Der Nervenarzt

Ich sehe schon real nur 3 Möglichkeiten.

Altenheim oder Vollzeitbetreuung. Dann hau ich hier ab und der Kuchen ist gegessen. Oder ich schaff es wieder, meine eigenen Vorstellungen, Wünsche oder Bedürfnisse auf gleich wie Null zurückzuschrauben, so wie es am Anfang der Fall war, als ich hier gelandet bin, schaff es endlich, die scheiss Sauferei wieder in den Griff zu bekommen und wart auf den Erlöser. Und mir ist wirklich wurscht, wen er zuerst erlöst.
 
Werbung:
Es würde mir den Job abnehmen, den ich vor 6 Jahren übernommen habe und ich hätte nichts mehr zu tun und könnte endlich verreisen.

Mal abgesehen davon, dass ich nicht einfach Jemanden irgendwohin geben kann, wo er selbst nicht hinwollte, als er noch einigermaßen klar im Kopf war. Sie wollte nichtmal die Wohnung wechseln, geschweige denn in ein Altenheim.

Wie ich gelesen hab, brichst du unter diesem Job zusammen, dass will
niemand, mit Sicherheit auch die Mama nicht.
Ja Ältere Menschen kann man wenn sie nicht offen sind, verpflanzen.

Dennoch glaube ich, dass wenn du Hilfe für die Mama hättest, und
sie auch in Anspruch nehmen würdest, du Allgemein wieder entlastet wärst.
Den Druck muss keiner Allein aushalten Monk, tu was für Dich !

S`wär schad, wenn du jetzt aufgibst.:)
 
Das ist es ja.... vor 6 jahren dachte ich, ich hab die richtige Einstellung für so einen Job, hab meine eigenen Wünsche, Bedürfnisse, Sehnsüchte oder wie auch immer man es nennen mag, ausreichend abgestellt, hab mir gesagt: Das ist jetzt mein Leben und das zieh ich durch bis zum Schluss! Aber ich hatte keine Ahnung wie schwer das wird.

So, die sechs Jahre sind rum und du kannst dich fragen, ob du euch beiden zusammen den Gnadenschuß geben willst oder jeder für sich unabhängig voneinander noch ein anderes Leben haben darf.

Mama freigeben, das allerdings kann ich kaum, weil die Besitzergreifende war immer sie, nicht ich.

LIES MAL, WAS DU DA SAGST ;)

Meinen weiblichen Bekanntschaften gegenüber war sie in früherer Zeit immer sehr ablehnend eingestellt und hat mir mitunter auch recht peinliche Szenen geliefert. Ich war froh, als ich hier endlich ausziehen konnte. Nein, ich denk nicht, dass ich einen Ödipuskomplex hab. Weder begehre ich Mama noch habe ich den Wunsch Papa zu umzulegen. :rolleyes:

Alles, was du um diese Geschichte drumrumstrickst, ist ne Ausrede, sie (und dich) nicht freizugeben in eine Umgebung, die ihr vielleicht sogar sehr gut täte und Dir erst recht....

Wenn ein Mensch sich selbst dermaßen überfordert wie du, ist das Scheitern daran schon enthalten.

Wenn du das für Dich SO willst...okay...dann ist es deine Entscheidung - aber deine Mutter hängt mit dran...

meinst du, daß deine Mutter, als sie noch bei klarem Verstand war, gewollt hätte, daß du dich für sie vollkommen selbst aufgibst...und wenn ja, dann war sie nie *gesund*.

Alles Gute Monk !
 
Ich sehe schon real nur 3 Möglichkeiten.

Altenheim oder Vollzeitbetreuung. Dann hau ich hier ab und der Kuchen ist gegessen. Oder ich schaff es wieder, meine eigenen Vorstellungen, Wünsche oder Bedürfnisse auf gleich wie Null zurückzuschrauben, so wie es am Anfang der Fall war, als ich hier gelandet bin, schaff es endlich, die scheiss Sauferei wieder in den Griff zu bekommen und wart auf den Erlöser. Und mir ist wirklich wurscht, wen er zuerst erlöst.

