Du hättest gleich noch den Teil mit der Ursünde anführen sollen, die uns ja erst der Gnade bedürftig macht.
Ziemlich perfide Konstruktion diese Religion.

Und da hakt es für mich auch, denn wir haben dieses ominöse Paradies nie verlassen. Es sieht im Augenblick ein bißchen zugemüllt aus, das gebe ich zu, aber wie man ja weiß: unter dem Pflaster liegt der Strand.
Wir sind Teile eines großen Ganzen, das man je nach Gusto bezeichnen kann, welches sicher auch immanenten Gesetzmäßigkeiten folgt, aber bestimmt nicht einer übergeordneten Wesenheit, die dem einen oder anderen Gnade gewährt, und somit anderen eben nicht. Das ist ein monotheistisches Gedankenkonstrukt, mit dem man teilen und herrschen kann. Ich kann verstehen, daß man seine Verantwortung gern an höhere Mächte delegiert, die einem für ein rechtes Leben vorgeblich Anerkennung zuteil werden lassen, gerade in Abgrenzung zu vermeintlich weniger frommen Menschen, aber das ist doch bloß ein selbstgerechtes Hintertürchen.