilfe" gewährt. Neben Euthanasie bei "todkranken Säuglingen" (auch lediglich Behinderte) sind insbesondere Alzheimer Patienten in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. So wird ein "Todeswunsch" von Alzheimer Patienten, die bei vollem Bewusstsein "eine Euthanasieerklärung" unterzeichnet haben, akzeptiert - auch wenn sie eigentlich gar nicht mehr ansprechbar sind. Die Begründung: Die Aussicht darauf, seine eigenen Kinder nicht mehr zu erkennen und sich in die Hose zu machen könne als unerträgliches Leiden betrachtet werden.
Neben Aids und Krebspatienten, komatösen, psychisch kranken und schwerbehinderten Menschen gehören die Alzheimer-Kranken zu den "teuren Patientengruppen".
Es gibt sogar bekannt gewordene Fälle in den Niederlanden, wo die Familie den Todkranken euthanisieren ließ, damit er nicht gerade dann stirbt, wenn sie in Urlaub wollen. Auch Bettenmangel in Krankenhäusern führte dort schon zum fröhlichen Euthanisieren - das lockere Argument: Ist doch unwesentlich, ob die Person heute oder in einigen Wochen stirbt !
Ich fürchte, werden wir uns daran gewöhnen, dass man Patienten, die nicht (mehr) bestimmten Kriterien genügen, mit oder ohne ihren Wunsch einer "lebensbeendenden Behandlung" unterziehen wird, genauso, wie wir uns daran gewöhnt haben, werdendes Leben zu töten und zu verwerten.

Links zu Euthanesie & Co:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Euthanasie
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2002-03/euthanasie.htm


L. G.

Ramar
 
Werbung:
Habe angekreuzt: Jeder hat das Recht auf Euthanasie, nach freiem Willen!

Das ist ein Recht, das auch ich für mich in Anspruch nehmen will, wenn ich unheilbar krank werden würde und dadurch voraussichtlich einen qualvollen Tod erleiden müsste.
62.gif
Ich bin nun mal kein Held (in) !


LG
feuervogel
 
Hallo Ramar

Nun hast Du dir ja mal wieder ein heißes Thema ausgesucht.

Leider finde ich aber deine Antwortmöglichkeiten zu manipulativ um in deiner Umfrage eine Antwort anzuklicken.

Ergo antworte ich Hier.

Ich bin durchaus für die aktive Sterbehilfe bei Todkranken, sofern Sie es wünschen.

Wenn der Rest der Existenz nur noch aus unerträglichen Qualen besteht, sollte es die Möglichkeit geben das Leben zu beenden.

LG
Galahad
 
ich will da auch nichts ankreuzen, weil sich die gründe dafür nicht in einem satz erklären lassen.
die alten entsogen - ein grauslich, dieser ausdruck. abgesehen davon kann der wunsch nach sterbehilfe auch junge leute betreffen.
gestern wurde ein mann in kärnten freigesprochen, der angeklagt war, seine frau in die schweiz gefahren zu haben, wo sie selbstmord behen durfte (sie hatte eine grausame krankheit und einen qualvollen tod vor augen)
oft ist der tod barmherziger als das leben.
die frage, wer entscheiden darf, ob wer sterben darf oder nicht ist schwierig.
im endeffekt soll diese entscheidung jedem menschen selber zugestanden werden.
die große ausnahme hierfür simd die abtreibungen. aber das ist sowieso ein anderes thema.
 
ich tu mich irgendwie schwer mit der antwort, einerseits bin ich sehr gläubig, andererseits ist mein großvater, den ich über alles geliebt hab, mit 36 kg gestorben an prostatakrebs, es war schrecklich und die letzten jahre, hat er nur mit starken morphiumpflastern überlebt...

sofern jeder mensch den wunsch hat, sollte man es ihm dennoch gewähren...

ein heikles thema...
 
Leider steht zu befürchten, dass allein durch das Vorhandensein dieser "Möglichkeit" ein gewisser Druck aufgebaut wird, z.B. auf ältere Menschen und auch jüngere Kranke, ihren Kindern/Angehörigen nicht zur Last zu fallen. Auch so ein Beigeschmack von "Entsorgen" entsteht in mir, wenn ich das höre.

