Der ultimative "Witz des Tages"

gibt es denn ein Gesetz, das Du *unmoralisch* findest?
Syndra

Hallo Syndra,

konkret fällt mir keins ein, kenn mich aber mit Gesetzen auch nicht sonderlich aus.
Generell finde ich halt, dass Gesetze nicht direkt etwas mit Recht oder Unrecht, insofern es sowas gibt, zu tun haben.
Sie sind temporäre, subjektive Regeln, die eine Gesellschaft sich gibt, um u.A. Frieden und Ordnung zu schaffen und damit die Gesellschaft zu erhalten.
Insofern sind sie sinnvoll.
Auf der anderen Seite, kann es auch Gesellschaften geben, in denen die Gesetze nicht unbedingt zum Wohl der Bürger dienen. Und "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht".

Ich persönlich habe schon moralische Vorstellungen, nach denen ich handle. Die auch für mich die oberste Priorität darstellen. Aber ganz oft decken sie sich eben mit den allgemeinen Moralvorstellungen und Gesetzen, sodass ich derzeit keine Probleme damit habe.

Um mal wieder konkret zum Thema was zu sagen.
Da teilt sich bei mir die Meinung. Auf der einen Seite finde ich es nicht in Ordnung dauerhaft auf Kosten der Gemeinschaft zu leben, wenn man in der Lage ist, etwas zu tun.
Die andere Seite ist, dass wir von Kapital und Staat auch ganz schön verschaukelt werden. Und ich denke das spielt auch einiges zum "Trotz", den viele Arbeitslose gegen die Arbeitswelt aufgebaut haben, bei. Und sowas führt dann zur Mitnahmementalität, nach dem Motto, "Wenn die mich bescheißen, mach ich das auch".

Mein Traum in der Beziehung wäre eine Arbeitswelt, wo die Menschen wieder gern hingehen, sich nicht ausgenutzt vorkommen, zufrieden damit sind was sie mit ihrer Arbeit für sich und Andere getan haben.
Wir quasi wieder EINE Gesellschaft werden, niemand mehr ausgegrenzt wird. Wo jeder der will, auch mitmachen kann, und jeder der mal eine Pause will, das auch machen kann.
Ich halte das sogar für realistisch. Wir sind Geschöpfe die etwas machen wollen.
Na ja, ich schweife ab...

Viele Grüße
 
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Die andere Seite ist, dass wir von Kapital und Staat auch ganz schön verschaukelt werden. Und ich denke das spielt auch einiges zum "Trotz", den viele Arbeitslose gegen die Arbeitswelt aufgebaut haben, bei. Und sowas führt dann zur Mitnahmementalität, nach dem Motto, "Wenn die mich bescheißen, mach ich das auch".

Ganz genau so ist es.
Allerdings nicht gegen die Arbeitswelt -
Politiker haben doch eher eine gewisse "Vorbildfunktion" - da ist es kein Wunder wenn der "kleine Mann" mitzieht. ;)

Aber diese "Mitnahmementalität" gibt es schlichtweg überall, in Politik und Wirtschaft.

Gerade die Unternehmer beschäftigen Heerscharen von Anwälten um

A.) jedes noch so kleine Steuerschlupfloch zu finden und auszunützen und

B.) jede Möglichkeit der staatlichen Unterstützung zu finden um sich mit Steuergeldern zu finanzieren und damit den persönlichen Gewinn zu maximieren - und das manchmal ebenfalls noch nicht mal auf legalem Wege.

Da stellt sich die Frage: Wenn das Menschen machen die das nicht unbedingt nötig haben (und denen das seltsamerweise keiner vorwirft) - inwiefern kann man dann dem kleinen Mann Vorwürfe machen wenn er haargenau dasselbe tut? :confused:
 
Da stellt sich die Frage: Wenn das Menschen machen die das nicht unbedingt nötig haben (und denen das seltsamerweise keiner vorwirft) - inwiefern kann man dann dem kleinen Mann Vorwürfe machen wenn er haargenau dasselbe tut? :confused:
Wie kommst du darauf, dass man es den Wohlhabenden nicht vorwirft. Nur mal zur Info:

"Die Steuerhinterziehung ist in Deutschland eine Steuerstraftat, die nach § 370 AO mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird."
 
Wie kommst du darauf, dass man es den Wohlhabenden nicht vorwirft. Nur mal zur Info:

"Die Steuerhinterziehung ist in Deutschland eine Steuerstraftat, die nach § 370 AO mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird."
Ich meinte weniger die rechtliche Seite sondern wollte eher auf das Unrechtsempfinden der Allgemeinheit hinaus.
Wenn es um Arbeitslose geht schreit jeder (OK, nicht jeder aber fast) "Für den Schmarotzer zahl ich auch noch Steuern, Sauerei" und es gibt masslose Empörung allerorten.

Wenn ein Politiker oder Unternehmer dasselbe (und dann noch in weit grösserem Stil) abzieht juckt es schlichtweg keinen.
Da wird höchstens kurz die Nase gerümpft und das wars.
 
Lieber Maximal,

mir geht es ähnlich wie Dir: ich habe bisher kein Gesetz gefunden, bei dem ich das Gefühl habe mich widersetzen zu müssen.

Mir ist aber bei Deinem und Crowleys Beiträgen aufgefallen: Die jeweilige *Gruppe* scheint Loyalität einzufordern. Also *der kleine Mann*, *das Kapital* und *der Staat*: innerhalb einer Gruppe ist es nur dann moralisch erlaubt etwas zur Anzeige zu bringen, wenn man sich gegenseitig schadet: *kleiner Mann* gegen *kleiner Mann*. Das Ausnutzen anderer Gruppen ist zwar illegal, aber moralisch eher unbedenklich. Sollte aber ein *kleiner Mann* einen anderen *kleinen Mann* an eine andere Gruppe verpfeiffen, weil der den *Feind* Staat ausnutzt, dann ist das höchst unmoralisch. (Ohne jetzt die persönlichen Motive hinter Auricas Verhalten zu untersuchen... Oder sind es gerade die vermutlichen Motive, die für Empörung sorgen?)

