Der Nervenarzt

Zu 1)Ich kann jedoch nicht nachvollziehen warum du dabei über Probleme klagen mußt, die du zwei Seiten später wieder negierst und den Usern, die sich immerhin viel Mühe gegeben haben, sagst dass Du das alles nicht brauchst.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht für jeden nachvolziehbar ist, dass ich am Anfang mit meinem Geschreibsel rüberkomm, als würd ich im Selbstmitleid versinken und ein paar Seiten weiter wieder klinge, als wär ich geheilt von allem Weh. Aber genau darum schreib ich ja hier, in diesem Thread weiter, den ich am 15., noch besoffen und voll überdreht mit einem Clip von Udo begonnen habe auf Seite 2 am 18. nüchtern weiter, um rauszukommen aus meinem Tief. Ich kann das und ich kann nichts dafür, dass ich das kann, mich mittels schreiben selbst aus dem Tief holen. Weil das auch immer mit Denken und Umdenken verbunden ist. In diesem Jahr fällt es mir leider besonders schwer, auch mal wieder für längere Zeit oben zu bleiben, aber auch das wird wieder besser werden.

Mir ist, solang ich nüchtern bin, dabei natürlich bewusst, dass ich hier eine öffentliche Plattform benutze. Aber das tun andere auch. Jeder, der hier ist, nutzt in irgendeiner Weise diese öffentliche Plattform. Darum ist es mir als zweites Motiv auch ein Bedürfnis, meine extremen Ausfallserscheinungen - nicht zu rechtfertigen - aber zu erklären. Ob wer liest, was ich schreibe, ist mir beim Schreiben nicht wirklich wichtig. Das darf mir nicht wichtig sein, denn darauf habe ich keinen Einfluß. Das heißt aber nicht gleichzeitig, dass mir die Feedbacks egal sind, falls welche kommen. Ich kann jedem Beitrag hier etwas abgewinnen.

Mein anfängliches Gejammer ist meine Medizin und im Laufe des Threads verwandelt sich mein Denken und ich sehe langsam wieder klarer. Diese weiße Eingabemaske ist für mich wie ein öffentliches Ohr und ich brauche irgend eine Art von Öffentlichkeit. Meine einzige Alternative dazu ist mittlerweile leider nur noch das Wirtshaus. Auch das ist eine Öffentlichkeit für mich. Aber dort trüben und vernebeln sich meine Gedanken. Das Wirtshaus hilft mir, alles zu vergessen, denn ich schaffe es nicht, regelmäßig die Wirtshausöffentlichkeit zu betreten ohne als Ganzer ins Weinglas zu kippen. Das ist meine große Schwäche. Ich kann nicht aufhören, nach einem oder zwei Gläsern Wein, wie ein Kultur oder Gesellschaftstrinker. Das war immer so. Leider. Hier gibt es auch keine Hilfe, hier gibt es nur Unterlassung. Für mich.

Bitte macht mir hier keinen Hader. Ich hab hier mit keinem ein Problem. Mit keinem Einzigen. Wenn diese Plattform ein öffentliches Ohr für mich ist, dann ist sie natürlich auch ein öffentlicher Mund. Da komm ich gut klar damit. Es kann schon vorkommen, dass ich mich mal über eine Aussage ärgere, aber das ist gleich wieder vorbei. Ich hab mit dir kein Problem, ich hab mit Misja kein Problem, mit keinem in diesem Thread und mit keinem in diesem Forum, ich will jetzt nicht alle aufzählen. Sicher auch nicht mit Mornig Sun, klar, wie auch.

Weil Du nur an dich denkst. Wenn dir auch nur ansatzweise etwas für Monk übrig hättest, würdest Du wollen dass er ohne Alkohol glücklich leben kann. Aber das willst Du nicht.
Sie weiß ja, warum ich hier rumschreibe und sie weiß auch, dass ich für mich selber verantwortlich bin und sie weiß auch, dass ich mich nur selber retten kann, soferns was zu retten gibt.

Und darum gehts mir auch sehr stark. Dass ich vor Weihnachten noch die Kurve vor der Hölle krieg, nach diesem beschissenen Jahr. Drum hab ich in diesem Thread wieder mal begonnen, rumzujammern. Um mich rauszudenken, rauszuwühlen, aus dem Tief. Ich hoff, ich bleib jetzt endlich mal ein Stück Oben.

Vorhin war ich noch unten Zigaretten holen und am Rückweg hat es mich kurz in die Kirche reingezogen. Ich geh da zwar jeden Tag dran vorbei aber sehr selten rein. Bin kein Katholik, bin da schon lange ausgetreten, aber manchmal ziehts mich halt rein, was soll man machen. Kein Mensch war drinnen und ich glaub, das elektrische Licht war völlig abgedreht. so dunkel hab ich das noch nie erlebt. Nur Kerzen haben gebrannt und die Atmosphäre war sehr beruhigend. Ich hab auch eine angezündet und weiß gar nicht mal, für wen oder was, hatte gar keinen konkreten Gedanken in meinem Kopf. Höchstens vielleicht, dass ich vor Weihnachten noch die Kurve kriegen will. Fragt mich nicht, warum gerade vor Weihnachten. Ich weiß es nicht.

Danke für das offene Ohr.
 
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Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht für jeden nachvolziehbar ist, dass ich am Anfang mit meinem Geschreibsel rüberkomm, als würd ich im Selbstmitleid versinken und ein paar Seiten weiter wieder klinge, als wär ich geheilt von allem Weh. Aber genau darum schreib ich ja hier, in diesem Thread weiter, den ich am 15., noch besoffen und voll überdreht mit einem Clip von Udo begonnen habe auf Seite 2 am 18. nüchtern weiter, um rauszukommen aus meinem Tief. Ich kann das und ich kann nichts dafür, dass ich das kann, mich mittels schreiben selbst aus dem Tief holen. Weil das auch immer mit Denken und Umdenken verbunden ist. In diesem Jahr fällt es mir leider besonders schwer, auch mal wieder für längere Zeit oben zu bleiben, aber auch das wird wieder besser werden.

Mir ist, solang ich nüchtern bin, dabei natürlich bewusst, dass ich hier eine öffentliche Plattform benutze. Aber das tun andere auch. Jeder, der hier ist, nutzt in irgendeiner Weise diese öffentliche Plattform. Darum ist es mir als zweites Motiv auch ein Bedürfnis, meine extremen Ausfallserscheinungen - nicht zu rechtfertigen - aber zu erklären. Ob wer liest, was ich schreibe, ist mir beim Schreiben nicht wirklich wichtig. Das darf mir nicht wichtig sein, denn darauf habe ich keinen Einfluß. Das heißt aber nicht gleichzeitig, dass mir die Feedbacks egal sind, falls welche kommen. Ich kann jedem Beitrag hier etwas abgewinnen.

