Die Leere der Lehre (II)

nach einer Vorlage von R. Wilhelm, freie Übertragung

Die Würfel sind gefallen, so auch Dein Los.
Verfolge ruhig den Weg, den die Würfel für Dich nahmen, doch beklage nicht Dein Los..
Der Weg wurde durch Ihren Fall begonnen, nun vollende die Reise!

Dein Kummer wird den Wurf nicht mehr verändern, so belade Dich nicht mit einer Last, die nicht mehr verändert werden kann(!).
Richte Dein Angesicht nach vorne und zähme den Kummer, der Dich nur aus der Bahn zu werfen droht....

Was man von seinem Schatten lernen kann:
Meister Lia Dsi lernte bei Hu Kiu Dsi Lin:
Wißt Ihr, dass der, der sich selbst hinten an hält, sein Selbst behält?
Lia Dsi sprach: Ich möchte lernen, was es bedeutet, sein Selbst hinten anzuhalten und so sein Selbst nicht zu verlieren...

Dieser sprach nun:
Seht auf Euren Schatten!
Beugt sich der Körper, beugt sich der Schatten.
(Auf diese Weise folgt er dem Körper.)
Richtet sich der Körper auf, richtet sich der Schatten auf.
(Auf diese Weise folgt er dem Körper.)
Ob sich der Schatten beugt oder aufrichtet, wird so vom Körper bestimmt.
Er begehrt nicht sich aufzurichten, wenn der Körper sich krümmt
und er begehrt nicht sich zu krümmen, wenn der Körper sich aufrichtet..

Der Meister sprach weiter:
Die Aufgabe, die uns zuteil wurde, ist wie ein Echo von uns selbst..
Achte auf Deine Taten und Dein Ergehen, so wirst Du eine Übereinstimmung finden
und in dieser Übereinstimmung Deine Aufgabe erkennen.
NICHT erkennst Du sie, wenn Du Dich gegen Dein Ergehen sträubst.
Wenn Du Dich aufrichten willst, weil Dein Ergehen Dich krümmt oder Du Dich krümmen willst, obgleich Dein Ergehen es erfordert, Dich aufzurichten.
Folgst Du so Deinem Ergehen, folgst Du auch Deiner Aufgabe und wirst Dein rechtes für sie tun.
Sträubst Du Dich gegen Dein Ergehen, kämpfst Du auch gegen Deine Aufgabe und wirst unrechtes für Dich selbst tun.

Unser Ergehen ist wie der Schatten unserer Aufgabe.
So sage mir, was wählst Du?
Ungesehen noch Deiner Selbst?

Achte auf Übereinstimmung in Deinen Taten und Deinem (inneren) Ergehen, so wirst Du Deine Aufgabe erkennen...
Findest Du Deine Aufgabe, so wirst man Dir nachfolgen..

Der Berufene sieht die Aufgabe und nicht das, was an Schicksal Dir darin zu Teil wurde.
So bedauert er nicht Dein Schicksal, doch er bestärkt Dich darin, Deine Aufgabe zu erkennen.

Da er den Ursprung sieht, sieht er die Aufgabe.
Auf diese Weise sieht er das Kommende.
Das ist der Grund seines Vorherwissens...

(Fortsetzung folgt...Übertragung R.S.)
 
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aus dem VIII Buch von Yang Dschu, nach R. Wilhelm, freie Übertragung
(Fortsetzung)

..das Richtmaß aller Handlungen bleibt so im eigenen Selbst begründet,
das Richten über die Handlung aber bleibt bei den Menschen.

Wenn die Menschen mich lieben, so hat etwas an mir diese Liebe in Ihnen ausgelöst.
Wenn die Menschen mich hassen, so hat etwas an mir, diesen Hass in Ihnen ausgelöst.
Auf diese Weise werde ich gerichtet.

Wer zu Messen begehrt oder zu Richten und zugleich den SINN nicht hat,
ist wie einer, der hinausschreiten will, obgleich er keine Tür hat,
der wandern will, obgleich er keinen Weg hat.
Schwerlich wird es diesem gelingen, durch sein Messen und Richten etwas von Nutzen hervorzubringen.

Was ist zu raten?
Siehe und erkenne die Kraft des Geistes!
Forsche in den Schriften der alten Herrscher und Könige!
Sinne über die Worte der Weisen nach!

Ob etwas von Bestand ist oder dem Untergang geweiht, ob etwas erblühen kann oder vernichtet wird,
immer ist es dieses Messen und Richten, das darüber entscheidet!
 
Quelle Taoismus, Lia Dsi Buch I
nach einer Übersetzung v. R.Wilhelm, freie Übertragung

Buch I/1 des Lia Dsi beschreibt hier jenes, das ich im Tao auch das Verborgene oder die Leere nannte, gemäß seiner Kraft und seiner Auswirkung auch weiter beschrieb....

(Die Schüler wenden sich mit der Bitte an Lia Dsi, Ihnen das Verborgene doch zu beschreiben und sie tun dies, indem sie das beschreiben, was sie selbst über das Verborgenen gehört hatten...)

