Demokratie - wie können wir sie stärken?

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Was ich für ein ernsthaftes Problem halte: Menschen, die sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aussprechen oder nur sehr begrenzte Aufenthaltsgenehmigungen fordern, tun dies in der Regel aus dem geheizten Wohnzimmer heraus. Mit gefülltem Magen. Man kann noch so sehr über Preiserhöhungen fluchen - es ändert nichts daran, dass es uns in Deutschland besser geht, als dies in den meisten anderen Ländern der Fall wäre. So manche Menschen sind aber gegen alles, was die eigene Bequemlichkeit einzuschränken droht. Und das schlägt sich in Wahlen teilweise nieder. Wobei ich nicht verstehe, warum dann für eine Alternative gestimmt wird, die dich nicht durch Eigenschaften auszeichnet, die die Protestwähler wünschen.
 
Was ich für ein ernsthaftes Problem halte: Menschen, die sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aussprechen oder nur sehr begrenzte Aufenthaltsgenehmigungen fordern, tun dies in der Regel aus dem geheizten Wohnzimmer heraus. Mit gefülltem Magen. Man kann noch so sehr über Preiserhöhungen fluchen - es ändert nichts daran, dass es uns in Deutschland besser geht, als dies in den meisten anderen Ländern der Fall wäre. So manche Menschen sind aber gegen alles, was die eigene Bequemlichkeit einzuschränken droht. Und das schlägt sich in Wahlen teilweise nieder. Wobei ich nicht verstehe, warum dann für eine Alternative gestimmt wird, die dich nicht durch Eigenschaften auszeichnet, die die Protestwähler wünschen.
Das ist so, aber es gibt eben auch viele, für die ist es nicht warm und bequem. Das Gefälle hierzulande ist groß für sehr viele. Jeder fünfte Haushalt hat glaube ich am Ende des Geldes noch zuviel Monat übrig.
Es wird nichts getan in Bezug auf Mieten, Schulen, das Gesundheitssystem ist immer kurz vor dem Kollaps, das Deutschlandticket ist auch wieder kurz vor dem Aus, was wenigstens ein Mal die Mobilität erhöhte.
Wir haben lange Schlangen vor den Tafeln, hier in HH war oder ist Aufnahmestopp wegen der Ukrainer, unserer "Ehrengäste" sage ich dazu immer, weil ich dieses 2 Klassensystem bei den Geflüchteten zum Kotzen finde.
Sowas geht gar nicht.
Viele ältere Menschen, vor allem Frauen, leben still und arm und wirklich mit Problemen, qualitativ ausreichend und genug zu essen zu haben, am Rande vor sich hin. Das ist eine Schande.
Dass es uns nun so Bobme geht, das trifft für sehr viele zu, das macht sie bequem.
Aber sehr viele leben auch im Schatten, und die Volksparteien kümmern sich nicht, jetzt ein bisschen, aber zu wenig.
Die Unzufriedenheit ist hoch und durchaus sehr häufg kein Luxusgebaren- dann gehts halt auf die Populisten, das war schon immer so. Weil die die Emotionen bedienen.

Und alles auf die Migranten zu schieben war auch schon immer so, aber es gibt auch >Gründe dafür. Die deutsche Migrationspolitk ist ein Deseaster, v.a. in den bürokratischen und praktischen Abläufen.

Und, was die Atmosphäre betrifft: Nur 17% der mal für die Pflege anheuerten Phillippinen wollen hier bleiben.
Sie erleben autoritäres, wenig wertschätzendes Verhalten, Rassimus und Verheiztwerden. Die wollen hier nicht mehr arbeiten unter den Bedingungen. Die Leute werden ausgequetscht wie Zitronen in vielen Bereichen der Arbeitswelt.
Damit will ich sagen, das ist immer noch nazimässig, dieses Menschenverachtende darin. Wozu Vertrauen und Team, wenn man Angst, Druck und Kontrolle einsetzen kann. Die deutsche Kollektiv-Seele ist immer noch krank.
Kein Wunder, dass es die AfD leicht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube auch, dass vielen Leuten die Welt zu komplex und zu unüberschaubar geworden ist im Zuge der Globalisierung. Sie wollen es überschaubarer, deswegen scheint der Nationalismus für viele die Anwort zu sein.
 
Das ist so, aber es gibt eben auch viele, für die ist es nicht warm und bequem. Das Gefälle hierzulande ist groß für sehr viele. Jeder fünfte Haushalt hat glaube ich am Ende des Geldes noch zuviel Monat übrig.
Das verwundert mich nicht. Man muss natürlich wirtschaften können. Erschreckend viele können es nicht. Als Luxus bezeichne ich absolut alles, was nicht für ausreichende und gesunde Nahrung, nebst anderen notwendigen Fixkosten anfällt. Und ich stehe dem Phänomen gegenüber, dass Menschen einerseits über Geldmangel klagen - und andererseits in das im Bäckerladen belegte Brötchen beißen.
 
