Die Große Göttin

Hi Lucia,

vielleicht hat er damit ein wenig mehr ausgesagt als das. Darum aber soll es mir nicht gehen.
Ich wollte das auch keineswegs anführen, um den Glauben an eine "heidnische" Göttin zu bewerten oder gar abzuwerten.:)

Vielmehr verstehe ich Goethe hier im Sinne meines Glaubens, der darin besteht, dass auch ich die Gegenwart verehre.
Wenn Gott alles ist, was ist und alles, was nicht ist, so sind wir Ihm/Ihr wohl am nächsten, wenn wir bewusst in der Gegenwart sind. Denn Zukunft oder Vergangenheit, die Zeit überhaupt, ist lediglich ein Konstrukt. Das, was ist, ist der Moment, ist Gott/Göttin.

Ich persönlich tue mich schwer damit, Gott (weibliche Form immer mitdenken) zu personalisieren. Machen wir Gott zB zu einem Mann, geben wir Ihm entsprechende Eigenschaften. Und diese füllen wir individuell mit unseren Vorstellungen, unseren Bildern. Was wir dann also anbeten, ist nicht Gott oder eine Göttin, sondern unsere Vorstellung von diesen. Und ich denke, dass es einen Grund hat, dass wir dies zB laut der Bibel nicht tun sollten. Darum ging es mir.:)

Aber wie gesagt, ich will das nicht werten. Gott ist es wohl egal, ob oder in welcher Form wir Ihn anbeten. Interessant ist das doch eigentlich nur insofern, als wir über das Bild, das wir von Gott haben, sehr viel über uns selbst lernen können. M.E. weit mehr, als wir daraus über Gott lernen.


Liebe Grüße
Plotin

findest du es denn nicht bezeichnend, dass du dann aber ständig "ihn" schreibst, wenn es dir doch "schwer fällt gott zu personalisieren"?

wär das was zum nachdenken?

grützli
lucia
 
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Stimmt, das wird als normal vorausgesetzt und fällt einem überhaupt nicht auf. Wir sind wohl doch auf den guten alten Mann mit Rauschebart konditioniert.
 
Stimmt, das wird als normal vorausgesetzt und fällt einem überhaupt nicht auf. Wir sind wohl doch auf den guten alten Mann mit Rauschebart konditioniert.

Und unsere Gesellschaften spiegeln das auch wunderbar wieder..... siehe wo der Stand der Frauen heute noch ist.

Ich hab vor einigen Jahren blöd aus der Wäsche geguckt, als ich mal damit konfrontiert wurde, wann selbs hier in Deutschland oder Europa, die Frauen dann auch mal wählen durften.....
 
Frauenwahlrecht

Das Wahlrecht der Frauen
Entwicklung in Europa

In Europa erhielten die Frauen als erste in Finnland das Wahlrecht. Die Reichstagsordnung und ein neues Wahlgesetz vom 1. Juni 1906 legten das aktive und passive Wahlrecht für alle männlichen und weiblichen Bürger über 24 Jahren fest. Die erste Wahl zum finnischen Parlament (Eduskunta) fand am 15. und 16. März 1907 statt, diese war sogar die weltweit erste nationale Wahl mit aktivem und passivem Frauenwahlrecht, bei der Frauen gewählt wurden.

In den anderen europäischen Staaten schien die Einführung des Frauenwahlrechts zu der Zeit noch in weiter Ferne (siehe den Stand der Diskussion im Jahre 1909). Ein langes Ringen der Frauen um ihr Wahlrecht begann und Spuren dieser Bemühungen findet man auch noch heute: So war der seit 1911 am 19. März und ab 1921 am 8. März – als Internationaler Sozialistischer Frauentag und heute als Internationaler Frauentag begangene Tag ursprünglich als Kampftag für das Frauenwahlrecht bestimmt.