Mein anfängliches Gejammer ist meine Medizin und im Laufe des Threads verwandelt sich mein Denken und ich sehe langsam wieder klarer. Diese weiße Eingabemaske ist für mich wie ein öffentliches Ohr und ich brauche irgend eine Art von Öffentlichkeit. Meine einzige Alternative dazu ist mittlerweile leider nur noch das Wirtshaus. Auch das ist eine Öffentlichkeit für mich. Aber dort trüben und vernebeln sich meine Gedanken. Das Wirtshaus hilft mir, alles zu vergessen, denn ich schaffe es nicht, regelmäßig die Wirtshausöffentlichkeit zu betreten ohne als Ganzer ins Weinglas zu kippen. Das ist meine große Schwäche. Ich kann nicht aufhören, nach einem oder zwei Gläsern Wein, wie ein Kultur oder Gesellschaftstrinker. Das war immer so. Leider. Hier gibt es auch keine Hilfe, hier gibt es nur Unterlassung. Für mich.

Bitte macht mir hier keinen Hader. Ich hab hier mit keinem ein Problem. Mit keinem Einzigen. Wenn diese Plattform ein öffentliches Ohr für mich ist, dann ist sie natürlich auch ein öffentlicher Mund. Da komm ich gut klar damit. Es kann schon vorkommen, dass ich mich mal über eine Aussage ärgere, aber das ist gleich wieder vorbei. Ich hab mit dir kein Problem, ich hab mit Misja kein Problem, mit keinem in diesem Thread und mit keinem in diesem Forum, ich will jetzt nicht alle aufzählen. Sicher auch nicht mit Mornig Sun, klar, wie auch.

Sie weiß ja, warum ich hier rumschreibe und sie weiß auch, dass ich für mich selber verantwortlich bin und sie weiß auch, dass ich mich nur selber retten kann, soferns was zu retten gibt.

Und darum gehts mir auch sehr stark. Dass ich vor Weihnachten noch die Kurve vor der Hölle krieg, nach diesem beschissenen Jahr. Drum hab ich in diesem Thread wieder mal begonnen, rumzujammern. Um mich rauszudenken, rauszuwühlen, aus dem Tief. Ich hoff, ich bleib jetzt endlich mal ein Stück Oben.

Vorhin war ich noch unten Zigaretten holen und am Rückweg hat es mich kurz in die Kirche reingezogen. Ich geh da zwar jeden Tag dran vorbei aber sehr selten rein. Bin kein Katholik, bin da schon lange ausgetreten, aber manchmal ziehts mich halt rein, was soll man machen. Kein Mensch war drinnen und ich glaub, das elektrische Licht war völlig abgedreht. so dunkel hab ich das noch nie erlebt. Nur Kerzen haben gebrannt und die Atmosphäre war sehr beruhigend. Ich hab auch eine angezündet und weiß gar nicht mal, für wen oder was, hatte gar keinen konkreten Gedanken in meinem Kopf. Höchstens vielleicht, dass ich vor Weihnachten noch die Kurve kriegen will. Fragt mich nicht, warum gerade vor Weihnachten. Ich weiß es nicht.

Danke für das offene Ohr.


Du hast bestimmt durch mich keinen Hader. Mach dir da mal keine Sorgen. Wenn ich dir sage dass du nicht rumjammern und den Hintern in die Höhe kriegen sollst, mögen dich alle anderen nur umso mehr. Eigentlich bescherr ich dir eine Menge Zuwendung und Zuneigung.;)

Du hast davon gesprochen dass die weiße Eingabemaske hier für dich die Öffentlichkeit ist, die dir in deinem alkoholisierten Zustand hilft. Ich glaube dass kann ich verstehen und es ist natürlich gut wenn Du einen Weg gefunden hast dich kurfristig aus der Schei... zu ziehen. Aber was erwartest Du eigentlich als Antwort? Soll man überhaupt auf deine Klagen eingehen oder nur rumalbern? Ich werde letzteres übrigens nicht tun. Ich lasse keine Bananen tanzen und reiße keine Witzchen um dich zu streicheln. Dafür finde ich deinen Zustand in dem Moment einfach nur zum kotzen. Aber sind ernsthafte Auseinandersetzungen denn in irgendeiner Weise überhaupt hilfreich für dich? Zum Beispiel die Pflege deiner Mutter. Willst Du eigentlich dann was hören? Oder kann man es auch lassen?

Das beruhigende Gefühl der leeren Kirche kenne ich. Warum gerade vor Weihnachten die Kurve kriegen? Weil Weihnachten wahrscheinlich sowieso eine schwierige Zeit ist und mit der Hölle in uns wird es noch unerträglicher. Ich glaub zumindest dass das ein Grund sein könnte.

Und jetzt schlaf gut und ... komm verdammt noch mal in die Pötte!;)
 
Du hast davon gesprochen dass die weiße Eingabemaske hier für dich die Öffentlichkeit ist, die dir in deinem alkoholisierten Zustand hilft. Ich glaube dass kann ich verstehen und es ist natürlich gut wenn Du einen Weg gefunden hast dich kurfristig aus der Schei... zu ziehen.
Ja, ich sehe, du kannst mich verstehen..... fast :D , nicht ganz, aber das ist ja auch nicht so wichtig. Ich will nur ergänzend eine kleine Korrektur anbringen. Das hat nichts mit meinem alkoholisierten Zustand zu tun... im alkoholisierten Zustand mißbrauch(t)e ich manchmal diese weiße Eingabemaske zur Entladung von wilden, derben, triebhaften Emotionen oder sogar dunklen, bösen Energien :lachen:

Spaß ohne... ich wollte zum Ausdruck bringen, dass mir diese Art von Öffentlichkeit, also diese Plattform vor allem im nüchternen Zustand sehr hilfreich ist. Gerade dann und ganz allgemein, weil meine einzige Alternative dazu eben die Wirtshausöffentlichkeit ist und die allein mich nicht wirklich befriedigt, meinen Hunger nach Öffentlichkeit nicht stillen kann.

Ich glaube, es ist nicht so unnatürlich, wenn man ein Bedürfnis nach Öffentlichkeit hat. Es gibt schlimmere Perversionen. Ich las mal ein kleines Buch - Der Mann vom Berg. Der war ein Einsiedler und er empfing jeden Tag Leute aus dem Tal, die sich in einer langen Warteschlange sehr diszipliniert anstellten, wie auch ich mich an der Supermarktkasse anstelle. Aber die verbrachten auf dem Pilgerweg Tage und Nächte, schliefen sogar am Wegesrand um den Einsiedler zu besuchen, denn der Mann vom Berg nahm sich für jeden Zeit. Der ganze Weg vom Tal hinauf zum Berg, wo der seltsame Typ sein Haus hatte, war voll mit Menschen. Aber ich vermute stark, dass nicht nur die Pilger von ihrem Besuch beim Eremiten profitierten. Ich könnte mir gut denken, dass auch der Mann vom Berg in gewisser Weise Interesse an der Öffentlichkeit hatte, die er so erlangte. Warum auch immer. Ich glaube nicht, dass er sich Verständnis für sein Leben in der Einsiedelei erwartete, aber ich muss das Bücherl nochmal lesen. Das ist lange her, wo ich das las und ich kann mich nicht mehr wirklich an die ganze Geschichte erinnern. Zum Glück hab ich`s noch. Habs mir auch schon rausgesucht und werd vielleicht heut noch beginnen, weil jetzt hab ich mich selbst neugierig gemacht.

