Der Briefe schreibende Paulus

4. In diesem Zusammenhang schreibt Hermann Detering in seinem Buch: Der gefälschte Paulus,
Nicht nur Du hast Bücher zum Thema Christenheit. Vor Jahren brachte Holger Kersten ein Buch mit dem Titel „Jesus lebte in Inden“ auf den Markt. Da ich schon einige Bücher über Jesus in meinem Bücherschrank hatte, dachte ich, dass dieses Buch nicht fehlen dürfte.

Kersten hatte Theologie studiert und war in Israel, dem Nahen Osten und in Indien auf den Spuren nach Jesus unterwegs. Daraus wurde dann ein kleineres Buch. Alles wirklich gut recherchiert und in sich wirklich stimmig angelegt.

Ein paar Jahre später hatte er dann zusammen mit Elmar Gruber das Buch „Der Ur-Jesus. Die buddhistischen Quellen des Christentums“ herausgebracht. Auch wieder sorgfältig recherchiert.

In den Büchern beschreibt er wie Jesus in seiner Kindheit in Ägypten mit dem Buddhismus verbunden worden sei. Ja und seine Kreuzigung hätte er überlebt und wäre nach Indien geflohen, um dort weiter zu wirken.

Selbst wenn man nicht an diese These glaubt, kann man aus den Details manch interessantes erfahren. Also ein wirklich gutes Buch, aber halt in der Synopse mit anderen Erkenntnissen nicht bestehen kann.

Soll heißen, dass man zu einem Thema mehrere Bücher lesen sollte. Tja und so habe ich auch ein ernsthaftes Buch über die Reisen des Paulus und komme auf eine andere Sichtweise. Ich wüsste deshalb nicht, warum es keinen Paulus gegeben haben sollte.

Die Apostelgeschichte wurde jedenfalls in seiner ersten Fassung noch vor dem Jahr 64 geschrieben. Dies begründet sich darin, dass der Verfasser nichts über das Ende des Paulus schrieb. Über dessen Tod im Jahre 64 wurde erst später in den Apokryphen berichtet.

Merlin
.​
 
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Apostelgeschichte 4
[36] Josef aber, mit dem Zunamen Barnabas – das heißt:
„Sohn des Trostes“, von Geschlecht ein Levit aus Zypern.

5. In diesem Zusammenhang schreibt Hermann Detering in seinem Buch: Der gefälschte Paulus,

Kapitel 1: Die Erforschung der Paulusbriefe als Geschichte der Entdeckung ihrer Fälschung:
Quellen

"Apostelgeschichte" - ein Augenzeugenbericht?

Wäre der Autor von "Nach Lukas" ein Augenzeuge gewesen, müsste man sich fragen,
warum er die "Apostelgeschichte" ein völlig anderes Bild von "Paulus" zeichnet als die Briefe ihn beschreibt.

Philipp Vielhauer bemerkt:
"Der Schreiber macht historische Fehler im Leben des Paulus,
die kein Weggefährte machen würde"
,
und führt als Beweis dafür "neben allem anderen" folgenden merkwürdigen Umstand an:

"Ein Mann, der den Titel und die Ehre eines Apostels ausschließlich den Zwölfen vorbehält
und dies bei "Paulus" konsequent leugnet,
obwohl "Paulus" das Apostolat für sich beansprucht und verteidigt,
kann kein Gefährte des Paulus sein. "2
 
Wäre der Autor von "Nach Lukas" ein Augenzeuge gewesen, müsste man sich fragen,
warum er die "Apostelgeschichte" ein völlig anderes Bild von "Paulus" zeichnet als die Briefe ihn beschreibt.

Philipp Vielhauer bemerkt:
"Der Schreiber macht historische Fehler im Leben des Paulus,
die kein Weggefährte machen würde"
,
und führt als Beweis dafür "neben allem anderen" folgenden merkwürdigen Umstand an:

"Ein Mann, der den Titel und die Ehre eines Apostels ausschließlich den Zwölfen vorbehält
und dies bei "Paulus" konsequent leugnet,
obwohl "Paulus" das Apostolat für sich beansprucht und verteidigt,
kann kein Gefährte des Paulus sein. "
Auf was soll denn damit konkret bezogen werden? Paulus hatte in den Briefen mehrfach von seinem Sendungsauftrag von Gott geschrieben:

Galater 1
[16] dass er (Gott) seinen Sohn (Jesus) offenbarte in mir (Paulus),
dass ich ihn durchs Evangelium verkünden sollte unter den Heiden:
also fuhr ich zu (Jerusalem) und sprach nicht darüber mit Fleisch
und Blut,

[17] kam auch nicht gen Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren,
sondern zog nach Arabien und kam wieder gen Damaskus.


In der Apostelgeschichte wird dieser Sendungsauftrag mit der Damaskusreise verbunden:
Apostelgeschichte 9
[3] Und da er (Paulus) auf dem Weg war und nahe an Damaskus kam,
umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel;

[4] und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm:
Saul, Saul, was verfolgst du mich?

