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na da bin ich aber frohDer Psycho-Doc hat recht natürlich auf mich gewirkt,
kein Anzeichen von dem, was man in der Gerüchteküche manchmal über Psychiater verzapft. Im Laufe des Gesprächs hat er mich auch gefragt, wieviel ich denn heute schon getankt hätte. 13 Cola Rot und 10 Jägermeister, schätzungsweise, denn in der Regel höre ich nach dem 6 Getränk auf mitzuzählen. Ich habe ihm alles so erzählt, wie ich es empfinde, warum ich keine Kraft mehr habe, gegen diese Sucht anzukämpfen, warum ich am Morgen aufsteh, ein paar dringende Handgriffe erledige, den Dreck vom Vortag wegmach und in Gedanken schon wieder auf dem Weg in die Kneipe bin. Es ist der fehlende Gedankenaustausch mit zwei Frauen, die mich im Frühjahr verlassen haben. Es geht mir dabei nicht um Sex. Mit keiner der beiden hatte ich eine sexuelle Beziehung, aber der Austausch war mir wichtig, als Alternative zum ausschließlichen Kontakt mit der alten Mutter. Da fährt die Eisenbahn drüber. Jetzt, wo diese Frauen aus meinem Leben verschwunden sind empfinde ich diese ausschließliche Gemeinschaft mit meiner Mutter wie geistig-seelischen Inzest und das ertrage ich nicht mehr.
Die manuellen Arbeiten die in der Betreuung anstehen schaff ich noch immer ohne viel darüber nachzudenken, Baden, Essen, Medikamente und all das, was eben so ansteht. Aber Reden kann ich kaum noch mit Mutter. Ich sitze eine halbe Stunde bei ihr am Küchentisch und muss flüchten. Rein, ins Zimmer zum Computer oder ins Bett, die Decke über den Kopf, oder runter in die Kneipe, weil sich hier alles nur noch im Kreis dreht. Sie kann nichts dafür, sie hat sich das auch nicht ausgesucht, dement zu werden. Aber das ändert nichts daran, dass mir die psychische Belastung jetzt zu groß geworden ist, jetzt, wo zwei wichtige Menschen aus meinem Leben verschwunden sind.
Hier im Forum hat mir jemand geschrieben, ich häng zuviel an anderen Leuten, ich mach mich zu abhängig von anderen Kontakten. Aber ich denk mir, das stimmt so nicht ganz. Ich bin kein Übermensch und es ist sicher nicht unnatürlich, neben der altersdementen Mutter auch noch mit anderen Menschen Kontakt zu pflegen. Sicher weiß ich zu schätzen, dass noch ein Freund zu Besuch kommt, manchmal auch noch eine jüngere Freundin von Mutter. Aber es war eine besondere Chemie, die mich mit diesen Frauen verbunden hat. Dafür gibt es keinen Ersatz und es muss nicht immer Sex sein.
Gestern red ich mir vor dem Einschlafen noch ein, dass ich nichts mehr trinken darf und heute renn ich schon wieder in der Bude im Kreis herum und spür wie`s mich runterzieht in die Spelunke. Ich hab keine Kraft mehr um gegen diese Sucht anzukämpfen. Dieses Jahr hat mich kaputt gemacht. Am liebsten würde ich gar nicht mehr nüchtern werden. Oder nur noch schlafen.
Gute Nacht.
(...) Ich hab keine Kraft mehr um gegen diese Sucht anzukämpfen. Dieses Jahr hat mich kaputt gemacht. Am liebsten würde ich gar nicht mehr nüchtern werden. Oder nur noch schlafen.
Gute Nacht.