Ich will mich natürlich nicht mit dem Mann vom Berg gleichsetzen, gell... denn immerhin hieß das Buch "Der heilige Mann vom Berg" und ich bin bestenfalls der unheilige Einsiedler, der aus der Kneipe kam , aber ich denk mir, es ist nichts schlimmes, wenn ein Mensch nach Öffentlichkeit sucht. Manche Menschen wollen sogar berühmt, prominent oder gar mächtig werden. Ich dagegen bin schon mit ein wenig Öffentlichkeit zufrieden. Und meine einzige Alternative zur Wirtshausöffentlichkeit ist eben - zum Leidwesen für diese Plattform - diese Plattform hier. Egal ob ich nüchtern oder besoffen bin.

Aber was erwartest Du eigentlich als Antwort?

Ich erwarte nichts von meinem ganzen Leben. Was also soll ich mir für Antworten erwarten? Nur soche die mir gefallen? Das wäre vermessen und die könnte ich mir natürlich auch selber geben. Ich, der Unheilige aus der Kneipe am Fluss, freu mich einfach immer, wenn mich jemand besucht. Reparieren kann mich sowieso keiner.

Soll man überhaupt auf deine Klagen eingehen oder nur rumalbern?
Ja, die Klagen und das Jammern. Ich weiß nicht mehr, ob der heilige vom Berg auch gejammert hat. Ich, der unheilige aus dem Tal, hab halt manchmal was zu Jammern. Aber das Jammern dient in erster Linie mir selbst.... das ich mich spüren kann, dass ich erfassen kann, wo ich gerade stehe. Ich weiß nicht, wie sich ein Besucher in einem Thread verhalten sollte. Wenn er mit meinem Gejammer nicht klar kommt, wenn er nicht versteht, dass es in erster Linie mir selber dient, dann ist es wohl besser, er sieht darüber hinweg. Denn reparieren kann mich sowieso keiner. Außer ich selbst. Und vielleicht das Christkind, wenn es doch endlich käme.

Ich werde letzteres übrigens nicht tun. Ich lasse keine Bananen tanzen und reiße keine Witzchen um dich zu streicheln. Dafür finde ich deinen Zustand in dem Moment einfach nur zum kotzen.
Du meinst, wenn ich besoffen bin.... ja, das versteh ich gut. Mir gehts genau so wenn ich wieder nüchtern werde und ich will dann ganz und gar nicht gestreichelt werden. Weder mit tanzenden Bananen noch realen Händen.

Aber sind ernsthafte Auseinandersetzungen denn in irgendeiner Weise überhaupt hilfreich für dich?
All zu ernsthafte Auseinandersetzungen in einem Forum eher nicht. Die alltägliche wirklichkeit ist mir ernsthaft genug. Ich hatte im Gegensatz zu einigen Kumpels aus der Kneipe (meine Wirtshausöffentlichkeit) nie viel Haft in meinem Leben, aber ich weiß, Haft ist immer ernst. Das ist die letzte Maßnahme, wenn einer von selbst nicht draufkommt, wo seine Grenzen sind. Da gibts dann nur die Haft oder die Verbannung. Und so ähnlich seh ich das auch mit der Ernsthaftigkeit. Weil gerade bei Auseinandersetzungen kommt es auch immer wieder auf das Erkennen der eigenen Grenzen an, glaube ich zumindest. Die allzugroße Ernsthaftigkeit war auch der entscheidende Grund für die Trennung von einer großen Liebe in meinem Leben. Nicht mein Seitensprung.... die all zu große Ernsthaftigkeit war es. Das finde ich heute noch sehr bedauerlich.

Das soll nicht heißen, dass alles nur Spaß ist und Leid denen, die davon verschont blieben, zum veralbern der Armen dient. Ich glaube auch nicht, dass man wichtige soziale, persönliche oder gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche oder was auch immer für Probleme in einem Forum lösen kann. Egal in welchem. Die Diskussion darüber ist sicher gut, und es kann sicher zu recht fruchbaren Kontakten kommen, in so einem Forum. Kontakte, die sich durchaus auch auf die alltägliche Welt ausweiten können. Das hab ich selbst schon erlebt. Aber Problemlösungen passieren wo anders. Also ich glaube zumindest, dass die Problemlösungen in der alltäglichen und nicht in der virtuellen Welt passieren. Trotzdem geh ich immer davon aus - zumindest solang ich nüchtern und nicht besoffen bin - das mir auch in der virtuellen Welt immer reale Personen gegenüber stehen. Und wenn ich voll besoffen bin, dann bin ich selbst nicht real, denn die Realität ist es, vor der ich in den Rausch geflüchtet bin. Doch zum Glück holt sie mich immer wieder ein.

Zum Beispiel die Pflege deiner Mutter. Willst Du eigentlich dann was hören? Oder kann man es auch lassen?
Hinweise, Erinnerungen, Denkanstöße können nie ein Fehler sein, glaube ich. Viele Kommentare regen zum Weiterdenken an. Aber wenn du mich fragst, dann darf ich sagen.... gehen tus mir in erster Linie darum, mich selbst schreibender Weise von einer inneren Last zu befreien, wenn ich von meiner Mutter schreibe. Und das ist mir bisher noch recht gut gelungen. Das ist nicht nur leeres Geschwätz, denn ich merke das immer daran, wie sich durch mein Geschreibsel mein Verhältnis und meine innere Haltung ihr gegenüber in positiver Weise verändert. Ich glaub, du hast ja geschrieben, das es niemanden interessiert und dass nur mein Gejammer interessiert... mal gucken:

Es interessiert doch kein Schwein ob du Mama pflegst oder in einer Fabrik arbeitest. Dein Rumgejammer hat interssiert.

Genau, da isses ja. Das überrascht mich nicht. Ich erwarte mir auch gar kein Interesse. Ich erwarte mir von meinem Leben nichts, also warum sollte ich mir erwarten, dass sich ein User in einem Forum für meine privaten Probleme und Aktivitäten interessiert? Ich erwarte mir nicht einmal einen respektvollen Umgangston in einem Forum, auch hier nicht, weil ich selbst schon oft genug daneben gegriffen habe. Wenngleich ich davon ausgehe, dass es hier nicht nur Schweine gibt, wie etwa ich eines bin, wenn ich voll abgefüllt von der Kneipe nach Hause komm und den Computer einschalte. Was erwarte ich mir überhaupt? Vielleicht das Christkind? Ich weiß es nicht. Aber es wär gut wenns kömme um mir den Teufel auszutreiben.

Ich hab hier schon am Rande Threads mitverfolgt, wo es um sehr gefährliche Dinge ging, wie Depression und Suizidgedanken, Threads, wo ich nicht gewagt hätte - zumindest nüchtern nicht - meinen Senf dazu zu geben. Weil ich wusste, dass mir das nötige Feingefühl fehlt, auch wenn ich selbst die eine oder andere Erfahrung hätte, mit derartigen Gefühlen und Gedanken.