1. Über das Verborgene

Die Schüler zu Meister Lia Dsi:
„Meister Hu beschreibt das Verborgene in etwas so:
Das Verborgene erzeugt, doch ist es selbst nicht erzeugt.
Das Verborgene bewirkt Wandlung, obgleich es sich selbst nicht wandelt.
Das Verborgene ist frei, das Sich-Wandelnde sich erneut wandeln zu lassen.
Das Verborgene ist frei, das Erzeugte sich selbst erneut zeugen zu lassen.
Das Erzeugte ist nicht frei, da es selbst gezeugt ist.
Als das was es ist, nämlich Schöpfung, ist es beständig von der Neu-Schöpfung oder Zeugung durch den Verborgenen abhängig und so dem Wandel von Geburt und Tod unterworfen.
Das Erzeugte bleibt beständig dem Gegensatz, der Zeugung und der Wandlung unterworfen.
Daher ist es mehr als EINS.
Das Verborgene ist EINS.
Das Verborgene ist EINS mit der Zweiheit, als dem Gegensatz, EINS mit der Zeugung, als Schöpfer und Geschöpf, EINS mit der Wandlung, als Geburt und Tod.
NICHTS begrenzt das Verborgene, daher ist es in ALLEM.

Im Buch des Herren der (gelben) Erde steht:
Der ungeteilte, eine Geist
ist keinem Gegensatz, keiner Zeugung und keiner Wandlung unterworfen.
Er ist das ewig Weibliche.
Dort, wo das ewig Weibliche seinen Anfang genommen hat,
liegt der Ursprung der Trennung von Geist und Materie.
Endlos drängt sich so der Geist in die Materie und die Materie verbindet sich so mit dem Geist.
Der Verborgene, der dies bewirkt, dringt weder ein, noch verbindet er sich.

Daher ist in allen erzeugten das Unerzeugte, das Verborgene, lebendig.
Daher ist in allen sich Wandelnden, das Unwandelbare, das Verborgene, lebendig.
Da dies so ist, kann das Erzeugte, sich selbst erneut zeugen, das Erschaffene sich selbst erneut erschaffen.
Da dies so ist, kann das Sich-Wandelnde, sich selbst erneut wandeln.
Jede Form oder Struktur, jede Farbe oder Emotion, jede Erkenntnis oder jedes Sein, jede Kraft oder jeder Widerstand, jede Verringerung oder Vermehrung,, jede Ruhe oder Bewegung gehen von dem, das Verborgen ist, aus.
Wollte man das Verborgene aber als eines von diesen allen Zuständen beschreiben oder bezeichnen, wäre es falsch."

(Übertragung R.S.)
 
Quelle Taoismus, Lia Dsi Buch I/2
nach einer Übersetzung v. R.Wilhelm, freie Übertragung


2. Über das Getrennte

Meister Lia Dsi sagte:
Die Alten nahmen das in sich Geteilte, wie Licht und Finsternis,
als Verursacher der Welt an.
Aber alles, was eine Wirkung und eine Erscheinungsform hat,
entsteht aus dem, was selbst Unbewirkt ist und keine Erscheinungsform trägt.
Daher hat auch die Welt Ihre Ursache in dem, was selbst unbewirkt ist
und ohne Erscheinungsform.
Von daher gibt es eine Ursache der Welt,
ein Entstehen der Welt,
ein Bewirken der Welt
und einen Anfang der Welt.

Die Ursache der Welt bleibt verborgen.
Das Entstehen der Welt ist an Ihrem Fortschreiten sichtbar.
Das Bewirken der Welt ist durch Ihre Wirkung erkennbar.
Der Anfang der Welt ist vorstellbar.

Die Ursache selbst bleibt verborgen, da sie sich selbst nicht durch ein Fortschreiten Preis gibt.
Die Ursache selbst bleibt verborgen, da sie sich durch keine Wirkung zu erkennen gibt.
Die Ursache selbst bleibt verborgen und da sie sich selbst nicht Preis gibt, oder zu erkennen ist, ist sie nicht vorstellbar.

Das Entstehen der Welt, bezeichnet das Heraustreten der Kräfte,
noch bevor sie an Ihrem Fortschreiten zu erkennen sind.
Der Anfang der Welt bezeichnet das Bewirken der Welt,
noch bevor diese Wirkung sichtbar wird.
Das Entstehen von Vielfalt ist vorstellbar.
Das Dasein ohne Trennung durch den Geist ist leer, den NICHTS ist dann noch für sich selbst.

Im Dasein zu schauen würde bedeuten NICHTS zu sehen.
Im Dasein zu hören würde bedeuten NICHTS zu hören.
Im Dasein zu greifen, würde bedeuten NICHTS zu erfassen.

Das Dasein im Wandelnden hat kein Fortschreiten und keine Wirkung,
darum nennt man es leer.
Das Dasein kennt keine Begrenzung durch Fortschreiten
und keine Begrenzung durch Wirksamkeit,
darum nennt man es leer.

Das Dasein kommt zur Wirkung und wird eins mit allem was in Ihm eins.
Das Dasein schreiten fort und wird zwei obgleich es in beiden ist.
Der Wechsel ist vorstellbar, darum nennt man das Dasein auch das Wandelbare.

Durch das Fortschreien der Wirkung wird die Eins zur Sieben.
Durch den Wandel der Wirkung in diesem Fortschreiten wird die Sieben zur Neun.
Da das Fortschreiten mit dem Wandel der Wirkung endet,
endet mit der Neun auch der Wandel.
So ist die Neun der Endpunkt der Wandlung.
Wenn sie erneut wechselt, wird sie eins.
Aus dieser Einheit entsteht die Vielfalt.
Sie ist vorstellbar.

Das Wahre steigt aus der Vielfalt empor und entzieht sich der Vorstellung.
Das Scheinbare sinkt durch die Vielfalt hernieder und wird vorstellbar.

Das Heraustreten der Kräfte,
noch bevor sie an Ihrem Fortschreiten zu erkennen sind,
bezeichnet das, was der Mensch als Geist ist.

