Ich kenne das Problem .
Für die Organisationen geht viel Geld auf und ebenso viel versickert im Nirgendwo.
Aber wie soll man den Menschen sonst Hilfe zukommen lassen, wenn immer wieder Ausreden da sind, um es "ruhigen Gewissens" nicht zu tun?
Mir ist es egal, wenn auch 3/4 meines Geldes nicht beim Kind ankommt. Die Fortschrittsberichte und Briefe, die man von seinem Patenkind bekommt zeigen mir die positiven Auswirkungen...da ist es wirklich nahezu egal wie schlecht der "Wirkungsgrad" meines Geldes ist, Hauptsache es hat Wirkung.
Einmal bekam ich von meinem letzten Patenkind, einem Mädchen eine Zeichnung. Es war darauf nichts Besonderes erkennbar, aber dennoch war ich irgendwie beunruhigt.
Ich schickte die Zeichnung der Entwicklungsorganisation und schrieb dazu, dass ich beim Betrachten der Zeichnung das Gefühl bekam, dass das Mädchen missbraucht wird.
Ich bekam die Antwort, dass sie das zwar nicht vermuten, der Sache aber nachgehen werden.
Eine Weile später erhielt ich einen Brief ihres offensichtlich etwas erzürnten Vaters (über die Organisation zugestellt) mit einem aktuellen Bild des Mädchens...es gehe ihr gut!
Zufällig hörte ich etwa zwei Monate später im Radio eine Meldung, dass ein Entwicklungshelfer in dem Land wo mein Patenkind lebt, des Kindesmissbrauchs überführt wurde.
Von der Organisation erhielt ich kein Schreiben, aber Jahre später, als das Mädchen schreiben gelernt hatte, bedankte sie sich bei mir dafür, dass ich den Missbrauch gestoppt habe.
Da ist Geld nebensächlich, aber es stand am Anfang...