Druiden

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.... Ich bin mir sicher, dass dieser alte Glaube nicht mehr zum Leben erweckt werden kann, denn es gab bei den Kelten viele Bräuche, die einfach nicht mehr praktikabel sind. Möchten wir wirklich, dass der Erzbischof von Mainz im Landtag von Rheinland-Pfalz sitzen und dort die Geschicke des Landes bestimmen würde? Hatten wir diese Zustände nicht mit der Säkularität zumindest im Ansatz überwunden?

Nein, der Glaube sollte eine ganz persönliche Angelegenheit sein. Ich brauche auch keine hierarchische Strukturen, an denen ich mich in Glaubenssachen klammern muss. Der Glaube braucht einen Freiraum, damit sich der Geist auch entfalten kann. Von dem, was man von den Druiden dennoch lernen kann, hatte ich ja schon geschrieben.

Ich finde, dass wir die Druiden in der Anderswelt lassen sollten, damit sie uns weiterhin in ihrem Zauberbann ziehen können.


Merlin​

Hallo,

hier kann ich Merlin wieder mal nur zustimmen. Ich denke ebenso, dass es heute nicht mehr möglich ist (auch wenn das Wissen vergangener Zeiten nicht verloren gegangen wäre) Druide in der ursprünglichen Form zu sein. Es gibt ja auch keine zentrale Position, Berufsgruppe oder gesellschaftliche Schicht mehr, welche mit derjenigen des Druiden aus längst vergangener Zeit vergleichbar wäre, daher gibt es ja auch den Begriff Neo-Druiden, der mir persönlich allerdings nicht gefällt, aber das ist eine andere Geschichte.

Es gibt heute Leute die "Keltenfans" sind und die möglichst authentisch als Druide gekleidet an "Keltenfesten" u.s.w. teilnehmen möchten. Dies ist sicherlich auch eine legitime und schöne Sache, hat meiner Meinung nach aber auch nicht viel mit dem neuzeitlichen Druide sein sondern viel mehr mit dem sich verkleiden zu tun... .

Druide aus heutiger Sicht bzw. wie ich es efahren durfte und darf, hat meiner Meinung nach viel mehr mit einer geistigen Haltung der Natur bzw. dem Universum gegenüber zu tun. Es hat damit zu tun sich mit bestimmten spirituellen Praktiken (wie erwähnt wurde unter anderem auch mit schamanischen Praktiken) zu beschäftigen, sich mit der Natur, dem Land und dem Jahreskreis zu verbinden, sowie altes und neues spirituelles Wissen wieder zu finden... . Natürlich wird dies dann oft noch durch diverse Ausbildungen und Studien wie Recht, Geschichte, Naturwissenschaften ergänzt. Dennoch ist es meiner Meinung nach als neuzeitlicher Druide viel wichtiger wieder zu lernen auf sein Herz zu hören und Spiritualität zu leben und zu fühlen, als alle möglichen Fakten aufzählen zu können (auf letzteren Punkt werden wir heute sowieso zur Genüge gedrillt und wir werden von Informationen regelrecht überflutet). Wie gesagt, dass ist auch eine sehr persönliche Sichtweise, und ich verlange auch nicht, dass diese jeder mit mir teilt... .

LG.Coedwig
 
" Druiden in der Anderswelt lassen"

die Anderswelt ist nicht dem Ursprung entsprechend, und deswegen wir hier gar nichts verschwurbeltes gelassen wir es ist, denn ein teil der "anderswelt" ist "unsere Seelenwelt" die wir sehr wohl benötigen und zwar sehr dringend.

wir werden schon alle noch sehr genau wissen, was Druiden sind.
Nicht immer alles so unerreichbar weit weg vorstellen, ist alles gar nicht so weit weg und so schwer in der Übersetzung.

man kann aber sagen > Druide hat etwas mit Logos zu tun, und nichts mit Zauberrei, die tatsächlich bisher keinen nennenwerten Ergebnisse hervorgebraucht hat, außer vielleicht ein Spinnennetz, wo sich jeder drin verhaspelt

ein echter Text, wird durch Logos gewoben, und essenzen beziehen sich auf geistige Essenzen und Abstrahierungen, wodurch dann die vermittlung vom Leben stattfinden kann.
 
Hallo Merlin,

Manchmal gewinne ich beim Lesen Deiner Worte über die Duiden den Eindruck, dass diese über die Kelten in Glaubensangelegenheiten oder besser: in tranzendentalen, eine Art Terrorregime ausgeübt hatten, der dann Auswirkungen auf ihre ganze Lebensführung hatte, wie die romisch-katholische Kirche im Mittelalter.