Ich habe einige Jahre meines Lebens mit schwerkranken Menschen verbracht und ihnen zur Seite gestanden - jüngere, gleichaltrige und ältere. Dies war nicht immer einfach, wobei die körperliche Anstrengung des Pflegens noch gar nicht mal im Vordergrund steht, weit schlimmer ist es, geliebte Menschen gehen lassen zu müssen.

Mit ärztlicher Begleitung zur Vermeidung von Schmerzen haben diese schwerkranken Menschen ihrem Hiersein noch einige schöne Seiten abgewinnen können und waren trotz Einschränkungen dankbar für jeden Tag, den sie leben durften! Nur wer sich wirklich darauf einläßt, kann erfahren, welch tiefes Glück auch im Angesicht des Todes noch möglich ist!

Den natürlichen Weg zu erleichtern, Schmerzen und Qual zu vermeiden und das Sterben zu erleichtern, dafür bin ich.
Alle anderen Möglichkeiten halte ich für sehr bedenklich.
 
Leider steht zu befürchten, dass allein durch das Vorhandensein dieser "Möglichkeit" ein gewisser Druck aufgebaut wird, z.B. auf ältere Menschen und auch jüngere Kranke, ihren Kindern/Angehörigen nicht zur Last zu fallen. Auch so ein Beigeschmack von "Entsorgen" entsteht in mir, wenn ich das höre.

Ich habe einige Jahre meines Lebens mit schwerkranken Menschen verbracht und ihnen zur Seite gestanden - jüngere, gleichaltrige und ältere. Dies war nicht immer einfach, wobei die körperliche Anstrengung des Pflegens noch gar nicht mal im Vordergrund steht, weit schlimmer ist es, geliebte Menschen gehen lassen zu müssen.

Mit ärztlicher Begleitung zur Vermeidung von Schmerzen haben diese schwerkranken Menschen ihrem Hiersein noch einige schöne Seiten abgewinnen können und waren trotz Einschränkungen dankbar für jeden Tag, den sie leben durften! Nur wer sich wirklich darauf einläßt, kann erfahren, welch tiefes Glück auch im Angesicht des Todes noch möglich ist!

Den natürlichen Weg zu erleichtern, Schmerzen und Qual zu vermeiden und das Sterben zu erleichtern, dafür bin ich.
Alle anderen Möglichkeiten halte ich für sehr bedenklich.

grundsätzlich stimm ich dir zu... aber z.b. die tante meiner mutter hatte über 40 jahre lang MS und konnte nur den kopf bewegen sonst nix!!!! nichtmal ein buch umblättern oder eine fernbedienung drücken, geschweige denn alltägliche dinge... das ist sehr hart über jahrzehnte ... mittlerweile ist sie sehr leidvoll gestorben...

ich bin gespalten, geb ich zu...
 
"Dürfen wir unsere Alten entsorgen"?: Pro und Kontra Euthanesie ("Schöner Tod")

Wir leben heute in einer Gesellschaft, in welcher, teils ohne viel darüber nachzudenken, menschliches Leben vernichtet wird. Die verschiedenen Abtreibungsthreads zeugen manchmal von einer unglaublich lockeren Einstellung zum Töten, morden, manchmal lediglich "Wegmachen" genannt - als ob es beim töten werdenden Lebens gerade noch darum ginge, eine Warze zu vereisen.
Wir leben auch in einer Zeit, in welcher manche Länder, etwa die Schweiz unter dem Titel "gnädiger Tod" einen schnellen Selbstmord erlauben, um unnötige Schmerzen vermeiden zu dürfen, wenn es medizinisch belegt, dem Ende zugeht. (Zu Holland etwas weiter unten)

Nachdem werdendes Leben offensichtlich generell seine Wertigkeit zu verloren haben scheint, immerhin sprechen die Experten und Institutionen von weltweit 46 Millionen solcher Tötungen im Jahr, wird teils mit ähnlicher "Philosophie" auch am anderen Ende des Lebensbaums über lebenswert oder nicht diskutiert und auch gehandelt: Der Entsorgung der Alten und damit Entlastung der Gesellschaft.

