Dschungelpfade

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UNGENANNT
[Ein Sonnenuntergang]
*****


Ein Augenblick im ersten Ende,

blau Sturmgesicht am Horizont,

mit erster Kraft weh’n Böenwände;

zerstiebend Funken, Rauchesfront.


Dunkler Blick, verirrt Gedanke,

Stimmung schwarz und fliederweich,

in scharfem Schattenriss und Ranke,

umschmeichelnd hungrig tiefen Teich.


Des Teichs, auf dessen blanker Haut,

gar spiegelgleich ein Abbild ruht,

stets schon ein Gleichnis, still, nie laut

wie jenes Äußre kund sich tut.


Das Äußre, dieses Weltenrund,

in dessen Armen wir geborgen

und dennoch wandern uns stets wund

darin; des Äußren Innen morgen.


Ein Augenblick im letzten Anfang,

rot Sonnenschrei am Wolkentor

mit letztem Strahle Feuerklang

entschwindet kühl, Raum tritt hervor.


©L.A.W.
(Bild und Text)


Nordde6_1920.jpg
 
DER WINTER NAHT - SOWIESO
[Paränetisch]

*****


Man wagt es kaum, daran zu denken,

dass diese Hitz' vergehen kann.

Wird schon der Herbst uns Regen schenken,

oder erst Winter irgendwann?


Wie immer auch nach langem Warten

der Geist sich schon nach Ruhe sehnt.

Diesmal, so sehr wir wünschten, harrten,

die Zeit sich immer länger dehnt.


Gleichwohl, des Sommers Ende naht,

obwohl noch spärlich viele Saat;

was mag noch kommen, dieser Zeiten,

welch Töne spielt’s auf Jahres Saiten?


So manchen Ort die Dürre plagt,

mit wenig Korn und Waldesbrand,

wo dann auch jener Mensch versagt,

der gierig jagt Profit und Stand.


So viel Reserven wir auch haben,

an manchem Punkt ist dann doch Schluss.

Vorbei mit feierlich Genuss,

doch schätzt man dann erst manche Gaben.


Denn die Natur schenkt uns so viel,

und auch, wenn wir es selten seh’n -

es oftmals hielten für ein Spiel -

sind wir nur Gast im Windesweh’n.


Nicht wir sind Krone einer Schöpfung,

die zu beherrschen scheitert nur,

denn endet’s stets nur in Er-Schöpfung

doch blind sind wir, dafür zu stur.


Vielleicht will uns der Sommer sagen,

diesmal, gib endlich einmal Ruh’!

Du, Mensch, du kannst noch so oft klagen,

der Winter folgt mir eh im Nu!


Du bist zu schwach, um zu bezähmen,

was niemals du verstehen wirst.

Du kannst dich nur mehr selbst beschämen,

indem du das Gefüge störst.


Und auch so sehr in Leid und Qual

du dich dabei ergehen magst,

es bleibt wie immer: meine Wahl,

egal, was du zu glauben wagst.



©L.A.W.
 
HAGEL
*****


Leise klimpert, flüstert, haucht

das Windspiel seiner schattig Welten,

träumend tief und zärtlich faucht

die Bö heran, erklingt wie selten.


Ein Meer erbrodelnd wolkentief,

mit Wellen, klirrend fest aus Eis,

herab, wo Stille lauter rief,

als je der Winde Flüstern leis’.


Ein gelber Schein, sie noch umrandend,

vom letzten Mondlicht ausersehen,

im Fluge, kein Gedanke landend,

so bodenlos im Windeswehen.


Ein Sturm im Zentrum jener Wellen,

die auf und ab ein Schweigen spielen,

vom Morgenlicht sich lang erhellen

und dann ganz plötzlich niederfielen.


Ein Schauer, kaltvermummt und hart,

das Eis in Wurzeln sich verfangend.

Ein Hagelsturm den Sommer narrt,

nicht schwer, doch zornentbrannt anlangend.



©L.A.W.
 
DIE ZEIT HEILT
(NICHT)
ALLE WUNDEN
*****


Die Wunden, die man uns geschlagen,

so sagt man, heilen mit der Zeit.

Zumindest, und dies muss ich sagen,

vergeht vielleicht manch Schmerz und Leid.


Doch manches reicht viel tiefer noch,

als kalter Stahl, durchbohrend ganz;

wo in der Seele tief ein Loch,

wo Hoffnung ferne, fern der Glanz.


Wo Augen, gläsern auf der Suche

nach jenem Glanz in Welten blicken,

die niemals mehr befrei’n vom Fluche,

diesem Gefühl, bald zu ersticken.


Wo abgewandt vom wahren Sein,

der Blick erinnernd nur noch weilt,

verlor’n in jenem lockend Schein,

Vergangenheit, die niemals heilt.


