Die Wirkung von Antidepressiva und Antipsychotika

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Die Dosis des Antidepressivums (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) zu reduzieren, hat mir auch nicht gut getan, was ich vor allem im Winter merkte.
Der Zusammenhang mit den Jahreszeiten hast Du aber bemerkt und das ist doch schonmal ein guter Ansatz! Nur hilft halt das alleinige reduzieren eines Psychopharmakas nichts, wenn Du nicht das vermehrst, für das das Medikament als Supplement steht.

Ich glaube nicht, dass die Serotonin-These zu verwerfen ist - sie ist m.E. einfach nur zu ergänzen.
Der Serotonin-Spiegel steht im Zusammenhang mit dem Vitamin D aylight, und das Serotonin ist wiederum Voraussetzung für die Bildung von Melatonin, was sich nur in der Dunkelheit bilden kann und dazu beiträgt, sich von der Erschöpfung wirk-lich erholen zu können, wie natürlich auch die Zeit, die Du Dir dafür gönnen kannst bzw. magst, sodass die Erschöpfung nicht chronisch nieder-drückt, denn das sagt ja das Wort De-pression aus, sondern daraus die natürlich-zyklische Folge des Wiederaufschwungs kommt.

Wir sind lebendige Wesen und keine Maschinen, die zu jeder Jahrezeit nach einer Uhrzeit funktionieren können, die in keiner Verbindung mehr zu den natürlichen Rhythmen von Licht und Dunkelheit steht, ohne dass Körper, Geist und Seele früher oder später davon in Mitleidenschaft gezogen würden - Psychopathologie heisst übersetzt das "Leiden der Seele", so weiss ich es zumindest von @Pavel07. Mens sana in corpere sano. Danke schön.

*LOVE*​
 
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Wer würde das nicht sagen? Ich quäle mich doch nicht Selbstentwicklung und Therapie, wenn
es ein Mittel ohne Folgen gäbe, was alles wieder isn Lot

Die Frage, die sich mir jetzt aufdrängt ist folgende: gibt es bei dir nur ein Entweder/Oder?

Hast du nicht auch Menschen kennengelernt die beides machen, also langjährige und intensive Therapie und andere Selbstentwicklungsmöglichkeiten und eben trotzdem auf Medikamente angewiesen sind?

Das ist etwas, was bei der Diskussion hier eh für mich rüberkommt, auch nicht nur bei dir.
Denn manche scheinen wirklich zu denken, dass der, der Medikamente braucht, sich eben nur dämpft und es sich leicht macht und nicht bereit ist sich den Mühen einer Therapie zu unterziehen. Und Mühe ist das, in der Tat, aber man bekommt schließlich auch viel dafür.
 
Geht doch.
Was den Rest angeht, man kann sich immer weiter im Kreise drehen und zu Tode relativieren.
Natürlich gehen Ärzte nicht auf Konfrontationskurs, von wegen "Kriegen Sie mal den A hoch" oder
"Nein, das mache ich nicht, suchen Sie sich erstmal eine Selbsthilfegruppe,dann sehen wir mal weiter".
Natürlich kann man in niemanden reingucken.

Das tun Ärzte nicht, u.a. weil sie damit bei evtl. doch schwerer Betroffenen mehr Schaden anrichten als zu helfen.

Mir geht es einfach nur um eine kritischere Sichtweise, die der Einzelne entwickeln muss, dazu gehört aufzuklären,
was man seinem Körper! bei Dauernutzung von AD zumutet und in ihm anrichtet.

Das kannst Du machen. Und ohbehin kann jeder die Medikamente ablehnen oder absetzen - vor allem auch diejenigen, die eine leichte Depression oder depressive Verstimmung haben.

Wenn das nicht so wäre, würde ich sagen, immer rein in die Figur, Hauptsache es hilft.
Wer würde das nicht sagen? Ich quäle mich doch nicht Selbstentwicklung und Therapie, wenn
es ein Mittel ohne Folgen gäbe, was alles wieder isn Lot rückt...

Nach den Leitlinien geht es ja nicht darum, dass die Medikamente dauerhaft genommen werden sollen, sondern dass sie die Zeit zur Therapie überbrücken und/oder den Patienten therapiefähig machen. Niemand erwartet oder verlangt gar, die AD dauerhaft wie Smarties einzuwerfen, und dann wäre sofort alles gut.

Wenn es doch zu einer Dauermedikation wird, dann weil keine Therapie verfügbar ist, diese nicht gewollt wird (das gibt es ja such), oder weil sie nicht anschlägt.

Wenn dann ein leicht-depressiver Mensch sagt: "Therapie will ich nicht, verschreiben Sie mir bitte weiter Medikamente.", dann hat auch dieser Mensch abgewogen - möglicherweise falsch oder nicht nachvollziehbar, aber dieser Mensch erachtet dann die Pillen als das kleinere Übel. Was soll der Arzt da tun?

Aber solche Medikamente sind fast immer Kredite mit hohen Zinsen, und zwar auf vielen Ebenen.
Darum geht es mir.
Man muss das Abwägen, sich informieren.
Ich rede nicht auf Grundagen von Idealen und Anschauungen, sondern immer pragmatisch.

Dann betrachte auch folgende Dinge pragmatisch mit:
Es gibt auch nicht wenige schwerer betroffene Menschen. Sie wissen nicht, dass sie schwerer betroffen sind, sondern geben sich selbst die Schuld, betrachten sich selbst als Jammerlappen etc. (auch ein Symptom der Erkrankung). Deine Aufklärung, wie Du sie hier gerade betrieben hast, geht bei solchen Menschen arg nach hinten los und vergrößert nur die Hürde, sich Hilfe zu suchen.

Wenn jemand das nicht kann, eine Abwägung treffen, kann ers nicht, so ist es dann eben.
Dann ist er dem System ,mehr oder weniger ausgeliefert
Das ist aber immer so, es gibt keine Superlösung für alle.

Welchem System? Die Leitlinien sehen jedenfalls in der Form keine Dauermedikation bei Depressionen vor.

Aber viele könnten es.!

Sie tun es ja auch.

Es ist einfach Usus geworden, dass selbst Hausärzte es vielfach verschreiben, ebenso wie
sie Neuroleptika bei Schlafstörungen verschreiben.

Als mein Vater im Krankenhaus lag und es leider auch klar war, dass er es nicht mehr lebend verlassen wird, ging meine Mutter zum Hausarzt und äußerte ein paar Sorgen und Symptome, die sie auch in letzter Zeit hatte. Dazu gehörten auch Schlafprobleme. Der Hausarzt sagte dazu nur: "Ihr Mann liegt schwer krank im Krankenhaus, und Sie haben gerade damit und auch anderem sehr viel Stress. Wundern Sie sich nicht über diese Symptome. Die sind momentan normal."

Ich kenne die Links, die Du gesetzt hast. Aber die Ärzte, die ich kenne und erlebe, sind allesamt keine derartige verschreibungswütigen Monster. Hinter vielen derartigen Verschreibung steckt auch ein Patient, der was verschrieben haben möchte.

Da kann natürlich Aufklärung helfen, das zu reduzieren, aber die sollte nicht auf Kosten oder zu Lasten der Menschen geschehen, die schwerer betroffen sind. Und auf solche Menschen wirken Sätze wie: "Sport und gesunde Ernährung sind viel gesünder und effektiver." eher toxisch - wie ich hier versucht habe darzustellen und zu erklären.
 
Dieses angeblich so große Mitgefühl und "Ach, was kann man schon wissen, was in jemandem los ist", "der Arme, die Arme", das ist oft auch einfach nur bequem.
Und selbstsüchtig, "guck mal her, wie mitfühlend ich bin und wie doof/hart du bist".

Nein, es ist vorsichtig. Denn weder Du noch ich noch sonstwer hier können wirklich erkennen, ob ein metaphorischer A...tritt - der unbestritten auch gut sein kann - wirklich hilfreich wäre oder nicht.

Wenn ich jemanden immer nur bemitleide, gibt es nie eine Auseindersetzung, die mal was in die Gänge bringen würde.
So siehts nämlich aus. Davon können übrigens Ärzte und Therapeuten ambulant und in Kliniken ein Lied singen.

Die Therapeuten sind aber derart ausgebildet, dass sie erkennen können (oder können sollten), ob die Auseinandersetzung fruchten kann oder nicht. Sie müssen erkennen können, ob bzw. wie stark sie ihrem Patienten metaphorusch in der A... treten können.

Wie sehr es sie in vielen Fällen nervt, dass sie nicht sagen dürfen, was sie eigentlich denken.
Ich kann übrigens davon auch ein Lied singen, in meiner Familie und in meinem Umfeld.

... weil sie mitunter mehr Schaden anrichten können, wenn sie das sagen würden, was sie denken. Mag anstrengend sein, hat aber mitunter einen guten und wichtigen Grund.

Und mir gings auch schon derart beschissen, dass ich aus heutiger Sicht sofort abgefüllt würde mit
Medikamenten. Man machte das aber damals nicht.
Ich war in der Notaufnahme, nach 10 Tagen ohne eine Minute Schlaf und Monaten permanenter, furchtbarer Panikattacken/Angstzustände, bei denen ich dachte, eine Psychose wegen Todesängsten zu kriegen, das war PTBS, und mir wurde gesagt "Ich gebe Ihnen jetzt genau eine Tablette, Sie fahren nach Hause, Sie schlafen. Und danach sehen Sie zu, dass Sie sich bewegen, die Energie muss raus aus dem Körper, sonst wird es ganz ganz schlimm." Danach habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich umkehren muss innerlich. Dass ich was machen muss, und habe mit Therapie angefangen. Die Suche danach und das erste 3/4 Jahr, da immer hinzukommen waremn ein einziges Survivaltraining.

Ich kann nicht sagen, ob das völlig so richtig war, aber ich habe den Vergleich in der Familie,wie dasselbe 10 Jahre später bei meiner Schwester mit Medikamenten und Drehtür Krankenhaus raus rein auf Dauer ausging.
Und das waren tatsächliche Härtefälle.

Die Behandlung hast Du dazu genutzt, das Ruder in die Hand zu nehmen. Das ist gut. Andere würden so tiefer in die Kriese getrieben. Ich wüsste nicht, wie ich ermessen könnte, bei wem sowas hilfreich sein könnte und bei wem nicht. Therapeuten sind da hoffentlich besser ausgebildet, das einigermaßen erahnen zu können.
 
Hier werden Ärzte hingestellt, als würden sie leichtfertig und ohne Gewissen Rezepte verteilen. So wie Flyer auf der Straße.
Ich kenne keinen einzigen Arzt, der so etwas tut.
Ärzte sind ganz normale Menschen, mit denen kann man ganz normal reden und ihnen erklären, wo es zwickt und zwackt. Man kann mit ihnen drüber reden, was man will und was wohl der beste Weg ist.

Was ist eigentlich mit den Menschen los, die alles schlecht machen, was eigentlich dazu da ist, ihnen zu helfen.
Ist es Angst? Mangel an Grundvertrauen? Neid? Unsicherheit? Oder einfach nur Besserwisserei?
 
Wenn es doch zu einer Dauermedikation wird, dann weil keine Therapie verfügbar ist, diese nicht gewollt wird (das gibt es ja such), oder weil sie nicht anschlägt.

Hier muss ich etwas sagen: es kann sehr wohl sein, dass die Therapie gut anschlägt in vielerlei Hinsicht und man dadurch eine sehr viel bessere Lebensqualität hat - und trotzdem Medikamente braucht.

Das kann z. B. daran liegen, dass auch die beste Therapie Traumatisierungen, die über Jahre erfolgten, nicht ungeschehen machen kann.
Man weiß heute, dass belastende Situationen vieles im Gehirn verändern können, leider auch dauerhaft in manchen Fällen. Gerade Traumatisierungen während der Kindheit und Adoleszenz hinterlassen gravierende Spuren.

Die Therapie kann aber trotzdem unglaublich hilfreich sein, geradezu lebensrettend, damit man lernt mit den Verletzungen, die in die Seele geschlagen wurden und die soviele Bereiche des Lebens penetrieren, zurecht zu kommen und ein sogar erfülltes Leben zu führen.

Es ist doch ein Riesenfortschritt, wenn man zu einem angemessenen Selbstbild kommt, seine Grenzen spürt und wahrt, seine Gefühle nicht mehr abspaltet, lernt Konflikte vernünftig zu lösen, selbstschädigendes Verhalten zu vermeiden, lebendige Beziehungen zu führen, usw.
Wenn man erkennt, was einen so krank gemacht hat und sich sein Leben nach und nach immer mehr zurückerobert.

Manch einer braucht dann keine Medikation mehr, andere eben doch, um stabil zu bleiben. Für viele bleibt die Kombination beider Elemente das Mittel der Wahl. Und, last not least, kann eine Therapie auch entscheidend dazu beitragen, dass man nicht mehr mehrere Medikamente braucht, sondern mit einer geringen Erhaltungsdosis eines Medikamentes zurechtkommt. Und, wer weiß, vielleicht auch dieses irgendwann langsam absetzen kann. Bei der Psyche ist immer Geduld angesagt.
So richtig schnell geht da meiner Erfahrung nach nix.

Vielleicht gibt es noch andere Gründe, warum man trotz erfolgreicher Therapie noch Medikamente braucht, ich hab nur mal ein Beispiel genannt.
 
Hier muss ich etwas sagen: es kann sehr wohl sein, dass die Therapie gut anschlägt in vielerlei Hinsicht und man dadurch eine sehr viel bessere Lebensqualität hat - und trotzdem Medikamente braucht. (...)

Ah, danke für die Erklärung. Das hatte ich nicht auf dem Schirm.
 
Hier werden Ärzte hingestellt, als würden sie leichtfertig und ohne Gewissen Rezepte verteilen. So wie Flyer auf der Straße.
Wer tut dass denn hier Deiner Meinung nach? Wer hat so etwas über einen Arzt gesagt?​
Was ist eigentlich mit den Menschen los, die alles schlecht machen, was eigentlich dazu da ist, ihnen zu helfen.
Willst Du damit sagen, dass @Wortdoktor nur etwas schlecht macht und in Wahrheit er sich aber nicht so anstellen soll, bei etwas was Deiner Meinung nach angeblich nur dazu da ist, ihm zu helfen? Ein typischer Gutmensch-Satz und ganz schön anmassend, oder? Hast Du denn seinen Eingangspost inzwischen gelesen, wie es IHM damit geht, was er und die Menschen, die ihn dabei für voll nehmen, also seine Wahrnehmung mit Respekt behandeln, Deiner Meinung nach angeblich lediglich schlecht "machen"? Und hast Du inzwischen auch bemerkt, dass der Thread im Forum Naturheilkunde gepostet wurde? Danke schön.​

Ärzte sind ganz normale Menschen, mit denen kann man ganz normal reden und ihnen erklären, wo es zwickt und zwackt. Man kann mit ihnen drüber reden, was man will und was wohl der beste Weg ist.

Und was glaubst Du? Dass @Wortdoktor mit seinem Arzt nicht "ganz normal" reden kann?
Und wenn er hier in diesem Thread erzählt, wo es zwickt und zwackt, was er im Eingangspost schon angedeutet hat- kann er dann mit Dir darüber reden, was ER will, ohne dass er überzeugt werden soll, wie toll doch Psychopharmaka sind, wenn es ihm doch gerade darum geht, dass er gemerkt hat, dass sie ihm nicht gut tun? Wo respektierst Du diese seine Wahrnehmung?

Glaubst Du nicht, dass so etwas jemanden auch mit nieder-drücken kann, wenn jemand äussert, wie es einem mit etwas geht und dann kommen zig Leute, die diese Wahrnehmung bagatellisieren oder gar negieren wollen, ihn mit anderen vergleichen, und ihn und die, die sich für andere Wege aussprechen, einfach nur als "Schlecht-Macher" bezeichnen, weil sie nicht einfach nur gute Miene zu einem bösen Spiel machen?

Das IST eine Art Nieder-Drücken und damit Mit-Ursache für Depressionen, ein Nieder-Machen einer berechtigten subjektiven Wahrnehmung, und damit eine Art Dominanzgebahren, die auch als narzisstische Gesprächstaktiken und damit als das bereits erwähnte toxische Umfeld beschrieben wird, aus dem es sich für betroffene Menschen zu befreien gilt, damit sie sich wieder zu sich selbst aufschwingen können. Danke schön.

*LOVE*​
 
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Ich habe ein stark erhöhtes Blutfett was genetisch bedingt ist. Da hilft keine Diät.
Darf ich fragen, wie hoch Deine HDL- und LDL- Werte sind bzw. waren vor der Einnahme dieser?
Und seit wann Du diese senkenden Mittel nimmst.

Interessiert mich, da ich einst auch welche nahm bzw. laut meines damaligen Internisten zu nehmen hätte, da erhöhte Blutfettwerte bei mir vererbt seien.
 
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