Das verwundert mich nicht. Man muss natürlich wirtschaften können. Erschreckend viele können es nicht. Als Luxus bezeichne ich absolut alles, was nicht für ausreichende und gesunde Nahrung, nebst anderen notwendigen Fixkosten anfällt. Und ich stehe dem Phänomen gegenüber, dass Menschen einerseits über Geldmangel klagen - und andererseits in das im Bäckerladen belegte Brötchen beißen.
Das habe ich nicht anders erwartet bei deiner ausgeprägten Härte, die hier immer wieder sichtbar wird, als dass du das genau so siehst. Gruselig.
Und dir fehlt offenbar der konkrete Einblick in die Realiäten, die ich beschrieben habe.
 
Hallo zusammen,

Naja Menschen verhalten sich objektiv betrachtet nicht immer schlau. :sneaky: Schon in meiner Lehre habe ich mich darüber gewundert, warum Menschen, die ganz eindeutig zu den Ärmeren gehören und von der Sozialhilfe leben,am Anfang des Monat mit dem Taxi zur Tankstelle fahren und dort Alkohol in rauen Mengen kaufen.

Wenn man aber von der Grundidee ausgeht, dass Menschen immer für sie selbst gute Gründe haben sich so zu verhalten, wie sie sich verhalten, darf auch der Außenstehende zu Annahmen kommen, dass es auch beim Kauf des überteuerten Brötchens oder dem Alkohol so ist. Damit wird das objektiv nicht logischer,aber es lässt einen emotionaleren Blick zu.

Das Brötchen wurde vielleicht gekauft,weil über eine sehr lange Zeit sich alles verkniffen wurde. Man nur das absolut Notwendigste gekauft hat. Aber heute- heute in diesem Moment, braucht dieser Mensch für 5 Minuten das Gefühl auch zu dieser Gesellschaft dazuzugehören, in der es völlig normal ist solche Dinge zu kaufen, damit es seiner Seele gut geht und er wieder nur das Nötigste kauft.
Bei Alkohol kaufen ist das viel damatischer- möglicherweise mit einer Lebenswirklichkeit und einer inneren Grundauffassung, dass das eigene Leben nur betäubt ertragbar ist und am Anfang des Monats gibt es für einen Abend die gedachte Möglichkeit sich den eigenen persönlichen Luxus zu leisten.

Natürlich ist das nicht vorausschauend gedacht- darum geht es dann aber auch nicht. Ich denke es geht eher darum, und damit wieder zurück zur eigentlichen Diskussion und der Frage, wie können wir im Kleinen für mehr Demokratie sorgen?

Gibt es die Möglichkeit diese Menschen zu erreichen, wenn jeder und jede einzelne sich wirklich verantwortlich fühlen würde für seinen Nächsten. Oder sind wir alle schon in einer ziemlich selbstgerechten Grundhaltung angekommen, dass doch wer auch immer sich um diese Menschen kümmern möge....der Staat oder die Kirche oder irgendwelche wohltätigen Vereine.
Hauptsache man selbst nicht, man bindet sich keinen Klotz ans Bein, und vermutlich wird der andere ja aus Scham sich gar nicht auf mich einlassen. Mmh- schwierig. Es geht nicht ja auch nicht darum andere Menschen zu beeltern, sondern zu zeigen, dass man hilfsbereit wäre-es dem anderen also frei lässt zu kommen. Ein: wenn Du ein Ohr brauchst, dann sag bescheid und wir überlegen was Du tun kannst ist glaube ich auch an ganz vielen Stellen verloren gegangen.
 
Danke für Eure Beiträge ... :)

Nur kurz die Frage: Wer von Euch hat sich das ganze Interview angehört?

an der Stelle wo Frau Weißband zu dem Schluss kommt dass unserer durchgetaktetes Schul- und Lehrsystem die Fähigkeit zur Eigenständigkeit verhindert, habe ich so ein bisschen meine Schwierigkeiten.