Wo sich wieder, immer wieder,

wiederholt, was einst gescheh’n.

Eine Welt voll Geisterlieder,

wo tote Stimmen stimmlos weh’n.


So sage ich, voll Zorn und stur,

es hilft nichts, zeitlos zu entflieh’n!

Nicht alles heil’n die Stunden nur,

wo einsam dunkle Nebel zieh’n.


Wie alles, was uns widerfährt,

so formen uns auch unsre Wunden.

So manches uns das Leben lehrt,

in jenen längsten seiner Stunden.


Manchmal verirrt man sich im Schmerz,

und auch, wenn wir es nicht versteh’n,

die Wahrheit kennt doch stets das Herz,

auch wenn wir nicht die Antwort seh’n.


Darum, dies ist nicht zu verhehlen,

ist Hoffnung einzig Sorge noch,

die Liebe, mit der wir beseelen,

wo Einsamkeit schlug manch ein Loch.


©L.A.W. (Text)


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DIE ZEIT HEILT
(NICHT)
ALLE WUNDEN
*****


Die Wunden, die man uns geschlagen,

so sagt man, heilen mit der Zeit.

Zumindest, und dies muss ich sagen,

vergeht vielleicht manch Schmerz und Leid.


Doch manches reicht viel tiefer noch,

als kalter Stahl, durchbohrend ganz;

wo in der Seele tief ein Loch,

wo Hoffnung ferne, fern der Glanz.


Wo Augen, gläsern auf der Suche

nach jenem Glanz in Welten blicken,

die niemals mehr befrei’n vom Fluche,

diesem Gefühl, bald zu ersticken.


Wo abgewandt vom wahren Sein,

der Blick erinnernd nur noch weilt,

verlor’n in jenem lockend Schein,

Vergangenheit, die niemals heilt.


Wo sich wieder, immer wieder,

wiederholt, was einst gescheh’n.

Eine Welt voll Geisterlieder,

wo tote Stimmen stimmlos weh’n.


So sage ich, voll Zorn und stur,

es hilft nichts, zeitlos zu entflieh’n!

Nicht alles heil’n die Stunden nur,

wo einsam dunkle Nebel zieh’n.


Wie alles, was uns widerfährt,

so formen uns auch unsre Wunden.

So manches uns das Leben lehrt,

in jenen längsten seiner Stunden.


Manchmal verirrt man sich im Schmerz,

und auch, wenn wir es nicht versteh’n,

die Wahrheit kennt doch stets das Herz,

auch wenn wir nicht die Antwort seh’n.


Darum, dies ist nicht zu verhehlen,

ist Hoffnung einzig Sorge noch,

die Liebe, mit der wir beseelen,

wo Einsamkeit schlägt manches Loch.


©L.A.W. (Text)


Anhang anzeigen 48503

Wirklich schön. ;)
 
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DIE ZEIT HEILT
(NICHT)
ALLE WUNDEN
*****


Die Wunden, die man uns geschlagen,

so sagt man, heilen mit der Zeit.

Zumindest, und dies muss ich sagen,

vergeht vielleicht manch Schmerz und Leid.


Doch manches reicht viel tiefer noch,

als kalter Stahl, durchbohrend ganz;

wo in der Seele tief ein Loch,

wo Hoffnung ferne, fern der Glanz.


Wo Augen, gläsern auf der Suche

nach jenem Glanz in Welten blicken,

die niemals mehr befrei’n vom Fluche,

diesem Gefühl, bald zu ersticken.


Wo abgewandt vom wahren Sein,

der Blick erinnernd nur noch weilt,

verlor’n in jenem lockend Schein,

Vergangenheit, die niemals heilt.


Wo sich wieder, immer wieder,

wiederholt, was einst gescheh’n.

Eine Welt voll Geisterlieder,

wo tote Stimmen stimmlos weh’n.


So sage ich, voll Zorn und stur,

es hilft nichts, zeitlos zu entflieh’n!

Nicht alles heil’n die Stunden nur,

wo einsam dunkle Nebel zieh’n.


Wie alles, was uns widerfährt,

so formen uns auch unsre Wunden.

So manches uns das Leben lehrt,

in jenen längsten seiner Stunden.


Manchmal verirrt man sich im Schmerz,

und auch, wenn wir es nicht versteh’n,

die Wahrheit kennt doch stets das Herz,

auch wenn wir nicht die Antwort seh’n.


Darum, dies ist nicht zu verhehlen,

ist Hoffnung einzig Sorge noch,

die Liebe, mit der wir beseelen,

wo Einsamkeit schlug manch ein Loch.


©L.A.W. (Text)


Anhang anzeigen 48503
Danke. Ich kann weinen.:trost:
 
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