Das Bewirken der Welt,
noch bevor diese Wirkung sichtbar wird,
bezeichnet das, was die Erde als Materie ist.

Darum enthalten sowohl der Mensch als Geist,
als auch die Erde, als Materie
den Samen,
aus dem ALLES durch seine Wandlung hervortritt
und durch seine Wirkung sichtbar wird.

(Übertragung R.S.)
 
Quelle Taoismus, Lia Dsi Buch I/3
nach einer Übersetzung v. R.Wilhelm, freie Übertragung ©Regina Svoboda
(kopieren des Textes nur unter Angabe von Autor und link)

3. Über die Anbindung

Meister Lia Dsi sagte:
Sowohl der Himmel, als Geist, als auch die Erde, als Materie, sind nicht frei von Ausrichtung.
Da sie nicht frei von Ausrichtung sind, sind sie nicht frei von Anbindung.
Da sie nicht frei von Anbindung sind, sind sie nicht unbegrenzt.

Daher ist auch der Berufene oder in sich Vollkommene
-da er nicht frei von Ursprung und Ende, Geist und Körper ist-
frei von Anbindung oder unbegrenzt gemäß seiner Wirkung.
Da er nicht frei ist, gemäß seiner Wirkung, ist er auch nicht frei von Begrenzung.

Die Allmacht oder vollkommene Freiheit ist somit kein Bestandteil der WIRKUNG oder SCHÖPFUNG,
gemäß dem, was der Himmel ist, nämlich Geist,
gemäß dem, was die Erde ist, nämlich Materie
und dem was der Berufene oder in sich Vollkommene ist, nämlich Lehrer,
da alles mit allem verbunden bleibt,
durch Ihren gemeinsamen Ursprung, Ihr gemeinsames Werden,
Ihr gemeinsames Vergehen und Ihr gemeinsames Ende.

So hat alles Erschaffene darin seine Aufgabe und wird gemäß dieser Aufgabe oder Selbstschöpfung
zur gemeinsamen Vervollkommnung gebraucht und gebracht.

Geist, Materie und der in sich Vollkommene unterscheiden sich in Ihrer Aufgabe.
Die Aufgabe des Geistes ist es, zu erschaffen und zu bewahren.
Die Aufgabe der Materie ist es, zu gestalten und zu tragen.
Die Aufgabe des Berufenen oder in sich Vollkommenen ist es,
eben dies zu lehren,
so dass der Geist seine Aufgabe erkennen kann
und die Materie ihre Aufgabe wahren kann.

Warum ist das so?
Warum muss der Geist durch einen Lehrer gelehrt werden?
Warum muss die Materie durch einen Hüter bewahrt werden?

Dies geschieht, wenn der Geist bezüglich seiner Aufgabe zu bewahren, in Rückstand gerät
und so die Materie Ihre Aufgabe zu gestalten und zu tragen nicht mehr bewahren kann.
Wenn der Geist MIT, IN UND DURCH seine Schöpfung die Materie nicht bewahrt,
verliert die Materie Ihre Fähigkeit zu gestalten und zu tragen.
Auf diese Weise verliert auch DER GEIST seine Fähigkeit zu erschaffen(!)
Darum sagte ich: Der Geist kann bezüglich seiner Aufgabe in Rückstand geraten
und so einen Lehrer benötigen, um das Gleichgewicht von Erschaffen und Bewahren wieder herzustellen.

Was führt zu dieser Not_wendigkeit?
Der Geist hat die Fähigkeit zu erschaffen und zu bewahren, doch er hat NICHT die Fähigkeit zu gestalten und zu tragen.
Die Materie hat die Fähigkeit zu gestalten und zu tragen, doch sie hat NICHT die Fähigkeit zu erschaffen und zu bewahren.
Durch diese Anbindung wird das Gleichgewicht gewahrt und behütet(!)
Auch der Berufene oder in sich vollkommene Lehrer vermag NICHT gegen dieses Gleichgewicht der Kräfte anzugehen(!)
An JEDEM ORT der Schöpfung wirkt diese Kraft der Anbindung von Geist und Materie, Himmel und Erde,
der in sich gleichen Kräfte, durch den Unterschied in Ihrer Aufgabe(!).

DIESE ANBINDUNG UND DIESER UNTERSCHIED bewirken den Wandel im Geist und in der Materie.
Im Geist wirkt der Wandel als Geburt und Tod.
In der Materie wirkt der Wandel als Werden und Vergehen.

So kann NICHTS ERSCHAFFENES oder GEWORDENES seine Aufgabe überschreiten.
Weder im Himmel, noch auf der Erde.
Die MACHT des Geist beschränkt sich auf Geburt und Tod,
die MACHT der Materie beschränkt sich auf Werden und Vergehen,
der MACHT des Berufenen oder in sich vollkommenen Lehrers beschränkt sich auf seine Liebe und seinen Willen zu lehren
und so seiner Aufgabe zu dienen.

Alles ERSCHAFFENE und IN, DURCH und MIT der Schöpfung gewordene,
wird so seiner innewohnenden Berufung oder Aufgabe gerecht
und kann sie doch nicht überschreiten.

Nun ist es aber so, dass im Erschaffenen auch die Fähigkeit und Aufgabe ruht, NEU zu erschaffen und so zu zeugen.
Nun ist es aber so, dass im Gestalteten auch die Fähigkeit und Aufgabe ruht, sich selbst umzugestalten und so zu heilen.

So existiert neben der Macht des selbst erschaffenen Geistes über Geburt und Tod,
auch die Macht des durch Ihn erschaffenen oder erzeugten Geistes,
den Zeitpunkt seiner Geburt und seines Todes MITZUBESTIMMEN!