Mit Ende des I. Weltkrieges veränderte sich die Lage stark. In Deutschland erhielten die Frauen das Wahlrecht im Zuge der Novemberrevolution durch den Aufruf des Rates der Volksbeauftragten an das deutsche Volk vom 12. November 1918: „Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystem für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen. Auch für die Konstituierende Versammlung, über die nähere Bestimmung noch erfolgen wird, gilt dieses Wahlrecht.“

Dies wurde kurze Zeit darauf in Paragraph 2 der Verordnung über die Wahlen zur verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung (Reichswahlgesetz) vom 30. November 1918 umgesetzt: „Wahlberechtigt sind alle deutschen Männer und Frauen, die am Wahltag das 20. Lebensjahr vollendet haben.“ Am 19. Januar 1919 fand dann mit der Wahl der Deutschen Nationalversammlung die erste reichsweite deutsche Wahl statt, bei der Frauen das aktive und passive Wahlrecht besaßen.

Schon vor diesem Termin konnten Frauen bei den am 15. Dezember 1918 in Anhalt und Mecklenburg-Strelitz, am 22. Dezember 1918 in Braunschweig sowie am 12. Januar 1919 in Bayern, Württemberg und Baden stattfindenden Landtagswahlen bereits wählen und gewählt werden.
Stand der Diskussion 1909

Auszug aus: Das Wahlrecht von Oskar Poensgen, 1909, der den Stand der Diskussion vor fast 100 Jahren wiedergibt:

Eine andere Beschränkung, welche die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung vom Wahlrechte zu Volksvertretungen ausschließt, ist heute beinahe überall gebräuchlich, nur wenige kleinere Staatsgebilde machen vorläufig eine Ausnahme: Es ist die Beschränkung des Wahlrechts auf das männliche Geschlecht. Mit der allgemeinen prinzipiellen Behauptung, daß die angeborene Anlage der Frauen sie nicht zur Betätigung politischer Rechte befähige, ist allerdings wenig anzufangen. Die heute vorhandenen Anlagen und Fähigkeiten der Frauen sind so sehr von Erziehung und Tradition abhängig, daß man daraus nicht einen allgemein gültigen Satz begründen könnte.

Richtig ist aber, daß in den größeren Kulturnationen heute die Frauen durchschnittlich wohl zur Ausübung politischer Rechte nicht so wie der Mann befähigt sind. Zunächst hat bei uns in allen Ständen die Frau geringere Kenntnisse in bezug auf politische und staatliche Angelegenheiten als die Männer derselben Stände. Bei den sogenannten gebildeten Klassen ist die Schulbildung der Frauen eine ganz andere, mehr auf die ästhetische Seite gerichtet, und auch in den arbeitenden Ständen pflegt sich die Frau meist nicht oder doch weniger als der Mann mit staatlichen und politischen Dingen zu beschäftigen. In sämtlichen Ständen hat heute die Frau ein verhältnismäßig geringes Interesse an der Politik. Man braucht im täglichen Leben doch nur zu beobachten, welchen Gesprächsstoff Frauen und welchen Männer haben. Es gehört, glaube ich, zu den seltenen Dingen, daß eine Frau den politischen Leitartikel einer Zeitung liest. Abgesehen von den wichtigeren Weltereignissen interessiert heute auch die gebildete Frau am meisten in der Zeitung der unter dem Strich. Dazu kommt, daß der Mann heute im selbständigen Berufsleben von vornherein an ein öffentliches Wirken gewöhnt ist, während die Frauen, wenigstens im wahlberechtigten Alter nach 25 Jahren, heute doch zum größeren Teile nicht selbständig beruflich tätig sind. Man braucht nicht mit den Gegnern der Frauenemanzipation und des Frauenwahlrechtes zu sagen: "Die Frau gehört ins Haus, der Mann ins Leben", um doch davon überzeugt zu sein, daß heute zum größeren Teile dies tatsächlich der Fall ist.

