Deutung des Bisses durch die eigene Mutter

Ich kann einfach nicht eingreifen, nur beten und hoffen.
Doch, Eva, zeig ihm, dass du da bist für ihn. Melde dich bei ihm. Es bringt natürlich nichts, ihn gegen die Mutter beeinflussen zu wollen. Das geht nach hinten los.
Aber er hat dich, das sollte er deutlich wissen.

Diese Rolle wird dir vielleicht auch etwas Stärke geben für dich selbst.
Denn wenn ich deine Zeilen so lese, deine Mutter steht immer noch haushoch über dir, also über deinen Gedanken und Gefühlen. Sie hat uneingeschränkt Macht über dich.

Du liebst sie. Natürlich liebst du sie, trotz allem. Ist normal so.
Sei du die Stärkere, die Kluge, die Gereifte, die Erwachsene. Deinetwegen. Und um des Bruders willen.
Denn noch bist du das weinende Kind, das um die Liebe und Anerkennung der Mutter bettelt. Gib dir selbst diese Anerkennung.

Schau dich an, was für eine Frau du geworden bist, trotz allem. Das ist doch schon Anerkennung wert. Nimm dich selbst an, wie du bist. Das sehen dann auch andere. So was wirkt anziehend.
Liebe Grüße, Renate
 
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Doch, Eva, zeig ihm, dass du da bist für ihn. Melde dich bei ihm. Es bringt natürlich nichts, ihn gegen die Mutter beeinflussen zu wollen. Das geht nach hinten los.
Aber er hat dich, das sollte er deutlich wissen.
Er kommt alle 2 Wochen in etwa für einen Nachmittag zu mir in seiner Mittagspause, ich lade ihn auch immer wieder ein, aber er muss die Treffen bei mir zu Hause ja auch rechtfertigen, das heißt, das ist auch nicht einfach für ihn.

Und mit Eingreifen können meine ich, dass ich ihn nicht aus seinem Umfeld holen kann, nur von außen ein bisschen wirken oder einfach nur da sein, wobei ich da aber gerne mehr machen würde. Und nachdem er noch nicht weg kann, kann ich ihn auch nicht mit Informationen überfordern, weil er sich ja mit der Sichtweise, dass seine Mutter "eigentlich sehr lieb" ist, selbst schützt solange er abhängig ist.

Denn noch bist du das weinende Kind, das um die Liebe und Anerkennung der Mutter bettelt. Gib dir selbst diese Anerkennung.
Ja, das fällt mir schwer, weil ich wütend auf mich bin, dass ich ihr diese Macht über mich gebe und mir selbst das nicht geben kann, was ich brauche.
Ich werde mir noch mal deine Impulse zusammenschreiben und mal sehen, was sich verändert.

Danke dir für deine Bemühungen!
 
Liebe Eva,
erstmal mein allergrößtes Mitgefühl.
Mein erster Gedanke bei Deinem Traum war, dass er Dir verdeutlichen soll, dass Dir Deine Mutter sozusagen den Hals bricht bzw. Dich tötet (wie in anderen Beiträgen erwähnt, erlegen Tiere ihre Beute mit einem Biss in den Hals). Dass Du geglaubt hast, sie würde Dich vielleicht küssen, ist sehr bezeichnend.
Im weiteren Zusammenhang mit dem Jahr 1945 fällt mir ein, dass es um diese Zeit ein weit verbreitetes Buch einer Kinderärztin zum Thema Kinderpflege (emotional gesehen eher Nicht-Pflege) gegeben hat. Da hieß es, man solle die Kinder (Babys!) nicht verzärteln, schreien lassen und ähnlichen Unsinn. - Nach heutigem Forschungsstand sind narzisstische Persönlichkeitsstörungen oft auf eine derartige emotionale Misshandlung im frühen Kindesalter (unter 3 Jahren) zurückzuführen, weil sich bestimmte Gehirnstrukturen nicht ausbilden können (weil das Kind kein Feedback aus der Umwelt erhielt, welches es aber dazu benötigt hätte).
Die Folge ist, dass narzisstische Personen (narzisstisch im klinischen Sinne, nicht im umgangssprachlichen!) emotional auf dem Stand eines Kleinkindes stehengeblieben sind. Sie können (oder wollen - manchmal weiß man das nicht so genau) keine Kritik annehmen, noch nicht mal Feedback à la "das hat das und das mit mir gemacht" ("Ich-Botschaften") - sie tun alles, wirklich alles, um den vermeintlichen Aggressor "unschädlich" zu machen - Knöpfe drücken, sich vor anderen als Opfer stilisieren, einen als psychisch krank, Lügner etc. bezeichnen - Du kennst das sicher alles...

