DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Wer schreibt den hier von dem abtrünnigen Luzifer, dem Widersacher Gottes? Du selbst stellst doch diesen Gott als ultimativen Faktor dar, der über alles zu thronen scheint und Lenker aller Dinge ist. Wenn ich dieses Weltbild aus der Bibel von Gut und Böse ansehe, muss ich zwangsweise zu dem Schluss kommen, dass das Reich Gottes am Reich Luzifers endet. Das wird auch dadurch sichtbar, dass die Gesetze dieses Gottes im Reich des Bösen ihre Gültigkeit verlieren. Ich lese halt deine Beiträge und versuche auch deine Gedanken zu Ende zu führen.... habe nirgends etwas davon geschrieben. Wie kommst Du denn darauf?
Ich habe hier Adam und Eva als Beispiel angeführt, wie sich dieser Gott ganz menschlich irrt, das hat also mit deiner Vorstellung vom Paradies zunächst nichts zu tun. Aber wenn das Paradies mit der geistigen Sphäre verbunden gewesen sein soll, frage ich mich, wie Du dir dann die Anwesenheit des Menschen erklärst? Selbst die Chronologie der Schöpfungsgeschichte läßt den Menschen erst am Ende entstehen. Mit der Allegorie wird etwas ganz anderes umschrieben, denn da geht es um den neolithischen Übergang der Gesellschaftsformen.Ich habe doch klar und deutlich geschrieben, dass das Paradies eine reingeistige Sphäre war, ein erster, verhältnismässig leichter Rückweg, der leider scheiterte. Danach - erst danach wurde die Materie erschaffen.
Wenn Du einmal die Geschichte betrachtest, wirst Du feststellen, dass schon eine Menge Götter das Weltbild der Menschen bevölkert haben, wobei die meisten davon den Tod des Vergessens sterben mussten. Zu meinem Leidwesen hat dieser Gott auch die Engel als seine Vollstrecker missbraucht. In der Bibel werden sie eben nicht als Sendboten des Guten und Reinen dargestellt, in dem Menschen versuchen ihr Seelenheil zu finden. Zum Glück haben sich jedoch die Menschen die wahrhaftigen Engel in ihrem Volksglauben erhalten.'Brauchen' ist hier nicht das richtige Wort. Natürlich braucht Gott die Verehrung nicht in dem Sinne, dass er davon abhängig ist. Wenn man aber bedenkt, dass er Engel geschaffen hat, die einfach nichts wie glücklich sind und was er alles für jene tut und getan hat, die abgefallen sind, auf dass sie den Rückweg wieder finden - betrachte die Natur, das Universum.... Wenn Du alles in Betracht ziehst ist es wohl schon am Platze, etwas Ehrfurcht zu bezeugen.
Ich wüsste jetzt nicht, dass sich meine Einstellung zu diesem Gott verändert hätte. Hast Du eigentlich schon wahrgenommen, dass von den 7,2 Milliarden Menschen dieser Welt lediglich 2,3 Milliarden an deinen Gott glauben? Ja und wie ist das, als dieser Gott noch nicht geboren war? Mit aller Großzügigkeit kann es diesen Gott erst seit 10.000 Jahren geben eher aber seit 3.000 Jahren.Das ist völliger Unsinn! Bedenke, dass ein Gott, der von etwas abhängig ist, eben kein Gott ist. Ein solcher Widerspruch in sich wäre früher nie aus Deiner Feder gekommen.
Ich denke nicht, dass Abraham eine historische Gestalt war, sondern eine literarische, um die Kontinuität eines Volkes zu symbolisieren. Es gibt im Alten Testament seitenweise Aufzählungen von Namen, die alleine diesem Zweck dienen.Es war doch Abraham, der den einen wahren Gott erkannte und Stammvater der Israeliten ist. Abraham hatte sich wegen dieser Erkenntnis von seinem Stamm gelöst, weil dieser dem Götzendienst huldigte.
Ich denke, dass die Juden das gewiss ganz anders sehen oder gibt es da etwa mehrere universelle Götter? Ja es gibt sie denn dieser Gott wandelt sich mit dem Wechsel der Paradigmen seiner Anhänger. Selbst der Gott der Christen war einem Wandel unterzogen das wird auch in den jeweils zeitgenössischen Darstellungen deutlich sichtbar. Noch viel schlimmer ist der Gedanke, dass das Schicksal der Jude in ihrer Standhaftigkeit und dem Festhalten an ihrem Glauben begründet läge.Der alte Bund ging mit dem Ableben zu Ende, neue Gesetze traten danach in Kraft - vorwiegend das Gesetz der Nächstenliebe - wer sie pflegt, ist auserwählt.
Ich hadere nicht, weil ich schlicht und einfach nicht an diesen Gott glaube. Wer hier sich weigert den Ursachen des Menschseins auf den Grund zu gehen, möchte ich hier nicht näher beleuchten. Soviel habe ich jedenfalls verstanden, dass der Sinn nicht darin liegen kann, sein Leben mit Leid, Schuld und einem Regelwerk von Gesetzen zu füllen. Ich halte auch nichts davon Punkte für ein späteres Leben anzuhäufen oder Strafpunkte aus einem vergangenen abzutragen. Wir sollten lieber unser Seelenheil im Hier und Jetzt gestalten. Wenn wir dann mit der Wärme unseres Seelenheils noch andere Seelen gar über unseren eigenen Tod hinaus erwärmen können, ist das Erfüllung und Sinn genug. In einem gebe ich Jesus recht: Wir sollten den Willen Gottes nicht der Gesetze wegen erfüllen, sondern aus unserem Herzen.Du haderst, Merlin, weil Du Dich standhaft weigerst, den Ursachen des Menschseins auf den Grund zu gehen. Solange Du den Beginn des Menschseins auf seine Zeugung oder Geburt verlegst, ist ihm einfach keinen Sinn abzuringen, geschweige denn ein Verständnis für das Leid.
Weist Du, dass hier mit dem Tod Christi eine neue Schuld auf uns geladen werden soll? Wir stehen mit seinem Tod für unser Seelenheil in seiner Schuld.Erkenne, dass die Urschuld des Abfalls bereinigt ist durch die Sühne Christi am Kreuz. Der Rückweg ist offen - nur gehen muss ihn jeder selbst - bis die verlorenen Tugenden wieder erlangt sind - denn ohne diese gibt es kein harmonisches Zusammenleben im Himmel.
Merlin