Schon diesen Allgemeinplatz: *Alles Leben ist Leiden* kann man getrost in die Tonne kloppen. Daß es ein buddhistischer Standard ist, macht ihn nicht besser. In dieser Plattheit formuliert ist er schlicht falsch, d.h. er läßt sich widerlegen, da ausnahmslos jeder hundert mal mehr Situationen aufzählen kann, wo es gut abging und Lusterfahrungen gemacht wurden statt Leiderfahrungen. Allenfalls könnte man sagen: das Leben kann zuweilen leidvoll sein, es kann aber auch ebenso lustvoll sein.
Leben = Leiden ist eine sinnentleerte Formel.