[5] Er aber fragte: Herr, wer bist du? Der Herr sprach zu ihm: Ich bin Jesus,
den du verfolgst ...

[6] Und er sprach mit Zittern und Zagen: Herr, was willst du, dass ich tun soll?
Der Herr sprach zu ihm: Stehe auf und gehe in die Stadt; da wird man dir sagen,
was du tun sollst.


Merlin
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Apostelgeschichte 4
[36] Josef aber, mit dem Zunamen Barnabas – das heißt:
„Sohn des Trostes“, von Geschlecht ein Levit aus Zypern.

5. In diesem Zusammenhang schreibt Hermann Detering in seinem Buch: Der gefälschte Paulus,

Kapitel 1: Die Erforschung der Paulusbriefe als Geschichte der Entdeckung ihrer Fälschung:

Die Quellen

Für die Annahme, dass der Verfasser der Apostelgeschichte (der Autor von "Nach Lukas") ein Augenzeuge war, wird oft auf die so genannten "Wir-Erzählungen" zurückgegriffen.
In diesen Passagen setzt der Schreiber seinen Bericht plötzlich in der Wir-Form fort, was beim Leser den Eindruck erweckt, dass der Schreiber entweder selbst als Augenzeuge bei den berichteten Ereignissen anwesend war oder dass er sich zumindest einer von einem Augenzeugen verfassten Quelle bediente, wie in "Apostelgeschichte" 16,9-13.

Heute ist jedoch klar erkannt, dass es sich bei den "Wir-Erzählungen" um eine geschickte literarische Fiktion handelt. Nach Vielhauer, der hier stellvertretend für die Meinung vieler anderer Gelehrter zitiert werden kann, hat der Verfasser dieser Passagen "das literarische Mittel des persönlichen Berichts eingesetzt, um Augenzeugenschaft für einige Passagen über Paulus vorzutäuschen."

Mit der Ablehnung des Augenzeugencharakters für den unbekannten Schreiber der "Apostelgeschichte" wird auch die aus der frühkirchlichen Tradition stammende Auffassung verworfen, wonach es sich um den in Kolosser 4,14 und Philemon 24 erwähnten Arzt und Mitarbeiter des Paulus namens Lukas handelt (vgl. 2 Tim 4,11).
 
Auf was soll denn damit konkret bezogen werden? Paulus hatte in den Briefen mehrfach von seinem Sendungsauftrag von Gott geschrieben:
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"Paulus" ist ein fiktives Konstrukt des unbekannten Verfassers von "Nach Lukas", sieh folgende Argumente:

Die Evangelien als Ganzes keine zuverlässige Augenzeugenberichte sondern Kerygma - Glaubensverkündigung
Authentische Äußerung Jesu
Zuwendung an einer historischen Bestätigung des Jesus

Paulus als "Zeitgenosse" des historischen Jesus, hatte überhaupt nichts über ihn zu sagen 1
Paulus als "Zeitgenosse" des historischen Jesus, hatte überhaupt nichts über ihn zu sagen 2
Nach der Bekehrung des "Saulus", verschwindet er 3 Jahre nach Arabien?

Paulus das Produkt eines akademischen Theologen
Der direkte Zusammenhang zwischen den biographischen und theologischen Ungereimtheiten

Die Berichtquellen über "Paulus" - nicht aus zeitgenössischen Zeugnissen und auch nicht aus seinen Briefen
Die Berichtquellen über "Paulus" - aus "Lukas" - nicht vertrauenswert

"Lukas" kein Reisegefährte des "Paulus"
"Lukas" leugnet "Paulus" als Apostel, obwohl "Paulus" das Apostolat für sich beansprucht und verteidigt
Die "Wir-Erzählungen"
"Paulus" und Rabbi Gamaliel
Die Bekehrung "Paulus" - inspiriert aus Euripides Bakchen
Die Damaskus Reise machte keinen Sinn
Die Damaskus Reise keine römische Angelegenheit

Galaterbrief gegen "Apostelgeschichte" - Reise nach Arabien oder Jerusalem
"Paulus" sinnlose Frage
"Paulus" - Hauptfigur des erfundenen 1. "apostolischen" Konzil in Jerusalem

Erfindung der Missionierung in Zypern
 
Zur Kausa Stephanus
Jerusalem um 48


Nach dem Tod Jesus hatte sich die Jerusalemer Gemeinde gebildet. Es war nun aber so, dass der Gedanke im Umlauf war, dass man nur in Jerusalem Zeuge des kommenden Himmelreiches werden könne. Das führt nun dazu, dass viele gläubige Juden aus der hellenistischen Diaspora nach Jerusalem zogen. Bitte die hellenistischen Juden nicht mit den Heidenchristen verwechseln.

1. Wer ist die Quelle dieser Angaben?
2. Wann wurden sie veröffentlicht?
3. Wo hat der Verfasser die Informationen für seine Angaben her?
 
