Bei Jesaja und den anderen endzeitlichen Propheten ist dann die Rede von einem Knecht Gottes. Diesen Knecht wolle er einmal entsenden, um Israel von ihrem Leid und der Knechtschaft zu erlösen.
Dieser Knecht soll nun die Schuld Adams auf sich nehmen, um damit Gott wieder mit dem auserwählten Volk zu versöhnen.
Die Schuld Adams lag darin, dass er sich nicht an das Gebot Gottes gehalten hatte. Eine Schuld, die sich nach den Propheten auch die Israeliten auf sich luden und damit von Gott entfernten. Eine Schuld, der sie die Knechtschaft und Unfreiheit Israels zuschrieben.
Lieber Merlin,
Wo erkennst Du denn, dass Israel von Leid und Schuld befreit ist?
Glaubst Du wirklich, dass Gott seinen eigenen Sohn nur wegen einem Apfel einem derartigen Martertod ausgesetzt hat?
Adam lebte lange vor Moses die Gebote Gottes auf dem Berg Sinai erhielt. Zudem lebt hier wohl kaum ein einziger Mensch, der immer alle Gebote Gottes gehalten hätte. Somit gibt es keinen Grund, den ersten Stein auf Adam zu werfen.
Mit diesem Reich Gottes sollten dann auch die Toten mit ihrem unversehrten Körpern auferstehen, um zusammen mit den Lebenden zu Unsterblichen werden zu können.
Jesus sollte demnach dieser leidende Knecht Gottes am Kreuz sein, um Gott wieder mit den Israeliten zu versöhnen. Deshalb musste er auch sterben, um die bereits Verstorbenen mit in dieses Reich der Unsterblichen einzubeziehen.
Wir wissen doch, dass Christus - also die Seele Jesu, gleich nach seinem Ableben am Kreuz ins Reich der Toten abgestiegen ist.
Immer wieder verwechseln Menschen, vermutlich auch Du, die Toten mit den Verstorbenen.
Also:
die Toten, so wie dieser Begriff in der Bibel verwendet wird, sind die Bewohner der Hölle und sie alle unterstehen der Macht Luzifers, der sie vor der Erlösung nicht entfliehen konnten.
Wie die Hölle ist aber auch das Reich Gottes ein geistiges Reich.
Christus ist nach drei Tagen aus der Hölle, aus dem Totenreich, auferstanden - womit nun nicht sein Erscheinen im menschlichen Körper auf Erden gemeint ist - sonder schlicht, dass er die Hölle wieder verlassen hat.
Er hat aber erwirkt, dass nun alle, die ach so lange Zeit der Macht Luzifers ausgeliefert waren, dieses Reich ebenfalls verloassen können und
fortan nicht mehr als tot gelten! Jeder einzelne ist also von den Toten auferstanden.
Dazu schrieb Paulus erklärend in seinem Brief an die Korinther in Griechenland:
1. Korinther 15[20] Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden, unter jenen, die da schlafen.
[21] So wie durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt.
[22] Denn gleich wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden.
[23] Ein jeder in seiner Ordnung: der Erstling Christus ; darnach die Christo angehören, wenn er kommen wird.
Mit Vers 23 wird nun deutlich, dass dieses Reich zum Zeitpunkt der Verfassung (ca. 55 n.Chr.) noch erwartet wurde (Parusie – das nahe Herbeikommen).
Der Brief sollte also die Gemeinde in Korinth daran erinnern, ihre Erwartung nicht aufzugeben.
Merlin
Genau so wie zusammen mit Adam alle andern aus dem geistigen Paradies, wo sie die Prüfung nicht bestanden haben, zurück in Totenreich mussten und wieder tot waren - genau so entflohen sie mit Christus diesem schaurigen Reich und wurden dadurch lebendig.
Wie schon früher erwähnt, hatten die damaligen Menschen grosse Schwierigkeiten, sich ein geistiges Reich Gottes vorzustellen. Deshalb vermuteten sie - auch Paulus - dass Christus sie irgendwie von allem Übel auf Erden befreit und hier ein Reich Gottes errichtet wird.
Dies hat in der christlichen Lehre erheblichen Wirrwar verursacht, denn es ergibt keinen Sinn, ein irdisches Reich Gottes zu erwarten, auch dann nicht, wenn selbst Paulus dies nicht erkannte.
Wir werden alle in einem geistigen Reich Gottes - das eh viel grösser ist und locker Platz hat für alle - leben, in unermesslichem Glück. Freuen wir uns, dass wir zu den ersten gehören - denn es wird noch sehr lange gehen, bis alle den Weg gefunden haben werden.
lg
Syrius