So existiert neben der Macht der gestaltenden und bewahrenden Materie über Ihr Werden und Vergehen,
auch die Macht der aus Ihr gestalteten und vergehenden Form,
den Zeitraum Ihres Wachstums und Vergehens MITZUBESTIMMEN!

Dies ist DER FREIE WILLE der SCHÖPFUNG(!)

Was der Geist aus sich selbst heraus erschaffen hat, mag gemäß seiner Schöpfung begrenzt sein,
aber der verborgene Schöpfer, der nun in dieser Neuschöpfung ruht,
kann nicht durch den Erzeugergeist begrenzt werden.
Was die Materie aus sich selbst heraus gestaltet hat, mag gemäß dieser Gestaltung begrenzt sein,
aber der verborgene Schöpfer, der nun in dieser neuen Lebens_Form ruht,
kann nicht durch seine Gestalterin begrenzt werden.

Der WILLE des GESCHÖPFES bleibt so FREI(!)

Was der Geist auf diese Weise erschaffen hat,
bestimmt so den Zeitpunkt seiner eigenen Geburt und seines eigenen Tod MIT.
Was die Materie aus sich heraus gestaltet hat,
bestimmt so den Zeitraum seines eigenen Werdens und Vergehens MIT.
Dies ist der WILLE und die WIRKUNG des unbegrenzten, verborgenen Schöpfers,
der in ALLEM Erschaffen ruht und so zur Auswirkung kommt.

ER ist es, der die Gegensätze EINT!
ER ist es, der das Trübe KLAR werden lässt!
ER ist es, der das Werdende und das Vergehende VERBINDET!
ER ist es, dem die Kürze und die Länge seiner Schöpfung EINS sind!
ER ist es, dem Schmerz und Liebe GLEICH sind!
ER ist es, der Leben und Tod in seiner Wirkung AUSTAUSCHT!
ER ist es, der Befreite und Diener GLEICH setzt!
ER ist es, der Verborgenes wie Offensichtliches ERKENNTLICH macht!
ER ist im Augenblick und im Ewigen.
ER ist im Sichtbaren und im Unsichtbaren.
ER ist im Unbekannten und Bekannten.
ER ist im Ersehnten und Gefürchteten.
ER ist im Angestrebten und Gemiedenen.
KEIN ORT wo er NICHT IST, da NICHTS OHNE IHN IST!
ER ist FREI von Werden und Vergehen, Geburt und Tod, Lehre und Aufgabe, Fähigkeit und Pflicht.
ER IST ALL DAS, ALL DAS NICHT und EINZIGE ALLMACHT ZUGLEICH.

Dank sei Gott!
 
Quelle Taoismus, Lia Dsi Buch I/4
nach einer Übersetzung v. R.Wilhelm, freie Übertragung ©Regina Svoboda
(kopieren des Textes nur unter Angabe von Autor und link)


4.Über die Quelle des Lebens

Meister Lia Dsi ging nach We.
Auf dem Weg fanden seine Jünger Gebeine eines Toten.
Der Meister sagte: Dieser da und ich wissen, dass es etwas gibt,
das nie gezeugt wurde und daher auch nicht sterben kann.
Beide sind wir über das, was gezeugt wurde und durch diese Zeugung lebt, hinausgegangen.
Ich habe es im Leben gefunden und dieser da im Tod.

Ich esse, da ich durch das, was gezeugt wurde, noch lebe.
Dieser da benötigt keine Nahrung mehr, da er nicht mehr durch das, was gezeugt wurde, lebt.
Ich habe noch meine Freude und meinen Schmerz, da ich noch lebe.
Er verweilt nicht mehr darin, da er nicht mehr durch das, was gezeugt wurde, lebt.

So esse ich, obgleich das, wodurch ich gezeugt werden konnte, keine Nahrung benötigt.
Doch weil ich hier bin, benötige ich Nahrung.
So wurde ich gezeugt, obgleich das, was ich bin, keine Zeugung benötigt
und doch, nur durch das, was ich ohne Zeugung bin, war es möglich, dass ich gezeugt wurde.
So lache und weine ich, obgleich das, was ich bin, weder Lachen noch Weinen benötigt.
Doch weil ich hier bin, lachen und weine ich.

Wenn es mir genug ist an Nahrung und Hunger oder Lachen und Weinen, gehe ich darüber hinaus.
Der Wechsel zwischen dem, der hier ist und Zeugung, Nahrung und Bewegung benötigt
und dem, der all das nicht mehr benötigt oder braucht, und dennoch ist, heißt die Wandlung.
Darüber hinaus zu gehen heißt sich zu wandeln.

Dieser Wandel geschieht in ALLEM, was existiert.
So ruht auch in ALLEM, das existiert, ETWAS, das keine Zeugung (Schöpfung), Nahrung oder Bewegung(Emotion) benötigt.
Und weil das so ist, geht alles gemäß seiner Schöpfung darüber hinaus.

Im Buch des Herren der gelben Erde steht:

Wodurch die Erscheinungsform in Erscheinung tritt, ist nicht die Erscheinungsform, sondern das, was durch diese Erscheinungsform nicht in Erscheinung tritt und sie doch begründet.
So hat die Erscheinungsform alle Macht aus dem, durch den sie in Erscheinung tritt, und nicht durch das, was sie selbst ist.