Willst du unbedingt Jesus toppen ?

:zauberer1

der hat nicht mal gewartet, sondern sich von allem losgesagt, um sein *Los* anzutreten....aber metaphorisch ! ;)

....das heißt jetzt aber nicht, daß du dir jetzt noch ein Kreuz und ne Dornenkrone besorgen sollst, sondern mal für DICH deinen Weg gehst...ohne Mütterlein auf dem Buckel.
 
sondern mal für DICH deinen Weg gehst...ohne Mütterlein auf dem Buckel.

Weiß nicht, wer sonst meinen Weg für mich gehen könnte. Ohne Mütterlein oder sonst was am Buckel wärs natürlich bequemer, klar.
Es gibt keine Ausreden. Nur Schicksale, die man mehr oder weniger gut im Griff zu haben meint. Ich kenn Leute, die haben noch viel schwerere Lasten rumzuschleppen.
Brauch ich gar nicht weit in die Ferne schweifen, sogar in der eigenen Familie, wenn ich an meinen Schwager denk, mit meiner vollgelähmten Schwester. Da gehts mir gleich wieder besser.
Eigentlich schreib ich hier nur rum, um meine Alkaussetzer im Forum zu erklären, was natürlich nicht minder unsinnig ist.

So, jetzt hau ich mich mal hin. Heute ausnahmsweise mal nüchtern.

Gute Nacht, die Herr und Frauschaften und danke für die Anteilnahme :rolleyes:
 
Auf jeden Fall bin ich heute wieder bis 4 Uhr wach im Bett gelegen.
Dann hab ich mir ausnahmsweise eine halbe Schlaftablette eingeworfen.
 
Und du lehnst es für dich Grundsätzlich ab, die Mama in ein Altenheim zu geben.
Was würde das mit Dir machen?

Ich denke, es könnte dem Crazy Monk ein Gefühl vermitteln, er hätte seine alte Mutter auf die Schlitten gesetzt, in den dunkeln Wald gefahren und bei hungrigen Wölfen zurückgelassen. Rund um die Uhr Aushilfe wäre dann nur etwas mildere Variante von demselben Scenario. ... Diese Lösung hätte er ja längst in Batracht ziehen können, hat aber 6 Jahre tapfer versucht die Sache selbst durchzuziehen. Warum eigentlich?

Das mit dem Jesus toppen sei dahingestellt...
Es scheint mir viel sinnvoller, der eigenen Schuld auf die Spur zu kommen - was das ist und woher es kommt.. Es hat recht wenig damit zu tun, ob die Mutter dement ist oder nicht und wie es ihr in einem Alterheim ergeht... Hat man den richtigen Knopf gefunden, löst sie sich sowieso in der Luft auf. :D

Andererseits... sie abzugeben und dann versuchen mit sich selbst in Frieden zu kommen wäre ja auch eine Möglichkeit, aber halt eher für die Nervenstarken... :D

Wie ich gelesen hab, brichst du unter diesem Job zusammen, dass will niemand, mit Sicherheit auch die Mama nicht.

Die Sicherheit würd ich manchmal auch gerne haben... :rolleyes: :D
 
Lieber Monk,

ich weiß genau in welchem Konflikt du steckst. Habe es selbst und hautnah bei zwei Freundinnen erfahren.

Die eigenen Eltern ins Heim abzuschieben kommt überhaupt nicht in Frage und Du übernimmst natürlich die Pflege selbst. Dass es sich dabei nicht um ein paar Erledigungen handelt sondern um eine Rundum-die-Uhr-Betreuung spielt dabei keine Rolle. Du pflegst rund um die Uhr, hast kein eigenes Leben mehr für dich (sei es auch nur eine Stunde), kannst dich nicht austauschen weil mit der Mutter nicht mehr zu reden ist und verbringst die besten Jahre vereinsamt zu Hause bei der Mutter.

