Die Jugend von heute

Sitanka schrieb:
ich gebe damit niemanden die schuld, es soll nur das sein was ich beobachte. es müssen beide daran arbeiten, dass das verständnis zur jugend wieder besser wird, aber letztendlich sind trotzdem wir eltern dafür verantwortlich, dass unsere kinder eine anständige erziehung geniessen. es fängt zumindest damit an, das wollte ich hier verdeutlichen.

hallo,
ich weiß schon, was du meinst, ABER wenn du meine beiträge von heute liest, bei mir war es der fall, dass wir eine ganz normale bürgerliche familie sind, ich habe meinen job auf 20 stunden/woche runtergeschraubt, um für meinen sohn da zu sein, habe ihm alles an liebe gegeben was in mir ist (zu viel ???) er hatte nie never ending ausgehzeiten, trotzdem war er eine zeitlang auf der "schiefen bahn".

ich habe lange die schuld (was ist schuld ??) bei mir gesucht,
bin dann aber zu dem entschluss gekommen
"es ist ok wie es ist"
offenbar war es für seine entwicklung das beste, auch so eine phase zu durchleben.
meiner liebe war er sich immer sicher, das war mir auch wichtig.
ich hätte ihn nie fallengelassen.

ich war mir immer der verantwortung bewusst; wenn ich kinder in die welt setze, so bedeutet das pflicht, pflicht, diesem kleinen seelchen beizustehen, es zu erziehen, für es da zu sein.

und doch lief es nicht so normal wie in anderen familien.

ich denke, es ist auch nicht wichtig, jemandem die schuld zu geben!
sondern damit umgehen zu lernen, und trotzdem weiter die bedingungslose mutterliebe im herzen zu tragen!

gruß die lilaengel
 
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Sitanka schrieb:
ich weiß nicht ob man generell nur der jugend die schuld in die schuhe schieben kann, ich denke da müssen wir erwachsene mal herhalten und schauen, wie wir unsere kinder erziehen, damit aus ihnen mal menschen werden.

so viele eltern nehmen sich heute kaum mehr zeit für ihre kids und damit sie ruhe geben, stecken sie ihnen geld zu oder kaufen ihnen jeden schnick schnack, nur damit sie ruhig gestellt werden.

kinder und jugendliche brauchen jemanden zum zuhören, der für sie da ist, nicht sie mit geld versorgt, oder sonstigem. sie brauchen klare regeln und richtlinien, damit sie nicht entgleisen.

ich glaube nicht, dass vielen eltern klar ist, dass unsere jugend einmal unsere zukunft sind, denn dann würden sie ihnen wieder mehr zeit widmen und sie wirklich mit liebe und respekt begegnen.

das erinnert mich an die geschichte einer freundin, die aus sehr reichem elternhaus stammte. wenn sie probleme hatte, und mit ihrer mutter reden wollte, ging sie zu ihrer mutter und forderte ein gespräch, diese antwortete: ich hab keine zeit lass mich in ruhe! da geh in die stadt und kauf dir was schönes! (und drückte ihr 1000 Schilling in die hand (ab 13 Jahren aufwärts, da wusste ich noch nicht einmal, was 1000 Schilling sind *gg*)). Jahre später klagte mir die Freundin mal ihr Leid und wir sprachen über ihre probleme, da sagte sie so nebenbei, wenn ich mit meiner mutter so hätte reden können, dass wäre 100 mal mehr wert gewesen als die tausende schillinge, die sie mir in den A**** geschoben hat. Sie dachte immer, sie könnte meine Liebe kaufen und bewirkt hat sie nichts damit ausser meine EInsamkeit.

Wär vielleicht einmal ein Denkanstoss für Eltern.
 
hallo,

wenn es für dich ok ist, dass du den eltern die schuld gibst, wird es für dich wohl so ok sein.

dass ich anderer meinung bin, habe ich ja schon in vielen meiner heutigen postings kundgetan.

man kann nie alle menschen/eltern über einen kamm scheren!

ich persönlich trinke null alk, und finde auch deine aussage "wir haben auch oft einen über den durst getrunken, weil es erst dann lustig wurde" auch schlimm.

weißt, ich kann auch ohne alk total lustig sein :)

ich als mutter habe immer nach bestem wissen und gewissen getrachtet, meine kinder in liebe zu erziehen, ihre sorgen und probleme ernst zu nehmen, für sie da zu sein.