Auch führt man gegen das Wahlrecht der Frauen die Tatsache an, daß diese keine militärische Dienstpflicht erfüllen. Da das Wahlrecht keine Gegenleistung für irgendeine Leistung dem Staate gegenüber darstellt, so würde dieser Grund ohne weiteres nicht durchschlagen; immerhin kann man zugeben, daß die Möglichkeit, für das Vaterland das eigene Leben einzusetzen, auch die Angehörigkeit zu dem großen staatlichen Heeresorganismus ein gewisses größeres Verantwortlichkeitsgefühl in nationalen Dingen und ein größeres Bewußtsein der nationalen Zusammengehörigkeit zu geben geeignet ist. Von Befürwortern des Frauenstimmrechtes wird auf die Einführung einer allgemeinen Frauendienstpflicht im sozialen Sinne (Krankenpflege usw.) hingewiesen. Diese Neuerung würde allerdings dazu mitwirken, den Frauen ein größeres Gemeingefühl zu geben.

Wenn man heute auch noch die Beschränkung des Wahlrechts auf die männliche Bevölkerung als richtig ansieht, wird man doch nicht ohne weiteres für immer das Frauenwahlrecht ablehnen können. Wenn in erster Linie die Grundlagen der heutigen Frauenerziehung wesentlich geändert und der des Mannes angenähert werden, wenn weiter ein noch größerer Teil der Frauen selbständige Existenz im wirtschaftlichen Leben und damit eine innigere Berührung mit den öffentlichen wirtschaftlichen Leben erwirbt, und wenn schließlich die Frauen mehr als bisher öffentliche Pflichten auf sich nehmen, werden vielleicht auch allmählich die entsprechenden Rechte nachfolgen. Die Einführung des Kommunalwahlrechtes der Frauen in manchen Staaten, in denen sie das parlamentarische Wahlrecht nicht besitzen, zeigt den natürlichen Weg einer dahin zielenden Entwicklung: Die Bewährung im öffentlichen Leben engerer Kreise wird vielleicht das Recht der Betätigung auch im weiteren Umfange, also in der Volksvertretung selbst, mit sich bringen.

Dabei ist allerdings außer acht zu lassen, daß in den Staaten mit beschränkterem Stimmrechte das Frauenwahlrecht leichter durchzusetzen ist, als in denen mit allgemeinem Stimmrecht. In England beispielsweise, wo im allgemeinen Grundbesitz oder ein selbständiger Haushalt oder eine bestimmte Steuerleistung zum Wahlrecht erfordert werden, würde nach der Schätzung der Befürworter des Frauenstimmrechtes zu den vorhandenen 7 266 708 männlichen Wählern nur die verhältnismäßig geringe Zahl von etwas 300 000 weiblichen Wählern bei Einführung des Frauenstimmrechtes unter den gleichen Bedingungen, wie es die Männer haben, hinzutreten.

Wie weit das Frauenstimmrecht in den europäischen Ländern und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika eingeführt ist, ergibt sich aus der Darstellung des Wahlrechts in den einzelnen Staaten. Außerdem besteht das Frauenstimmrecht in Neuseeland dem Parlament des australischen Bundesstaates (Commonwealth of Australia) und mehreren australischen Einzelstaaten.
 
Und es gibt noch genügend Beispiele, wo klar werden müsste, wo "Der Gott"-bezug noch zu finden ist.

Und wo ich eigentlich zu stehen habe, machen mir heute 2009 noch so manche Jungs klar.

Bis zu einem gewissen Punkt darfste... aber dann is auch gut....

Weil ich bin der Mann und empfinde mich stärker und klüger usw bla bla bla....


Es gibt auch Ausnahmen, die frei sind von diesem Denken und Gehabe! :umarmen:

Liebe Grüße Fee

PS. Mir fällt auf das Stärke oft zu einer Schwäche um deklariert wird und umgekehrt. ..... Irgendwie muss mann ja seinen Stand halten.... jo jooo....
 
