Dschungelpfade

Die Idee hierzu ist unter anderem im Meditations-UF gekommen.


IN NEUEM LICHT
*****

Zwischen Qual und Wahl verborgen,
in Augenblicken fern der Zeit,
abseits von Gestern und von Morgen,
liegt manch ein Neubeginn bereit.

Zwar regt sich dort nur zaghaft schwach
ein leiser Ton, noch kaum verklungen.
Eine Präsenz, noch nicht ganz wach,
in trübe Dunkelheit gezwungen.

Doch schenke ich ihr Achtsamkeit,
mit stet Geduld, nur windhauchfein,
da öffnet sich die Tür ganz weit,
lässt endlich etwas Licht herein.

Ein wunderherbstliches Gefühl,
in Wellen schleicht es ein und aus,
ein buntes, stilleplätschernd Spiel
durchlüftet auch der Seele Haus.

Was alt und düster - staubbedeckt -
verweht und neuer Duft zieht sacht
im Wintermorgenlied erweckt
herauf, gewinnt an Zaubermacht.

Auch alter Schmerz kann nur dann gehen,
wenn ihm der Weg geebnet ward;
und stets kann jener nur klar sehen,
der sich genügend Licht bewahrt.

Dann kann die Wahl die Qual besiegen
und formt darin die neue Welt.
Dann können die Gedanken fliegen,
frei unterm Sternenhimmelszelt.

Mal hoch bis zum Zenit bergan,
wo dann ein neues Licht erschien
beschwingt im Sturzflug sich besann;
nun sitz’ ich hier, hab’ mir verzieh’n.


©L.A.W.
Wenn ich deine Gedichte lese, denke ich oft: So arg unterschiedlich können wir gar nicht sein.:)
 
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TRAUMNETZE UND
I
RRELEVANTES

*****

So viel an Meinung, Theorien,
weilt unser Leben doch nicht lange;
zeitlebens wollen wir versteh’n,
dem Ende ist uns angst und bange.

Mit Wissenschaft, Philosophien,
versuchen wir dem Herr zu werden:
dem Wunsch, nicht völlig zu vergeh’n,
dass etwas bleibt noch hier auf Erden.

Wie Spinnen weben wir hauchfein
ein Netz; und Fäden alle Wege,
elastisch und doch zart ihr Sein,
ein Muster, vorgefertigt Stege.

So wie in Dunkelheit ausharrend
all unser Sinnen gilt dem Licht,
schau’n wir auf die Vergangenheit,
der Zukunft sprießt ein neu Gesicht.

Doch häufig stolpernd unversehens,
aus unsrer Hast ward Wind geboren;
erlischt die Flamme, Gier erwacht,
ein Licht schon scheint zu viel verloren.

Nun sehnen wir, was vormals nie
Teil unsrer Ziele Absicht war;
das weitverzweigte Fädenmeer
längst zu komplex und uns Gefahr.

Und eh’ zu Ende dies gedacht,
schon handeln wir, doch viel zu spät,
erkennen dann, was wir entfacht,
was wir geerntet, einst gesät.

So viel an Meinung, Theorien,
all unser Sinnen galt dem Licht,
doch selbst als es am hellsten schien,
Zufriedenheit war unsers nicht.

Oft erst, wenn es zusammenbrach,
verstanden wir das eine Spiel:
Es ging nie wirklich ums Danach,
der Weg bleibt unser einzig Ziel.

Mit Wissen und Gedankenmacht
ist diesem zwar auch beizukommen;
doch offen schläft, in dunkler Nacht,
die Einfachheit, die uns genommen.

Tief in des Lebens Fäden irrend
scheint Offensichtlichstes verdeckt,
so vieles finden wir verwirrend,
haben uns selbst darin versteckt.

Und endet erstmal dieser Traum,
die Sicht, die wir allein verstellt;
schon ist ein Baum nur noch ein Baum,
ein Netz ein Netz in unsrer Welt.

Nicht relevant, wie viele Äste
am Stamm sich in den Himmel recken.
Sind wir doch selbst nur kurz mal Gäste,
auch mit genügend Dreck am Stecken.


©L.A.W.
 