auch die kids von heute machen es sich ein bissel zu leicht, wenn sie alles auf die oldies schieben, auf die antiautoritäre erziehung, auf scheidungen, etc.

gruß die lila
 
ich habe noch keine kinder.

ich sage ja nicht, dass mein verhalten als jugendliche ok war, ich sage nur, dass ich genau wusste wo die grenze ist. und das wissen die kids heute nicht mehr.

und wenn jetzt die aussage kommt, naja, dann machs halt besser oder woher willst du wissen, wie das so abläuft mit der erziehung, dann kann ich dir nur sagen, dass ich sehr viele positive beispiele wie auch negative beispiele kenne, und das was die eltern vorleben, das übernehmen die kids.

das fängt schon bei den ganz kleinen wuserln an. (natürlich ist eine gewisse veranlagung und "grundcharakter" auch zu berücksichtigen) eltern, die sehr unsicher im umgang mit ihren kindern sind haben zumeist sehr unruhige kinder. eltern, die von jedem schrei des kindes genervt wirken, haben genervte kinder. eltern, die sicher im umgang mit ihren kids sind haben ruhige kids.

meine erfahrung halt.
 
lilaengel1965 schrieb:
hallo,
ich weiß schon, was du meinst, ABER wenn du meine beiträge von heute liest, bei mir war es der fall, dass wir eine ganz normale bürgerliche familie sind, ich habe meinen job auf 20 stunden/woche runtergeschraubt, um für meinen sohn da zu sein, habe ihm alles an liebe gegeben was in mir ist (zu viel ???) er hatte nie never ending ausgehzeiten, trotzdem war er eine zeitlang auf der "schiefen bahn".

ich habe lange die schuld (was ist schuld ??) bei mir gesucht,
bin dann aber zu dem entschluss gekommen
"es ist ok wie es ist"
offenbar war es für seine entwicklung das beste, auch so eine phase zu durchleben.
meiner liebe war er sich immer sicher, das war mir auch wichtig.
ich hätte ihn nie fallengelassen.

ich war mir immer der verantwortung bewusst; wenn ich kinder in die welt setze, so bedeutet das pflicht, pflicht, diesem kleinen seelchen beizustehen, es zu erziehen, für es da zu sein.

und doch lief es nicht so normal wie in anderen familien.

ich denke, es ist auch nicht wichtig, jemandem die schuld zu geben!
sondern damit umgehen zu lernen, und trotzdem weiter die bedingungslose mutterliebe im herzen zu tragen!

gruß die lilaengel

ja wahrscheinlich haben wir mütter auch oft nicht das richtige mittelmass (oder besser gesagt wir eltern) und geben manchmal unseren kindern auch zu viel liebe. aber ich denke grundsätzlich, wenn wir uns unsere gesellschaft ansehen, dann bekommen die kinder und jugendliche heutzutage eher weniger aufmerksamkeit und liebe als zu viel, bei dir war es halt vielleicht umgekehrt, aber wie du so schön schon gesagt hast, dein sohn hat die kurve gekriegt, für ihn war das vielleicht zur entwicklung notwendig.

aber du siehst selbst, dass es so viele jugendliche gibt, die gar nicht mehr von diesem sumpf rauskommen und ich denke mir mal, da sollten wir ansetzen und mal schauen. sprich mal mit diesen jugendlichen und bei den meisten ist es trotzdem so, dass sie von einem sehr zerrüttetem elternhaus kommen, nicht alle ganz klar, aber doch sehr sehr viele. ich habe lange im bereich streetwork und sozialpädagogische wohnheime gearbeitet und ich kann sagen, dass von den ganzen kindern und jugendlichen die ich betreut habe, maximal 2 dabei waren, die ein normales elternhaus hatten, so böse das jetzt klingt.
 
lilaengel1965 schrieb:
nochmals zum thema:
- mein sohn war nie ein schlüsselkind,
- ich trank nie alk
- ich habe nie gekifft
- ich war nie arbeitslos
- ich bin der kinder wegen nur 20 stunden pro woche arbeiten gegangen, um zeit für sie zu haben
- ich bin normal, lieb und nett
- ich habe mir immer sorgen um meine kinder gemacht, war immer für sie da
- ich gebe meinen kindern immer liebe

und doch hatte mein sohn eine phase, die mehr als 2 jahre dauerte.
WER ist da "schuld", bzw. ist es immer ein leichtes,
die schuld bei anderen zu suchen ??
niemals bei sich selbst?

ich gebe meinem sohn keine schuld, auch nicht mir oder meinem mann.

ich bin froh, dass diese phase vorbei ist.

gruß die lila

Hallo Lilaengel!