Nun, wie es die ZeitGeschichte unserer Gesellschaftswelt zeigt, integriert ein männlicher Gott nicht eine weibliche Göttin, sondern wie es auch der Mutter-Leib offenbart, integriert eine weibliche Göttin einen männlichen Gott. Mutterleib und Kind als unser aller leibhaftige Zukunft sind EINS.

das ist zwar richtig was du schreibst,da der Mutterleib,also die Göttin das weibliche wie das männliche gebiert,doch den Zeugungsakt durch den männlichen Gott völlig ausser acht läßt.
das heißt also,der Mutter-Leib kann erst dann etwas offenbaren wenn der männliche Aspekt der Zeugung ihr dazu verhilft.
denn das eine kann nicht ohne das andere.
deshalb ist Gott transzendent.
übrigens die monotheistische Religion,welche als letzte erschien auf der Weltbühne bisher spricht von einem transzendenten Gott.auch wenn die Religion das heute völlig mißdeutet.
der transzendente Gott ist der Gott in dem die Pole in sich ruhen-und gleichzeitig wenn die Pole sich durch Schöpfung trennen,sie sich in beiden Polen wieder gleichberechtig zeigen (offenbaren).denn das eine kann nicht ohne das andere sein,und vor allem werden.denn auch die Frau (Göttin?) muß durch den männlichen Aspekt gezeugt werden.so wie der männliche Gott erst durch die Frau geboren werden kann.
man kann Gott niemals einem Pol zuschreiben.

Gruß
Chako
 
das ist zwar richtig was du schreibst,da der Mutterleib,also die Göttin das weibliche wie das männliche gebiert,doch den Zeugungsakt durch den männlichen Gott völlig ausser acht läßt.
das heißt also,der Mutter-Leib kann erst dann etwas offenbaren wenn der männliche Aspekt der Zeugung ihr dazu verhilft.
denn das eine kann nicht ohne das andere.
deshalb ist Gott transzendent.
übrigens die monotheistische Religion,welche als letzte erschien auf der Weltbühne bisher spricht von einem transzendenten Gott.auch wenn die Religion das heute völlig mißdeutet.
der transzendente Gott ist der Gott in dem die Pole in sich ruhen-und gleichzeitig wenn die Pole sich durch Schöpfung trennen,sie sich in beiden Polen wieder gleichberechtig zeigen (offenbaren).denn das eine kann nicht ohne das andere sein,und vor allem werden.denn auch die Frau (Göttin?) muß durch den männlichen Aspekt gezeugt werden.so wie der männliche Gott erst durch die Frau geboren werden kann.
man kann Gott niemals einem Pol zuschreiben.

Gruß
Chako


Ich spreche auch weder von unserem spezifischen Leib und orientiere mich auch nicht an LLeib-Polen, die voneinander getrennt sind und sich zur Ergänzung benötigen, um unsere leibhaftige Zukunft hervorzubringe.

GOTT ist WEDER männlich NOCH weiblich! Und damit auch KEIN sexualisiertes Bewusstsein oder geistige Gespaltenheit! TRANSZENDENZ ist von daher ohne jegliches Geschlechtsmerkmal!
 
Ich spreche auch weder von unserem spezifischen Leib und orientiere mich auch nicht an LLeib-Polen, die voneinander getrennt sind und sich zur Ergänzung benötigen, um unsere leibhaftige Zukunft hervorzubringe.

GOTT ist WEDER männlich NOCH weiblich! Und damit auch KEIN sexualisiertes Bewusstsein oder geistige Gespaltenheit! TRANSZENDENZ ist von daher ohne jegliches Geschlechtsmerkmal!

Der Titel dieses threads lautet die große Göttin.
Was daran ist so schwierig zu verstehen?

