Der hassenswerteste Mensch....

Hallo A.1526,

wer genau sagt das? Ich habe ganz andere Erfahrungen. Und sehr positive mit diesem Format. Und ich sage Dir: ich kenne mich gut mit dem Unterschied von Primär- und Sekundärgefühlen aus und kann sie unterscheiden.

meine Erfahrungen sagen mir eben etwas anderes. Macht ja nichts. ;)

Eigentlich aber ist es ein Fremdgefühl, ein Tätergefühl und wir sind in unserem Kulturkreis nicht gerne Täter. Insofern verständlich, dass es so schwer ist.

Nee, Haß ist kein Fremdgefühl. JEDER hat dieses Gefühl in sich, auch als sogenannter "Täter", mal mehr oder weniger bewußt. Natürlich wird das oft verdrängt, denn niemand will "Täter" sein, wie Du schon sagtest. Dennoch: jeder IST auch "Täter". Das zu verleugnen, bedeutet Verdrängung und Anhaften an eine imaginäre Opferrolle.

Liebe Grüße
Gabi
 
Werbung:
Nee, Haß ist kein Fremdgefühl. JEDER hat dieses Gefühl in sich, auch als sogenannter "Täter", mal mehr oder weniger bewußt. Natürlich wird das oft verdrängt, denn niemand will "Täter" sein, wie Du schon sagtest. Dennoch: jeder IST auch "Täter". Das zu verleugnen, bedeutet Verdrängung und Anhaften an eine imaginäre Opferrolle.

Das sehe ich ähnlich.

Ich habe weiter oben ein Beispiel gebracht von der Löwin, die ihre Jungen verteidigt.

Wenn diese Löwenbabies in Gefahr sind, wird die Löwin in Sekundenschnelle Hass auf den Angreifer entwickeln - als biologisch sinnvolles Programm, um ihre Jungen effektiv schützen zu können.

Wenn sie nur Liebe und Verständnis für den hungrigen Widersacher empfinden kann und mit Wattebäuschchen wirft, dann stirbt die Spezies schnell aus.:rolleyes:

Also ist Hass auch ein probates Mittel, das in der Natur eingesetzt wird um Leben letztendlich auch zu erhalten. Als Kraftaktivator, sozusagen.

Und es ist (vom Prinzip her) völlig wurscht, ob es nun dabei um die Jungen oder um um selbst ginge - fühlen wir uns subjektiv bedroht, kann es passieren, dass wir Hassgefühle entwickeln - um diese Situation aktiv zu meistern, wir sagen dazu halt "wehren".

Ich schrieb schon, mir half dieser Hass damals, kämpferisch genug zu sein, um das "Junge zu retten" - wäre ich mit Licht und Liebe gekommen, wäre es unweigerlich in einer Katastrophe geendet.

Ich will jetzt keine Lobeshymne für den Hass schreiben, das liegt mir fern. Aber ich sehe im Hass auch einen Antrieb, der nicht NUR destruktiv sein kann, sondern einem die Kraft geben kann, absolut nötig gewordene Grenzen zu setzen.

Liebe Grüße
Suena
 
Hallo Suena,

Wenn diese Löwenbabies in Gefahr sind, wird die Löwin in Sekundenschnelle Hass auf den Angreifer entwickeln - als biologisch sinnvolles Programm, um ihre Jungen effektiv schützen zu können.

ich verstehe, was Du meinst, allerdings würde ich den Tieren keine menschlichen Gefühle andichten. Hass wird eine Löwin sicher nicht empfinden, sie lebt puren Instinkt.

Also ist Hass auch ein probates Mittel, das in der Natur eingesetzt wird um Leben letztendlich auch zu erhalten. Als Kraftaktivator, sozusagen.

Ich würde Hass auch nicht als lebenserhaltend bezeichnen. Hass ist, wenn man ihn auslebt, eine zerstörerische Emotion, in welchem Zusammenhang sie auch immer auftreten mag. Sie ist deswegen jedoch nicht schlecht oder verachtenswürdig.

