Ein Held?
Ich weiß nicht so genau, ob ich ein Held sein will ...
vielleicht bin ich aber einer, aber ich will es nicht einmal mehr wissen ...
Nein, so ein peng-peng sixpack Held bin ich nicht ...
Aber ich bin müde, wenn ich müde bin,
und hellwach, wenn ich wach bin,
ich esse, wenn ich esse und
ob ich arbeite, liebe, geniesse gebe ich alles und
überhaupt bin ich so präsent wie es mir möglich ist,
ich kann mir selbst immer besser vergeben und
ich geniesse mein Sein mit allem was ich schon kann
und dem noch viel mehr, was ich noch nicht und vielleicht
nie können werde ...
mir ist viel menschliches bekannt und nie habe ich jemanden getroffen, der nicht wenigstens einen hellen Traum hätte und schon einmal etwas Gutes getan hat ...
Ich ziehe klare Grenzen und ich bin lebendig,
ich gebe das, was ich kann und mit jedem Tag weiß ich das mehr und mehr was das genau ist ...
Ich plane meine Leben in Zeiträumen, die deutlich über mein jetzt noch vor mir liegendes Leben hinausgehen und das gibt mir ein gewisse Sicherheit ...
Ich kann kämpfen und habe das für mich bewiesen,
ich würde es vorziehen, nicht kämpfen zu müssen,
doch werde ich kämpfen sobald es mir nötig erscheint.
Ich liebe das Leben und ich geniesse es jeden Tag mehr,
ich geniesse die Liebe und bin für die Überraschungen offen,
die mir noch ins Haus stehen ...
Ich stehe mit beiden Beinen auf dem Boden und mit dem Kopf bin ich im Himmel. Ich hole Sterne vom Himmel und teile sie mit meinen Lieben.
Ich verletze und bin unachtsam und ich habe ungeklärte Bereiche und ich bin mir bewußt, dass dies besonders die in meiner nächsten Umgebung tragen müssen und da ich dasselbe auch geben kann, bin ich dankbar in einer Welt zu leben, in der Wachstum ins Menschsein möglich ist, ganz real, verletzlich und doch schlußendlich sich stärkend.
Ich bin dem Traum meines Herzens sehr nahe gekommen und immer öfter kann ich ihn formulieren und ich bin mehr und mehr in der Lage, mein Leben so zu gestalten, dass sich der Traum meines Herzens verwirklichen wird.
Ein wenig brauche ich noch den Schutz der Natur und des Alleinseins um eines Tages für eine Herzenssache ans Licht der Tat zu schreiten ... mit einer Vorbereitung, die die wesentlichen Dinge beachtet hat, um erfolgreich zu sein - ich habe keinen Zeitdruck - ein Teil meines Traumes ist Bäume zu pflanzen, die viele hundert Jahre alt werden und unter denen ich wiedergeboren werde - ich würde mir wünschen, dass dies für alle Menschen normal sein wird - wir werden sehen.
Ich habe einen Krieger in mir, Herkules und ja, warum nicht mit einer Frau tanzen, die ihre Kriegerin leben kann, Amazone, doch sind dies nur einzelne Facetten - ich stelle mir mehr ein Leben, ein ganzes Leben vor, von jetzt bis zum vorläufigen Ende, da gibt es viel Alltag, vieles was getan werden will und dann werde ich zum Held der geputzten Kloschüssel, morgen früh werde ich zum Held der reparierten Haustüre, Bürokram erledige ich ganz heldenhaft nebenher, und für mich besonders heldenhaft kann ich mittlerweile mit immer weniger Geld hervorragend leben, bescheiden, ohne meine Würde zu verlieren, das war für mich eine wahre Heldentat - aber auch die Äpfel aus meinem Garten schmecken so gut, da kaufe ich keine mehr ...
Von all den Helden, die ich kennenlernen musste, weil sie sich so nennen, in Zeitungen hochgelobt und so, würde ich nur gerne wissen, wies bei denen a) auf dem Klo aussieht, b) ob sie ihre Wäsche selber stilvoll säubern und herrichten können und noch so manch anderes ... ich habe aber schon bei Minihelden kaum jemanden getroffen, der ein glückliches Leben lebt und ja, das wär wohl meine größte Heldentat: ein einfaches, glückliches Leben leben.
Und natürlich mit Menschen, in einer Gemeinschaft, mit Frau und Kindern, logisch.
Aber ich bin sehr wählerisch - ist das heldenhaft?
Ich bin bereit für die Liebe zu arbeiten
und ich weiß, dass einem im Leben nichts geschenkt wird,
doch gehst Du einen Schritt auf Gott zu, so
kommt er Dir hundert Schritte entgegen -
ein Held, so wie er im Mythos gestrickt wird, kann alles alleine -
ich bin mir bewußt, dass ich nichts, aber auch gar nichts alleine tun kann:
nur um diese Nachricht zu Dir zu senden, brauchte und braucht es tausende Menschen, ganz konkret und auch um Dir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern braucht es mindestens Dich und mich - nein, ich bin wahrlich kein Held, aber die Wirklichkeit, wie sie ist, finde ich viel schöner als alles Heldentum. Schicke sie alle zu mir, die Helden, ich werde sie prüfen ... ich bin allerdings bei Männern besonders kritsich ...