Der Grund für das Leid

Hingabe ist freiwillig, also das Gegenteil von “Muss“. Das Wort “müssen“ drückt Verpflichtendes aus.
Es gehört in die materielle Welt. Nur hier muss ich immer wieder etwas tun, solange ich noch an den physischen Leib gebunden bin.
Aber niemand ist verpflichtet, sein Bewusstsein zu erweitern, und niemand muss dazu zwanghafte Übungen machen.
Im Reich des Geistigen lösen sich Grenzen auf, die nicht mit Gewalt zu sprengen sind. Die Tore öffnen sich von selbst, wenn man innerlich bereit ist. Niemand muss, jeder kann durchgehen, so er denn will.
Spirituelles ist keine Leistungsshow, wo man sich vielleicht gar miteinander misst und mit einer “Leistung“ prahlt. (Wird aber von manchen durchaus so aufgefasst.)
Das Leistungsdenken steht der Mystik diametral gegenüber.
Noch ein spirituelles Buch lesen, noch ein (teures) Seminar, noch länger und intensiver meditieren, noch länger und konzentrierter einem Guru zuhören, sich noch mehr Zwang antun, sich knechten...?
Spiritueller Workaholic oder Manager?Krampfhaft eine “höhere Stufe“ erreichen wollen, um sich dann auf ein Podest zu stellen? Sich mit unsichtbaren Orden schmücken?
Höher, weiter, besser, schneller?
So “funktioniert“ das nicht, weil in der geistigen Welt völlig andere “Gesetze“ herrschen. Im Prinzip “funktioniert“ hier gar nichts, und es gibt weder “Gesetze“ noch “Stufen“ in dem Sinn.
Es gibt vor allem keine allgemein gültigen Anleitungen.
Loslassen.
Handeln im Nichthandeln. -
Und auch das ist keine allgemein gültige Anleitung.
Vor allem muss niemand meiner Meinung sein.

Ohne Praxis geht es weder in der Magie noch Mystik weiter.

Das kann nicht mit Leistungsdenken verglichen werden, sondern damit, dass der Geist zuerst geschult werden muss, um überhaupt aufnahmefähig und fokussiert zu werden.

Natürlich gibt es da riesige Unterschiede, ob man in ein Yogasystem einsteigt, oder Magie lernen will, obgleich es da große Ähnlichkeiten geben wird.

Einfach nur "loslassen wollen" kann nicht sofort praktisch umgesetzt werden, es würde keinen Menschen bei schweren Lebenskrisen der Rat nutzen:"Lass doch mal einfach los!":sneaky:

Es gibt Naturgesetze und geistige Gesetze, die sehr wohl, auch ohne unser ohne Zutun und Wissen wirken.
Und auch in der geistigen Welt gibt es auch verschiedene Stufen.

Das Beste daran ist, dass es nun für jeden Interessierten sehr gute Anleitungen gibt, um sich dahingehend zu schulen, seinen Geist zu beruhigen, um Heilsames in sein Leben zu lassen, beispielsweise durch Meditation, oder auch Yoga.

Und die Magier möchten halt ihren Geist aktiv benutzen, um direkten Einfluss auszuüben, und das ist nicht verwerflich, sondern es ist für sie wichtig Gewissheit zu haben, das in der Praxis etwas erreicht wurde.
Erst sehr weit Fortgeschrittene verzichten freiwillig darauf, ganz einfach, weil es sie irgendwann nicht mehr interessiert, aber bis dahin ist es ein weiter Weg.
Erst bei einem Adepten kann man von Handeln im Nichthandeln sprechen, aber die Stufen vorher lassen sich nicht einfach so überspringen.
 
Werbung:
@Wanadis
wow das hätte ich nicht besser schreiben können, klar irgendwann ist es wichtiger Schriften zu studieren wie Plissken aber man ist nicht so weit am Anfang und Erdung finde ich auch wichtig

Vieles mehr ist wichtig, das stimmt.
Das Schriften studieren gehört natürlich ebenso dazu, allerdings eher um unterschiedliche Paradigma zu vergleichen, so ergeht es mir jedenfalls.
Aber zur Magie zählen ja vor allen Dingen eigene Aufzeichnungen und eigene Erfahrungen, nicht das was andere behaupten, alles muss kritisch hinterfragt und überprüft werden.
 
Vieles mehr ist wichtig, das stimmt.
Das Schriften studieren gehört natürlich ebenso dazu, allerdings eher um unterschiedliche Paradigma zu vergleichen, so ergeht es mir jedenfalls.
Aber zur Magie zählen ja vor allen Dingen eigene Aufzeichnungen und eigene Erfahrungen, nicht das was andere behaupten, alles muss kritisch hinterfragt und überprüft werden.
Es ist nicht so, dass die Magie das Monopol für kritische Hinterfragung und Überprüfung hat. Wer Schriften studiert ist oft viel kritischer und skeptischer als jeder Magier. Es geht aber nicht nur um Schriften. In der Gnosis liegt die Betonung auf Erkenntnis, d.h. auf den direkten Zugang zu Gott, sowie auf Selbstbefreiung. Die Gnostiker erstreben die Erlösung des Menschen durch eine höhere Erkenntnis Gottes.
Magie wirkt an Gott vorbei, arbeitet auf einer viel niedrigeren und physischeren Ebene und bewirkt keinen Zugang zu Gott, sondern zu erdgebundenen Kräften. Man will durch Magie etwas für sich selbst oder für einen "Klienten" erreichen. Gnosis hat einen viel breiteren Horizont und ist eigentlich mit Magie überhaupt nicht zu vergleichen.
 
@Plissken
wie sieht es mit Rosenkreuzern und Freimaurern aus?
Ohne Gnosis gäbe es keine Rosenkreuzer. Das Rosenkreuzertum ist eine Weiterentwicklung der Gnosis mit einem Akzent auf bestimmte Aspekte. Wenn ich mit einem Rosenkreuzer rede, verstehen wir uns auf Anhieb.
Die Freimaurer haben bestimmte Aspekte von der Gnosis übernommen und dann zum Teil auf bedenkliche Art und Weise weiterentwickelt.
Die Gnosis ist ein derart komplexes Phänomen, dass es praktisch unmöglich ist, sich wegen der zahlreichen Verzweigungen einen Überblick zu verschaffen.
 
Werbung:
Jeder soll leben wie er es meint!
Und das haben Menschen verlernt zu sehen. Vielleicht haben Menschen das auch noch nie gesehen, wenn man mal die Historie indigener Völker betrachtet, oder auch die letzten "unzivilisierten" Völker in Brasilien.

Es gibt viel schlimmeres als richtig und falsch, geheimes Wissen zb., welches in einem Wertesystem erst Bedeutung bekommt, nämlich ob bewusst oder unbewusst. Aber geheim bleibt, wenn es doch Wissen ist! Bescheuert!

Danach kann man alles neu vermessen. Das nächste menschliche was dabei verloren gegangen ist, ist dass Menschen verlernen, dass jeder Leben soll wie er es meint, ohne es zu Kategorisieren, sondern das Funktionale darin anzuerkennen und evntl, wenn man noch an etwas schönes glauben mag, etwas ganz Neues, menschlich, gutes und schönes dabei entdeckt und sich darüber freuen kann.

Das ist nicht "der" Grund, des Leids, aber ein enorm gut gefütterter Grund für Leid.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben