Die Welt schöner machen

Ich finde es eigentlich schwierig zu sagen ob ein bestimmtes Verhalten gut oder schlecht ist.

Wenn ich jetzt hier poste dass ich kein Auto habe und Fahrrad oder Bus fahre, dann klopfen mir viele Menschen auf die Schulter weil ich doch so gutes für die Umwelt tue.

Bis Winter 2008 hatte ich noch ein Auto. Ich hätte es damals für kein Geld der Welt hergegeben weil mein Vater 120 Kilometer weit weg in einem Pflegeheim wohnte, mit Öffis gar nicht oder nur sehr zeitaufwendig zu erreichen war. Ich fuhr zwei Jahre lang jeden Sonntag insgesamt 240 Kilometer um ihn zu besuchen und ihn im Rollstuhl spazieren zu fahren. Was für eine Umweltverschmutzung. Zu dem Zeitpunkt habe ich also nix gutes getan?

Vier Monate nach dem Tod meines Vater gab mein Auto vollständig seinen Geist auf. Jetzt brauchte ich es nicht mehr wirklich, entschloß mich ohne auszukommen, das Geld zu sparen und mir dafür andere schöne Dinge zu kaufen. Und nun darf ich mit stolz geschwellter Brust kundtun: Ich tue Gutes für die Umwelt weil ich kein Auto habe?

Mit dem Beispiel wollte ich gern verdeutlichen wie schwammig die Begriffe "Ich tue Gutes weil..." und "Ich tue Schlechtes weil..." sind.

Wenn "kein Auto zu haben" etwas Gutes ist dann bedeutet im Umkehrschluss dass "Auto haben" was schlechtes ist. Und das ist es was mir persönlich an solchen Threads Unbehagen einflößt.
 
Werbung:
Hallo Isisi,

So extrem empfinde ich es nicht.

Wenn jemand sagt, er tut gutes weil er kein Auto hat, bedeutet das für mich im Umkehrschluß nicht, dass ich etwas schlechtes tue, weil ich ein Auto habe und sogar noch Autos baue.

Ich empfinde es hier nicht als Vergleich, sondern sehe wirklich Denkanstöße um einiges selbst zu übernehmen.
Natürlich lächle ich auch über einige Postings, aber es ist doch schön wenn hier jeder erkennt, cool heute habe ich wieder was gutes getan, weil ich meinem Nachbarn was mitgebracht habe, weil ich an der Kasse jemand vorgelassen habe oder weil ich jemandem für einen Moment mein Lächeln geschenkt habe und der Moment, wo dieser jemand zurück lächelt, weil er beachtet wurde und nicht einfach übersehen wurde.

Natürlich sind das keine weltbewegenden Dinge, aber jeder fängt mal klein an :)
 
Ich finde es weder gut noch schlecht ein Auto zu HABEN,
aber wenn man es nur benutzt,
wenns unbedingt sein muß,
& ansonsten der Umwelt zu Liebe auch mal mit dem Fahrrad fährt,
dann stufe ich es schon als gut ein.
Denn würden das alle tun,
dann wäre ihr schon ein wenig geholfen!:)
 

- Amazon beutet Leiharbeiter aus
- Kinder werden auf Kakaoplantagen verschleppt
- Menschen werden für Gensoja mit Gewalt von ihrem Land vertrieben
- Regenwald wird abgeholzt
- Die Natur mit Pestiziden vergiftet
- Gewaltverbrechen steigen an
.... diese Liste könnte noch unendlich fortgeführt werden?:schmoll:


Nachdem ich vergangene Woche nach Jahren den Film "DAS GLÜCKSPRINZIP" angesehen habe, habe ich reflektiert was ich so mache.

Ich kaufe alles was möglich ist Fair-Trade, regional und BIO.
Ich bin seit über 12 Jahren Vegetarierin.
Ich habe mein Honorar an das Einkommen der Klienten angeglichen.
Ich behandle meine Mitmenschen mit Respekt.

:welle:
Was macht ihr, um die Welt schöner zu machen?
:kiss4: :umarmen:
Was könnte man noch tun?


Herzliche Grüße
Alexandra

Ich finde es großartig, dass es Menschen, wie dich gibt, die in ihrem Umgang mit anderen Menschen und der Natur bewusst sind.
Und weiter finde ich es großartig, wenn du die Überschrift wählst: Die Welt schöner machen.

Jeder Mensch könnte die Welt schöner machen. Durch sein Verhalten, seine Entscheidungen im Rahmen seiner Möglichkeiten. Und diese Möglichkeiten sind so vielfältig, wie das Leben selbst.