Was durch Bewegung zur Wirkung kommt, ist nicht in der Bewegung begründet, sondern in dem, was davon unbewegt bleibt.
So ist eine Wirkung, die sich auf eine Wirkung begründet, endlich, eine Wirkung, die sich im Unbewirkten begründet, unendlich.
So ist auch die Wirkung einer Bewegung, die aus einer Bewegung entsteht, nicht Licht, sondern die Reflektion eines Lichtes,
nicht Ton, sondern Echo eines Tons,
nicht Sein sondern Bewusst_Sein.

Alles was einer Wirkung unterliegt und sich durch eine Wirkung begründet, endet.
Alles was keiner Wirkung unterliegt und sich durch keine Wirkung begründet, endet nicht.
So endet die Form, aber nicht das Formlose,
so endet die Bewegung, aber nicht das, was selbst ohne Bewegung ist.

Wer also sein LEBEN bewahren möchte, indem er seine FORM bewahren möchte
oder die Reflektion des Lichtes,
oder das Echo des Tones
oder das Bewusstsein, der weiß es nicht,
da er sein Licht nicht kennt
und seinen Ton nicht hat
und sein Sein Ihm fremd ist.

Das Leben bewahrt sich selbst und es bewahrt sich nicht
Es zerbricht und es zerbricht nicht,
es verweht und es verweht nicht,
es erlischt und es erlischt nicht.

So bewahrt DIE QUELLE DES LEBENS Ihren Glanz
und übt zugleich den Selbst_Verzicht.

Das Unbewirkte wird so erneut FREI von Wirkung,
das Unbewegte wird so erneut FREI von Bewegung,
das Ungesehene wird so erneut FREI von der Form,
das Tonlose wird so erneut FREI vom Ton,
das unbegrenzte Sein wird so erneut FREI von Anbindung,
denn das Sein ist nicht FREI,
solange es zu Wirkung kommt, eine Form trägt oder durch sich selbst bewegt wird...

So verzichtet das Leben auf seine Anbindung,
indem es das Da_sein beendet und so sein Sein frei gibt.

Wie auch das Sein auf diese Unterscheidung verzichtet,
indem es neu geboren wird und sich so im Da_sein bindet.

Was bedeutet das?
Kein Erschaffenes kann darüber Auskunft geben, was Unerschaffenheit bedeutet!
Da aber das WESEN des Unerschaffenen ohne Anfang und Ende ist,
wie könnte der Unerschaffene jemals in ein „letztes“ Ende oder einen „letzten“ Anfang einmünden?
Wie sollte es jemals zu einer Vollendung gelangen, wenn sein WESEN weder vollendet noch unvollendet ist?
Wie sollte es jemals an die Grenze seiner Zeit und seines Raumes gelangen, wenn weder Zeit noch Raum sein WESEN bestimmen?

Der verborgene Schöpfer ist ohne Grenzen.
Die Schöpfung endet, da sie in Ihren Schöpfer eingeht.


Unverstanden
für alle, die um Ihr Ende bangen,
während andere voll Freude
zu Ihren Anbeginn heimkehren.

Wer das Unbewirkte in der Wirkung erkannt hat,
das Unbewegte in der Bewegung,
das Formlose in der Form,
das Tonlose im Ton,
das Sein im Bewusstsein wird lachen.

Wer die Wirkung erkannt hat, aber nicht das Unbewirkte in sich,
wer die Bewegung erfühlt hat, aber nicht das Unbewegte in sich,
wer den Ton gehört hat, aber nicht die Leere im Ton,
wer sein Bewusstsein im Dasein hatte,
aber sein eigenes Sein versäumte, der wird weinen.
 

(Die Bewegung in der Schöpfung (und der Lehre))

(42)
1.
Die Schöpfung (und die Lehre)
bewirken
die Offenbarung der einen Schöpfung (und der einen Lehre).
..auf diese Weise endet der Kreislauf.
2.
Die Offenbarung der einen Schöpfung (und der einen Lehre)
bewirken
die Trennung der Schöpfung (und der Lehre).
..auf diese Weise beginnt der Kreislauf.
3.
Die Offenbarung der Trennung in der einen Schöpfung (und der einen Lehre)
bewirkt
die Wiedervereinigung.
..auf diese Weise bildet sich der Kreislauf.
4.
Durch die Schöpfung, die Trennung der Schöpfung und die Wiedervereinigung der Schöpfung
existiert der Kreislauf
..auf dies Weise wird die Einheit zur Erfahrung.




(Übertragung R.S.)

Ich hab mich mal in diese Verse eingegraben, in einer Fassung, in der sowohl die chinesischen Zeichen zu sehen sind als auch die übersetzten Worte. Und finde ich etwas sehr Interessantes.
01 道生一,

dào shēng yī,

Dào created Oneness,

Dào schuf Einheit,




02 一生二,

yī shēng èr,

Oneness created Twoness,

Einheit schuf Zweiheit,





03 二生三,

èr shēng sān,

Twoness created Threeness,

Zweiheit schuf Dreiheit,





04 三生萬物。

sān shēng wàn wù。

Threeness created the ten thousand things.

Dreiheit schuf zehntausend Dinge.

Quelle: http://www.tao-te-king.org/trilingual.htm
Im 1. Absatz steht das Zeichen für DAO und das Zeichen für 1 (das ist ein waagrechter Strich). Dazwischen das Zeichen für erschaffen.

Im nächsten Absatz sieht man sehr schön das Zeichen für 2. zwei waagrechte Striche. Und im dritten Absatz das Zeichen für 3. Drei waagrechte Striche.