Einer Society, welcher es gelungen ist, das Ermorden von Kindern zu begründen, zu verniedlichen, zu institutionalisieren und industriealisieren ist meiner Meinung nach genauso imstande, "lebensunwertes" Sein im Alter zu vernichten oder überhaupt Kriterien und Regeln zu schaffen, zwischen "lebenswert" und "nicht mehr lebenswert" zu unterscheiden.

Es geht hier um Tötung im weitesten Sinne. Im Ursprung des Wortes hatte der Mensch, wenn sein Leben durch Krankheit oder Gebrechlichkeit des Alters „lebensunwert“ geworden war, das Recht sein eigenes Leben zu beenden. Später wandelte sich der Begriff der Euthanasie in der ärztlichen Ethik und meinte die Pflicht des Arztes, dem Kranken das Sterben durch schmerzbeseitigende Mittel zu erleichtern.
Der nationalsozialistische Staat tarnte mit dem Begriff Euthanasie die „Vernichtung unwerten Lebens“: vor allem Geisteskranke, Epileptiker, senil Erkrankte, missgebildeter, geisteskranker und „rassisch minderwertiger“ Kinder.
So unähnlich erscheint mir der heutige Weg, eventuell behinderte Kinder im Mutterleib töten zu dürfen auch nicht zu sein. Wobei hier noch die besondere Betonung auf eventuell liegt, da ja schon medizinische Verdachtsmomente in der Realität dafür genügen und auch Irrtümer nicht ausgeschlossen sind.

Als kommenden Schritt unserer Mordgesellschaft erwarte ich ernsthaft jenen, ab einem gewissen Stadium im Alter entsorgt zu werden. Etwa mit gleichem Recht und Grund, wie wir Kinder im Mutterleib zerstückeln. Man wird das dann zwar Erlösen oder ähnlich nennen und irgendeine willkürliche Grenze zwischen lebenswert und eben nicht mehr lebenswert schaffen, wie eben ein Kind im Mutterleib von einer Sekunde zu anderen vom abtreibungsfähigen "Zellhaufen" zum schützenswerten Leben wird: Ich sehe die Argumente schon: "Ich muß leider meinen Vater erlösen, er macht ins Bett, sabbert und kann nicht mehr bis 10 zählen !"

Klingt das pervers, menschenverachtend..... ??? Holland ist einmal mehr Vorreiter geworden. Holland etwa sieht Straffreiheit bei ärztlichen Euthanasiedelikten vor, sofern dabei mit der "vorgeschriebenen Sorgfalt" vorgegangen wird. Unter anderem wird auch Kindern ab 12 Jahren "Sterbehilfe" gewährt. Neben Euthanasie bei "todkranken Säuglingen" (auch lediglich Behinderte) sind insbesondere Alzheimer Patienten in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. So wird ein "Todeswunsch" von Alzheimer Patienten, die bei vollem Bewusstsein "eine Euthanasieerklärung" unterzeichnet haben, akzeptiert - auch wenn sie eigentlich gar nicht mehr ansprechbar sind. Die Begründung: Die Aussicht darauf, seine eigenen Kinder nicht mehr zu erkennen und sich in die Hose zu machen könne als unerträgliches Leiden betrachtet werden.
Neben Aids und Krebspatienten, komatösen, psychisch kranken und schwerbehinderten Menschen gehören die Alzheimer-Kranken zu den "teuren Patientengruppen".
Es gibt sogar bekannt gewordene Fälle in den Niederlanden, wo die Familie den Todkranken euthanisieren ließ, damit er nicht gerade dann stirbt, wenn sie in Urlaub wollen. Auch Bettenmangel in Krankenhäusern führte dort schon zum fröhlichen Euthanisieren - das lockere Argument: Ist doch unwesentlich, ob die Person heute oder in einigen Wochen stirbt !
Ich fürchte, werden wir uns daran gewöhnen, dass man Patienten, die nicht (mehr) bestimmten Kriterien genügen, mit oder ohne ihren Wunsch einer "lebensbeendenden Behandlung" unterziehen wird, genauso, wie wir uns daran gewöhnt haben, werdendes Leben zu töten und zu verwerten.