Das beruhigende Gefühl der leeren Kirche kenne ich. Warum gerade vor Weihnachten die Kurve kriegen? Weil Weihnachten wahrscheinlich sowieso eine schwierige Zeit ist und mit der Hölle in uns wird es noch unerträglicher. Ich glaub zumindest dass das ein Grund sein könnte.
Ja, ich war nicht lang in der Kirche, aber es war schön. Da flackerten die Lichter auf dem einen Kerzentisch vor dem ich stand und erst nach einer Weile hab ich die darüber montierte, lebensgroße Ikone bemerkt. In dem lebendigen Licht begannen sich sogar ihre Augen zu bewegen und als ich wegging, hatte ich das Gefühl, als würde sie mir nachgucken. Ich weiß ja nichtmal, wen sie darstellen sollte. Konnte kein Schild erkennen, in dem dunklen Zimmer, aber irgend eine Maria wirds schon gewesen sein. Vielleicht geh ich heut wieder hin und nehm mir eine Taschenlampe mit. Es interessiert mich. Auch wenn ich mich gern von diesem Ikonenwahn befreien würde. Aber das ist schwer. Die christlich-katholische Erziehung, die hängt mir doch ein wenig an. Was soll man machen, das kennt man ja. Und mit Weinachten ist`s das selbe. Da erzählte man mir, als ich noch ein echtes Kind war, das Christkind kommt bald und naiv wie ich bin wart ich heut noch immer drauf. Und davon wird mich auch keiner mehr heilen können. So ein guter Arzt kann einer gar nicht sein.

Und jetzt schlaf gut und ... komm verdammt noch mal in die Pötte!
Jo, danke.... hab recht gut geschlafen, letzte Nacht. Nur was Pötte bedeutet, versteh ich nicht. Verdammt noch mal. :rolleyes:


p.s. Ich erwarte mir natürlich jetzt auch keine große Post und möchte mich für mögliche Fehler in Rechdschreibunk, Gramadig und Ausdrugsweise entschuldigen, aber ich muss halt zwischendurch auch immer wieder meiner Mami ein paar Fragen beantworten. Ohne jetzt viel jammern zu wollen. :)
 