Und wenn man jetzt genau schaut, dann sieht man, daß das Zeichen für "erschaffen" drei waagrechte Striche sind, durch die eine senkrechte Achse geht - und ein Funke links oben (Initialzündung?), der mich an das hebräische Jod im Tetragrammaton erinnert. Das ist sehr interessant, denn es zeichnet sich der Gedankengang des Weisen, der da spricht, haargenau in den Zeichen ab, die er verwendet.

Im vierten Absatz wirds dann aber erst richtig schön zum Anschauen. Da steht das Zeichen für 3, dann das Zeichen für Erschaffen, und das letzte Zeichen in der Zeile, das gefällt mir besonders. Da findet sich der Funke und die drei Striche, aber diesmal senkrecht... die Weltenachse wirkt...

Das heißt also, chinesische Sprache und Schrift denkt absolut unmittelbar und ohne Umwege, kristallklar. Da wird nix rumgequatscht. Das hat mich jetzt total fasziniert.
 
(© Regina Svoboda, kopieren nur unter Angabe von Autor und Link)


Die 9 Teile die das Tao beständig NEU beschreibt, sind ident mit den Anteilen oder Gliedern der Schöpfung.

Der erste Anteil ist das Verborgene und es erscheint seltsam, dass das Verborgene selbst zugleich auch ANTEIL in der Schöpfung sein kann, so auch gelehrt, gesehen oder erkannt werden kann...

Der Verborgene

(1)
Die Empfindung,
die man empfindet,
ist nicht ewig.

Die Wahrnehmung,
die man wahrnimmt,
ist nicht von Dauer.

Der Name,
den man nennen kann,
ist nicht der ewige Name.

Erst JESEITS des Wahrnehmbaren,
Empfindbahren,
Nennbahren
liegt der Ursprung der Welt.

Denn vor dem Anbeginn der Welt,
gibt es NICHTS,
das empfunden werden könnte.

Denn vor dem Anbeginn der Welt,
gibt es NICHTS,
das wahrgenommen werden könnte.

Denn vor dem Anbeginn der Welt,
gibt es NICHTS,
das genannt werden kann.


Jenseits des Anbeginns
liegt die Ursache der Schöpfung.
Jenseits aller Erscheinungsformen
liegt der Ursprung alles Erschaffenem.

Da alle Kräfte DORT Ihren Anfang nehmen,
führt der Weg in den EINEN Ursprung
zum Schauen der ursprünglichen Kräfte.

Mit dem (eigenen) Eintreten in den Ursprung,
wird das Wesen von Raum und Zeit geschaut.

Beides hat EINE Ursache,
doch verschiedene Ausrichtungen.
Die EINHEIT VON BEIDEM
ist das große Geheimnis.

Dieses Geheimnis ist nicht ergründbar,
da es ohne Ursache ist.
Wäre das Geheimnis ergründbar,
offenbarte es sich auf diese Weise
nur als Urgrund eines noch größeren Geheimnisses.

Die letzte Ursache kennt keinen Verursacher,
denn sie ist selbst die Pforte der Offenbarwerdung aller Kräfte.

(R.S.)


Meister Lia Dsi sagte:
Die Alten nahmen das in sich Geteilte, wie Licht und Finsternis,
als Verursacher der Welt an.
Aber alles, was eine Wirkung und eine Erscheinungsform hat,
entsteht aus dem, was selbst Unbewirkt ist und keine Erscheinungsform trägt.
Daher hat auch die Welt Ihre Ursache in dem, was selbst unbewirkt ist
und ohne Erscheinungsform.
Von daher gibt es eine Ursache der Welt,
ein Entstehen der Welt,
ein Bewirken der Welt
und einen Anfang der Welt.

Die Ursache der Welt bleibt verborgen.
Das Entstehen der Welt ist an Ihrem Fortschreiten sichtbar.
Das Bewirken der Welt ist durch Ihre Wirkung erkennbar.
Der Anfang der Welt ist vorstellbar.

Die Ursache selbst bleibt verborgen, da sie sich selbst nicht durch ein Fortschreiten Preis gibt.
Die Ursache selbst bleibt verborgen, da sie sich durch keine Wirkung zu erkennen gibt.
Die Ursache selbst bleibt verborgen und da sie sich selbst nicht Preis gibt, oder zu erkennen ist, ist sie nicht vorstellbar.

Das Entstehen der Welt, bezeichnet das Heraustreten der Kräfte,
noch bevor sie an Ihrem Fortschreiten zu erkennen sind.
Der Anfang der Welt bezeichnet das Bewirken der Welt,
noch bevor diese Wirkung sichtbar wird.
Das Entstehen von Vielfalt ist vorstellbar.
Das Dasein ohne Trennung durch den Geist ist leer, den NICHTS ist dann noch für sich selbst.

Im Dasein zu schauen würde bedeuten NICHTS zu sehen.
Im Dasein zu hören würde bedeuten NICHTS zu hören.
Im Dasein zu greifen, würde bedeuten NICHTS zu erfassen.

Das Dasein im Wandelnden hat kein Fortschreiten und keine Wirkung,
darum nennt man es leer.
Das Dasein kennt keine Begrenzung durch Fortschreiten
und keine Begrenzung durch Wirksamkeit,
darum nennt man es leer.

Das Dasein kommt zur Wirkung und wird eins mit allem was in Ihm eins.
Das Dasein schreiten fort und wird zwei obgleich es in beiden ist.
Der Wechsel ist vorstellbar, darum nennt man das Dasein auch das Wandelbare.

Durch das Fortschreien der Wirkung wird die Eins zur Sieben.
Durch den Wandel der Wirkung in diesem Fortschreiten wird die Sieben zur Neun.
Da das Fortschreiten mit dem Wandel der Wirkung endet,
endet mit der Neun auch der Wandel.
So ist die Neun der Endpunkt der Wandlung.
Wenn sie erneut wechselt, wird sie eins.
Aus dieser Einheit entsteht die Vielfalt.
Sie ist vorstellbar.