Die meisten Leute (auch Therapeuten) gehen erstmal von dem Motto aus: "Wenn man sich über Ich-Botschaften verständlich macht, muss der andere das verstehen" (weil die Leute davon ausgehen, dass im anderen üblicherweise irgendwo eine Fähigkeit zum Mitfühlen vorhanden ist, die angesprochen werden kann).
Du und ich und alle anderen Kinder von Narzissten und Therapeuten, die sich mit Narzissmus auskennen (bei weitem nicht alle - darauf achten, falls Du einen suchst!) wissen, dass dieses Motto erfahrungsgemäß auf Narzissten - leider - nicht anwendbar ist. Anders als beim durchschnittlichen Therapeuten (habe ich mir sagen lassen), wo es heißt, man müsse sich mit seinen Ängsten bzw. der Person konfrontieren und - im Zusammenhang mit Narzissten - ähnlichen Unsinn.

Was ich glaube, dass Dein Traum Dir besonders klar machen will: Deine Mutter verletzt Dich. Punkt. - Ich meine, unser Job ist in erster Linie, uns um ums selbst zu kümmern. Ohne das zu tun, können wir auch für niemand anderen da sein. - Bei unserer Sorte Mutter heißt das leider, dass ein Kontaktabbruch oft die beste Option ist (bei mir übr. über zwei Jahre her, ... (weiteres) Gespräch wird von meiner Seite nur unter der Supervision eines narzisstenerfahrenen Therapeuten/Mediators stattfinden und wenn meine Mutter es will (was ich bezweifle...); sonst gibt es eben keins, gleich was die anderen wollen). Wer das nicht versteht, kennt mit Sicherheit keine Narzissten.

Google mal "Töchter narzisstischer Mütter" und nimm den ersten Link (den mit der org-Endung). Das fand zumindest ich eine sehr hilfreiche Seite...

Im Übrigen bin ich anders als Renate der Ansicht, dass lautes Artikulieren der Gedanken oder auch dessen, was man jemandem sagen würde, durchaus helfen kann, üblicherweise dabei, die eigenen Gedanken zu sortieren und manchmal auch mehr, auch wenn das schwer fassbar ist. Mit einem Narzissten kann man halt nicht wirklich reden - man kann ihm/ihr was sagen, er/sie wird es von sich weisen und Dich dabei in den Schmutz ziehen (egal ob Du sein/ihr Kind bist), damit Du ja recht klein bleibst und er/sie groß, denn der Narzisst hat ja von Natur aus immer recht (zu haben) - glaubt er/sie. Nein, mit direktem Reden wird das nichts - Sagen ja, Reden nein - Verständnis wird es - höchstwahrscheinlich/mit Sicherheit? - keines geben. Leider. Was heißt, dass wir uns um uns selbst kümmern müssen. Das ist unser Job. :blume:

LG
C.Q.
 
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Liebe @ChaliceQueen! :)

Sie können (oder wollen - manchmal weiß man das nicht so genau) keine Kritik annehmen, noch nicht mal Feedback à la "das hat das und das mit mir gemacht" ("Ich-Botschaften") - sie tun alles, wirklich alles, um den vermeintlichen Aggressor "unschädlich" zu machen - Knöpfe drücken, sich vor anderen als Opfer stilisieren, einen als psychisch krank, Lügner etc. bezeichnen - Du kennst das sicher alles...
Ja, das kenne ich sehr gut :D
Über die "Töchter narzisstischer Mütter"-Seite bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, in Therapie zu gehen, ich bin der Autorin wirklich sehr dankbar...

Mit einem Narzissten kann man halt nicht wirklich reden - man kann ihm/ihr was sagen, er/sie wird es von sich weisen und Dich dabei in den Schmutz ziehen (egal ob Du sein/ihr Kind bist), damit Du ja recht klein bleibst und er/sie groß, denn der Narzisst hat ja von Natur aus immer recht (zu haben) - glaubt er/sie.
Ja, da hast du recht... Und ich weiß, dass ich auch heute noch darauf anspringen würde, wenn sie "meine Knöpfe drückt", denn das kann sie... Ich würde nur echt sehr gerne "drüberstehen" können, es mir nichts anhaben lassen.

Nein, mit direktem Reden wird das nichts - Sagen ja, Reden nein - Verständnis wird es - höchstwahrscheinlich/mit Sicherheit? - keines geben. Leider. Was heißt, dass wir uns um uns selbst kümmern müssen. Das ist unser Job.
Nein, es ist so viel Wut auf mich da und sie trägt auch so viel Trauer über die (durch meinen Kontaktabbruch erzeugte) Verletzung in sich, dass es da wohl nie Verständnis geben wird..
Und du hast natürlich recht, ich müsste mich um mich kümmern...
Das fällt mir nur momentan sehr schwer, weil ich, wie ich gemerkt habe, mir selbst nicht verzeihen kann. Jetzt bin ich also momentan auf der Suche nach einer Möglichkeit, wie ich mich selbst davon überzeugen kann, mich von meiner Schuld zu befreien (die ich mir selbst auferlegt habe). :rolleyes:
Vor allem, damit ich mal länger durchgängig glücklich sein kann als ein paar Stunden :D

Danke für deinen Beitrag!
Liebe Grüße von Rattenfreundin zu Rattenfreundin :love:
 
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