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Interessant. Wo kann ich genau in den Apokryphen etwas über den Tod von Paulus lesen?
Lieber Immanuel,

am Ende der Apostelgeschichte wird ja berichtet, wie Paulus nach Rom gebracht und inhaftiert wurde. Im späteren 1. Clemensbrief (ca.100) wird erwähnt, dass Paulus den Märtyrertod erlitten habe. In der Paulus-Akte (ca. 150) wird dann der Tod Paulus mit der Christenverfolgung nach dem Brand Roms (64) in Verbindung gebracht.

Da Paulus das Römische Bürgerecht besaß, soll er nicht gekreuzigt worden sein, sondern von Nero mit dem Schwert getötet. Die Paulus-Akte könnte man als eine Art Apostelgeschichte verstehen, die mit dem Martyrium des Paulus endet.

Die wesentliche Rolle spielt in dieser Akte eigentlich nicht Paulus, sondern die heilige Thekla. Man geht davon aus, dass die ursprüngliche Akte zunächst Thekla galt und später mit der Geschichte von Paulus verwoben wurde.

So wird in der Akte Thekla nicht Paulus zum Tode verurteilt, sondern Thekla selbst. Sie verstand sich auch als Apostelin, die predigte und das Wort Gottes verkündete. Deshalb wurde sie auch in Kleinasien sehr verehrt.

Wie man sehen kann, gibt es da einen gewissen Filmriss zum Tod Paulus in der Apostelgeschichte, die man zu einem erklärenden Ende führen wollt. So zusagen sollte damit also die Geschichte zu Ende erzählt werden: „Wo blieb Paulus?“

Die Tekla-Akten ist ein früher Rechtsanspruch der Frauen auf ein Priesteramt. Über den sich schon der Kirchenvater Tertullian erboste:
„Die weibliche Frechheit, die sich anmaßte zu lehren, möge nicht auch noch das Recht zu taufen an sich reißen ...“

Thekla soll zweimal zum Tode verurteilt worden sein und entkam. So wird sie in Antiochien den Tieren vorgeworfen:
„Und Löwen und Bären wurden gegen sie losgelassen. Und eine wilde Löwin lief herzu und legte sich zu ihren Füßen nieder. Und es lief ein Bär auf sie los, die Löwin aber lief entgegen und zerriss den Bären. Und wiederum lief ein Löwe, auf Menschen abgerichtet, gegen sie; und die Löwin umfasste den Löwen und ging mit ihm zugrunde.“

Merlin
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Lieber Immanuel,

am Ende der Apostelgeschichte wird ja berichtet, wie Paulus nach Rom gebracht und inhaftiert wurde. Im späteren 1. Clemensbrief (ca.100) wird erwähnt, dass Paulus den Märtyrertod erlitten habe. In der Paulus-Akte (ca. 150) wird dann der Tod Paulus mit der Christenverfolgung nach dem Brand Roms (64) in Verbindung gebracht.

Da Paulus das Römische Bürgerecht besaß, soll er nicht gekreuzigt worden sein, sondern von Nero mit dem Schwert getötet. Die Paulus-Akte könnte man als eine Art Apostelgeschichte verstehen, die mit dem Martyrium des Paulus endet.

Die wesentliche Rolle spielt in dieser Akte eigentlich nicht Paulus, sondern die heilige Thekla. Man geht davon aus, dass die ursprüngliche Akte zunächst Thekla galt und später mit der Geschichte von Paulus verwoben wurde.

So wird in der Akte Thekla nicht Paulus zum Tode verurteilt, sondern Thekla selbst. Sie verstand sich auch als Apostelin, die predigte und das Wort Gottes verkündete. Deshalb wurde sie auch in Kleinasien sehr verehrt.

Wie man sehen kann, gibt es da einen gewissen Filmriss zum Tod Paulus in der Apostelgeschichte, die man zu einem erklärenden Ende führen wollt. So zusagen sollte damit also die Geschichte zu Ende erzählt werden: „Wo blieb Paulus?“

Die Tekla-Akten ist ein früher Rechtsanspruch der Frauen auf ein Priesteramt. Über den sich schon der Kirchenvater Tertullian erboste:
„Die weibliche Frechheit, die sich anmaßte zu lehren, möge nicht auch noch das Recht zu taufen an sich reißen ...“

Thekla soll zweimal zum Tode verurteilt worden sein und entkam. So wird sie in Antiochien den Tieren vorgeworfen:
„Und Löwen und Bären wurden gegen sie losgelassen. Und eine wilde Löwin lief herzu und legte sich zu ihren Füßen nieder. Und es lief ein Bär auf sie los, die Löwin aber lief entgegen und zerriss den Bären. Und wiederum lief ein Löwe, auf Menschen abgerichtet, gegen sie; und die Löwin umfasste den Löwen und ging mit ihm zugrunde.“

Merlin
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Lieber Merlin,

ich danke dir.

Immanuel
immer wieder erstaunt über deine profunden Kenntnisse des Christentums
 
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