Ich schrieb schon, mir half dieser Hass damals, kämpferisch genug zu sein, um das "Junge zu retten" - wäre ich mit Licht und Liebe gekommen, wäre es unweigerlich in einer Katastrophe geendet.

Du hast es so erlebt und empfunden. Jedoch braucht es nicht unbedingt Hass, um "ein Junges" zu retten. Ich denke mal, Gerechtigkeitssinn genügt da schon. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
Liebe Gaby!

Ich denke nicht, dass man hier von "andichten" sprechen kann - da wir mehr oder weniger aus den Tieren entstanden sind bzw. zumindest mit ihnen verwandt sind, liegt der Schluss einer Affinität im emotionalen Bereich ziemlich nahe (Sonst wäre es auch egal, wenn Tiere gequält werden - die Schreie als Schmerzen zu deuten, wäre schließlich dann auch ein "andichten").

Was mich ehrlichgesagt stört an Deinem Beitrag ist diese versteckte Wertung.

"ist zerstörerisch, wenn man sie auslebt" - "ist deswegen aber nicht schlecht oder verachtenswürdig" - das ist eine rhetorische Ambivalenz, die ich als abschätzig empfinde.

Jedes Gefühl im Menschsein wird einen biologischen Sinn haben, auch wenn er manchen peinlich ist.:rolleyes:

Übrigens: Mit "Gerechtigkeitssinn" wäre ich damals nicht weit gekommen. Du kennst meine damalige Situation nicht, es ist also ziemlich müßig, zu behaupten zu wissen, was statt dessen "besser" gewesen wäre.

Liebe Grüße
Suena
 
Nee, Haß ist kein Fremdgefühl. JEDER hat dieses Gefühl in sich, auch als sogenannter "Täter", mal mehr oder weniger bewußt. Natürlich wird das oft verdrängt, denn niemand will "Täter" sein, wie Du schon sagtest. Dennoch: jeder IST auch "Täter". Das zu verleugnen, bedeutet Verdrängung und Anhaften an eine imaginäre Opferrolle.

Liebe Grüße
Gabi

Interessante Worte. Danke.:)
 
hallo,

nennt man das nicht den überlebensinstinkt oder den Beschützerinstinkt.?

Ich habe euch mal etwas zitiert:
" Ausprägungen des Hassens [Bearbeiten]

Umgangssprachlich beziehungsweise polemisch sind zahlreiche Formen des Hasses anzutreffen:

* Misogynie (Frauenhass), Misandrie (Männerhass), Misanthropie (Menschenhass)
* Mutterhass, Vaterhass (vgl. Vaterliebe), Bruderhass
* ferner Nationalhass, Religionshass, Standeshass, Rassenhass, Klassenhass.
* Selbsthass

Bemerkenswert ist, dass Hass auch versteckt oder ungewollt auftreten kann. So erfolgen unwillkürliche Reaktionen beim Sehen von gehassten oder sehr ungeliebten Objekten, wie die Verengung der Iris (Auge), die sich objektiv messen lassen; Untersuchungen zeigten dabei, dass auch Personen, die abstritten, solche negativen Gefühle zu empfinden, körperlich stark reagierten."
aus wikipedia"

lg
flimm
 
hallo,

nennt man das nicht den überlebensinstinkt oder den Beschützerinstinkt.?

Hm, ich denke, dass das schwer zu sagen ist. Wenn man (als Mutter) mal ein Experiment macht und sich vorstellt, dass ein Mr. X sein Kind bedroht, spürt man etwas, das sich - in meinen Augen - zuerst nach Angst, dann nach Wut und nach Hass anfühlt.

Wie gehts Euch dabei?

Lg
Suena
 
hallo,

nennt man das nicht den überlebensinstinkt oder den Beschützerinstinkt.?

