Der Da Vinci Code, Sakrileg

Die Frage ist nicht, ob ein Glaubensbekenntnis "richtig" ist. Es definiert, welche Lehren eine Konfession vertritt. Deswegen bleibt meine Aussage, wer nicht an Jesus als Gottes Sohn glaubt ist kein Christ, richtig. Was ist denn so schlimm daran?

Das Augsburger Bekenntnis wurde 1530 von Philipp Melanchthon geschrieben, dafür brauch ich keinen Theologen. :D Der Text, den ich zitierte, stammt so ca aus 150 nChr.

http://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Glaubensbekenntnisse
 
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Was spricht eigentlich dagegen, daß Jesus Nachwuchs in die Welt gesetzt haben soll? In der griechischen Götterwelt wird das pausenlos getan, und kein Grieche wäre damals auf diese Idee gekommen, sich zu beschweren. Hier, in dieser *christlich-aufgeklärten* Kultur zieht es mal jemand in Erwägung und schon wird geschrien: "Blasphemie, Häresie..."

Mal Zitat aus "Der Heilige Gral und seine Erben":

Es gibt keinen Grund, warum Jesus nicht geheiratet und Kinder gezeugt habe sollte, ohne dadurch seine Göttlichkeit einzubüßen.

Eben. Wieso schließt eigentlich das eine (Nachwuchs haben), das andere (Gottes Sohn sein) aus?

Wenn ich mich recht entsinne, redet Jesus pausenlos in der Bibel von sich selbst als "Menschensohn", sehe nicht, warum das so schwierig unter einen Hut zu kriegen ist für Christen.

:)
 
Tommy schrieb:
Was spricht eigentlich dagegen, daß Jesus Nachwuchs in die Welt gesetzt haben soll? In der griechischen Götterwelt wird das pausenlos getan, und kein Grieche wäre damals auf diese Idee gekommen, sich zu beschweren. Hier, in dieser *christlich-aufgeklärten* Kultur zieht es mal jemand in Erwägung und schon wird geschrien: "Blasphemie, Häresie..."

Mal Zitat aus "Der Heilige Gral und seine Erben":



Eben. Wieso schließt eigentlich das eine (Nachwuchs haben), das andere (Gottes Sohn sein) aus?

Wenn ich mich recht entsinne, redet Jesus pausenlos in der Bibel von sich selbst als "Menschensohn", sehe nicht, warum das so schwierig unter einen Hut zu kriegen ist für Christen.

:)


Die Göttlichkeit wäre davon nicht betroffen. Aber was machen wir mit dem Geschlecht von Halbgöttern? Wieso ist da nix überliefert, wär doch außergewöhnlich genug?
 
Pelisa schrieb:
Wieso ist da nix überliefert, wär doch außergewöhnlich genug?

tja, dann denk mal drüber nach warum (wenn es so wäre) nichts darüber überliefert ist...darum gehts doch in dem film, das vertuschen, verfälschen, lügen in die welt setzen um den eigenen machtanspruch nicht zu verlieren..

dieses patriarchaische denken der kath. kirche war mir schon immer suspekt..seit dem buch weiss ich warum. nicht dass ich alles für bare münze nehme, das buch ist grösstenteils fiktion, aber zu denken gibt es mir. und die kirche tut es wieder..sie verteufelt den film. warum? wenn doch nichts dran ist??


ich fand das buch klasse und den film gut!

schönes wochenende

shomani
 
Pelisa schrieb:
Die Göttlichkeit wäre davon nicht betroffen. Aber was machen wir mit dem Geschlecht von Halbgöttern? Wieso ist da nix überliefert, wär doch außergewöhnlich genug?

Nochmal - wieso Halbgötter - Jesus war nicht Gott sondern ein Mensch - es wäre ja direkt wieder der Natur wenn er KEINE Kinder gehabt hätte.

Roah
 
Helga17 schrieb:
Und was heißt "eingeboren" (adoptiert?). Das würde mich wirklich interessieren.
Soweit ich mich an den intensiven Unterricht bei meinem evangelischen Reli-Lehrer, der zugleich auch unser Pfarrer war, erinnere, hat das alte Wort ein-geboren tatsächlich die Bedeutung von in-karniert. Es ist damit gemeint, Gott habe sich in eben diesem einen Menschen verkörpert.

Wir haben damals wild gegen diese Behauptung revoltiert. Wieso nur in diesem einen, alle anderen sind ihm wurscht oder was, und dafür setzt er für sich selbst in Gestalt seines eigenen Sohnes gleich auch noch die von ihm geschaffenen Naturgesetze außer Kraft, oder wie? - Der gute Pfarrer hatte einen schweren Stand, und er sagte uns genau diesen Satz. "Entweder ihr glaubt, daß Christus Gottes Sohn war, oder nicht - dann aber seid ihr keine Christen."