Ja, ich sehe, du kannst mich verstehen..... fast :D , nicht ganz, aber das ist ja auch nicht so wichtig.
Mit Sicherheit nicht ganz. Ich glaube nicht dass ich jemanden oder jemand mich je ganz verstehen kann. Das möchten wir Menschen zwar gern oft glauben aber dem ist nicht so. Und schon gar nicht jemanden aus dem Internet
Spaß ohne... ich wollte zum Ausdruck bringen, dass mir diese Art von Öffentlichkeit, also diese Plattform vor allem im nüchternen Zustand sehr hilfreich ist. Gerade dann und ganz allgemein, weil meine einzige Alternative dazu eben die Wirtshausöffentlichkeit ist und die allein mich nicht wirklich befriedigt, meinen Hunger nach Öffentlichkeit nicht stillen kann..
Ja, ich hatte es so verstanden dass du dich im alkoholisierten Zustand in die Öffentlichkeit der virtuellen Welt flüchtest.
Ich glaube, es ist nicht so unnatürlich, wenn man ein Bedürfnis nach Öffentlichkeit hat. Es gibt schlimmere Perversionen. Ich las mal ein kleines Buch - Der Mann vom Berg. Der war ein Einsiedler und er empfing jeden Tag Leute aus dem Tal, die sich in einer langen Warteschlange sehr diszipliniert anstellten, wie auch ich mich an der Supermarktkasse anstelle. Aber die verbrachten auf dem Pilgerweg Tage und Nächte, schliefen sogar am Wegesrand um den Einsiedler zu besuchen, denn der Mann vom Berg nahm sich für jeden Zeit. Der ganze Weg vom Tal hinauf zum Berg, wo der seltsame Typ sein Haus hatte, war voll mit Menschen. Aber ich vermute stark, dass nicht nur die Pilger von ihrem Besuch beim Eremiten profitierten. Ich könnte mir gut denken, dass auch der Mann vom Berg in gewisser Weise Interesse an der Öffentlichkeit hatte, die er so erlangte. Warum auch immer. Ich glaube nicht, dass er sich Verständnis für sein Leben in der Einsiedelei erwartete, aber ich muss das Bücherl nochmal lesen. Das ist lange her, wo ich das las und ich kann mich nicht mehr wirklich an die ganze Geschichte erinnern. Zum Glück hab ich`s noch. Habs mir auch schon rausgesucht und werd vielleicht heut noch beginnen, weil jetzt hab ich mich selbst neugierig gemacht...
Warum sollte das Bedürfnis nach Öffentlichkeit unnatürlich oder pervers sein? Ja klar brauchen wir alle Öffentlichkeiten, wer ist schon ein Eremit? Und selbst der Eremit in deiner Geschichte brauchte die Öffentlichkeit vielleicht nicht unbedingt, aber ich bin überzeugt sie hat ihm gutgetan. Er hatte es allerdings wirklich gut gehabt. Er mußte sich nur zurückziehen und dann nichts mehr tun außer warten dass die Welt in Scharen zu ihm kommt. Wo sich mir dann zwangsläufig die Frage stellt ob er dann überhaupt noch ein Eremit war? Wir habens da nicht so gut. Wir müssen uns unsere Öffentlichkeiten mühsam erschließen. Da rennt einem keiner die Tür ein. Und einen weisen Rat will auch keiner, den ich zumindest mit Sicherheit auch nicht geben könnte.
Ich will mich natürlich nicht mit dem Mann vom Berg gleichsetzen, gell... denn immerhin hieß das Buch "Der heilige Mann vom Berg" und ich bin bestenfalls der unheilige Einsiedler, der aus der Kneipe kam , aber ich denk mir, es ist nichts schlimmes, wenn ein Mensch nach Öffentlichkeit sucht. Manche Menschen wollen sogar berühmt, prominent oder gar mächtig werden. Ich dagegen bin schon mit ein wenig Öffentlichkeit zufrieden. Und meine einzige Alternative zur Wirtshausöffentlichkeit ist eben - zum Leidwesen für diese Plattform - diese Plattform hier. Egal ob ich nüchtern oder besoffen bin. ...
Ich glaube jeder Mensch braucht in irgendeiner Weise einen Bereich der Gesellschaft, des Nichtalleinseins oder eben der Öffentlichkeit. Nur kommen die Menschen nicht in Scharen zu uns sondern wir müssen uns unsere kleinen Fleckchen suchen. Gibt es denn nur zwei Öffentlichkeiten für dich? Das Wirtshaus (das dir wenigstens nicht ausreicht) und das Internet? Für mich gibt es außer der Arbeit noch mehr Öffentlichkeiten: gestern der Weihnachtsmarkt, die Bibliothek, Fitneßcenter, selbst das Einkaufen im Supermarkt, Friseur, Spaziergang am See, Cafebesuch, Kino. Obwohl es dort natürlich meist keinen kommunikativen Austausch gibt. Allerdings glaube ich nicht dass der kommunikative Austausch im Wirtshaus gerade der Renner ist. Warum suchen wir denn die Öffentlichkeit? Um der Einsamkeit zu entfliehen, um neue oder andere Eindrücke zu haben als immer nur dasselbe Zuhause mit denselben Gesichtern, Anregungen zu erfahren oder einfach nur Teil einer Gemeinschaft zu sein. Eine Öffentlichkeit ist für mich jedoch nicht mehr erfahrbar wenn sie mit einem sinnlosen Alkoholkunsum gekoppelt ist.
Ich erwarte nichts von meinem ganzen Leben. Was also soll ich mir für Antworten erwarten? Nur soche die mir gefallen? Das wäre vermessen und die könnte ich mir natürlich auch selber geben. Ich, der Unheilige aus der Kneipe am Fluss, freu mich einfach immer, wenn mich jemand besucht. Reparieren kann mich sowieso keiner.. ...
Die Aussage "ich erwarte nichts von meinem ganzen Leben" finde ich traurig. Außer du bist da angekommen wo du sein willst. Aber das glaube ich nicht. Allerdings kann ich mir jetzt vorstellen warum du an deiner Situation nichts ändern und wohl nie von dem Alkohol loskommen wirst. Warum solltest du in irgendeiner Weise etwas tun wenn du keine Erwartungen, Wünsche oder Träume hast? Du hast ja noch nicht mal die Erwartung an ein Leben ohne Alkohol. Warum dann die Qual des Entzugs auf dich nehmen? Du hast dich meiner Meinung nach selbst Schachmatt gesetzt. Und solange das so ist kann man (ich) mir wahrscheinlich den Verstand mit guten Ratschlägen wegquasseln. Aber immerhin willst Du nicht dass dir nach dem Mund geredet wird. Und in einem hast Du recht: nur Du kannst dich reparieren. Aber manchmal braucht man dafür das eine oder andere Werkzeug. Und ich bin mir nicht sicher ob du dieses Werkzeug hier findest.
Ja, die Klagen und das Jammern. Ich weiß nicht mehr, ob der heilige vom Berg auch gejammert hat. Ich, der unheilige aus dem Tal, hab halt manchmal was zu Jammern. Aber das Jammern dient in erster Linie mir selbst.... das ich mich spüren kann, dass ich erfassen kann, wo ich gerade stehe. Ich weiß nicht, wie sich ein Besucher in einem Thread verhalten sollte. Wenn er mit meinem Gejammer nicht klar kommt, wenn er nicht versteht, dass es in erster Linie mir selber dient, dann ist es wohl besser, er sieht darüber hinweg. Denn reparieren kann mich sowieso keiner. Außer ich selbst. Und vielleicht das Christkind, wenn es doch endlich käme... ...
Der Heilige vom Berg hat mit Sicherheit nicht gejammert. Der war ja schließlich heilig! Hats überhaupt mal nen jammernden Heiligen gegeben? Wenn das Jammern nur dir dient dann ist es meiner Meinung nach unnötig darauf einzugehen. Denn du kannst dich ja nicht durch unsere Antworten und Reaktionen spüren oder erfassen wo du gerade stehst. Sondern nur durch Jammern. Was soll man sich da den Mund fusselig reden?
Du meinst, wenn ich besoffen bin.... ja, das versteh ich gut. Mir gehts genau so wenn ich wieder nüchtern werde und ich will dann ganz und gar nicht gestreichelt werden. Weder mit tanzenden Bananen noch realen Händen. ...
Das ist gut. Dann kann man dich also ruhig jammern lassen und braucht dich nicht zu trösten.
Weil gerade bei Auseinandersetzungen kommt es auch immer wieder auf das Erkennen der eigenen Grenzen an, glaube ich zumindest. ... ...
Es ist sogar viel wichtiger als die Grenzen des anderen zu erkennen. Nein, das stimmt nicht ganz. Wenn man eine Grenze beim anderen erkannt zu haben glaubt sollte man schon innehalten. Aber ich muß primär auf mich achten damit ich meinem Gegenüber sagen kann jetzt ist es genug oder dass ich mich zurückziehen kann.
Die allzugroße Ernsthaftigkeit war auch der entscheidende Grund für die Trennung von einer großen Liebe in meinem Leben. Nicht mein Seitensprung.... die all zu große Ernsthaftigkeit war es. Das finde ich heute noch sehr bedauerlich. Das soll nicht heißen, dass alles nur Spaß ist und Leid denen, die davon verschont blieben, zum veralbern der Armen dient.
Dazu kann ich wenig sagen außer dass pure und bedingungslose Ernsthaftigkeit auf mich bedrückend und lähmend wirkt.
Ich glaube auch nicht, dass man wichtige soziale, persönliche oder gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche oder was auch immer für Probleme in einem Forum lösen kann. Egal in welchem. Die Diskussion darüber ist sicher gut, und es kann sicher zu recht fruchbaren Kontakten kommen, in so einem Forum. Kontakte, die sich durchaus auch auf die alltägliche Welt ausweiten können. Das hab ich selbst schon erlebt. Aber Problemlösungen passieren wo anders. Also ich glaube zumindest, dass die Problemlösungen in der alltäglichen und nicht in der virtuellen Welt passieren. Trotzdem geh ich immer davon aus - zumindest solang ich nüchtern und nicht besoffen bin - das mir auch in der virtuellen Welt immer reale Personen gegenüber stehen. Und wenn ich voll besoffen bin, dann bin ich selbst nicht real, denn die Realität ist es, vor der ich in den Rausch geflüchtet bin. Doch zum Glück holt sie mich immer wieder ein.
Natürlich kann man in einem Forum keine Probleme lösen, aber man kann Impulse zur Problemlösung bekommen. Die Antworten kommen ja schließlich von ganz realen Menschen mit ganz realen Problemen. Wenn mir ein Gespräch mit einem Freund bei meiner Problemlösung helfen kann dann kann es auch das Gespräch in einem Forum. Die Lösung selbst passiert natürlich woanders. Die passiert erst immer in mir selbst und ich bin nicht die Person im Forum sondern die im täglichen Leben.
Hinweise, Erinnerungen, Denkanstöße können nie ein Fehler sein, glaube ich. Viele Kommentare regen zum Weiterdenken an. Aber wenn du mich fragst, dann darf ich sagen.... gehen tus mir in erster Linie darum, mich selbst schreibender Weise von einer inneren Last zu befreien, wenn ich von meiner Mutter schreibe. Und das ist mir bisher noch recht gut gelungen. Das ist nicht nur leeres Geschwätz, denn ich merke das immer daran, wie sich durch mein Geschreibsel mein Verhältnis und meine innere Haltung ihr gegenüber in positiver Weise verändert. Ich glaub, du hast ja geschrieben, das es niemanden interessiert und dass nur mein Gejammer interessiert... mal gucken: .
Ich schreibe mich auch oft frei, kann aber auch durch erhaltene Antworten weiteren Trost empfinden. Das Schreiben macht aus ungeordneten Gefühlen geordnete Gedanken. Mit nicht interessiert meinte ich dass es doch dem realen und virtuellen Umfeld erst einmal egal ist ob du arbeitest oder zu Hause bleibst und deine Mutter pflegst. Diese deine Situation wird erst dann „interessant“ wenn Du dich beklagst. Und da fand ich dich hin und her springend. Erst dachte ich oh der arme Mann muß zu Hause seine Mutter pflegen. Und dann beklagst du dich plötzlich dass du im Fall der Nichtpflege sowas ödes wie evtl. Fabrikarbeit machen mußt. Und da hörte dann das anfängliche Mitgefühl auf. Wenn arbeiten schlimmer als Pflege erachtet wird kann die Pflege nicht so schlimm sein. Also warum dann überhaupt das Klagen? Und sich beklagen dass man dann ja arbeiten müsse, stößt mir sowieso übel auf. Das müssen viele. Ich auch. Mein Mitleid oder Verständnis hält sich da in Grenzen. Und ob die Arbeit dann mal nicht Spaß macht ist auch irrelevant. Ich muß mir meine Brötchen und meine Miete verdienen. Wer das nicht kann tut mir Leid und wer das nicht möchte ist für mich ein Schmarotzer.
Genau, da isses ja. Das überrascht mich nicht. Ich erwarte mir auch gar kein Interesse. Ich erwarte mir von meinem Leben nichts, also warum sollte ich mir erwarten, dass sich ein User in einem Forum für meine privaten Probleme und Aktivitäten interessiert? Ich erwarte mir nicht einmal einen respektvollen Umgangston in einem Forum, auch hier nicht, weil ich selbst schon oft genug daneben gegriffen habe. Wenngleich ich davon ausgehe, dass es hier nicht nur Schweine gibt, wie etwa ich eines bin, wenn ich voll abgefüllt von der Kneipe nach Hause komm und den Computer einschalte. Was erwarte ich mir überhaupt? Vielleicht das Christkind? Ich weiß es nicht. Aber es wär gut wenns kömme um mir den Teufel auszutreiben.
Das ist aber hier egal was du erwartest. Auch wenn Du kein ernsthaftes Interesse an deinen privaten Problemen erwartest kann es trotzdem zu ernsthaftem Interesse kommen. Und gerade komme ich darauf was mich eigentlich so geärgert hat bzw. wie es dazu kam. Du hast ohne Erwartung an ernsthaftes Interesse gepostet. User, bzw. ich kann nur für mich sprechen, antworten mit viel Interesse an deinem Problem, denken darüber nach und nehmen sich die Zeit zu antworten. Und dann kommst Du um die Ecke nach dem Motto ist mir eh egal was ihr schreibt. Bringt mir gar nichts. Was glaubst du eigentlich warum man dir antwortet? Doch nur weil Interesse da ist. Bei Nichtinteresse antwortet man doch gar nicht erst. Aber die Antwort selbst ist ein eindeutiges Zeichen von Interesse.
Das Christkind kommt übrigens nie. Das gibt’s nicht.
Ich hab hier schon am Rande Threads mitverfolgt, wo es um sehr gefährliche Dinge ging, wie Depression und Suizidgedanken, Threads, wo ich nicht gewagt hätte - zumindest nüchtern nicht - meinen Senf dazu zu geben. Weil ich wusste, dass mir das nötige Feingefühl fehlt, auch wenn ich selbst die eine oder andere Erfahrung hätte, mit derartigen Gefühlen und Gedanken.
Das stimmt schon dass manche Themen sehr brisant sind. Auf der anderen Seite hat derjenige ja geschrieben um Antworten zu bekommen. Und da sind wir wieder bei den eigenen Grenzen erkennen. Ich kann nicht posten dass ich depressiv bin und dann den anderen vorwerfen dass sie mich noch depressiver gemacht haben. Da muß derjenige auch ein bißchen selbst sehen was er ertragen kann.