Im Kontext der Santeria z.B. gibt es eine Vielzahl Orisha, denen auch geschlechterspezifische Eigenschaften zugeordnet werden.
Über allem steht dabei das Konzept einer sogenannten Trinität (3 Faltigkeit) in Form von

Olodumare - Basis allen Seins
Olorun - Schöpfer des Universums
Olofi - Schöpfung selbst

Es gibt viele Mythen im Kontext, die sogenannten Patakis:
Am Anfang gab es keine trockene Erde, nur Wasser und Sümpfe. Darüber war der Himmel, wo Olorun, der höchste Gott, mit den anderen Göttern lebte. Nachts stiegen die Götter meistens in die Sümpfe hinab, spielten dort und schaukelten auf den grossen Seilen der Spinngewebe, die zwischen Himmel und Erde hängen.

Nach einiger Zeit beschloss Olorun, trockenes Land zu schaffen. Er rief den höchsten der anderen Götter, Orisha Nla, zu sich und gab ihm ein mit Erde gefülltes Schneckenhaus und dazu eine Henne mit fünf Zehen. Er befahl ihm, auf der Erde einen Platz mit festem Grund zu schaffen, auf dem man gehen kann.

Orisha Nla machte sich auf zu tun, wie ihm befohlen war. Aber unterwegs kam er an einigen Göttern vorbei, die zusammen ein Fest feierten. Er feierte mit ihnen und betrank sich so, dass er einschlief. Sein jüngerer Bruder, Oduduwa, hatte die Befehle gehört, und als er Orisha Nla schlafend daliegen sah, nahm er die Erde und die Henne und kam von Himmel herab. Oduduwa warf die Erde auf das Wasser unter ihm und setzte das Huhn darauf. Das Huhn begann zu scharren und breitete so die Erde aus, bis ein grosses Stück trockenes Land entstanden war. Dann befahl Oduduwa dem Chamäleon, das Land zu prüfen. Das Chamäleon schaute sich mit seinen grossen beweglichen Augen immer sehr gut um und setzt seine Füsse sehr langsam und vorsichtig auf die Erde. Das erstemal berichtet das Chamäleon, dass die Erde zwar breit, aber nicht trocken genug sei. So setzte Oduduwa das Huhn noch einmal auf die Erde, und es scharrte wieder. Noch einmal prüfte dann das Chamäleon die Erde, und diesmal berichtete es, dass alles in Ordnung sei.

Dann säte Oduduwa Bäume und andere Pflanzen auf die Erde: alle möglichen Sorten von Gras, Waldbäume für die Tiere und Pflanzen, die die Menschen brauchen können, vor allem Palmen, deren Nüsse Öl spenden und deren Saft ein gutes Getränk ist.

In diesem Augenblick erwachte Orisha Nla. Er sah, dass die Erde schon erschaffen war und kam herunter, um zu sehen, wer das getan hatte. Als er Oduduwa begegnete, sagte er ihm, die Erde gehöre ihm, weil Olorun ihm befohlen habe, sie zu schaffen. Oduduwa aber fand das nicht recht, und so begannen sie zu streiten. Als Olorun das sah, befahl er ihnen aufzuhören und entschied, dass Oduduwa der König der Erde sein solle, weil er sie geschaffen habe. Orisha Nla bekam dafür die Aufgabe, menschliche Körper zu formen, die Olorun dann zum Leben erweckte.

Olorun sandte beide Götter zurück auf die Erde. Dort sollten sie leben. Er schickte den Donnergott mit, damit er für Frieden zwischen ihnen sorgen sollte. Oduduwa baute sein Haus in Ife, dort, wo er mit der Erschaffung der Erde begonnen hatte. Das ist für viele Yoruba noch heute eine heilige Stätte. Er hatte sechzehn Söhne, und sie wurden die Ahnen aller Yoruba-Könige.