Ich habe euch mal etwas zitiert:
" Ausprägungen des Hassens [Bearbeiten]

Umgangssprachlich beziehungsweise polemisch sind zahlreiche Formen des Hasses anzutreffen:

* Misogynie (Frauenhass), Misandrie (Männerhass), Misanthropie (Menschenhass)
* Mutterhass, Vaterhass (vgl. Vaterliebe), Bruderhass
* ferner Nationalhass, Religionshass, Standeshass, Rassenhass, Klassenhass.
* Selbsthass

Bemerkenswert ist, dass Hass auch versteckt oder ungewollt auftreten kann. So erfolgen unwillkürliche Reaktionen beim Sehen von gehassten oder sehr ungeliebten Objekten, wie die Verengung der Iris (Auge), die sich objektiv messen lassen; Untersuchungen zeigten dabei, dass auch Personen, die abstritten, solche negativen Gefühle zu empfinden, körperlich stark reagierten."
aus wikipedia"

lg
flimm

Und du bist sicher, es betrifft jeden- absolut jeden?:confused:
 
Ich habe es damals auch als Mutterinstinkt empfunden, diesen Menschen zu hassen.......wie gesagt, ich hätte sonst was mit ihm gemacht, wäre er mir begegnet.

Fakt ist, dass so ein Mensch wie er immer eine Bedrohung darstellt. Sobald er aus dem Gefängnis entlassen wird, geht es weiter........

Und im gleichen Fall haben Menschen schon getötet.....in meiner Situation. Also ich weiss, dass mein Hass hätte schlimmer ausfallen können - ich ihn aber unter Kontrolle gebracht habe. Viele meinten, sie hätten es nicht geschafft, so zu reagiern bzw. sich so zu beherrschen......... Obwohl meiner Meinung nach niemand urteilen darf - kann, der nicht in der Situation war. Denn es ist nicht möglich zu wissen, was man fühlt......

Mir fallen jetzt Amokläufer ein. Aus welchem Motiv heraus töten sie? Ist es nicht der pure Hass auf alle Menschen? Und sind diese nicht davor immer ruhige und unauffällige Menschen, die jeder als angenehm empfindet? Erinnere mich, das immer zu lesen oder zu hören.........

Was passiert da? Wieso eskaliert die Situation? Aus unterdrückten Emotionen?

Bitte, das heisst jetzt nicht, dass jeder der keinen Hass empfindet, ein potentieller Amokläufer ist!!! Man muss ja aufpassen, was man schreibt......leider.......denn es könnte sich ja gleich wer angegriffen oder gar beschuldigt fühlen....

Es sind meine Gedanken, denn damals bei mir wurde gesagt, dass ich gefärdet bin......bevor der Hass entstanden ist......denn ich war zu ruhig, zu gleichgültig, fühlte nichts........ich war wie eine wandelnde Menschenmaschine......ohne Emotionen.....es war schrecklich. Weiss nicht, wieoft ich von der Psychologin gefragt worden bin, was ich fühle..........tja, sie meinte, dass ich das Recht habe, Zorn, Wut und Hass zu empfinden.... Und wie oft ich gehört habe, wie gefährlich es ist, nichts zu fühlen......

Darum habe ich für mich entschieden, dass Menschen in Extremsituationen das Recht haben, diese Gefühle zu entwickeln..........und das hat mir vielleicht sogar mein Leben wieder zurückgebracht..............ich fühle, ich lebe, ich bin.....


lg Felice
 
Werbung:
Und du bist sicher, es betrifft jeden- absolut jeden?:confused:

Das steht da nicht, und vor allem ist es nur ein Zitat.

Dort steht es """KANN""" auch versteckt vorkommen, das beinhaltet schlussendlich, das es anscheinend doch Personen gibt, die das nicht fühlen.
Bzw auch Hass nicht in sich tragen

liebste Sayalla :tongue3:

lg
flimm
 
Zurück
Oben