Das Wahre steigt aus der Vielfalt empor und entzieht sich der Vorstellung.
Das Scheinbare sinkt durch die Vielfalt hernieder und wird vorstellbar.

Das Heraustreten der Kräfte,
noch bevor sie an Ihrem Fortschreiten zu erkennen sind,
bezeichnet das, was der Mensch als Geist ist.

Das Bewirken der Welt,
noch bevor diese Wirkung sichtbar wird,
bezeichnet das, was die Erde als Materie ist.

Darum enthalten sowohl der Mensch als Geist,
als auch die Erde, als Materie
den Samen,
aus dem ALLES durch seine Wandlung hervortritt
und durch seine Wirkung sichtbar wird.

(Übertragung R.S.)

Doch durch seinen GEGENSATZ (des Erschaffenen) kann es gelehrt, gesehen und erkannt werden...

Der zweite Anteil der 9 Glieder ist die Trennung.
Warum?
Weil es DAS ERSTE ist, das IN ERSCHEINUNG tritt.

Und egal ob da nun steht
"Im Anfang schuf Gott Himmel (Geist) und Erde (Materie) oder der Prozess, der dieser Teilung folgt im weiteren in Bildern beschrieben wird,
es ähnelt der Kettenreaktion einer Kernspaltung....
EIN Glied bedingt das andere, KEINES steht FÜR SICH für "die Schöpfung".
ALLES DAS, ALLE(!) GLIEDER sind das, was Schöpfung ist und somit GLEICH AN WERT(!).

Die verborgene Ursache oder der verborgene Verursacher wird durch die Trennung oder Teilung oder Spaltung erst offenbar.

Darum ist die Trennung auch das zweite Glied, welches durch das Tao beschrieben wird.

Die Trennung

(2)
Wenn etwas auf Erden
schön genannt wird,
ist dadurch auch schon das Hässliche definiert.

Wenn jemand etwas als gut erkennt,
dann erkennt er mit dem, was gut ist,
auch dessen Gegenteil.

Sein und Nichtsein erzeugen einander
auf diese Weise.

Die Trennung in
gut und nicht gut,
schön und hässlich,
führt zur Erfahrung
auf diese Weise.


Wo ein schwer, da ein leicht,
wo ein lang, da ein kurz,
wo ein hoch, da ein tief,
wo ein vorher, da ein nachher,
wo eine Stimme, da ein Ton.

Das ist das Wesen der Erfahrung.


Wo eine Wirkung, da eine Handlung.
Wo ein Handelnder, da ein Wirkung.

Das ist der Kreislauf der Erfahrung.


Auch der Berufene wirkt und handelt,
doch er verweilt nicht darin.
Auch der Berufene lehrt und spricht,
doch er verweilt nicht darin.

Keiner Erscheinungsform verweigert er sich, sobald sie sich zeigt.

Auf diese Weise erzeugt er, ohne zu besitzen,
auf diese Weise bewirkt er, ohne zu behalten.

Er verweilt nicht bei dem, was er erschaffen hat
und er verharrt nicht bei dem, was er bewirkt hat.

Auf diese Weise bleibt der Berufene nicht hinter seiner Berufung zurück.

Was an diesem Punkt auffällt ist der Bezug.
Den Bezug des beschriebenen Bildes stellt DER GEIST.
Das Tao beschreibt diese 9 Glider beständig NEU, doch immer ändert sich der Bezugspunkt, durch den das Bild der 9 beschrieben wird.
Das erste Drittel des Taos nimmt als Bezugspunkt zum Verborgenen DEN GEIST, weil ALLES durch mit und in Ihm seinen Anfang nimmt.
So beschreibt es das Hervortreten der Glieder aus Ihrem Ursprung...

Das zweite Drittel nimmt als Bezugspunkt zum Beschreiben dieser Glieder die Beziehung zwischen GEIST (als Schöpfung) und MATERIE (als Schöpfung).
So beschreibt es das Wirken der Glieder in, mit und durch Ihren Ursprung....

Das letzte Drittel beschreibt das Beziehungsgefüge in der Umkehrung der Schöpfung.
So beschreibt es das Eintreten der Glieder oder Anteile in seinen Ursprung.


Ich bleibe hier vorerst einmal bei der Beschreibung des ersten Drittels mit dem Beziehungsgefüge zum GEIST.

Welcher Anteil oder welches Glied folgt wohl der Trennung? (die Reihenfolge ist dabei nicht willkürlich gewählt)

Die Bindung.
Würde nur etwas getrennt werden, würde kein ZEITRAUM entstehen, nur Zerstörung.
Erst die ANBINDUNG dessen, was der Schöpfer in der Schöpfung ist, erschafft die ANBINDUNG und so auch den Zeitraum.
Die AUSWIRKUNG dieser Anbindung ist ORDNUNG statt Chaos, LEBEN statt Tod.

Die Bindung

(3)
Das,
was für einen selbst von Bedeutung ist,
nicht hervorzuheben
und dadurch das,
was für einen nicht von Bedeutung ist,
zurück zu weisen.

Den,
der für einen selbst von Bedeutung ist,
nicht zu bevorzugen
und dadurch den,
der für einen nicht von Bedeutung ist,
zurück zu weisen.

An etwas,
das für einen selbst von Bedeutung ist,
nicht festzuhalten,
sondern bereit zu sein das,
was für einen selbst von Bedeutung ist,
loszulassen.


