Dualität führt spiralförmig zur Einheit

Um meinen vorherigen Beitrag zu erweitern, noch ein paar Worte.
Ich bin theologisch unbedarft, und beziehe mein "Wissen" aus allem, was ich mir links und rechts zusammengeklaubt habe, falls ich also Unsinn erzähle, klärt mich auf. Ich bitte darum.

Das Problem, dass ich entsprechend mit solchen Darstellungen der heiligen Geometrie sehe, ist die Unklarheit darüber, wie unsere Welt, unser Dasein hier einzuordnen ist.

Nehmen wir gnostische Lehren, die unsere Welt als vom Demiurgen sehen. Eine materielle Welt geschaffen als Gefängnis, um uns die wahre Göttlichkeit vorzuenthalten. Demnach könnte man auch diese heilige Geometrie als vom Demiurgen interpretieren, also als Prinzipien der ewigen Gefangenschaft.

Um Argumente für diese These liefern:
-Selbstreferenzielle Formen und Formen fraktaler Natur, unabhängig von der Betrachtungsebene, erscheinen sie immer gleich.
-Ordnung, nach oben wie unten
-Kein wahrer Fortschritt. Die Spirale stellt dabei einen Kreis dar, der durch den Prozess der Zeit nur verschoben wird. Dennoch ist es ein endloser Kreislauf, ohne Entwicklung und ohne Aufstieg oder Abstieg. Stagnation. Tot, bis in Ewigkeit.

Dementsprechend könnte man Chaos, Unordnung, den Zufall, den freien Willen und die Erkenntnis (der "Aha"-Moment) als Ausbruch aus dieser demiurgischen Ordnung verstehen. Als das Wirken der Heiligkeit in dieser Welt und als Möglichkeiten, dem wahren Göttlichen näherzukommen.

Damit möchte ich aber dem Chaos nicht das Gute, oder Göttliche Zuschreiben.

Beide Konzepte, Ordnung und Chaos sind bis zum Ende gedacht der Tod alles Lebendigen.
Perfekte Ordnung ist Erstarrung, wie ein Kristall makellos aber leblos. Er strebt keine andere Form an, denn er ist bereits im Optimum. Wie auch das Chaos im perfekten Zustand, leblos ist. Was wäre denn Chaos, die Entropie oder nicht? Der Bruch jeder Ordnung, keine Struktur, und kein Sinn, nur Bewegung und Homogenität.

Um zur Dualität zurückzukommen, Chaos und Ordnung haben glaube ich eine Sonderstellung, zumindest ist Chaos nicht nur die Zerstörung, sondern auch die Schöpfung. Der Zufall schafft auch Gutes. Die Ordnung ist nicht gleichzusetzen mit Harmonie, denn Harmonie ist ein Prozess und ein Wechselwirken mit der Umwelt, Ordnung ist aber nur ein Zustand.
Die göttlichen Tugenden entspringen der Quelle, und selbst wenn sie in einem Kreis eingeschlossen sind, können sie nicht weltlich oder vergänglich werden, denn ihre Quelle ist die inspirierende Alchemie.
 
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