Links zu Euthanesie & Co:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Euthanasie
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2002-03/euthanasie.htm


L. G.

Ramar


der Titel so denke ich,ist etwas unglücklich gewählt.
Denn,WIR dürfen niemanden entsorgen,die Euthanasie setzt voraus dass der Betreffende es WILL und nicht dass ein Angehöriger es will oder möchte....hier geht es mir nur um die Euthanasie und nicht um die Abtreibung.

Der Begriff Euthanasie wird immer wieder mit dem 2. Weltkrieg in Verbindung gebracht.
Lebenswert und lebensunwertes Leben sind Begrifflichkeiten aus der NS-Zeit und werden in der heutigen Gesellschaft nicht gerne gehört.

"Aktion T4":
Die Vernichtung der Behinderten und psychisch Kranken
http://www.gedenkstaettesteinhof.at/index.shtml?lang=de;

Bei dem sanften Tod geht es um Sterbehilfe.
In Holland und auch in der Schweiz müssen strengste Auflagen erfüllt werden damit diese Euthanasie bei einem Menschen im finalen Stadium durchgeführt wird.
Bzgl. der alten Menschen,so denke ich sollte in der Gesellschaft ein Umdenken stattfinden,weg von dem Trip.....ALT = KRANK.
Denn so ist es nicht.....ausserdem steht dieser Abschnitt einem jeden Einzelnen von uns bevor.

....und wenn diese Angst vor der Geschichte genommen wird,es könnte ja wieder so werden wie es im 2. Weltrkeig gewesen ist,dann könnten sehr viele Sterbende offen sprechen über ihre Wünsche und Bedürfnisse.
Wenn jemand für sein eigenes Leben entscheidet,an einem bestimmten Punkt= infauste Prognose... seinem Leben ein Ende zu setzen mit oder ohne Hilfe dann sollte diesem Schritt kein Stein in den Weg gelegt werden.
Weiters sollte ein generelles Verdammen der aktiven Sterbehilfe abgelegt werden.
Es gibt auch heute noch Schmerzen,vorallem Tumordurchbruchsschmerzen die mit Analgetika kaum zu bewältigen sind.

lg
 
Zu Ramar

Ich mag Ramar, auch wenn ich nicht immer ganz seiner Meinung bin. Er hat seinen Standpunkt und vertritt ihn eben, so wie alle hier. Eigentlich sind es hochmoralische Standpunkte.

Er meint eben, dass

werdendes und ablaufendes Leben nicht ganz einfach aus der Welt geschafft werden darf.

Richtig, wenn es nicht doch Ausnahmen gäbe!

Nur können diese Ausnahmsbestimmungen leicht missbraucht werden. Das ist der Knackpunkt.

Im ersten Fall hat es sich um werdendes Leben, das einem bereits existierenden Leben schaden kann, gehandelt,

und im zweiten Fall um ein bereits existierendes Leben, das willkürlich beendet werden soll.

Ramar geht vom Standpunkt aus, dass Leben geschützt werden muss. Auch ich.​

Im ersten Fall habe ich bereits meinen Standpunkt geäußert.

Jetzt im zweiten Fall ist es für mich schwierig, die berechtigten Ausnahmen anzuführen, weil ich mir als gesunder Mensch die Leiden von unheilbar Kranken nicht vorstellen kann und außerdem weiß, dass so manche junge Menschen, nicht pflegen können oder wollen oder auch das täglich Leid der Alten glauben nicht aushalten zu können und somit gern dem Wunsch des alten, leidenden Menschen nachgeben. Es soll auch Menschen geben, die das Erben nicht mehr erwarten können. Wahrscheinlich gibt es noch mehr kriminelle Gründe, die leicht verschleiert werden können unter dem scheinheiligen Mäntelchen der Euthanasie.

Von da her neige ich eher zur Sterbebegleitung, die dafür sorgt, dass der Mensch würdig sterben kann.