TRAUMNETZE UND
IRRELEVANTES

*****

So viel an Meinung, Theorien,
weilt unser Leben doch nicht lange;
zeitlebens wollen wir versteh’n,
dem Ende ist uns angst und bange.

Mit Wissenschaft, Philosophien,
versuchen wir dem Herr zu werden:
dem Wunsch, nicht völlig zu vergeh’n,
dass etwas bleibt noch hier auf Erden.

Wie Spinnen weben wir hauchfein
ein Netz; und Fäden alle Wege,
elastisch und doch zart ihr Sein,
ein Muster, vorgefertigt Stege.

So wie in Dunkelheit ausharrend
all unser Sinnen gilt dem Licht,
schau’n wir auf die Vergangenheit,
der Zukunft sprießt ein neu Gesicht.

Doch häufig stolpernd unversehens,
aus unsrer Hast ward Wind geboren;
erlischt die Flamme, Gier erwacht,
ein Licht schon scheint zu viel verloren.

Nun sehnen wir, was vormals nie
Teil unsrer Ziele Absicht war;
das weitverzweigte Fädenmeer
längst zu komplex und uns Gefahr.

Und eh’ zu Ende dies gedacht,
schon handeln wir, doch viel zu spät,
erkennen dann, was wir entfacht,
was wir geerntet, einst gesät.

So viel an Meinung, Theorien,
all unser Sinnen galt dem Licht,
doch selbst als es am hellsten schien,
Zufriedenheit war unsers nicht.

Oft erst, wenn es zusammenbrach,
verstanden wir das eine Spiel:
Es ging nie wirklich ums Danach,
der Weg bleibt unser einzig Ziel.

Mit Wissen und Gedankenmacht
ist diesem zwar auch beizukommen;
doch offen schläft, in dunkler Nacht,
die Einfachheit, die uns genommen.

Tief in des Lebens Fäden irrend
scheint Offensichtlichstes verdeckt,
so vieles finden wir verwirrend,
haben uns selbst darin versteckt.

Und endet erstmal dieser Traum,
die Sicht, die wir allein verstellt;
schon ist ein Baum nur noch ein Baum,
ein Netz ein Netz in unsrer Welt.

Nicht relevant, wie viele Äste
am Stamm sich in den Himmel recken.
Sind wir doch selbst nur kurz mal Gäste,
auch mit genügend Dreck am Stecken.


©L.A.W.
Ist bissl lang geworden, war aber auch eher als Fingerübung gedacht anstatt eines wirklichen Gedichts. ^^
Da könnte man im wahrsten Sinne des Titels noch viel Irrelevantes aus den wirren Netzen meiner Zeilen streichen. :D
 
Ich hab nur (für mich) Relevantes gefunden. :)
Und ich dachte schon, es wäre schrecklich, was ich da um 3 Uhr nachts zusammengeschustert habe. :D
Um diese Zeit hab ich nicht mehr so einen klaren Blick. ^^

Dabei hab ich gejubelt. :D
:thumbup:

Hat spaß gemacht das ganze zu lesen.
Diese Zeilen waren auch eigentlich als Abschluss geplant. Aber dann hat sich das ganze selbständig gemacht. :X3:
 
TRAUMNETZE UND
IRRELEVANTES

*****

So viel an Meinung, Theorien,
weilt unser Leben doch nicht lange;
zeitlebens wollen wir versteh’n,
dem Ende ist uns angst und bange.

Mit Wissenschaft, Philosophien,
versuchen wir dem Herr zu werden:
dem Wunsch, nicht völlig zu vergeh’n,
dass etwas bleibt noch hier auf Erden.

Wie Spinnen weben wir hauchfein
ein Netz; und Fäden alle Wege,
elastisch und doch zart ihr Sein,
ein Muster, vorgefertigt Stege.

So wie in Dunkelheit ausharrend
all unser Sinnen gilt dem Licht,
schau’n wir auf die Vergangenheit,
der Zukunft sprießt ein neu Gesicht.

Doch häufig stolpernd unversehens,
aus unsrer Hast ward Wind geboren;
erlischt die Flamme, Gier erwacht,
ein Licht schon scheint zu viel verloren.

Nun sehnen wir, was vormals nie
Teil unsrer Ziele Absicht war;
das weitverzweigte Fädenmeer
längst zu komplex und uns Gefahr.

