Hier ist eine Umschreibung von „die Wahrheit“ anhand von Begriffen und Metaphern aus verschiedenen mystischen Traditionen und Denker:innen:
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🕊 1. Meister Eckhart (christliche Mystik):
> Die Wahrheit ist das „göttliche Licht im Seelengrund“ – kein Wissen, sondern ein unerschütterliches Sein in Gott, jenseits von Begriff und Bild.
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🕉 2. Shankara (Advaita Vedānta):
> Wahrheit ist Brahman – das Eine ohne Zweites. Sie ist das unveränderliche, formlose Selbst hinter aller Illusion (Māyā).
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3. Rumi (sufische Mystik):
> Wahrheit ist der Geliebte selbst – das Feuer, das Herz und Ich verzehrt, bis nur noch Er bleibt. Sie tanzt in der Leere zwischen den Worten.
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4. Teresa von Ávila (christliche Ekstase):
> Wahrheit ist das tiefe, stille Wasser in der innersten Kammer der Seele – erfahrbar nur durch völlige Hingabe.
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5. Jakob Böhme (christlicher Theosoph):
> Wahrheit ist der ewige Quellgeist, der im Feuer des Werdens leuchtet. Sie offenbart sich im Kampf von Licht und Finsternis.
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6. Laozi (daoistische Mystik):
> Wahrheit ist der Dao – namenlos, formlos, ungreifbar. Wer sie benennt, verliert sie; wer mit ihr fließt, wird still.
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7. Angelus Silesius (Barock-Mystik):
> Wahrheit ist ein Nichts, das alles ist – der Punkt, an dem Ich und Gott ineinander fallen.
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8. Ramana Maharshi (vedische Selbst-Erkenntnis):
> Wahrheit ist das Selbst (Atman), das als stilles „Ich bin“ im Innersten leuchtet – jenseits aller Gedanken.
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Zusammengefasst:
Wahrheit ist für Mystiker kein Fakt, sondern ein Zustand – wortlos, innerlich, vereinigend. Sie ist nicht „etwas“, sondern das, was bleibt, wenn alles andere schweigt.