Oder auch diese hier, von Shango und einer seiner Frauen Oya:

Vor langer Zeit befand sich Chango wieder einmal in einem seiner unzähligen Kriege. Wie gewöhnlich kämpfte er hart und unerbittlich, aber je mehr Feinde er tötete, desto mehr Feinde schienen nachzurücken. Um ihn herum tobte die Schlacht und mehr und mehr seiner Krieger fielen. Schließlich sah er sich alleine einer Übermacht von Feinden gegenüber. Verzweifelt schlug sich Chango zu einem nahegelegenen Wald durch. Dies blieb aber von seinen Feinden nicht umbemerkt und sie setzen ihm nach. Da rief Chango nach seinem treuen Schlachtroß, aber dieses ließ sich nicht blicken oder aber war selber im Kampfgetümel umgekommen. So blieb ihm nur die Flucht zu Fuß tiefer und tiefer in den Urwald hinein, die Feinde dicht auf seinen Fersen.
Chango überquerte Flußläufe, um seine Spur zu verwischen, er kroch durchs Dikicht und dichtes Dornengestrüp, aber seine Feinde folgten ihm stets.
So langsam ließen seine Kräfte nach, er war hungrig, durstig und müde und die Wunden, die ihm in der Schlacht geschlagen worden waren, schmerzten und zehrten durch den Blutverlust ebenfalls an seinen Kräften.
Völlig erschöpft schleppte er sich in ein Gebüsch und verharrte dort. Seine Feinde hatten ihn eingekreist und er hörte sie näher und näher kommen. Schon sah er sich dem sicheren Tode ausgeliefert, da entdeckte er ganz in der Nähe einer Hütte.
Mit letzter Kraft schlich er darauf zu und erkannte, dass es Oyas Behausung war. Oya war eine von Changos Frauen, aber sie wohnte nicht mit den anderen in seinem Hof, sondern in einer anderen Gegend, wo niemand um die Verbindung zwischen ihr und ihm wußte. Er schleppte sich über die Schwelle und brach im Inneren zusammen.
Oya schloß sofort die Tür. Sie sah direkt, dass er in sehr schlechter Verfassung war. "So, so, mein Gemahl, erinnerst du dich nur an mich, wenn du Hilfe brauchst ?" warf sie ihm leicht spöttisch vor. Chango war überhaupt nicht nach streiten zu Mute. Er wußte, dass er ihre Hilfe brauchen würde, aber sein Stolz verbot ihm, sie darum zu bitten und daher schwieg er.
Oya reinigte seine Wunden und verband sie. Dann gab sie ihm zu trinken und kochte eine kräftige Pfeffersuppe mit Yam. Während Chango aß und wieder zu neuen Kräften kam, erzählte sie ihm von ihrem Plan. "Ich werde dir eines meiner Gewänder geben. So kannst du deine Feinde täuschen und ihnen entkommen, da sie dich für eine Frau halten werden."
Aber Chango war sich nicht sicher, ob diese Täuschung Erfolg haben würde.
Da schnitt sich Oya ihre langen Haare ab und begann, sie in Changos Haare einzuflechten.
Gegen Abend als die Sonne unterging, war sie endlich fertig. "So, mein Gemahl, jetzt siehst du aus wie ich. Niemand wird dich mehr erkennen."
Sie öffnete die Tür und spähte hinaus in die Dämmerung. "Beeil dich, es ist niemand zu sehen", sagte sie und schob ihn zur Tür hinaus.
So entkam Chango seinen Feinden.
Nachdem er eine Weile gegangen war, traf er auf sein treues Pferd, welches leise wieherte, als es seinen Herrn erkannte. Es war dem Kampf entkommen und hatte auf einer Lichtung etwas Gras und kräftigende Kräuter gefressen. Chango bestieg sein Schlachtroß und gallopierte zurück zu Oyas Hütte, die die Feinde jetzt völlig umstellt hatten. Sie hatten die ganze Gegend abgesucht und waren zu dem Schluß gekommen, dass Chango sich wohl in der Hütte verbarg. Oya hatte ihnen zwar gesagt, dass er nicht darinnen sei, aber sie glaubten ihr nicht und fassten den Entschluß, ihn auszuräuchern.
Als sie grade die Feuerbrände in ihren Händen hielten, um sie auf die Hütte zu schleudern, hörten sie plötzlich ein wildes Schnauben hinter sich und wie ein Blitz fuhr Chango direkt zwischen sie, mit wütendem Brüllen. Rechts und links von sich hub er die Feinde mit seiner Doppelaxt nieder. Diese waren starr vor Schreck. Verwirrt durch die langen Haare dachten sie, Oya kämpfe da mit ihnen, Oya, die doch eigentlich in der Hütte sein sollte. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Hexerei, schwarze Magie mußte hier im Spiel sein und voller Furcht wichen sie vor ihm zurück. Da trat plötzlich Oya aus ihrer Hütte und stürzte sich ebenfalls auf die Feinde. Auch sie trug eine Streitaxt und erschlug jeden, der ihr zu nahe kam. Wild erklang ihr Kampfschrei und ihre kurzen Haare sprühten Funken, als sie sich eine Schneise durch die Feinde schlug.
Gemeinsam mit Chango kämpfte sie, gemeinsam besiegten sie alle Feinde und seit diesem Tag wußte jeder, dass Chango unbesiegbar war, denn Oya kämpfte seitdem stets Seite an Seite mit ihm.