Und eh’ zu Ende dies gedacht,
schon handeln wir, doch viel zu spät,
erkennen dann, was wir entfacht,
was wir geerntet, einst gesät.

So viel an Meinung, Theorien,
all unser Sinnen galt dem Licht,
doch selbst als es am hellsten schien,
Zufriedenheit war unsers nicht.

Oft erst, wenn es zusammenbrach,
verstanden wir das eine Spiel:
Es ging nie wirklich ums Danach,
der Weg bleibt unser einzig Ziel.

Mit Wissen und Gedankenmacht
ist diesem zwar auch beizukommen;
doch offen schläft, in dunkler Nacht,
die Einfachheit, die uns genommen.

Tief in des Lebens Fäden irrend
scheint Offensichtlichstes verdeckt,
so vieles finden wir verwirrend,
haben uns selbst darin versteckt.

Und endet erstmal dieser Traum,
die Sicht, die wir allein verstellt;
schon ist ein Baum nur noch ein Baum,
ein Netz ein Netz in unsrer Welt.

Nicht relevant, wie viele Äste
am Stamm sich in den Himmel recken.
Sind wir doch selbst nur kurz mal Gäste,
auch mit genügend Dreck am Stecken.


©L.A.W.
Ist bissl lang geworden, war aber auch eher als Fingerübung gedacht anstatt eines wirklichen Gedichts. ^^
Da könnte man im wahrsten Sinne des Titels noch viel Irrelevantes aus den wirren Netzen meiner Zeilen streichen. :D



Dein wutschen und wedeln Smilie
smilie_denk_44.gif
scheint dich noch zusätzlich magisch zu inspirieren ;) :love:

ich auch (y)(y)

Dein Wolf ist auf einer guten Spur :)
 
VERBLASSEND
*****

Im Regenbogenmantel haucht
ein neuer Wind den Morgen ein.
Der tiefe Schlummer träg verraucht
und mit ihm zieht der rote Schein.

Verblassend Farbenschimmer zeugt
von Wahrheit, die im Wort zerronnen,
von Klarheit, der sie sich gebeugt,
beendete, was einst begonnen.

Verblassend Rot und Silber spielt
mit dunklem Blau, schwer wie der Mond,
der nachts der Sonne Leuchten stiehlt
und immer noch von ihr verschont.

Verblassend und gar flugs vergangen,
auf dunklen Schwingen in der Ferne,
vergeht die Nacht, ihr nachgehangen
zersetzen sich die letzten Sterne.

Verblassend letzter Träume Bild,
wie Nebel schleicht der Alltag rein.
Man will ihn nicht, doch sehnt ihn wild;
ein Widerspruch, gar Unverzeih’n.

Im Regenbogenmantel haucht
ein neuer Wind das Schicksal frei.
Denn ihm entflieht, in Schuld getaucht,
auch alte Last im Habichtsschrei.


©L.A.W.


sunset-3102750_1920.jpg
 
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Es ist wohl etwas kryptisch geraten, da es einen Augenblick in einer außerirdischen Landschaft darstellt. ;)


SPIEGEL
*****

Moosgrün vergangner Sternenfall -
sein Echo hallt, lebt schweigend fort -
ein Schrei im Tale, Schluchtvasall,
aus dunklem Schoße, Schattenschall,
doch Grabesstille; hier und dort.

An fernen Horizonten blüht
die Ernte karger Farben Fluss;
die Sonne zeitverfallend glüht
in Schmutz vergilbt und zu verfrüht
stirbt langsam sie im Feuerkuss.

Berghänge hoch und glatt poliert,
Relikt manch alter Träume Kern,
von nichts als Farben buntmeliert;
gar unversonnen, ungeziert
dort wartend, einsam, still und fern.

Da ist der Zeiten Lauf ein Ton,
der, wie der Schall bestimmt, erklingt
und nach und nach am Wege schon,
Vergessen einzig noch sein Lohn,
er wirr, verlor’n nach Atem ringt.

Bis er, in Stille eingefangen
erinnernd nur der Scherbenwelt,
gesprenkelt trauerndes Verlangen
im Spiegelbild schon bald vergangen
sich zu der Sterne Staub gesellt.


©L.A.W.
 
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