Liebe Grüße,

Syndra
 
Lieber Frater 543,

ich will Dir nichts in den Mund legen, deswegen frag ich ja nach.

Als Deutsche/Deutscher ist man aus geschichtlichen Gründen ja oft im Widerspruch: Gesetze gelten ausnahmslos. Gesetze sollte man moralisch hinterfragen. Sollte man Gesetze befolgen, weil es Gesetze sind? Sollte man auf keinem Fall Gesetze befolgen, weil es Gesetze sind, sondern weil sie moralisch vertretbar sind? Bestimme ich über die Moral oder die Mehrheit...?

Mich interessiert wie andere mit dem Widerspruch umgehen und deswegen vertrete ich probeweise eine andere Meinung als mein Gesprächspartner.

Ich will doch nur spielen...:D

Liebe Grüße,

Syndra


Du, bei aller Liebe, aber ich finde das Thema dann doch zu wichtig, als dass ich mich an Deinen Psychologie- oder Sozialstudien hier beteiligen möchte.
Geh doch sonst einfach in einen Debattierclub, da kannst Du probeweise andere Meinungen vertreten. Gibts an jeder Uni.

Welche Stellung ich bezogen habe, dürfte recht klar aus meinen Sätzen hervorgehen, wenn man sie denn aufmerksam liest.

LG,

543
 
Lieber Maximal,

mir geht es ähnlich wie Dir: ich habe bisher kein Gesetz gefunden, bei dem ich das Gefühl habe mich widersetzen zu müssen.

Mir ist aber bei Deinem und Crowleys Beiträgen aufgefallen: Die jeweilige *Gruppe* scheint Loyalität einzufordern. Also *der kleine Mann*, *das Kapital* und *der Staat*: innerhalb einer Gruppe ist es nur dann moralisch erlaubt etwas zur Anzeige zu bringen, wenn man sich gegenseitig schadet: *kleiner Mann* gegen *kleiner Mann*. Das Ausnutzen anderer Gruppen ist zwar illegal, aber moralisch eher unbedenklich. Sollte aber ein *kleiner Mann* einen anderen *kleinen Mann* an eine andere Gruppe verpfeiffen, weil der den *Feind* Staat ausnutzt, dann ist das höchst unmoralisch. (Ohne jetzt die persönlichen Motive hinter Auricas Verhalten zu untersuchen... Oder sind es gerade die vermutlichen Motive, die für Empörung sorgen?)

Liebe Grüße,

Syndra

shalom syndra,

frage an dich und natürlich an "RADIO ERIWAN": wie denkst du über das hartz4 gesetz? ist das in ordnung?


shimon1938
 
Hallo Shimon,

nun, diese Studie finde ich seltsam. Was soll dieser eine Euro für Kultur, Freizeit und Bildung? Selbst der *gesetzliche* Regelsatz funktioniert nur, wenn absolut nichts daneben geht, wie beispielsweise ein geplatzter Fahrradreifen.
Ich verstehe auch nicht, warum ausgerechnet bei Menschen, die auf HatzIV angewiesen sind, auf Teufel komm raus gespart werden muss. Die Medien präsentieren ein paar Betrüger und schon fühlen sich viele brave Steuerzahler *ausgesaugt*. Vielleicht wird mit Absicht eine Trennung herbeigeführt um Solidarität zu verhindern und damit Ärger.

Liebe Grüße,

Syndra
 
Hallo Shimon,

nun, diese Studie finde ich seltsam. Was soll dieser eine Euro für Kultur, Freizeit und Bildung? Selbst der *gesetzliche* Regelsatz funktioniert nur, wenn absolut nichts daneben geht, wie beispielsweise ein geplatzter Fahrradreifen.
Ich verstehe auch nicht, warum ausgerechnet bei Menschen, die auf HatzIV angewiesen sind, auf Teufel komm raus gespart werden muss. Die Medien präsentieren ein paar Betrüger und schon fühlen sich viele brave Steuerzahler *ausgesaugt*. Vielleicht wird mit Absicht eine Trennung herbeigeführt um Solidarität zu verhindern und damit Ärger.

Liebe Grüße,

Syndra

shalom syndsa,


ich frage mich warum du n meine fragenicht beantwortest..... und stat dessen von irgendeien "sudie" redest. ich halteharzt4 höchst "unmmoralsich", weil ich der ansicht bin, dass man von diesem geld nicht menschenwürdig leben kann
mehr habe ich da nicht geschrieben


shimon
 
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Hallo Maximal,

gibt es denn ein Gesetz, das Du *unmoralisch* findest?

Liebe Grüße,

Syndra

Ja indem ich ein viertel bis halbes Jahr mindestens Menschen im Stich lasse obwohl es eindeutig ist das der junge Mann hier geboren ist und hier beheimatet ist, soll er sich in einer fremden Stadt arbeitslos melden, er hatte noch nicht mal einen Arbeitsvertrag. Es war also auch sein guter Wille Arbeiten zu wollen. Obdachlos, keine Arbeit und kein Geld dürfte da etwas zu viel sein. Wo bleibt den da die Moral? Nur mal zur Info selbst die warme Stube in Odachlosenasyl kostet Geld Pro Nacht 5,- €, bevor man das nicht auf den Tisch legen kann kommt man da nicht rein. Auch wenn man sich hier um Hilfe kümmert, dauert bis zum halben Jahr bevor Gerichte aktiv werden.
 
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