in einem Vorleben habe ich meine Macht mißbraucht. Ich habe richtiggehend gewütet, es war so, dass ich ein einflußreicher "Krieger" war und dass viele Menschen durch mich ums Leben gekommen sind (in Rußland). Nachdem ich weiß, dass wir alles schon einmal waren, und dass ich, Ingrid, nicht so bin, ist dieses Vorleben nur in der Hinsicht interessant, dass ich ein permanent schlechtes Gewissen oder Gefühl habe, wenn ich auf angebliche "Autoritäten" treffe. Es ist so, wie wenn sich ein Schalter umlegt und aus der selbstbewussten Ingrid wird ein Häufchen Elend. Ich möchte das ja selber nicht, aber es ist momentan so.
Vor zwei Wochen habe ich mir so ziemlich alle Ämter gegeben, die es gibt:
Arbeitsamt, Finanzamt, Arbeiterkammer, Bezirkshauptmannschaft.
Eine Freundin von mir, die auch am Finanzamt arbeitet, meinte, ich solle einmal ohne Termin, einfach so, in sämtliche Behörden gehen, mich niedersetzen und alles beobachten (freunde mich gerade mit diesen Gedanken an). In ihrem Zimmer, z. B., betritt man eine andere Welt, obwohl sie im Finanzamt arbeitet: Bilder von Jesus, Maria, Engelstatuen, Kerzen, .... Sie sagt, wem das nicht passt, der kann gerne am Gang mit ihr reden und bis jetzt war jeder positiv erstaunt.
Ich habe in letzter Zeit gelernt, dass es besser ist, freiwillig etwas zu machen, als dazu gezwungen zu werden. Meine Aufgabe ist Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Dazu gehört ja auch finanzielle Unabhängigkeit. Weil mir aber mein "Hausfrauendasein" so gefällt, weil ich doch meine Freizeit selber einteilen kann, werde ich jetzt dazu gezwungen, mir Arbeit zu suchen.
Laut Gesetz habe ich "nur" zwei Kinder, alle über 3 Jahre, (obwohl ich die zwei Kinder meines Partners wie eigene umsorge) und es ist mir zumutbar, dass ich sogar einer Ganztagsarbeit nachgehe. Bis Mai habe ich Zeit Arbeit zu finden (nachweislich), wegen der Unterhaltszahlungen, die ich meinem Ex-Mann für meinen Sohn zahlen darf.
Für mich war es kein Problem, dieser Rechtspflegerin vom Gericht zu sagen, dass ich mit meinem Partner besprochen habe, dass wir die Zahlungen so machen. NEIN - diese Frau besteht darauf, dass ich Arbeit finde, dann die Bemessung gemacht und dann gezahlt wird. Wenn ich keine Arbeit suche, wird ein Sachverständiger beauftragt, der sagt, wieviel ich Ganztags bekommen würde und dann darf ich zahlen. Mir ist es damals einfach nur auf den Weg, wie das gehandhabt wird, angekommen. Ich habe nicht verstanden, warum diese Zahlungen nicht einfach so gehen. Na ja, .... kein angenehmes, aber trotzdem zu lösendes Thema.
Chira, ich weiss noch, wie anstrengend ein 2jähriges Kind ist, obwohl meine jetzt größer sind. Diese Entdeckungsreisen, quer durch`s Haus, die Verwüstungen, ..... ein schönes, aber anstrengendes Alter. Wie geht`s Deiner ältesten Tochter?
Ich habe beim Maramba-Seminar erfahren, dass ich mich "vorgeschummelt" habe: Ich bin Erstgeborene, mein Bruder ist 10 Monate jünger als ich und meine Schwester ist vier Jahre jünger. Dann gibt es noch zwei Geschwister, die nicht zur Welt gekommen sind, die wären drei und fünf Jahre jünger als ich. Mein Bruder hätte Erstgeborener sein sollen, ich war eindeutig schneller

und die verstorbenen Geschwister wären auch vor mir gewesen. Wenn ich jetzt alles Wissen zusammenpacke, dann weiß ich wieder, dass alles einen Sinn hat und dass es keine Zufälligkeiten gibt. Irgendwie hört sich das alles chaotisch an und genauso ist mein Leben jetzt. Es "fließt" nicht alles so, wie`s soll. Bei uns hat keiner in der Familie (in meiner jetzt) einen richtigen Platz - jeder hat Fluchttendenzen. Die älteste zur Oma, mein Sohn zum Papa, die zwei jüngeren fühlen sich wohl, haben aber auch Fluchttendenzen (alle zwei blocken bei Problemen ab und können im ersten Moment nicht reagieren, darüber sprechen). Mein Schatzi flüchtet ins Internet und spielt mit anderen Krieg und ich flüchte in andere "Dimensionen". Auf alle Fälle gebe ich nicht auf, ich bin so, wie ich bin, mit allen Stärken und Schwächen.
Viele liebe Grüsse
Ingrid