Ich habe damals augenblicklich mein Argumentieren angehalten, diesen Satz bedacht und zu ihm gesagt, ja, das stimmt. Und habe diesen Satz immer im Gedächtnis behalten. Mehrere Jahre Selbstüberprüfung haben ergeben, es stimmt, ich bin keine Christin, denn ich glaube das nicht. Ich kann dieses Bekenntnis nicht mitsprechen, denn ich kann das nicht glauben... Pelisa, der Satz stimmt, und er ist auch kein Angriff, er ist eine Tatsache, die einem die Augen öffnen kann.

Und es läßt sich dieses Bekenntnis auch nicht behübschen im Sinne von "der eine ist Gottes Sohn und alle anderen auch", denn es heißt explizit "seinen eingeborenen Sohn, unseren HERRN" und da führt kein Weg dran vorbei, für niemanden. Glaube es ganz und sei ein Christ ober glaube es nicht und sei kein Christ. Ich bin keiner, und ich weiß heute, ich war es nie.

Daß die Religionslehrer Anweisung haben, diesen Film zu zerlegen, kann ich verstehen - was sollten sie denn sonst mit ihm tun? Aber es wird nichts helfen. Sobald einmal eine größere Menge Menschen etwas für denkmöglich hält, wird sie darüber nach-denken. Der Film enthält eine Menge gut gemachte Märchen und eine Handvoll wahren Kern. Der läßt sich nicht mehr ungeschehen machen, der wahre Kern, von keinem Religionslehrer.
 
Aber allein das Vorwort, wo drin steht, dass auch ehemalige Mitglieder des Opus dei geholfen haben, das Buch zu schreiben, hat mich schon verblüfft. Brown hat für dieses Buch viel recherchiert und das Ganze ist dann doch nicht so viel Fiktion, wie überall beschrieben - oder?
Und der Gerichtsprozess der beiden Sachbuchschreiber - dieses Buch dürfte ja auch auf Gegebenheiten beruhen, nicht? :dontknow:
 
Kinnaree schrieb:
Soweit ich mich an den intensiven Unterricht bei meinem evangelischen Reli-Lehrer, der zugleich auch unser Pfarrer war, erinnere, hat das alte Wort ein-geboren tatsächlich die Bedeutung von in-karniert. Es ist damit gemeint, Gott habe sich in eben diesem einen Menschen verkörpert.

Vielen Dank Kinnaree - ich habe im Reli-Unterricht scheinbar nicht aufgepasst, oder wurde uns das auch nicht wirklich vermittelt!

Aber mit dieser "Übersetzung" beißt sich der Hund selbst in den Schwanz, denn von der Kirche aus gibt es ja offiziell gar keine Inkarnation. Auch diese Passagen wurdem im Konzil von Konstantinopel aus der Bibel verbannt.

Ist doch alles nur eine "Geschichte", die von Menschen für Menschen geschrieben wurde. Die Übersetzung der Urbibel würde mich wirklich interessieren. Alles andere ist doch manipuliert und gekürzt!
 
Helga17 schrieb:
...denn von der Kirche aus gibt es ja offiziell gar keine Inkarnation...
Da gibt es eine kleine Definitionsunschärfe. "Inkarnation" heißt wortwörtlich ja "Ein-Fleischung" oder weniger häßlich "Ver-Körperung'". Was die Kirche bestreitet, ist die Re-Inkarnation, also die Rück(bzw. Wieder-)Einfleischung
oder auch Wiederverkörperung. Das, was da verkörpert wird, ist nach christlicher Lehre eben die unsterbliche Seele. Und in dem einen Fall Gottes Geist. So lehren die Kirchen. Bis heute.
 
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Shomani schrieb:
tja, dann denk mal drüber nach warum (wenn es so wäre) nichts darüber überliefert ist...darum gehts doch in dem film, das vertuschen, verfälschen, lügen in die welt setzen um den eigenen machtanspruch nicht zu verlieren..

dieses patriarchaische denken der kath. kirche war mir schon immer suspekt..seit dem buch weiss ich warum. nicht dass ich alles für bare münze nehme, das buch ist grösstenteils fiktion, aber zu denken gibt es mir. und die kirche tut es wieder..sie verteufelt den film. warum? wenn doch nichts dran ist??


ich fand das buch klasse und den film gut!

schönes wochenende

shomani


Das angeblich so böse Konzil von Nicäa fand 325 statt, über dreihundert Jahre nach Christi Geburt!!! Dass es dabei um die Stellung von Jesus ging war absolut kein Geheimnis, gerade deswegen wurde das Konzil einberufen. Und danach wurde noch jahrzehntelang munter weiter diskutiert, sonst hätte es das Konzil von Konstantinopel 381 nicht gebraucht. Lange Zeit waren sogar die Arianer "stärker".

Nächster Punkt: Leonardo da Vinci als "Kronzeuge"? Der hat über tausend Jahre nach diesen Konzilen gelebt, im Buch wird das ja fast so dargestellt, als hätte ihm Maria Magdalena selbst Modell gesessen.

Wenn man einen Thriller schon als Sachbuch liest, dann sollte man die angeblichen Fakten sehr sorgfältig prüfen.
 
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