Jeder Mensch macht ja im Leben eine bestimmte Phase der "Selbstfindung" durch. Das Wort ist auch wieder blöd, weil es impliziert, dass er "sich finden" wird, was ja niemals der Fall sein wird.
- also eine Phase, in der er meint, er könne so etwas, wie "sich selbst finden"
Irgendwann hat er dann das Alter erreicht, in dem er davon Abstand nimmt und in die Phase der "Selbsterfahrung" bzw. "Selbstreflexion" tritt.
Und es gibt Menschen, die steigen irgendwann aus dieser ganzen "Selbst..."- Geschichte aus und leben einfach (ist das gut oder schlecht?).
Ich weiß nicht , ich würde das nicht verallgemeinern. Es gibt Solche und Andere. Was gut oder schlecht ist, kann nur derjenige selber sagen der es erlebt. Für den Einen mag es gut sein sich mit solchen Themen zu beschäftigen, für andere eben nicht.
Du sagst man kann niemals sein Selbst finden.
Hmm, was mache ich nur mit dieser Aussage. Erstmal frage ich , was ist das Selbst? Gibt es eins für alle, oder hat jeder ein individuelles Selbst?, usw. tausend Fragen und auch tausend Antworten. Also, was meinst Du mit Selbst?
Vorsichtig sein: dafür scheint es keine "Normgrößen" zu geben, das kann jeder für sich frei bestimmen und somit könnten hypothetisch zwei Menschen unendlich lange darüber streiten, in welcher Phase der jeweils andere nun grad steckt (womit wir auch wieder beim Threadthema wären
Ja, das ist alles subjektiv. Subjektive Normgrößen. Ich suche Analogien , finde sie auch, dass gibt meinem Ratio "Futter".
Wenn ich viele Analogien finde, die mir zusagen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit zu einer Aussage zu kommen.
Dann habe ich aber nur Theorie, der nächste Schritt wäre es, diese Theorie zu erleben. Erst dann habe ich ein Wissen.
Mein subjektives Wissen, was sich durch Erfahrung bestätigt hat.
man kann sich mit Zen/ mit Osho-Tarot-Karten/ mit vielen anderen Dingen so beschäftígen, dass man sich ins Zentrum stellt - wie wirkt das auf mich, was sagt mir das, was gibt mir das und man kann sich auf einer eher sachlichen Ebene damit beschäftigen (so wie ein Student, der das ganze einfach lernen muß/ will).
Man steht auch bei einer " sachlichen Untersuchung" im Zentrum. Man selbst ist das Subjekt und beschäftigt sich mit Objekten.
Die Trennung in dieser Schärfe wird eher künstlich sein - auch der Student kann seine Gefühle nicht ganz außen vor lassen und der "Gefühlige" wird nicht alle Fakten ausblenden können.
Zum Glück sind es Menschen, noch Menschen, mit Herz und Verstand.
Stell dir mal folgendes vor :
Der Student fühlt was, geht aber dann mit seinem Verstand dem Gefühl nach und entdecktdadurch was Neues.......
Auf dieser Basis: aus welcher Perspektive heraus beschäftigst du dich mit Zen? Wozu tust du das?
Zen interessiert mich genauso wie andere "Lehren"auch. Ich bin nicht spezialisiert. Wegen meinem Erlebnis mit dem verlorenen Ich habe ich mich hier im Forum wieder gemeldet. Ich habe ja ca. ein halbes Jahr nix mehr geschrieben.
Deswegen habe ich mir ein paar Bücher gekauft. Vom Balsekar und Nisargadatta. Da geht es aber mehr um Advaita Vedanta. Wie ich schon erwähnte überschneiden sich viele dieser Lehren , gibt es gemeinsames darin zu entdecken.
Das Leben ist für mich ein Mysterium und das macht mich neugierig. Darauf kommt man ganz automatisch mit diesen Themen in Kontakt. Diese Themen sind erstmal nur Krückstöcke, Konzepte. Damit kann man experimentieren, Erfahrungen machen. Das alles sind Bewußtseinszustände. Nur über das Bewußtsein kann ich veruchen solche Fragen:
Wer bin ich, woher und wohin gehe ich, ach und was ist dieses Ich überhaupt , Seele, Gott, usw. , beantworten.
Es gibt Dinge, die man nicht mit Worten ausdrücken kann. Spiritualität ist selbst ein Lehrer . Man lernt sie nur durch praktizieren. An den Grenzen unseres momentanen Verständnisses scheint das reine Bewusstsein zu beginnen, was dann oft als Selbst, Atman, oder auch Nicht-Geist oder Leere bezeichnet wird. Aber was nutzen diese Wörter, wenn man dazu keine eigene Erfahrung hat ? Nichts !
Zum Geltungstrieb :
AM LIEBSTEN IST MIR
WENN
KEINER KOMMT
FALLENDE BLÄTTER
UND HERUMWIRBELNDE BLÜTEN
ZIEHE ICH ALS WEGGEFÄHRTEN VOR
