Zitat von Trixi Maus
Ich habe die Schwächestärke Kritik. Ich kann herrlich kritisieren, mir ist immer alles klar. Ich weiß so gut wie immer, wie man es machen müsste. Tatsächlich hat sich das schon häufig im Leben als positiv erwiesen und in der Tat war es häufiger so, daß wenn man meinen Ideen folgte, auch zu irgendeinem erwünschten Ziel kam. Aber daß ich recht gut im Kritik üben bin, das macht mich auch unendlich schwach. Denn ich kann mich mitunter wirklich nicht gegen den Kopfkasper wehren, der in mir laufend alles kritisiert. Es schwächte mich mitunter auch im sozialen Kontakt und es verunmöglicht mir eine berufliche Tätigkeit als Angestellter. Ich bin kognitiv ein Alphamännchen durch und durch und das ist sowohl Schwäche als auch Stärke. Ich hab ein Hirn wie ein Elefant, aber wozu bitte so ein Gehirn in einem Menschenkörper in der heutigen Zeit innovativ gebrauchen?!
das hab ich zB auch. Nicht immer, aber doch in nem Großteil der Zeit...dieser "Ich weiß wie es geht und wie es richtig ist"-Hansi steckt immer in mir drin und kommentiert fast alles was geschieht....
Ich muss auch aufpassen, dass ich in Arbeitsverhältnissen da nicht ein zu lockeres Mundwerk habe...

Nicht so leicht... aber zwei Dinge helfen mir:
1.) Die Überzeugung dass jeder Mensch ok ist wie er ist, mitsamt seinem Prozess, in dem er grad steckt.
2.) Dem Wissen, dass der andere eh die Erfahrung machen wird, die ihn zum Ziel führt...egal ob (schneller) mit oder ohne meinem Fingerzeig.
Letztlich gehts also um Vertrauen.
und
3.) Der Versuch, selbst was aus den Situationen für mich zu lernen. Selbst wenn ich anderen die Entscheidung für ihr Leben nie abnehmen kann, lern ich jedes Mal selbst was mit.... beim Schauen und Beobachten dessen was passiert.
Ich habe auch eine Stärkeschwäche im Mitgefühl. Als Kind sagte man über mich, ich sei sehr sensibel - man meinte wohl die Schwächestärke im Mitgefühl. Ich krieg alles mit, jede Regung eines Menschen vermittelt mir auch einen Gefühlseindruck gleich mit, und zwar ebenso stark wie einen optischen oder akkustischen Input. Klar ist das nützlich. In vielerlei beruflicher Situation war und ist es unendlich nützlich. Aber privat? Wer will mit einem Partner zusammen leben, vor dem man das Gefühl nicht verbergen kann, das man hat? Das läuft auf eine ekelhafte Symbiose hinaus, und selbst wenn es jemand wollte, ich selber wollte es nicht mehr.
Ausserdem: wenn man Mitgefühl hat, dann versteht man ohne Unterlaß und Begrenzung, warum die Dinge sind, wie sie sind. Und man entdeckt: HM. Die wesentlichen Dinge kann ich nicht verändern, nur die kleinen Dinge kann ich ändern. Das ist frustrierend, gell, denn warum hat man denn das Mitgefühl, wenn nicht um zu erkennen und dann die Ursachen zu vernichten? Um "es" zu ertragen? Manchmal scheint mir's so.
Ich kenn jemand, der mich auch so spiegeln kann... er checkt irgendwie was bei mir abgeht... und das ist schon ne Herausforderung, besonders wenn man toll da stehen will.

Ertappe mich öfter dabei, wie ich mich öfter gegen seine Beobachtungen wehre- denn viele von denen teilt er mir einfach unmittelbar mit. Ich musste erst lernen, dass er das nicht negativ meint sondern es nur sagt, weils raus muss... Und weil er mich mag... und es letztlich aus Menschenliebe sagt.
Oft realisiere ich erst 2,3 Tage später dass er Recht hat- wenn mein Ego sich beruhigt hat.
Letztlich ist das aber ein riesiges Geschenk...vor allem wenn es gegenseitig geschieht. Was du spürst, spürt dich auch. Auf irgendeiner Ebene...
Dadurch können wir Menschen uns im Grunde so viel geben und helfen..
Vertrauen und Akzeptanz sind da gute Pfeiler.