Meine Antwort war zu lang. Deshalb kommt gleich noch die Fortsetzung.
 
Die christlich-katholische Erziehung, die hängt mir doch ein wenig an. Was soll man machen, das kennt man ja. Und mit Weinachten ist`s das selbe. Da erzählte man mir, als ich noch ein echtes Kind war, das Christkind kommt bald und naiv wie ich bin wart ich heut noch immer drauf. Und davon wird mich auch keiner mehr heilen können. So ein guter Arzt kann einer gar nicht sein.
Dann mußt du vergebens warten. Das Christkind gibt es wie schon gesagt nicht. Aber ich denk mal das glaubst du mir eh nicht.
Jo, danke.... hab recht gut geschlafen, letzte Nacht. Nur was Pötte bedeutet, versteh ich nicht. Verdammt noch mal. :rolleyes: .
In die Pötte kommen heißt so viel wie krieg den Hintern endlich hoch. Ich reite nämlich natürlich mal wieder darauf rum dass du vom Alkohol wegkommen sollst.
p.s. Ich erwarte mir natürlich jetzt auch keine große Post und möchte mich für mögliche Fehler in Rechdschreibunk, Gramadig und Ausdrugsweise entschuldigen, aber ich muss halt zwischendurch auch immer wieder meiner Mami ein paar Fragen beantworten. Ohne jetzt viel jammern zu wollen. :)
Was? Fehler in der Rechtschreibung, Grammatik und Ausdrucksweise? Die entschuldige ich bestimmt nicht! Dafür kriegst du jetzt doch eine: :banane:

Isisi
 
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Ich danke auf jeden Fall mal für die ausführliche Antwort :)

Und selbst der Eremit in deiner Geschichte brauchte die Öffentlichkeit vielleicht nicht unbedingt, aber ich bin überzeugt sie hat ihm gutgetan. Er hatte es allerdings wirklich gut gehabt. Er mußte sich nur zurückziehen und dann nichts mehr tun außer warten dass die Welt in Scharen zu ihm kommt. Wo sich mir dann zwangsläufig die Frage stellt ob er dann überhaupt noch ein Eremit war?

Manchmal denk ich mir, dass in einem jeden so etwas wie ein innerer Eremit steckt, aber das weiß ich natürlich nicht. Ich kenne einige Leute, die sehr gesellig erscheinen, viel lachen, reden, aus Mücken Elefanten machen und in ihren Augen hab ich schon manchmal eine große Einsamkeit gesehen.

Ich glaube, ein Eremit ist man nicht nur, wenn man in einer abgelegenen Hütte im Wald wohnt, ein Eremit ist man vielleicht auch, wenn man mit dieser inneren Einsamkeit angefreundet ist, nicht darunter leidet. Ich war 19 und beim Bundesheer, da nannte mich in einem verhältnismäßig ernsthaften Dialog ein Kollege "einen Eremiten". Er bezeichnete mich so, aber ich verstand damals nicht warum, denn ich selbst hielt mich für sehr gesellig. Er hat da wohl irgend etwas in mir erkannt, was ich selbst nicht sah.

