Ohne Zitate, nur einfach noch ein paar Sätze.
Als Opfer (von was auch immer) ist man immer alarmiert, was als nächstes kommen wird, nicht?
Man nimmt sich wahr wie unter Dauerbeschuß, kann seltene Pausen kaum als erholsam genießen.
Das ganze Leben und das Selbstgefühl wird einem vergällt. Zeit vergeht, und immer weiter geht´s.
Die Anderen, die Täter, haben einen offenbar immer im Blick, denn von ihnen kommt ja immer irgendwas, was einem jedes mal wieder einen Schlag verpaßt. Also ist man ja im Fokus. Auf eine ungute Art zwar, aber man bekommt eine Form von Aufmerksamkeit, von Beachtung - auch wenn diese schlecht ist und Schlechtes bringt.
Irgendwann aber ist es vorbei. Man arbeitet nicht mehr dort, man lebt alleine, etc.
Fatal ist wohl, daß man ja gar keine Übung darin hat, wie es stattdessen sein könnte.
Man hat "die Positivversion" (so nenn ich´s mal) noch nicht genügend selbst gelebt.
Wie geht das?? Auf angenehme Art Zeit miteinander verbringen, entspannt sein,
zusammen arbeiten in friedlicher, sich unterstützender Atmosphäre, ... positiv eben.
Wo auch kritisiert werden darf - ohne daß gleich an die Decke gegangen wird. Usw..
Das kennt man ja gar nicht. Also sich lieber ganz zurückziehen ins Schneckenhaus und immer nur alleine sein? Und wenn es dann doch zu Kontakt kommt, sofort anspringen auf jedes Warnsignal? Dann ginge der alte Streß ja genauso weiter wie früher, was schade wäre, denn das jetzt sind ja die Menschen, die zum eigenen neuen Leben gehören sollen, mit denen alles besser werden soll(te). Ich glaube, man braucht Ruhephasen und man braucht auch "rein ins Leben"-Momente; und diese darf man nicht überfrachten mit zu hohen Anforderungen an sich selbst und auch an die Anderen. Sonst gibt´s immer wieder Streß und Enttäuschung. Es dauert seine Zeit.