Ach, und Du meinst, Astrologen haben das nicht getan? Genau das meine ich mit Bezugssystem: Menschen beobachten menschliches Verhalten und ordneten dies über einen sehr langen Zeitraum Sternbildern und Planetenkonstellationen zu. So hat sich Stück um Stück Astrologie entwickelt.
Mit einem System des "Erkenntnisgewinns", was sehr voll und anfällig ist für Suggestion, selektive Wahrnehmung etc.
Psychologen machen es auch nicht anders, nur deren Bezugssystem besteht aus pathologischen Verhaltenssymptomen, siehe die Diagnosemanuals.
Verstehst Du den Unterschied immernoch nicht?
Die pathologischen Verhaltenssymptome haben eine Definition. Und die Diagnose besteht darin, dass man schaut, welcher Definition das Verhalten des Klienten am besten entspricht. D.h. die Definition ist über das Verhalöten und man beobachtet das Verhalten. Letzteres ist zwar anfällig für den subjektiven Beobachter, aber es ist der direkte Weg.
In der Astrologie haben die Entwickler irgendwie festgestellt, dass Horoskopmerkmal XY zu Charaktermerkmal Z führt. Alleine diese Feststellung, wie sie gemacht wurde - man beachte, dass es damals keine gute wissenschaftliche Methodik gab - ist schon sehr anfällig. Seit dem ist aber die Behauptung, dass das weiter gilt. So wird dann die "Diagnose" mittels der Sterne erstellt... OHNE den Menschen anzuschauen. Das wird dann zwar auch gemacht, aber dann nur, um krampfhaft nach Bestätigung für die Horoskope zu suchen - und man wird IMMER diese Bestätigung finden, weil kein Mensch nur Choleriker oder nur friedlich ist.
D.h. Psychologie: "Das Verhalten definiert den Charakter, also beobachten wir das Verhaltzen."
Astrologie: "Das Verhalten definiert den Charakter, Die Planetenstellung zum Zeitpunkt der Geburt liefert Aussagen darüber, also schauen wir auf die Planeten."
D.h. die Astrologie hat da einen riesigen Zwischenschritt, wobei hier mehrere Stellen sind, wo die menschliche Subjektivität das Ergebnis verwischt: TZum einen beim Erstellen des System, und dann beim Suchen nach Bestätigung.
Nicht unbedingt. Deine Bewertung ist subjektiver Natur, das ist dir doch schon klar?
Ja, natürlich ist mir das klar. Na und? Wieso ist es Deiner Ansicht nach genauso plausiobel, dass die Planeten etwas über die Person aussagen, als die Beobachtung der Person selbst?
Bezugssysteme funktionieren durchaus, wenn sie entsprechend erarbeitet wurden und Astrologen hatten dazu reichlich Zeit, so wenigstens 2-4 Jahrtausende.
Oh, und weil es so alt ist, ist es automatisch wahr...?