Ja, du hast Recht. Es gibt schon so viele solcher Jugendlicher, dass die eigenen Kinder unweigerlich mit ihnen zusammenkommen müssen. Sie sind ja überall. An jeder Ecke. Es sind einfach zu viele. Und es ist so wie es schon immer ist. Was alle mache, muß gut sein, also mache ich es auch.

Viele sind so, weil sie zuhause nicht anerkannt werden. Zuhause sind sie "nur" das Kind. Bei Freunden sind sie Cool. Andere machen es, weil sie einfach nur dazugehören wollen oder weil sie nicht selbst diejenigen sein wollen, die verprügelt werden.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich wäre ein Jugendlicher und würde jeden Tag mit Gewalt konfrontiert werden, dann hätte ich drei Möglichkeiten. Entweder ich ziehe mich zurück. Mache mich quasi unsichtbar, oder ich wehre mich dagegen und bekomme dafür prügel, oder ich mache mit. Viele wählen die dritte Möglichkeit.

Unsere Wirtschaftslage, die Arbeislosigkeit. Das erzeugt Frust bei vielen Eltern. Das überträgt sich auf die Kinder. Darunter leiden dann im Endeffekt auch diejenigen, die eine gute Kindheit genießen, denn es sind einfach zuviele, die so brutal sind. Es herrscht viel mehr Brutalität in den Ballungsgebieten als hier oben bei uns. Deswegen haben es meine Kinder ein wenig leichter. Die Menge macht es. Wenn man das manchmal so hört im Fernsehen, was in den Schulen der Großstädte so los ist, dagegen ist die Schule, wo meine Kinder hingehen ein wahres Paradie, obwohl da auch die Brutalität vorhanden ist. Aber nicht in den Mengen. Je mehr die Kinder dem ausgesetzt werden, desto mehr besteht die Gefahr, dass sie da mitmachen. Ich denke bei vielen ist es reiner Selbstschutz. Lieber mitmachen, als selbst verprügelt zu werden.

Schuld... wer ist schuld.... viele Eltern (nicht alle), die Gesellschaft, die Wirtschaftslage, die Arbeitslosigkeit. Es sind viele Gründe, die dazu führen, dass es so ist, wie es ist.

LG
Nordluchs
 
hi,

klar, es gibt leider viele zerrüttete familien, und gerade wenn du in der "branche" streetwork gearbeitet hast, hast du sicher guten einblick gehabt.

ich war halt damals ganz schön verzweifelt;
bin aber heute sehr sehr froh, dass mein sohn die kurve gekriegt hat.

ich seh es hier in der arbeit auch immer wieder,
ich bin am arbeitsamt *gg* und die einblicke ins ams jugendliche sind leider manchmal verheerend, entsetzend .........

gruß die lila
 
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lilaengel1965 schrieb:
hi,

klar, es gibt leider viele zerrüttete familien, und gerade wenn du in der "branche" streetwork gearbeitet hast, hast du sicher guten einblick gehabt.

ich war halt damals ganz schön verzweifelt;
bin aber heute sehr sehr froh, dass mein sohn die kurve gekriegt hat.

ich seh es hier in der arbeit auch immer wieder,
ich bin am arbeitsamt *gg* und die einblicke ins ams jugendliche sind leider manchmal verheerend, entsetzend .........

gruß die lila

das glaub ich dir, im grunde genommen weiß ich auch noch nicht welche wege mein sohn gehen wird, auch wenn ich immer für ihn da war. er wird jetzt 16 und ich muss jetzt abwarten, wie sich sein leben nach der schule entwickeln wird. gefeit sind wir alle sicher nicht davon ganz klar, aber wir können da sein und das ist schon sehr viel, viel mehr, als viele andere jugendliche haben.

wirklich, du bist am ams, ist ja lustig ich auch, ich arbeite in linz, hab aber nicht mehr mit jugendliche zu tun, sondern ausschließlich mit wiedereinsteigerinnen ;)
 
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