Die Karma-Legende

Man MUSS sich nicht begegnen im Sinne von: Es gibt kein Gesetz irgendwelcher Art, das uns zwingen würde zur Begegnung.

Wir haben in vielen Existenzen mit hunderten von Menschen jede Menge sozusagen offene Rechnungen. Wir haben vielen Menschen etwas angetan, vermeintlich oder tatsächlich. Wir hätten ja in einer Existenz letztlich kaum anders zu tun, als in einer Begegnung nach der anderen all die vergangenen Dinge zu klären bzw. abzuschließen, wie du es genannt hast.

Wenn man aber selbst meint, etwas abschließen zu müssen, dann ist es das eigene Bedürfnis, der eigene Wahl, gerade diesen Fall abschließen zu wollen.
Wir müssen nicht, wir wählen, was wir müssen wollen.

Nun ja, letztlich ist es Glaubenssache, aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass wir unseren Inkarnationszyklus mit unerledigten Geschichten abschließen.
Übrigens sind es nicht so viele Menschen, mit denen wir (karmische) Rechnungen offen haben, Karma entsteht ja laut Quelle nur da, wo böse Absicht oder bewusste Fahrlässigkeit zu einer Be- oder Verhinderung des Lebensplans des Anderen führt.

(Wen es interessiert, es wird ausführlich im Buch "Die Seelenfamilie" von Varda Hasselmann und Frank Schmolke erläutert.)
 
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Kann es denn wahr sein, dass wir im gegenwärtigen Leben für eine Schuld büßen - büßen müssen - die wir nicht kennen und nicht mal wirklich ergründen können?

Wer glaubt so was?
Das klingt für mich eher nach katholischem Christentum – mit dessem Glauben an eine Erbsünde mit der jedes Baby angeblich bereits schon vorgeburtlich befleckt wurde und die ihm das Leben vermiesen könnte. Falls sie (als Christen/Katholiken) sich im späteren Leben nicht allein auf Jesus verlassen, der sie, ihrem Glauben nach, da schon irgendwie rauspauken wird – und ihnen dann post mortem - Eintritt in ein supertolles Himmelreich gewähren soll.
Auf sich alleine gestellt, ohne Jesus an ihrer Seite - liefe da „erlösungstechnisch“ für sie also Garnix, so ihr Glaube.:cautious:

Buddhisten betrachten unsre menschliche, irdische Welt aber ebenfalls als ein „Jammertal“, dem es zu entkommen gilt, und hoffen dabei auf ein potentiell für sie erreichbares, den Kreislauf ihrer Leben beendendes - Nirwana.
Allerdings finden sie den Weg „dorthin“ im Eigentlichen - nicht durch ihre Zuflucht zu einem (Gautama) Buddha – sondern durch sich selbst. Indem sie Erleuchtung „suchend“ ihre eigene Buddhanatur verwirklichen wollen.

„Die“ Buddhisten oder „die“ Katholiken gibt es meiner Ansicht nach aber ohnehin nicht. Einzelne Anhänger, die vermeintlich in die Fußstapfen ihrer jeweiligen Religionsstifter treten, tun das wohl nicht immer zwingend dogmatisch – den jeweiligen Lehrreden folgend.

So gibt es also auch z.B. Buddhisten, die (Gautama) Buddha anbeten – obwohl er sich das wohl zu Lebzeiten persönlich streng verbeten hätte.:D
Und genauso gibt es auch Katholiken, die mehr an eigene persönliche/physikalische Ursache und Wirkung als an eine, alle gleichermaßen, per se in Sippenhaft nehmende Erbsünde glauben.
 
Nur dass es ironischerweise anstrengeder ist den Begierden zu Folgen.. als der Nüchternheit..
Deswegen Sklaventreiber..
Armer getriebener... was treibt außer Durst nach Sinnesfreuden, Werden/Sein oder Nichtwerden/Nichtsein? Sklaventreiber und Sklave unterscheiden sich nicht in ihrer Neigung, wechseln sich bloß ab, suchen einander und finden zueinander, immer wieder, aufgrund eines Elements. Oder: Wie der Herr so's G'scher. Leben wie ein Rettundsschwein.

Schlimmer als diese, sind jene mit fatal falscher Ansicht, in Abhängigkeit lebend, und Güte sehend, sind jene, die Tatsache der Güte negieren: undankbare Sozial(Bindungs)schmarotzer, glauben der Schuld mit Negieren entkommen zu können und konsumieren einfach im Flow... kamma, vipaka, ursache und Wirkung verneinen. Highway to Hell.
 
Oh ja, wir ernten, was wir säen. Wir werden es ernten, aber in diesem Leben, nicht in einem unergründlichen Irgendwann.

Genau so. Und nicht anders.
Ob es Wiedergeburt gibt oder das nur Einbildung ist und sich sogenannte Erinnerungen an frühere Leben nicht nur aus unbewusst erlebten Bruchstücken im jetzigen Leben und Hoffnungen und Wünschen zusammensetzen, wird wohl kaum geklärt werden können.

