Inti
Sehr aktives Mitglied
Genau diese Eigenschaft der Scham ist ja kein Aspekt der Natur, der Mensch hat sie sich erworben dadurch dass er sich bekleidete. Und dieses "Bekleiden" muss aus einem bewusst gedachten Gedanken gekommen sein. Somit ist die Scham ein Ergebnis dieser bewussten Gedanken. Somit hebt sich der Mensch mit der Scham aus der Natur hervor, er spaltet sich damit von der Natur ab. Er ist nicht mehr ein unschuldiges, jungfräuliches Attribut der Natur. Und genau das erzählt mir die Geschichte von der "Vertreibung aus dem Paradies".Ehrlich gesagt, verstehe ich die Scham wegen der Nacktheit nicht.
Warum sollten sich die ersten Menschen wegen ihrer Nacktheit schämen?
Sie hatten ja noch nicht gelernt, dass Nacktheit "unanständig" ist.
Warum sollten sie sich überhaupt wegen irgendetwas schämen?
Meiner Überzeugung nach, gab es den Menschen in seiner physischen Gestalt schon länger, aber er lebte da noch als Teil der Natur, er lebte sozusagen im Paradies, weil er sich nicht über die Natur erhob, sondern Teil dieser war, all sein Tun gehörte zur Natur, er hatte sich nicht ünber sie erhoben, das passierte dann erst nach der Bewusstwerdung seiner selbst ("Erkenntnis" von Gut und Böse).Das geht aber nicht aus der Geschichte hervor.
Die Menschen wurden ja ihr zufolge aus Erde erschaffen, also aus Materie und nicht erst nach der Vertreibung aus dem Paradies in einen Körper aus Erde gesteckt.
Seele/Geist ist in meinem Weltbild primär, aber die Durchdringung der Materie mit Seele/Geist ist unterschiedlich stark vorhanden. Ich sehe Geist/Seele wie im christlichen Ausdruck: "Der Geist schwebte über den Wassern". Die Physis war eine Geburt aus dem Geistigen heraus, aber das physische Sein konnte zu Beginn noch nicht viel geistiges darstellen, es war reine Physis. Bei der mineralischen Welt lebt Seele/Geist vor allem in der Umgebung. Erst im biologischen Sein steigt Seele/Geist richtig ein in die Materie. Aber die verschiedenen Aspekte von seelisch/geistigem zeigen sich im Laufe der Evolution erst nach und nach. Bei den Tieren kommt ganz stark das astrale zum wirken und beim Menschen kommt das Ich dazu und tritt in den Vordergrund.Das würde eigentlich der heutzutage oft vertretenen Auffassung entsprechen - erst kommt die Materie und dann der Geist/die Seele.
Die Physis ist ein Teil des Geistigen, aber eine (scheinbar) erstarrte Form, erst mit dem biologischen Leben wird damit Geist beweglicher und in philosophischen Abhandlungen, oder auch im künstlerischen aber auch technischem Schaffen kann sich Geist in vollkommener Form zeigen.
LGInti