Wenn man arge Schmerzen hat, ist man leicht geneigt, sterben zu wollen, denn man kann sich in diesem Augenblick nicht vorstellen, dass dem ja abgeholfen werden kann. Schon unterschreibe ich einen EUTHANASIEVERTRAG. Aber vielleicht überlege ich es mir am nächsten Tag, weil die Schmerzen nicht mehr so arg oder ganz weg sind und habe durch verschiedene Umstände aber nicht mehr die Möglichkeit diesen Euthanasiewunsch rückgängig zu machen. Außerdem ist halt schon alles für das Sterben bereits vorbereitet. Es ist dem Alten peinlich den Jungen zur Last zu fallen und er sagt nichts mehr. Schließlich muss er sowieso bald sterben.

Und das dürfte auch leicht möglich sein, wenn es um den Euthanasie-Tourismus, der sich entwickelt hat, geht. Schnell, schnell, alles hinter sich bringen! Der Leidende kann da in einen verfänglichen Teufelskreis hineingeraten.

Es gibt eben Momente, in welchen man sterben will und im Handumdrehen auch wieder nicht. Und wer weiß, ob der ins Koma Gefallene, zwischendurch ein wenig Wachgewordene, sich durch eine gute Betreuung gar nicht so unwohl fühlt, sodass er gern am Leben bleiben möchte. Aber der kann mit hunderterlei Scheinheiligkeiten sehr leicht ins Jenseits gefördert werden.
Derartige Fälle gibt es bestimmt. Als gesunder Mensch denkt man gar nicht daran.

Menschen, die sich überflüssig und nicht mehr geliebt fühlen, wollen leicht sterben. Bei liebevoller Betreuung leben sie bestimmt gern noch eine Weile.

Was aber mit den Schwerstkranken, die am lebendigen Leib förmlich verfaulen, deren Körper und Gesicht bereits schrecklich verunstaltet ist und die nicht mehr ansehnlich sind und denen es auch peinlich ist, wenn sie in intimen Bereichen gereinigt werden müssen. Oder verkrüppelte Menschen, die trotz aller Schmerzbehandlungen nur mehr schrecklich leiden?

Es gibt schreckliches Leid auf dieser Welt, von dem man sich überhaupt keine Vorstellung machen kann.

Sind diese Menschen die Ausnahme? Ich weiß es nicht, aber vielleicht doch.
Aber sind Menschen überhaupt in der Lage solche Situationen zu beurteilen?
Und haben alle den guten Willen?

Du und ich werden ob ja oder nein erst wissen, wenn wir kurz vor dem Sterben sind. Dann aber ist es auch nicht sicher, ob wir schon sterben müssen. Vielleicht hat der Mensch unter guten Umständen noch immer die Hoffnung noch ein wenig leben zu dürfen.

Ich möchte vor lauter Schmerzen nie nach Euthanasie schreien müssen, aber was weiß ich schon wie mein Ende aussehen wird?

Jeder "normale" Mensch hofft doch, dass es für ihn nicht so schlimm werde.
Ich auch. Deswegen bin ich für eine liebe Sterbebegleitung. Wir in Wien haben bereits so eine Sterbehilfe-Institution. Diese Einrichtung hat einen sehr guten Ruf. Und ich hoffe, denn

"Es hofft der Mensch, solang er lebt"​


und die
"Hoffnung stirbt zuletzt"​

Wann? Keiner weiß es.

eva07
 
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Bei Menschen die an Demenz oder Alzheimer erkrankt sind halte ich es gesetzwidrig ihren Tod durch Sterbehilfe einzuleiten, denn sie sind meist garnicht in der Lage dieses zu bestimmen, und unterschreiben können und würden sie viel, durch ihren geistigen Zustand.
Einen alten Menschen zu töten nur weil er in die Windeln macht, sich nicht mehr waschen kann, das gereichte Essen aus dem Mund zurück läuft, hat nichts mit Krankheit und Mitleid zu tun, sondern reiner Egoismus weil gepflegt werden muss und mancher es nicht kann, aber dafür gibt es ja dann wohl verständlich andere Ausweichmöglichkeiten.
Im Gegensatz zu Krebspatienten die ja geistig noch sehr rege sind und in diesen Fällen, sollte doch jeder Patient das alleinige Recht über sein Leben zu bestimmen, ob er einen Schnitt macht und sagt keine Weiterbehandlung mehr weil die Aussicht gleich null ist nur noch ein quälen.
Ja ich denke schon das diesen Menschen es gestattet sein soll wann und wie.

lg
 
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