An einem,
der für einen selbst von Bedeutung ist,
nicht anzuhaften,
sondern bereit zu sein den,
der für einen selbst von Bedeutung ist,
frei zu geben.


Solcher Art Denken und Handeln
beschützt der Menschen Herz vor Verwirrung,
der Menschen Gedanken vor Streit
und der Menschen Auge vor der Begierde.


Da der Berufene das Wesen und die Auswirkung der Trennung erkannt hat,
zähmt er seine Gedanken, sein Auge und sein Herz.

Auf diese Weise bewirkt er,
dass der Menschen Herz sich durch Ihn nicht verwirrt
und sie aus Ihrer eigenen Kraft schöpfen.

Auf diese Weise bewirkt er,
dass der Menschen Auge nicht begehrt
und sie durch sich selbst stark werden.

Auf diese Weise bewirkt er,
dass der Menschen Gedanke sich bezähmt
sie nicht mehr hervorheben, anhaften oder danach handeln,
da sie zu erkennen beginnen,
was diese Art des Denkens und Handelns bewirkt.


Sie üben sich dann darin Ihr Herz zu zügeln,
da sie lernen aus Ihrer eigenen Kraft zu schöpfen.

Sie üben sich dann darin Ihre Begierde zu bezähmen,
da sie begehren, was in Ihnen selbst liegt.

Sie üben sich dann darin Ihre Gedanken zu bezähmen,
da sie nicht mehr hervorzuheben oder zu erniedrigen suchen,
was in Ihnen selbst ist.


So fügt sich alles in die Ihr innewohnende Ordnung ein.

(R.S.)
 
Ich denke, dass es zum besseren Verständnis wichtig ist, auf diese Trennung näher einzugehen.
Der Geist (als Schöpfung) ist mit anderen Eigenschaftens ausgestattet als die Materie (als Schöpfung).
Wenn dies in Folge nicht klarer unterschieden wird, könnte es verwirren.
Von daher gilt mir dieses post als memo und zugleich als Ankündigung, darauf näher eingehen zu wollen.

Die Auswirkung der Trennung des EINEN bewirkt das, was in Folge Materie ist und Materie ausbildet
und das was in Folge Geist ist und Geist ausbildet.
Diese ursprüngliche Trennung bewirkt einen Unterschied in der AUSRICHTUNG dieser beiden Energien!
Auch wenn am Ende ALLES Geist ist oder ALLES eins ist, so EXISTIERT durch diese Trennung
eine unterschiedliche Ausrichtung, die einen Unterschied bewirkt.

(Ganz nach dem Motto:
Ein Unterschied, der keinen Unterschied bewirkt, ist kein Unterschied,
aber eine Unterschied, der einen Unterschied bewirkt, ist ein Unterschied ;))

Ich hoffe, ich habe genug verwirrt :)...

LG


Regina
 
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Ich denke, dass es zum besseren Verständnis wichtig ist, auf diese Trennung näher einzugehen.
Der Geist (als Schöpfung) ist mit anderen Eigenschaftens ausgestattet als die Materie (als Schöpfung).
Wenn dies in Folge nicht klarer unterschieden wird, könnte es verwirren.
Von daher gilt mir dieses post als memo und zugleich als Ankündigung, darauf näher eingehen zu wollen.

Die Auswirkung der Trennung des EINEN bewirkt das, was in Folge Materie ist und Materie ausbildet
und das was in Folge Geist ist und Geist ausbildet.
Diese ursprüngliche Trennung bewirkt einen Unterschied in der AUSRICHTUNG dieser beiden Energien!
Auch wenn am Ende ALLES Geist ist oder ALLES eins ist, so EXISTIERT durch diese Trennung
eine unterschiedliche Ausrichtung, die einen Unterschied bewirkt.

(Ganz nach dem Motto:
Ein Unterschied, der keinen Unterschied bewirkt, ist kein Unterschied,
aber eine Unterschied, der einen Unterschied bewirkt, ist ein Unterschied ;))

Ich hoffe, ich habe genug verwirrt :)...

LG


Regina

Nun, den einen verwirrt es, den anderen bringt es Klarheit.
Deine Definition des Unterschieds ist von großartiger Klarheit.

Doch für den Begriff der Schöpfung braucht es noch die Definition,
und es braucht den Konsens.
Bei Dir, so lese ich es, beginnt die Schöpfung mit der primären Fragmentierung des Einen in Subjekt und Objekt.
Bei mir ist dies nur die Voraussetzung für die Schöpfung.
Bei mir ist die Schöpfung das phänomenale Universum als kollektives Kunstwerk der Menscheit und geschieht von Augenblick zu Augenblick.
Das schöpferische Bewußtsein ( der Geist ), ist seiend an sich, Materie, und mit ihr Raum und Zeit, ist das Produkt des Schöpfungsprozesses.
Die objektive Realität ist das Rohmaterial der Schöpfung, wie der Stein für den Bildhauer. Die objektive Realität ist aus heutiger Sicht am besten als Quantenfeld zu beschreiben, unanschaulich und unbestimmt.
Ein energetisches Kontinum, daß einer Eigengesetzlichkeit folgt, und am besten als Abspaltung des unteren Frequenzbereiches vom Alleinen darzustellen ist.
Schöpfung ist für mich also nicht was der Büttner im Bottich hat, sondern was er mit seiner Kelle herausschöpft.
Je weiter sich Bewußtsein im Menschen entfaltet, desto größer wird die Kelle für das Schöpfen, und desto größer und komplexer wird sein Universum.
 
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