Ellinaelea schrieb:
Ich habe irgendwo in einem meiner Bücher zum Thema gelesen, dass das durchschnittliche Gehirn achtzigtausend Gedanken am Tag hat. Viele davon sind Wiederholungen.
Weiss leider nicht mehr, welches Buch das war. (Hab zu viele)
Nach meiner Lektüre sind es um die 150.000 Gedanken und die Bits, das waren sogar 4 Mrd. statt 400 Millionen/sec. - wie gesagt, nur 2000 davon tatsächlich bewusst.
In Anbetracht der Relativität ist es nicht möglich, dass zwei Menschen exakt dasselbe sehen. Nur mal so streng wissenschaftlich betrachtet.
Beispiel:
Stehn zwei zusammen draussen und bewundern den Vollmond, besteht schon ein Unterschied durch den Platzunterschied, da ja nicht beide exakt denselben Platz einnehmen können. Aber wenn sie den Platz tauschen, um dieses Problem zu beheben, kommt sofort der Zeitunterschied dazu.
Ich bin überzeugt davon, dass jegliche Wahrnehmung eines Menschen von seinem Charakter geprägt ist. Glauben, Wissen, Erfahrung, Erwartung, etc.
Genau so isses, habe das ja vorher schon beschrieben bzw. in dem link zu Beginn. Die Wahrnehmung hängt von Wertungen, Erfahrungen etc. ab, das Gehirn sucht permanent nach Bekanntem, um die Information schnell einzuordnen - Schubladen zu finden. (bevor eine neue angelegt wird).
Das Gehirn sieht nur, was es kennt, ist keine Sichtweise von mir, sondern Ergebnisse der Hirnforschung. (Bsp. im Film Columbus/Landbewohner, die die Schiffe einfach nicht sehen konnten, weil sie sie noch nicht kannten). Erst nach immer wieder angestrengtem Hinschauen (Wellen bewegten sich ungewöhnlich, da muß doch was sein ....) konnten die Schiffe von den Einheimischen gesehen werden.
Dann hab ich noch vor Jahren mal eine interessante Dok im Fernsehen zum Thema gesehen. Da gibts in irgendeinem Dschungel eine Froschart, die darauf spezialisiert ist, nur eine Insektensorte zu fressen. Dummerweise ist diese Insektensorte dabei auszusterben. Die Frösche bekommen nicht mehr genug Futter. Es gibt unzählige andere Insekten, die als Futter geeignet wären. Aber der Frosch ist völlig auf diese eine Art fixiert. Es können sich sogar andere futtertaugliche Insekten auf seine Nase setzen und er reagiert in keinster Weise darauf. Der Frosch stirbt nun selbst aus.
Ein super Beispiel, so ist es bei uns auch, auch wenn´s weh tut, aber es ist so, also die Fixierung auf Bekanntes meine ich, nicht das Aussterben, oder ?
Und dann aus derselben Kiste noch ein persönliches Erlebnis. Anfang 80er. Als mein Mann und ich grad frisch zusammen gekommen waren. Ich lebte in einer kleinen Einzimmerwohnung. Wir trafen uns dort nach der Arbeit. Ich wollte noch schnell unter die Dusche. Er sagte, er wartet im Zimmer. Ich geh unter die Dusche. Komme wieder aus dem Bad raus. Er war nirgendwo zu sehen. Das hat mich komplett irritiert. Die Wohnungstür war von Innen geschlossen. Die Fenster ebenfalls. Hinter mir das Bad und vor mir in einem einzigen Blick überschaubar die Küche und das einzelne Zimmer. Nix zu sehen von meinem Freund/Mann. Verwirrt guckte ich mich um. Da hör ich plötzlich eine Stimme "Suchst du mich?" Er war genau mir gegenüber. Allerdings hatte er gegen die Wand gelehnt einen Kopfstand gemacht. Und da mein Gehirn nicht erwartet hat, ihn so vorzufinden, hat es ihn einfach ausgeblendet. Ich schwöre, ich habe mehrfach über diese Stelle geguckt und ihn nicht gesehen.
Dies war der Anfang meines Interesses für Neurologie. Schliesslich musste ich wissen, was mein Gehirn noch so alles ausblendet oder sonst anstellt, wenn der Tag lang ist
Genau, lest mal ein Buch - passiert ja häufiger - habt Ihr das nicht gehabt (ich hunderte Male) daß beim zweiten Lesen, dritten Lesen, vierten Lesen, IMMER wieder was Neues drinn stand !!! Also so was .....

Wer hat denn das da zwischenzeitlich reingeschrieben ??? Selektive Wahrnehmung nennt man das auch.
Weiterhin interessant in diesem Zusammenhang ist: Je kreativer der Mensch ist, desto weniger blendet sein Gehirn aus. Vor allem, sich mit verrückten Theorien und unlösbaren Fragen zu beschäftigen hilft da. Oder sich Dinge vorzustellen, die es gar nicht gibt. Spielchen wie: "Was ist hinter dem bisher bekannten Universum?" oder "Wie sieht eine Farbe aus, die es nicht gibt?" oder Blödsinn wie "Was wäre, wenn der Himmel in Wirklichkeit der Boden wäre und umgekehrt und die heutige Darstellung nur eine riesige internationale Intrige?"
Kürzlich wurde ein Zusammenhang zur Kreativität aufgedeckt. Man hat festgestellt, dass Menschen, die sich AUFRICHTIG wundern können, kreativer sind als solche, die immer den Coolen raushängen lassen. Offenbar werden IchWundereMichSehr-Daten und kreative Gedanken über dieselben Gehirnbahnen transportiert und das Trainineren des einen, stärkt automatisch auch das andere.
Also freut euch am Leben und seht all die Wunder! Nehmt sie voller freudiger Überraschung wahr wie kleine Kinder! Dann wird eure Kreativität nie versiegen!
Klasse, also ran an die Leinwände, ins Theater oder ans Instrument. Habe ich bei mir selbst bereits festgestellt, daß meine künstlerischen Ambitionen ziemlich erweiternd sind.
Habt ihr schon von der Theorie gehört, dass es zwischen Innen und Aussen keinen Unterschied gibt? Dass das Äussere nur eine relativ stabile Holographie des Innen sei? Auch ein spannender Gedanke
Jo, und jetzt kommt noch die Quantenphysik ins Spiel und die Welle-Teilchen-Dualität - wie ich ziemlich zu Beginn beschrieben habe. (Wie gesagt, alles Möglichkeiten).
Es könnte sein, daß das, was wir da draußen wahrnehmen, kollabierte subatomare Partikel sind, geschaffen durch eine holographisch entworfenes Bild unseres Neocortex, die letztlich unserem Focus folgen und bei Nichtbeachtung - sind sie wieder im Bewegung - auch ein spannender Gedanke !
Liebe Grüße von sam