Man ist bei Parteiverboten in demokratischen Systemen in einem Spannungsverhältnis zwischen:
1.Alle Parteien erlauben (da freie Wahl)
Problem: Es treten Parteien an, die genau dies abschaffen (oder zumindest aushöhlen) wollen
2.Bestimmte Parteien verbieten (um das demokratische System zu schützen)
Problem: Es werden irgendwann soviele Parteien/Meinungen verboten, dass man nicht mehr von freier Wahl sprechen kann, das demokratische System schafft sich selbst ab.
Es ist natürlich jedem Vernünftigen klar, dass die NPD eine Nazi-Partei ist, und damit verboten werden müsste, aber da muss halt irgendwas im offiziellen Programm sein, was deutlich verfassungsfeindlich ist (ich kenne das komplette Programm nicht, kann sein, dass es sowas doch gibt). Wenn man anfängt einfach Parteien zu verbieten, weil man bloss der "Ansicht" ist, sie wollten unsere freiheitliche Demokratie zerstören, dann nähert man sich schnell den Problemen aus Punkt 2. Das rechtfertigt nämlich sehr viel, da werden dann schnell alle möglichen Parteien verboten.
Ganz ernsthaft ist die NPD derart unwählbar für die meisten, dass es vielleicht gar nicht klug ist sie zu verbieten. Eine andere Partei würde sowieso ihre Stelle einnehmen und vielleicht einen auf den ersten Blick seriöseren Eindruck machen.
LG PsiSnake
P.S: Ein ähnliches Problem stellt der "Kampf gegen den Terror" dar, wenn man nämlich anfängt das Wertesystem was die Terroristen bekämpfen, selbst zu zerstören (aufzugeben) um die Sicherheit zu garantieren.