Gruß

Luca
 
Einerseits sagt Jesus man erntet was man sät (Gerechte Welt..)..
.. andererseits soll er für andere gelitten haben stellvertretend..
.. so dass die nicht alles ernten müssen.. (Ungerechte Welt..)
Genau letzteres passt aber nicht zu ersterem..
Was sich Christentum nennen will, hat an dieser Stelle der Sünde für sehr viel Unklarheit gesorgt, indem Karma und Reinkarnation ausgelassen worden sind, während Anthroposophie zwischen Sünde und Sünde unterscheidet.
 
Einer hat, wenn Grundlagen aufkommen, was auch selten ist (auch bedingt von vergangenen und gegenwärtigen Handlungen, nähren oder aushungern), die Wahl zwischen dumm bleiben/werden oder weiser, weise werden, ja. Jede Art der Selbst-bildung basiert auf eigener Wahl, ob nun daran erinnernd oder nicht.
Ja, genau diese Wahl hat man.
 
Übrigens sind es nicht so viele Menschen, mit denen wir (karmische) Rechnungen offen haben, Karma entsteht ja laut Quelle nur da, wo böse Absicht oder bewusste Fahrlässigkeit zu einer Be- oder Verhinderung des Lebensplans des Anderen führt.
Der Karma-Gedanke macht nur unter der Voraussetzung Sinn, dass es das Böse gibt, also absolut gibt. Wir sterben und das, was auf Erden als böse galt, gilt jetzt immer noch als böse, muss bekämpft, überwunden, aufgearbeitet werden und all so was.

Und eben das sehe ich nicht so. Nur hier in unserem gemeinschaftlichen Spiel des Lebens haben wir uns die Dualität von gut und böse aufgestellt. Und nur hier macht das Sinn, weil wir unser Tun bewerten müssen, um es zu verstehen.
Im Jenseits, was immer man sich darunter vorstellen mag, gibt es keine solche Bewertung. Da ist alles nur Erfahrung, um derentwillen man Mensch sein wollte.

Die Menschheit insgesamt hat in ihrer spirituellen Erkenntnisfähigkeit ziemliche Fortschritte gemacht im letzten Jahrhundert etwa. Heißt, die Erkenntnis ist nicht mehr beschränkt auf einige wenige „Eingeweihte“ oder „Erleuchtete“. Wir normalen Menschen labern hier uneingeschränkt darüber und der Eine oder Andere hat sich da durchaus was erarbeitet.

Aber der Glaube an das Böse, an Schuld und so, dieser Glaube ist zäh. Und genau das bremst die Erkenntnis der Natur der Realität ziemlich aus...
 
Der Karma-Gedanke macht nur unter der Voraussetzung Sinn, dass es das Böse gibt, also absolut gibt. Wir sterben und das, was auf Erden als böse galt, gilt jetzt immer noch als böse, muss bekämpft, überwunden, aufgearbeitet werden und all so was.

Und eben das sehe ich nicht so. Nur hier in unserem gemeinschaftlichen Spiel des Lebens haben wir uns die Dualität von gut und böse aufgestellt. Und nur hier macht das Sinn, weil wir unser Tun bewerten müssen, um es zu verstehen.
Im Jenseits, was immer man sich darunter vorstellen mag, gibt es keine solche Bewertung. Da ist alles nur Erfahrung, um derentwillen man Mensch sein wollte.

Die Menschheit insgesamt hat in ihrer spirituellen Erkenntnisfähigkeit ziemliche Fortschritte gemacht im letzten Jahrhundert etwa. Heißt, die Erkenntnis ist nicht mehr beschränkt auf einige wenige „Eingeweihte“ oder „Erleuchtete“. Wir normalen Menschen labern hier uneingeschränkt darüber und der Eine oder Andere hat sich da durchaus was erarbeitet.

Aber der Glaube an das Böse, an Schuld und so, dieser Glaube ist zäh. Und genau das bremst die Erkenntnis der Natur der Realität ziemlich aus...

Nun, das finde ich nicht.
Man muss nicht an DAS Böse als Ding an sich glauben, um einem anderen Menschen Schaden zufügen zu können.
Und ich kann mir gut vorstellen, dass es in jeder Seele selbst eine Instanz gibt, die Ausgleich und Widergutmachung anstrebt.
 
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Das klingt für mich eher nach katholischem Christentum – mit dessem Glauben an eine Erbsünde mit der jedes Baby angeblich bereits schon vorgeburtlich befleckt wurde und die ihm das Leben vermiesen könnte.
Jede Religion und jede etablierte Weltanschauung gründet sich auf den Glauben an das Böse, an Sünde, an Schuld und Strafe und wie immer man es nennt.

Kein Mensch wird als böser Mensch geboren. Und kein Mensch ist ein böser Mensch, wenn er unsere Welt wieder verlassen hat, auch dann nicht, wenn er zu Lebzeiten die schlimmsten Dinge getan hat.
Nur hier in unserem Gemeinschaftsunternehmen Leben, hier macht die Einteilung in richtig und falsch, gut und böse Sinn. Nur hier und jetzt.
 
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