Gibt es denn nur zwei Öffentlichkeiten für dich? Das Wirtshaus (das dir wenigstens nicht ausreicht) und das Internet? Für mich gibt es außer der Arbeit noch mehr Öffentlichkeiten: gestern der Weihnachtsmarkt, die Bibliothek, Fitneßcenter, selbst das Einkaufen im Supermarkt, Friseur, Spaziergang am See, Cafebesuch, Kino.
Im Moment schon. aber ich sag nicht "leider", denn es ist wie es ist. Ich suche nicht zwanghaft einen Weg, dieser Einsamkeit, diesem inneren Eremiten zu entfliehen. Eher suche ich danach, mich mit ihm anzufreunden. Ja, in der Bibliothek bin ich schon auch eingeschrieben. Diese Möglichkeit nutze ich in der Tat zu wenig. Das werde ich ändern.

Siehst du.... Cafebesuch.... du gehst also auch in die Kneipe :rolleyes:

Spaß bei Seite.... wenn ich am Vormittag nach dem Einkaufen in diese Stammkneipe geh und einen Kaffee trink, spricht da nichts dagegen. Die Kellnerin da kenn ich schon recht lange und die is nicht unbedingt doof, nur weil sie dort arbeitet. Mit der kann ich mich schon mal ganz gut gedanklich austauschen. Solang die Atmosphäre noch nicht alkoholträchtig ist und alle wie wild durcheinander schreien. Gefährlich wird`s erst, wenn ich Nachmittag oder gegen Abend nochmal weg geh.

Allerdings glaube ich nicht dass der kommunikative Austausch im Wirtshaus gerade der Renner ist.
Wie gesagt.... zu fortgeschrittener Stunde geh... nein, ging ich dann da hin um meine Emotionen rauszulassen, abzutanzen... was auch immer. Tja, und dazwischen trink... nee, trank ich eben recht schnell und viel.

Warum suchen wir denn die Öffentlichkeit? Um der Einsamkeit zu entfliehen, um neue oder andere Eindrücke zu haben als immer nur dasselbe Zuhause mit denselben Gesichtern, Anregungen zu erfahren oder einfach nur Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Ja, mein Verhältnis zur Einsamkeit hab ich ja schon weiter oben beschrieben. Ich will dem inneren Eremiten nicht zwanghaft entfliehen, ich will mich ja mit ihm anfreunden. Nur bin ich es eben noch nicht zu 100%.

Eine Öffentlichkeit ist für mich jedoch nicht mehr erfahrbar wenn sie mit einem sinnlosen Alkoholkunsum gekoppelt ist.
Ich habe kein Problem mit Alkoholkonsumenten, nicht das geringste. Aber ich weiß, dass meine Art, Alkohol zu konsumieren nicht vertret- und verantwortbar ist. Das weiß ich sehr wohl. Es gibt durchwegs Leute, die vollbringen mit einem gewissen Alkoholspiegel noch Dinge, das krieg ich nüchtern in 1000 Jahren nicht hin. Die verlieren nicht so ihr Bewusstsein, wie es mir immer wieder passiert. Aber an diesen will ich mich weder messen noch orientieren, weil ich habe einen anderen Bezug zu dieser Rausch-Droge. Ich nenn es jetzt einfach mal Rausch-Droge.

Ich begebe mich beim Konsumieren von Alkohol in eine Lebenslüge. Der Alkohol macht mich zunächst geselliger, als ich in Wirklichkeit bin. Das schafft in mir einen Widerspruch zu meiner Ausrichtung im nüchternen Zustand. Denn nüchtern will ich mich ja mit dem inneren Eremiten, mit der Einsamkeit anfreunden. Dann hadere ich mit mir selbst und werde zunehmend aggressiver. Gegen mich selbst... und gegen Dinge, die mir im Weg stehen. Auf dem Heimweg von der Kneipe schimpfe und fluche ich oft vor mich hin, was ich doch für ein verfl... A...Loch bin. Das wurde mir schon oft von Bekannten berichtet, die zufällig aus dem Fenster guckten.

Na und so komm ich hier an, schalt den Computer ein und logg mich im Forum ein. Da kann man sich dann denken, wie es zu manchen Beiträgen kommt.

Die Aussage "ich erwarte nichts von meinem ganzen Leben" finde ich traurig.
Ich nicht. Was sollte mir das Leben schenken, wo es sich mir doch bereits geschenkt hat, durch mich, in mir in Erscheinung getreten ist? Ich lebe bereits, was will ich mehr? Was soll ich mir von dem erwarten, das mich vorwärts treibt? Und es schenkt sich mir weiter. Jeden Morgen, an dem ich erwache und selbst nach jedem Vollrausch, den ich gesund überstanden habe schenkt sich mir das Leben aufs Neue, gibt mir die Möglichkeit und Kraft, wieder aufzustehen und weiter zu gehen.

Ich hab mir schon manchmal gedacht: vielleicht ist das ein unbewusster Grund, dass ich immer wieder meine Sinne im Vollrausch abgetötet habe... um im Anschluss daran meine Wiedergeburt zu feiern. Ich sag das nicht nur so zum Spaß. Manchmal kommt`s mir wirklich so vor.

Außer du bist da angekommen wo du sein willst.
Ich weiß nicht, wo ich sein will.... ich bin wo ich bin. Aber ich denk mal drüber nach, wo ich sein wollen könnte. Hmmmm.... was gäb`s da.... mit einer Familie in einem Haus im Grünen vielleicht, auf einem Bauernhof als weitgehender Selbstversorger.... mit einem Fallschirm in einem Flugzeug, kurz vor dem Absprung.... mit Seil und Haken an einer Steilwand.... solche und ähnliche Sachen fielen mir schon ein. Aber für vieles ist es zu spät und außerdem fehlt mir die Zeit, mich mit meinen Wunschträumen zu beschäftigen.

Aber das glaube ich nicht. Allerdings kann ich mir jetzt vorstellen warum du an deiner Situation nichts ändern und wohl nie von dem Alkohol loskommen wirst. Warum solltest du in irgendeiner Weise etwas tun wenn du keine Erwartungen, Wünsche oder Träume hast?
Siehe oben :) Das ich nie vom Alkohol loskommen werde, das stimmt mich allerdigs ein wenig traurig. :-(

Du hast ja noch nicht mal die Erwartung an ein Leben ohne Alkohol.
Doch. Das hab ich sehr wohl und das krieg ich auch hin. Das ist einer der wenigen Wünsche, die ich in diesem Leben noch verwirklichen kann. Nüchtern zu bleiben.

Warum dann die Qual des Entzugs auf dich nehmen?
Der physische Entzug dauert bei mir ein paar Tage. Mit der Qual bin ich immer noch fertig geworden.

Du hast dich meiner Meinung nach selbst Schachmatt gesetzt. Und solange das so ist kann man (ich) mir wahrscheinlich den Verstand mit guten Ratschlägen wegquasseln. Aber immerhin willst Du nicht dass dir nach dem Mund geredet wird. Und in einem hast Du recht: nur Du kannst dich reparieren. Aber manchmal braucht man dafür das eine oder andere Werkzeug. Und ich bin mir nicht sicher ob du dieses Werkzeug hier findest.
Hier? Doch, sehr wohl. Hier habe ich das bisher beste Werkzeug zur Ordnung meiner Gedanken gefunden. Vielleicht finde ich noch mal ein anderes, das mag sein. Aber im Moment gibt es kein besseres Werzeug. Für mich wohlgemerkt. Für manche mag es ein Sitzungssaal sein, wo man Weltprobleme oder esoterische Fragen diskutiert, für andere ein Spielzeug, mit dem man sich die Zeit vertreibt.... für mich ist es in erster Linie ein Werkzeug zur Ordnung meiner Gedanken.