Wichtig ist nicht, bestimmte Dinge nicht zu tun. Ich denke, es ist wichtig bewusst zu tun.
 
ich finde es mal wieder bezeichnend, dass hier so manche userInnen nur immer das negative sehen wollen - selbst pc-hocker-kinder sind ihnen lieber als draussen spielende kinder, weil die ja die natur zerstören, und wenn jemand gebrauchte sachen verschenkt, dann dient das nur zur eigenen gewissensberuhigung, und wenn jemand schreibt was er gutes tut für diese welt, dann ist das wettbewerbsmässiges schulterklopfen ... also das sind für mich menschen, denen sich die negativität schon tief in die seele gefressen hat, 'dauermiesmacher' so zu sagen - sehr aufschlussreich, besonders wenn man von genau diesen userInnen all die tausende beiträge liest, die so oft vor lauter destruktiv-negativ-miesmache strotzen, die können anscheined gar nicht mehr anders - arme welt

ich persönlich sehe hier niemanden, der sich dicketut und mit seinen guten taten prahlt oder auf die schulter klopft - es ist wirklich an der zeit, dass wir mal hinschauen, was man tun kann, jeder für sich und in kleinem rahmen, denn da verändern wir die welt, darum danke für all die positiven beiträge hier!

das mit dem wald finde ich auch am dringendsten - dazu muss man den zusammenhang verstehen zwischen fleischkonsum und regenwaldrodung:

die massivste rodung von regenwald geschieht im amazonasgebiet, nicht hauptsächlich, um das holz zu verkaufen, das ist nur ein nebeneffekt, sondern um anbauflächen zu gewinnen für soja und mais, mit dem kühe gezüchtet werden, um den weltweit steigenden fleischkosum zu befriedigen

DA könnte jeder etwas zu tun, auch ohne gleich vegetarier zu werden, denn wenn man den konsum von fleisch auf ein mass reduziert, wie es vor zeiten mal war, wo es sonntags einen braten gab, dann bleiben sie auf ihren kühen sitzen und brauchen nichts mehr zu roden - die macht liegt also beim einzelnen

schön finde ich hier eben die positiven beiträge, weil sie zeigen, dass mensch etwas tun kann, so er denn bewusst ist und mitbekommt, wie und wo wir etwas kleines beitragen können - danke dafür
 
Wenn jemand sagt, er tut gutes weil er kein Auto hat, bedeutet das für mich im Umkehrschluß nicht, dass ich etwas schlechtes tue, weil ich ein Auto habe und sogar noch Autos baue.

Waaas?:eek:Du baust Autos? Gaaanz schlecht:D

Ja, das sind wahrscheinlich die unterschiedlichen Sichtweisen. Ich ziehe solche Umkehrschlüsse fast immer automatisch.


Ich empfinde es hier nicht als Vergleich, sondern sehe wirklich Denkanstöße um einiges selbst zu übernehmen.
Natürlich lächle ich auch über einige Postings, aber es ist doch schön wenn hier jeder erkennt, cool heute habe ich wieder was gutes getan, weil ich meinem Nachbarn was mitgebracht habe, weil ich an der Kasse jemand vorgelassen habe oder weil ich jemandem für einen Moment mein Lächeln geschenkt habe und der Moment, wo dieser jemand zurück lächelt, weil er beachtet wurde und nicht einfach übersehen wurde.

Natürlich sind das keine weltbewegenden Dinge, aber jeder fängt mal klein an :)

Ich kann das zwar irgendwie auch bejahen aber im Grunde erzeugen solche Aufzählungen bei mir eher ein ungutes Gefühl. Ein bißchen wie "Mein Haus, mein Auto, mein Pferd... .

Und wenn ich dann lese wie schnell das Gutsein kippt und jemand wegen einer kritischen Bemerkung als einsam und negativ tituliert wird dann wächst meine Skepsis eher noch.
 
... also das sind für mich menschen, denen sich die negativität schon tief in die seele gefressen hat, 'dauermiesmacher' so zu sagen

Danke für ein weiteres Beispiel für mein Unbehagen.

Woher willst du wissen bei wem sich Negativität tief in die Seele gefressen hat? Wer bist Du dass Du glaubst zu wissen wie die Menschen hier empfinden?

Das gehört mMn nicht dazu um die Welt schöner zu machen.
 
Meine Meinung ist:
Es wäre doch schöner sich auf das Positive zu konzentrieren und dem Negativen keine Kraft zu geben.
"Gleichmut"



Ich würde es schön finden, wenn das verurteilen,anfeinden hier mal aufhört....
Der Tread heißt doch: die Welt schöner machen....und ich habe hier in vielen Posts...tolle Anregungen gelesen...:danke: dafür....
 