Warum ist es also so schwierig, wenn man zu dem Thema eigentlich keinen wirklichen Bezug hat, immer wieder anzumerken, das nicht ist.

Maferefun orisha!
Palo
 
findest du es denn nicht bezeichnend, dass du dann aber ständig "ihn" schreibst, wenn es dir doch "schwer fällt gott zu personalisieren"?

wär das was zum nachdenken?

grützli
lucia

Hi,

ständig habe ich das nicht geschrieben, sondern explizit drauf hingewiesen, dass die weibliche Form mitzudenken ist:)

Wenn ich "Gott" schreibe meint das keine männliche Form. Wenn Gott alles ist, was ist und alles, was nicht ist; wie sollte Er/Sie ein Geschlecht haben?

Wir schreiben nunmal in symbolhaften Begriffen, die sozial konstruiert sind. Sicher lohnt es sich, darüber nachzudenken, welche Formen wir verwenden und inwieweit das dem gesellschaftlichen Umgang mit Geschlechterrollen geschuldet ist.
Aber ich dachte, dir geht es hier weniger um Geschlechterrollen, als eben um ein bestimmtes Gottesbild (oder eben Göttinenbild), dem einer "alten Göttin". Und darum, dass wir einen Weg gehen sollten, bezogen auf diese Göttin, den "unsere Ahnen" schon gegangen sind.

Mir ging es darum, darauf hinzuweisen, dass, ganz egal, ob wir Gott vermännlichen oder verweiblichen, wir eigentlich nicht von Gott sprechen, sondern von Gottesbildern. Ob diese "Jahwe" oder "Maslama" heißen, ist hier doch irrelevant.
Folgerichtig sprichst du ja auch von einem Weg, den andere vor uns bereits gegangen sind. Tauschen wir dann nicht einfach ein Bild gegen ein anderes? Wo soll der Vorteil dessen liegen?

Wie siehst dieser Weg aus? Und was unterscheidet die Große Göttin von anderen männlichen Gottesbildern?


Liebe Grüße
Plotin
 
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Vielleicht ist das Universum eine ewige unerklärliche aus sich schöpfende projezierende Energieform die grenzenlose Kreativität beherbergt

Eine in sich schöpfende Energiemaße die sich in sich schöpfend ausdehnt und in der Schöpfung neue Schöpfer kreiert, nur was kommt danach?

Wenn wir dann wieder an dem Punkt kommen wo behauptet wird, das Zeit nicht existiert, dann müssten wir doch eine in sich selbst reflektierende Illusion der einen Energie sein?



Jetzt hab ich mich verwirrt nenenen
 
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