Ein Danke gibt es nie. Manchmal, nach Monaten der Aufopferung hast Du dir einmal ein Stündchen für dich gegönnt und dich plagen prompt Schuldgefühle! Wofür eigentlich? Weil Du dich in einer Weise aufgeopfert hast wie es die meisten Eltern nie für uns tun mußten? Nein, dass sie uns groß gezogen haben war keine Aufopferung. Sie haben uns gewollt und hätten es sich auch anders überlegen können. Wir schulden ihnen nichts und sollten aus Liebe geben und nicht aus Druck oder schlechtem Gewissen heraus.

Wenn du als Schwerstpflegefall deiner Mutter alle Kräfte kosten würdest, würde ich ihr raten dich in professionelle Hände zu begeben. Du bist mit deinem Schicksal nicht allein, nur das Saufen haben nicht alle geschafft.

Wenn Du glaubst dass Du deiner dich beherrschenden Mutter irgendwas schuldest, dann hast Du diese Schuld in den letzten sechs Jahren bezahlt. Deine Schuld ist beglichen. Und jetzt tu deiner Mutter was Gutes und gib sie in andere Hände. Du mußt ja nicht mit ihr brechen. Kannst sie regelmäßig besuchen und auch als ihr Sohn da sein.

Und dann krieg endlich mal deinen Arsch hoch und komm von der verdammten Flasche los! Oder möchtest Du deine Mutter zu Hause behalten weil Du dann einen Grund zum Saufen hast? Wem gibst Du dann die Schuld fürs Saufen wenn Mutter nicht mehr gepflegt werden muß, nicht wahr?

Fang wieder an zu leben Monk. Du hast es verdient!

Lg Isisi
 
Werbung:
... Diese Lösung hätte er ja längst in Batracht ziehen können, hat aber 6 Jahre tapfer versucht die Sache selbst durchzuziehen. Warum eigentlich?

Das mit dem Jesus toppen sei dahingestellt...

Es scheint mir viel sinnvoller, der eigenen Schuld auf die Spur zu kommen -

Das mit dem Jesus toppen hat ja nicht Rosenzweig geschrieben, erwähn ich nur am Rande :rolleyes: Ich hab ja nichts mit der Christengeschichte am Hut, aber wenn ich den Gerüchten Glauben schenk, dass der Erlöser bereits jedem Innewohnt, zumindest den Gläubigen Christenmenschen, dann bleibt einem wohl nicht viel anderes übrig, als sein Kreuz zu erkennen und irgendwie selber zu tragen, auch auf die Gefahr hin, dass man dann am Ende wie der Meister selbst darunter zusammenbricht und oben befestigt dann kurz vor dem Abgang noch ruft: "Vater, warum hast du mich verlassen!"

Da hat auch dieser..... na, wie heißt der Typ, ich bin ja auch von dem kein Fan.... genau, dieser Osho mal was dazu geschrieben oder erzählt, aber mir fällt jetzt nicht ein, was das war. Wahrscheinlich war`s ohnehin irgendein Unsinn. Der Typ hat ja einen breiteren Spalt im Hirn als ich. Gehabt. :)

Naja, klar.... lustig ist das sicher nicht, wenn man zusammen bricht. Wichtig scheints mir nur zu sein, dass ein Mensch sein Kreuz trägt und nicht meint, dass Kreuz der Menschheit tragen zu müssen. Und das bin ich sicher nicht. Da bin ich einer der Allerletzten, die sich einen solchen Wahn aufreissen könnten. Also.... nix mit Jesus toppen, so oder so.

Das Grüngedruckte hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, über meine Situation, bevor ich hierher kam, was hatte ich für Perspektiven und Wege sonst noch in Aussicht.

Ich muss mal drüber schlafen, ob ich das was ich dazu geschrieben hab hier in die Auslage stell. Eins kann ich vorweg sagen: Mein Problem mit dem Alkohol hatte ich schon vorher, nicht ganz so extrem, wie in diesem Jahr, aber doch. Das schlepp ich mit mir rum, seit ich 15 bin, das ist einigen hier ja bereits bekannt.

Naja, für heut werd ich mich mal verdrücken, denk ich....

Gute Nacht :)
 
Zurück
Oben