Werbung:
Hallo Ruhepol

So unterschiedlich kann man etwas lesen. Ich sehe hier keinen Wettbewerb, sondern eher Denkanstöße um die Welt für alle schöner zu machen.

Einige Häuser weiter wohnt eine Frau, die bei der Tafel arbeitet. Ich hatte mein Bücherregal sortiert und Bücher gehören nun mal nicht in die Tonne.
Es hat mich Überwindung gekostet bei der Frau nachzufragen, ob sie die Bücher mitnehmen will. Ist es nicht verückt, das man Hemmungen hat was gutes zu tun, weil andere sonstwas über einen denken könnten?
Sie hat die Bücher sogar sehr gerne genommen und die Leute dort haben sich gefreut.
Danach hatte ich keine Hemmungen mehr auch mal Sachen dort abzugeben, die fast nie getragen wurden oder auch mal Lebensmittel, die noch zu waren und noch nicht abgelaufen waren.

Eine kurze Zwischenfrage; warst du schon einmal im Gebrauchtwarenhöfen.

Bücher interessieren da keinen.

Möbel, Haushaltsgegenstände, Klamotten, Spielzeug, Elektrogeräte usw., das ist notwendig. Alles das, was sonst teuer angeschafft werden muss, was ein Mensch haben muss, zum Leben. Da ist Bedarf, aber nicht bei Büchern.

Jeder sieht halt die Dinge so, wie er sie sehen möchte. Du nimmst hier speziell die Bücher und siehst es als gute Tat. In der Realität landen die auch dort im Müllcontainer, bis auf ein paar interessante, nur, diese Interessanten Bücher gibt keiner in der Regel ab. ;)

So, und nun können wir die anderen gespendeten Sachen als gute Tat ansehen, genauso das existieren solcher Gebrauchtwarenhöfe. Könnte man, wenn man die Kehrseite der Medaille übersieht.
Die, die solche Einrichtungen leiten, sind Angestellte, werden regulär bezahlt. Dazu, wie hier vor Ort, ein/zwei Kräfte, die, die Leitung haben und Teilzeit, bzw. vollbeschäftigt sind. Das andere sind alles die altgenannten 1 Euro Jobbler, Hartzer in Arbeitsmaßnahmen mit Aufwandsentschädigung.

Soweit, kann man auch noch sagen, alles topp. Da wird was getan. Es wird gespendet, die tun was Gutes, es wird dort weiter, teilweise für kleines Geld, an Bedürftige verkauft und Hartzer bekommen eine Arbeitsaufgabe.

Ich fand dieses Prinzip auch mal Klasse und bin sehr oft vor Ort in so einem Gebrauchtwarenhof. Aber was ich da letztens erlebt habe, wirft ein ganz anderes Licht auf die Chose.
Es war dort Grundreinigung angesagt und die Hartzer bemühten sich auch gut. Nur, es war als Arbeitgeber das Jobcenter da, nur eine Fallmanagerin und die trieb in einem Kasernenton die Hartzer an. So etwas habe ich noch nicht erlebt, nur einer muckte auf und meinte nur, na dann zahlen sie mal regulär für eine Putzkolonne. Es kam eine Antwort von dieser Dame, hetzen sie hier nicht die anderen auf und wir sehen uns morgen früh im Jobcenter.

Ich habe nur bisher immer mal von solchem Verhalten und Vorgehen mit Kasernenton gehört, aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nie so in dem Maße miterlebt. Und es war erschreckend, von einer einzigen Dame, ein Kasernenton sondergleichen. Ein Ton, der selbst Kunden erschreckte.

Und das ist die Kehrseite der Medaille, angeblich Gutes zu tun, zu spenden, was dort auch noch dann verkauft wird und zugleich dazu dient, Hartzer noch weiter niederzumachen. Nicht nur die dort Beschäftigten, sondern auch die, die vom Amte zum Einkaufen dahin als Bedürftige verwiesen werden.

Das ist eine Spirale nach unten, eine Degradierung einer Schicht, um auf dieser Schicht noch andere zu degradieren und niederzumachen. Verschleiert hinter einer angeblich guten Tat.

Das ist die andere Seite der Medaille, oder auch gut, ist nicht unbedingt gut, auch wenn der Grundgedanke in sich gut gemeint ist.

Damit ich es vorweg nehme, man könnte die o.g. Niedermache auch als gut werten, auf der Basis, der musste mal niedergemacht werden. Und hier genau halt, nicht vor anderen und schon längst nicht vor Kunden in solchen Läden. Und das ist das Problem, es sind ja keine Kunden, es sind ja Hilfebedürftige und vor denen kann man so etwas abziehen, damit die auch gleich wissen, wo es lang geht. Das war die Menschenverachtung, die mir da ganz übel aufgestoßen ist.
 
Zurück
Oben