Der Grund für das Leid

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Das Corona-Gebet

Lieber Herr,

in dieser Stunde der Türklinken und Tröpfchen, als Masken unsere Identität gelöscht haben;
in dieser unseren Stunde der eingezäunten Bereiche, der düsteren Oberflächen,
der besiegten Körper und der siegreichen Abstraktionen,

wenn einige von uns in vor Ansteckung nicht sichere feuchte Räume eintreten
und einige von uns in einem Supermarkt am Nudelgang stehen;
in dieser Stunde der leeren Parks, wenn wir das himmelhohe Gebrüll der Stadt vermissen
und stattdessen die Abdeckplane hören, die auf dem unvollendeten Dach flattert,

das Eichhörnchen, das seinen scharnierähnlichen Schrei ausstößt,
und die Sirene, die ständig vorbeigeht, richten wir unser Gebet an Dich:
Lasst nicht den Angstzustand unsere Religion, unsere neue Ideologie werden, mit seinem eigenen Jargon.

Bestärke uns, Herr. Zeige uns, wie. Was würden unsere Heiligen jetzt tun?
Der heilige Franziskus zum Beispiel, er hatte die Menschen sehr geliebt. Er würde nackt auf dem Stephanplatz laufen.
Oder mit uns eine Flasche Prosecco trinken.
Keine Schutzmaske, keine Handschuhe, nur durch brennende Liebe abgeschirmt.

Aber ich glaube nicht, dass wir in der Stimmung für Wundertaten sind. In Berlin, Wien und Zürich halten die Heiligen das laute Stadtgetümmel aufrecht.
Segne den Postboten und segne genauso den Busfahrer. Segne die KassierInnen und die VerkäuferInnen. Segne die Ärzte und Pfleger.
Schütze die Mutigen, das Beste, was wir haben. Schütze den Rest von uns, warum nicht?
Und wenn das Virus, das weltweit über 200.000 Menschen das Leben genommen hat, für mich und meine Familie kommt,
obwohl wir meistens drinnen geblieben sind, dann gehören wir alle für immer zu Dir.

Amen
 
Das Corona-Gebet

Lieber Herr,

in dieser Stunde der Türklinken und Tröpfchen, als Masken unsere Identität gelöscht haben;
in dieser unseren Stunde der eingezäunten Bereiche, der düsteren Oberflächen,
der besiegten Körper und der siegreichen Abstraktionen,

wenn einige von uns in vor Ansteckung nicht sichere feuchte Räume eintreten
und einige von uns in einem Supermarkt am Nudelgang stehen;
in dieser Stunde der leeren Parks, wenn wir das himmelhohe Gebrüll der Stadt vermissen
und stattdessen die Abdeckplane hören, die auf dem unvollendeten Dach flattert,

das Eichhörnchen, das seinen scharnierähnlichen Schrei ausstößt,
und die Sirene, die ständig vorbeigeht, richten wir unser Gebet an Dich:
Lasst nicht den Angstzustand unsere Religion, unsere neue Ideologie werden, mit seinem eigenen Jargon.

Bestärke uns, Herr. Zeige uns, wie. Was würden unsere Heiligen jetzt tun?
Der heilige Franziskus zum Beispiel, er hatte die Menschen sehr geliebt. Er würde nackt auf dem Stephanplatz laufen.
Oder mit uns eine Flasche Prosecco trinken.
Keine Schutzmaske, keine Handschuhe, nur durch brennende Liebe abgeschirmt.

Aber ich glaube nicht, dass wir in der Stimmung für Wundertaten sind. In Berlin, Wien und Zürich halten die Heiligen das laute Stadtgetümmel aufrecht.
Segne den Postboten und segne genauso den Busfahrer. Segne die KassierInnen und die VerkäuferInnen. Segne die Ärzte und Pfleger.
Schütze die Mutigen, das Beste, was wir haben. Schütze den Rest von uns, warum nicht?
Und wenn das Virus, das weltweit über 200.000 Menschen das Leben genommen hat, für mich und meine Familie kommt,
obwohl wir meistens drinnen geblieben sind, dann gehören wir alle für immer zu Dir.

Amen
Selber geschrieben? Schöner Text. Für mich macht Kunst, also auch Poesie-aber bitte keine kitschige-das Leben erträglicher.
 
.........Deshalb ist sämtliche Veränderung eine Illusion.
Für mich ist es Illusion, weil das "Wirkliche" unveränderbar (nach menschlichen Maßstäben) ist.
..............Es gibt keine Unreinheit, die beseitigt werden müsste, dieser Wunsch schon ist ein Ziel des Egos.
Dem stimme ich zu.
Die Welt besteht einfach aus Leid aber auch aus Freude.
Ein Menschenleben besteht daraus, ja - ob "die Welt", das ist mir zu allgemein. Ich weiss nicht, ob und wie andere Wesen sich freuen oder leiden......
.................Ich bin der Meinung wir sind nicht hier um zu lernen um uns zu erleuchten sondern, weil wir normal leben möchten um glücklich zu sein. .....
Nicht jeder will "normal" leben.
Aber um glücklich zu sein, da, dem stimme ich zu. Daraus kann dann kommen, was will......:-)
 
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LalDed schrieb:
Ich weiss nicht, ob und wie andere Wesen sich freuen oder leiden......
doch klar, Hunde bellen oder wedeln mit dem Schwanz. Rehe leiden.
Bei Schildkröten bekommst du es nicht mit, weil sie nicht sprechen können. Es gibt so vieles.
 
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