Der Heilige vom Berg hat mit Sicherheit nicht gejammert. Der war ja schließlich heilig! Hats überhaupt mal nen jammernden Heiligen gegeben?
Ja, wer heilig ist ist gesund und heil, ich spreche vom Seelenheil... und der hat wohl keinen Grund zu jammern. Das heißt aber sicher nicht gleichzeitig, dass einer, der nicht jammert, automatisch heilig ist. Denk ich mir zumindest.

Wenn das Jammern nur dir dient dann ist es meiner Meinung nach unnötig darauf einzugehen. Denn du kannst dich ja nicht durch unsere Antworten und Reaktionen spüren oder erfassen wo du gerade stehst. Sondern nur durch Jammern. Was soll man sich da den Mund fusselig reden?
Das sollte jeder halten wie er/sie will. Ich hab ja im letzten Posting erwähnt, dass manche Kommentare durchaus zum weiterdenken anregen. Das kann nie ein Fehler sein.

Das ist gut. Dann kann man dich also ruhig jammern lassen und braucht dich nicht zu trösten.
Man darf auch mit mir schimpfen, wenn ich schlimm bin. :rolleyes:

Es ist sogar viel wichtiger als die Grenzen des anderen zu erkennen. Nein, das stimmt nicht ganz. Wenn man eine Grenze beim anderen erkannt zu haben glaubt sollte man schon innehalten. Aber ich muß primär auf mich achten damit ich meinem Gegenüber sagen kann jetzt ist es genug oder dass ich mich zurückziehen kann.
Hmmm... das klingt nicht schlecht, wenn ichs richtig verstehe. Ich arbeite da auch ständig an mir und werd wohl nie fertig.... nie richtig perfekt.

Dazu kann ich wenig sagen außer dass pure und bedingungslose Ernsthaftigkeit auf mich bedrückend und lähmend wirkt.
Ja... und trotzdem passieren auch mir hier immer wieder Fehler, ich krieg was in den falschen Kragen, nehm mich zu wichtig, zu ernst und kipp rein in einen Groll. Aber es wird besser, da glaub ich dran.

Natürlich kann man in einem Forum keine Probleme lösen, aber man kann Impulse zur Problemlösung bekommen. Die Antworten kommen ja schließlich von ganz realen Menschen mit ganz realen Problemen. Wenn mir ein Gespräch mit einem Freund bei meiner Problemlösung helfen kann dann kann es auch das Gespräch in einem Forum. Die Lösung selbst passiert natürlich woanders. Die passiert erst immer in mir selbst und ich bin nicht die Person im Forum sondern die im täglichen Leben.
Seh ich schon auch so. Nur muss man wahrscheinlich ein Gefühl entwickeln, in was für einer Art Thread man gerade gelandet ist. Diese Form hier deckt ja eine sehr breite Bereichspalette zwischen Fun und Ernst, aber auch zwischen weltlich und spirituell ab. Ich meine jetzt nicht die verschiedenen Themenbereiche, sondern was sich entwickeln kann.

Ich schreibe mich auch oft frei, kann aber auch durch erhaltene Antworten weiteren Trost empfinden. Das Schreiben macht aus ungeordneten Gefühlen geordnete Gedanken.
So ähnlich seh ich das auch. Und es gab auch schon Situationen, wo mir Trost ganz gut tat. Ein Todesfall im April.... da fand ich hier doch auch Trost. Die Betreuung meiner Mutter betreffend, da suche ich keinen Trost. Hier gehts mir darum, in meine Mitte zu finden und Gleichgewicht zu erlangen. Das gelingt mir durchs Schreiben.

Mit nicht interessiert meinte ich dass es doch dem realen und virtuellen Umfeld erst einmal egal ist ob du arbeitest oder zu Hause bleibst und deine Mutter pflegst. Diese deine Situation wird erst dann „interessant“ wenn Du dich beklagst.
Das versteh ich jetzt besser.

Und da fand ich dich hin und her springend. Erst dachte ich oh der arme Mann muß zu Hause seine Mutter pflegen. Und dann beklagst du dich plötzlich dass du im Fall der Nichtpflege sowas ödes wie evtl. Fabrikarbeit machen mußt.
Klar muss ich springen. Wenn ich in einem Tief bin, muss ich nach Oben springen. Wenn ich durch ein dunkles Tal gehe und auf einen sonnigen Gipfel will, dann muss ich Berg an gehen, werde vielleicht viel schwitzen, aber mein Gemüt wird sich auf dem Weg verändern. Ich bin früher gern mit dem Mountainbike Berg an gefahren. Fast lieber als Berg ab, weil die Abfahrt war gefährlicher. Heute ist es mir fast schon egal, in welche Richtung die Fahrt gerade geht. Bin ich unten, will ich nach oben. bin ich oben, dann fahr ich nach unten. Und immer verändert sich dabei mein Gemüt und das merkt man natürlich auch in der Außenwelt.

Aber jetzt würde ich gern mal eine Weile Oben bleiben. Sofern ich oben ankomm... noch bin ich es ja nicht. Mein letzter Absturz liegt noch zu kurz zurück. Aber ich bin müde vom vielen Auf und Ab.

Und da hörte dann das anfängliche Mitgefühl auf. Wenn arbeiten schlimmer als Pflege erachtet wird kann die Pflege nicht so schlimm sein.
Auch Pflege ist mit Arbeit verbunden.

Ich selbst rede ja nie von der Pflege meiner Mutter sondern nenne es Betreuung. Pflege erinnert mich zu sehr an allerschwerste Fälle, wie ich sie wohl schon gesehen habe, aber wirklich nicht erleben möchte.

Aber gut, das ist Wortglauberei meinerseits.

Also warum dann überhaupt das Klagen? Und sich beklagen dass man dann ja arbeiten müsse, stößt mir sowieso übel auf. Das müssen viele. Ich auch. Mein Mitleid oder Verständnis hält sich da in Grenzen.

Und ob die Arbeit dann mal nicht Spaß macht ist auch irrelevant.
Ich muß mir meine Brötchen und meine Miete verdienen. Wer das nicht kann tut mir Leid und wer das nicht möchte ist für mich ein Schmarotzer.
Darüber will ich jetzt nicht streiten. Ich bin in gewisser Weise ein Idealist und fände es gut, wenn jeder die Arbeit finden und machen könnte, die ihm Spaß macht, Freude bereitet und er trotzdem davon leben kann. Das halte ich für gesünder, aber das ist ein Ideal, ich weiß.

Mein Beitrag ist auch zu lang, darum kommt noch eine kurze Fortsetzung....
 
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