Oder was willst Du sagen, wenn Du schreibst:
Möchten wir wirklich, dass der Erzbischof von Mainz im Landtag von Rheinland-Pfalz sitzen und dort die Geschicke des Landes bestimmen würde? Hatten wir diese Zustände nicht mit der Säkularität zumindest im Ansatz überwunden? Nein, der Glaube sollte eine ganz persönliche Angelegenheit sein. Ich brauche auch keine hierarchische Strukturen, an denen ich mich in Glaubenssachen klammern muss. Der Glaube braucht einen Freiraum, damit sich der Geist auch entfalten kann.
Nun, von dem Freiraum, damit sich der Geist entfalten kann, halte ich ebenfalls sehr viel, wenn auch nicht gerade vom Glauben, denn der verhindert gerade, dass sich der Geist, also das selbstständige Denken, frei entfalten kann.
Die Säkularisation, also die Trennung von Staat und Kirche, war dazu allerdings früher nicht notwendig, denn im alten Indien mit seinem Hinduismus, der übrigens keinen Religionsgründer zur Ursache hatte, dem vor etwa 3.000 Jahren, gab es zwar – ähnlich wie bei den Kelten – vier Kasten, von denen die Brahmanen die oberste war. Im Übrigen gab es total geistige Freiheit. Jeder konnte, denken, glauben und sagen, was er wollte, sodas sich damals sogar eine materialistische Geistesströmung entwickeln konnte.
Es spricht nicht gerade für die Druiden, dass sie die Wiedergeburt als eine Art Strafe betrachteten, obwohl man hierin bei genauerer Betrachtung eine Art innerer Verwandschaft zwischen dem Buddhismus und dem Druidentum hineinsehen kann. Aber es würde wohl zu weit gehen, wollte ich hierüber an dieser Stelle noch weiter darauf eingehen. Nebenbei gesagt: Begriffe wie Strafe oder Sünde gibt es im Buddhismus nicht.
Alamerrot
 
Hallo Merlin,

Zitat:
Das Christentum begann erst 325 durch die Erhebung des Christentums zu einer Staatskirche, auf dem Konzil von Nicäa ein Machtfaktor zu werden.
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Ja, darüber habe ich in einem anderen thread ausführlich geschrieben, in diesem -glaube ich - nicht.

Zitat:
Die Herrscher verstanden sich in ihrem jeweiligen Stand aus Gottes Gnaden
Schwer vorstellbar , dass Herrscher gleich welcher Zeit jemals an etwas deratiges, etwa an einen Stand von Gottes Gnaden , geglaubt haben könnten. Mit religiösem Glauben kann man keine Staaten lenken. Meines Erachtens wurden Könige und Kaiser deshalb vom Papst gesalbt, weil dieser es verstanden hatte, mächtige Fürsten mit ihrer Truppenmacht auf seine Seite zu ziehen und sich jene durch das Salben zum Kaiser hörig zu machen. . Solches Theater war immer für die Massen bestimmt und ist es auch heute noch, wenn etwa die Merkel den Dalai Lama empfängt nicht etwa weil er ihr sympathisch ist sondern weil das aus politischen Gründen oportun ist und sich bei den Massen gut macht.
Was sagte Friedrich der Grosse zu seinen Beratern und
Advokaten als er beschloss, Schlesien anzugreifen und sich einzuverleiben? Meine Herren, ich muss Schlesien haben. Die Gründe dafür müssen Sie suchen.
Sollte es früher anders gewesen sein, wenn ein Stammesfürst auch ohne den Papst sich selbst die Königswürde verliehen hätte? Die für die anderen bestimmten “salbungsvollen” Gründe dafür hätten sich schon finden lassen.” Aber der von Dir zitierte Fürst hatte es eben für oportun und bequem gehalten, sich vom Papst zum König erheben zu lassen. Die Annahme des Christentums hatte ihn dabei nicht gestört ebenso wenig wie den Hugenotten, Heinrich IV von Navarra, als er meinte, “Paris ist eine Messe wert” und darauf zum Katholizismus übertrat.
Herrscher waren zu allen Zeiten Raubtiere. Skrupel irgendwelcher Art gab es da nicht. Aber wie Oswald Spengler sagte, sie waren edle Raubtiere im Gegensatz zu dem Lumpenpack, das heute die Welt regiert…
Totenreich oder/und Hölle. Im Christentum gibt es soviele Widersprüche. Ich habe absolut keine Lust, mich darin zu vertiefen und nun festzustellen, wer was gesagt oder geschrieben hat. Der Buddhismus lehrt, dass nach dem Ableben für den Menschen beides möglich ist, aber er geht dann in seine höchst persönliche Hölle oder in sein Totenreich, je nach dem, was er sich selbst vorstellt. Er kann auch aus beidem wieder herauskommen. Ich habe mir diese Anschauung zu eigen gemacht.

Strafe, Busse, Umkehr, Vergebung………, brrrr, mir wird schlecht, wenn ich soetwas lese. Das alles passt nicht in mein Weltbild.
Schön, aber jedem das Seine.
Alamerrot
 
Hallo Merlin,

Nocheinmal kurz zu einem Deiner Beiträge: Du schreibst:

Der Freie bestimmte auch dort schon, was seine Familie und das Gesinde seines Anwesens zu glauben hatten.......Die Leibeigenschaft wurde in allen deutschen Ländern erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts endgültig abgeschaffte.

Wie war das bei Friedrich dem Grossen von Preussen? Der sagte:

In meinem Land kann jeder nach seiner eigenen façon selig werden.

Alamerrot
 
Hallo an alle,
es gibt in Mythen, Geschichten und römischen Berichten durchaus Anhaltspunkte für das Handeln der keltischen Stämme und der Druiden. Einen Grundsatz haben diese mit den Neodruiden in UK, Deutschland, Holland, Italien usw gemein: Man beschimpft sich nicht gegenseitig!
Ich wünsche euch Frieden und Glück.
Merlin
 
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