Ja- es ist alles sehr durchgetacktet und das auch schon sehr lange. Und ob das gut so ist in der gegenwärtig gelebten Ausprägung - diese Kritik ist berechtigt. Andererseits- ganz ohne Struktur, funktioniert ein Erwerb von Wissen und Kompetenzen leider auch nicht. Wobei der Ort wo diese Dinge vermittelt werden nicht ausschließlich Schule, Lehrbertrieb, Uni ist.
Das ist in meinen Augen auch erlernte Teamfähigkeit in Sport-Vereinen oder dem sehr breiten Spektrum an Erfahrungen,die in der freiwilligen Feuerwehr vermittelt werden. Und ja, ganz klar sind wir in einer Gesellschaft angekommen in denen manche Eltern so sehr in den Beruf und die finanzielle Absicherung eingebunden sind, dass es am Ende eines stressigen Arbeitstages nur noch recht überschaubar für die Begleitung und Unterstützung ihres Nachwuchses reicht.
Ich finde dieses sich auswachsen in Superlativen so irritierend. Einseits entstehen Phänomene wie Helikoptereltern und andererseits, die die Ihre Kinder wahlweise vor dem PC-Spiel oder der Glotze parken, um selbst stundenlang ins Handy zu glotzen. Ganz verrückt wird es, wenn diese Menschen das irgenwie gleichzeitig sind und dann auch noch soviel arbeiten um zwei Mal im Jahr in den Urlaub zu fahren, teure Autos und andere Statussymbole brauchen. Das bedeutet nicht, dass ich anderen Ihren Urlaub oder ihr Auto nicht gönnen würde- ich frage nur, ob das Überdenken der Lebensgewohnheiten nicht zu mehr Zufriedenheit führen könnte.

Die Preise sind hoch und es gibt viele, die sich das aktuell nicht leisten können bzw nur, wenn viel gearbeitet wird.
Um es nochmal ganz klar zu sagen- ich spreche nicht von Menschen die diese derzeitige Preislage nur mit irgendwie dagegenanarbeiten zu meistern versuchen. Ich spreche davon Balance und Ausgewogenheit zu reflektieren. Muss es wirklich zwei Mal im Jahr die Flugreise sein oder können wir persönliche Wertschöpfung erfahren, wenn Familien aus dem Pott das Erzgebirge oder Brandenburg bekucken und die Reisedauer dem tatsächlichen Geldbeutel anpassen. Sind Urlaubserfahrungen nur dann gut, wenn die Bilder dazu Insta-tauglich sind?...also blauer Himmel, türkises Meer, Palmen und Strand?..und dafür Kredite aufgenommen werden?
Dieses dauerhafte Konsumieren mit dem Hintergedanken:" Was sollen denn die Nachbarn denken."....die im Zweifel genug eigenes haben und gar nicht denken- zumindest nicht darüber welches Auto ich fahre und erst aufschauen, wenn ich ein Neues habe.
 
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Dieses dauerhafte Konsumieren mit dem Hintergedanken:" Was sollen denn die Nachbarn denken."....die im Zweifel genug eigenes haben und gar nicht denken- zumindest nicht darüber welches Auto ich fahre und erst aufschauen, wenn ich ein Neues habe
@Fluse ich bin da ganz bei dir.
Wenn ich hier die Beiträge lese, dann ist das Niveau hoch. Alle Beiträge gründen auf Gedanken, Reife, Erfahrung, Kritisches Hinterfragen, Lebensweise und Selbstreflexion.
Das ist aber nicht die Masse. Das ist ein Teil. Und der Teil macht sich auch schlau, bevor er wählen geht.
Der größere Teil, tut das was er immer schon gemacht hat, oder wählt, was gerade in der Öffentlichkeit favorisiert wird.
Das glaube ich lässt sich nicht ändern.

Deshalb kann auch eine Gesellschaft nicht geändert werden, wenn die allgemeine Frage gestellt wird, „Wie kommen wir aus dem Steinzeitdenken raus?“ Die Antwort ist dann oft: "So läufts gerade und man könnte oder wir können".
Die Frau hat sicher die besten Absichten. Aber wer ist "man" und wer ist "wir"?

Das könnten diejenigen sein, die gerade an diesem Chat teilnemen. Die Mitdenker, Weiterdenker, Umdenker. Die würden unterstützen.
Aber nicht die Masse. Die Masse hat primäre Prioritäten, so wie Fluse das beschrieben hat.
Das sind individuelle Bedürfnisse, die gelebt werden müssen. (Urlaub, Anerkennung usw.)

Wenn in der Gesellschaft, einschließlich Masse eine Veränderung stattfinden soll, dann bedeutet dies Führung in kleinen Schritten mit Maßnahmen, die dem normalen „Bürger“ zeigt,, wenn er etwas ändert, dann geht’s im besser und das führt zum Allgemeinziel. Und für das Ändern, wird er an die Hand genommen.
Beispiel: Unternehmensziele, die wirklich gelebt werden und das durchweg, durch alle Gesellschaftsschichten.
Aber wie hoch ist denn der Anteil an Unternehmenszielen, die wirklich gelebt werden???
Ein Unternehmen ist überschaubarer als 83 Mio Einwohner.
Und genauso ist es mit dem Eid des Politikers. „Zum Wohle des Volkes“. - Unternehmensziel - ..... traurig.

Das schaffen wir nicht.
 
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