Der Gedanke, dass ein Trauma automatisch zu Wachstum oder Stärke führt, greift zu kurz. Krisen und traumatische Erfahrungen verändern den Fokus auf das, was vorhanden ist, erzeugen aber keine inhärente „Stärke“. Häufig wird das, was als Bewältigung oder persönliches Wachstum wahrgenommen wird, lediglich als vorübergehende Illusion erlebt, die Sinn oder Struktur vermittelt. Ob eine Krise als Chance oder Untergang erlebt wird, hängt nicht von der Krise selbst ab, sondern davon, wie die konkreten Wirkungen interpretiert und erfahren werden.
@Grooti .
Natürlich nicht.
Den Sinn oder die innere Struktur, wie du es nennst, kann ich nur selbst
er-schaffen – und ja, dabei kann ich auch untergehen.
Der nächste Punkt:
Die Interpretation hängt immer von den konkreten Faktoren ab. Es geht darum, wie ich die Welt sehe – oder meine Krankheit, mein Leiden, und so weiter.
Ist das Glas mit Wasser halb leer oder halb voll?
Ich habe hier schon viel über Viktor Frankl geschrieben.
Er hatte 1938 ein Visum für die USA, als Österreich annektiert wurde – und dennoch hat er sich bewusst entschieden zu bleiben.
Darum geht es: um die Verantwortung für das Leben. Zu
tragen. Auch dann, wenn es kaum zu
er-tragen scheint. So sehe ich es.
Nein, inhärent würde das nicht geschehen – da hast du recht. Deshalb brauche ich diese innere Wahrheit zu leben, zu
er-leben, zu
er-fahren, also sie zu verwirklichen und zu
re-alisieren. Danke für den Beitrag. LG.