Dschungelpfade

Im Dschungel herbstelt es also auch - wie schön :) .....ich wünsche hier dem mit den Wellen spielenden Wolf eine gute Nacht :winken5: und nehme das beschützend auf mich wirkende Bild des Wolfes mal mit in meine Träume
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Träum schön. :)
 
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LEBENSWEGE
*****

Schritte gehen, Schritte zählen,

achtsam stehen, Richtung wählen.

Stets entscheidend, wo man wandelt:

Probleme meidend und verhandelt;

oder aufräumt, klare Tat -

den Wege säumt die eigne Saat.


Entsteht und reift vielleicht ein Baum,

so hoch, er greift zum Sternensaum.

Doch vielen ist dies Wunschtraum nur,

ein Paradies auf Traumes Flur.

Denn jeder Same, den man streut,

bleibt ohne Name, unbetreut.


Muss selbst den Pfade eigens geh’n,

um neu Gestade Land zu seh’n.

Wird dabei fallen, neu ersteh’n,

und Raubtierskrallen knapp entgeh’n.

Nur selten Rast ist ihm vergönnt,

auch uns die Last im Herzen brennt.


Es scheint verwirrend - Labyrinth! -

wo wir nur irrend Kinder sind.

Denn jeder Schritt führt ferner noch,

ein ziellos Ritt, unwissend doch.

Wir streben weit, doch wissen nicht;

sind wir bereit für’s ferne Licht?


Die Zeit verrinnt und mit ihr flieht

Jahr um Jahr geschwind im Lied,

das immer mehr Gestalt annimmt.

Ein Binnenmeer sich Töne stimmt,

das fern im Abendrot verklingt,

bevor der Tod sein eignes singt.


©L.A.W. (Text)


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WANDERUNG INS UNGEWISSE
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Nicht wenige verspüren sie,

ein Zauber, scheint es oftmals gar,

ein Ruf, manch einer hört ihn nie;

verlangend, fährt durch Haut und Haar.


Mit ihm erwacht ein Wunsch, allein,

nach Wanderungen, ferne führend;

mit Ost- und Westwind eins zu sein,

die jenes Seelenfeuer schürend.


Mit Schritten, leicht wie Seidenglanz

und gleichwohl auch gar mühlsteinschwer,

wird Nah zu Fern, entschwindet ganz,

und Fern zu Nah, ohne Gewähr.


Doch Sicherheit wird bald zu dem,

was es von vornherein schon war:

ein Mythos, funkelnd Diadem,

doch niemals jemals wirklich wahr.


Grünblau der Wälder Antlitz weit

entschwindend fern im Nebeldunst

mit Tal und Berg im Widerstreit

und manchem Fluss durchschneidend Kunst.


Mit jedem Tag ein andres Bild,

mal türmt sich Fels, mal plätschert leise

ein Bach durch Sumpfland, ungewillt,

mal streckt sich trockne Wüstenwaise.


Des Nachts von Feuers Wärme zehrend,

wenn Windes Eishauch schleichend wandert

mit Nebelzungen, kaltverheerend,

auf Geisterzungen flieh’nd mäandert.


Und unter Mondes blinden Blicken

die eignen spiegelnd, glutlichtschwere,

im Schlafe bald schon sich ersticken,

wenn in die Traumwelt führt die Fähre.


Im Morgenlicht dann bald erweckt,

ruft fremde Ferne schon herbei;

trägsanft erwacht, was nachts versteckt,

und kühl der Wind, neckt spielend frei.


Ein Schritt und weiter geht die Reise,

das Ziel nicht klar, noch unbekannt,

auch unterm Sternlicht, wandernd leise,

führt fern in Ferne, neues Land.


©L.A.W. (Text)




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MUSTERMENSCH
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So sehr auch tief moralisch unser Glauben,

wir handeln stets nur so, wie einst gelernt.

Denn würden wir gar ernsthaft selbst entscheiden,

manch Drohung durch den Mensch wär’ längst entfernt.


Stattdessen zetern und beschweren wir uns weiter,

dass sich nichts ändert und die Zukunft düster nur,

anstatt aktiv nach Lösungen zu suchen,

mal selbst zu drehen an der Zeiten Uhr.


Und jene, deren Blick nur noch verdunkelt,

was Zukunft bringt, Vergangenheit verwehend,

die sehen selbst, dass schon ihr Hab und Gut vergehend,

kein Schatz mehr bleibt, im Licht noch späte funkelt.


Doch wem nutzt düstrer Blick durch alle Zeiten,

wenn wir Gesehenes nur stille absorbier’n?

Etwa den Kindern, die dann jene Schicksalssaiten

am eignen Leib erleben und verlier’n?


So wie wir leben, muss sich auch noch etwas ändern,

das weiß schon die Vernunft, der Wesenskern,

doch reicht es nicht, mit Vorsatz dies zu lindern,

so sehr wir auch die Augen schließen gern.


Der Mensch, er webt sich Muster durch die Tage,

die er frühmorgens bis zum Abend um sich legt.

Denn die Gewohnheit stets bewahrte vor der Frage,

um das, was fürderhin die Welt an sich bewegt.


Ein Muster, um vor Zweifeln sich zu schützen,

entsprungen aus der Ängste tiefem Teich.

Doch irgendwann wird jener Mensch gar schlimmer schwitzen,

wenn er zerstörte seiner Kindeskinder Reich.


©L.A.W.
 
ASCHESEELE
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Die Worte, die wir nutzen, sind vielleicht wie die einzelnen Segmente
eines schicksalsgesponnenen Netzes voll ferner, unerforschter Welten.


So viel mag sich in Worte kleiden,

so wenig doch erhält Substanz.

Geschichten voll der Trauer Leiden,

voll Hoffnung oder recht bescheiden;

so wenig zeigt sich Seelenglanz.


Es ist die Kunst, ein Tor zu bauen,

zu sternenfern Gestaden weit.

Mit Farbe füllend all die grauen,

unförmig bleichen Zwielichtsauen;

als bis die neue Welt bereit.


Wo einst die Asche, steinern Grund,

wo Licht sich in Gebeinen brach,

facettenreich die Sternenwund’;

da liegt der Schlüssel, wartet - und

was vormals schlief, wird nunmehr wach.


Aus jener Asche, dunkler Sturmwind,

erhebt die Flügel, nachtschwarzkalt,

ein Phönix, auferstandnes Eiskind;

mit ihm schwebend, leis’, geschwind,

jener Essenzen schwer Gewalt.


Verbindet sich aus vielen Strängen,

unzählig in ihrer Gestalt,

ein neues Wesen aus Gesängen,

von Anbeginn noch frei von Zwängen;

hält es ein Schicksal in der Hand.


Ein Lebensfunke, hell und blendend,

ein Same, der ein Herz entflammt.

Und wo einst Nebel seelenpfändend,

dort jene Worte, schicksalswendend;

ein Tor, der Wahrheit es entstammt.


©L.A.W.
 
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