Das Mobbingopfer

Ich finde den Text als Studie über einen bestimmten Mann und dessen Geschichte nachvollziehbar und gelungen - soweit man das von außen betrachtend überhaupt leisten kann.
Danke @Yogurette, Mobbing ist halt ein spezielles Thema. Man muss es entweder selbst erlebt haben, oder Menschen – also mehr als nur eine solche Person – kennen.

Was Mobbing mit einem Menschen macht, solange er es aushalten muss, das ist einfach ein eigenes anderes Thema.
Was aber kommt, wenn er eigentlich normal leben könnte, das muss man miterlebt haben.
 
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Ich bin ein Mobbingopfer und habe davon schwere psychische und psychosomatische Folgen davongetragen. Das Mobbing ist seit über einem Jahrzehnt vorbei und dennoch hat mich die ehemalige Situation noch fest in ihren Klauen. Ich benötige keine Aufmerksamkeit, im Gegenteil, denn durch das Mobbing habe ich mich komplett zurückgezogen. Ich grenze mich aus Angst vor neuen Verletzungen ab und ich denke, dass es sehr vielen anderen Personen, die Mobbing ertragen mussten und müssen, ebenfalls so geht. Mobbende Menschen kehren nach dem Mobbing in ihr altes Leben zurück. Ihren Opfern stehlen sie dagegen ihr altes und zukünftiges - ohne dafür moralische oder juristische Konsequenzen zu bekommen.

Wir sind nicht süchtig nach Aufmerksamkeit. Ich finde den Text in der Rubrik "Aufgeschrieben" auch irreführend.
 
Über Mobbing als solches habe ich kaum was geschrieben.
Worüber sonst?

Dieser Mensch läuft dann beispielsweise durch die Stadt und überlegt sich schon fast verzweifelt, was er denn jetzt gleich anstellen könnte, damit die Menschen ihn ansehen, damit er deren Aufmerksamkeit erregt.
Woran machst du das fest?

Ich kenne einige, die zum Mobbingopfer wurden. Die wollen einfach ihre Arbeit machen und gut ist. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie die Absicht hatten Aufmerksamkeit zu erheischen.

Dann gibts aber Leute - habe ich auch erlebt- die bei jeder Kleinigkeit gleich Mobbing unterstellen.

Eine ehemalige Kollegin hatte mir mal erzählt, sie wurde gemobbt und habe deswegen den Arbeitsplatz wechseln müssen. So wie sie sich gab und auftrat kann ich mir nicht vorstellen, dass sie tatsächlich zum Mobbingopfer wurde. Gut , was da genau war weiß ich natürlich nicht…meinst du vielleicht solche Leute? Oder meinst du Leute, die wirklich von zerstörerischem Mobbing betroffen sind?
 
....Was aber kommt, wenn er eigentlich normal leben könnte, das muss man miterlebt haben.

Ja. Ob an dieser Stelle dann wohl sehr die jeweilige ganz persönliche Veranlagung (zumindest erstmal) durchschlägt? Ist ja ein Unterschied, ob jemand löwig nach Glorifizierung heischt, oder ob er ein sich hinten anstellender Typ ist und so weiter. Aber daß da generell zunächst eine Art Vakuum ist, das dürfte allen gemein sein. Und auch, daß sie sich darin dann erstmal quasi üben müssen, (und als Neue auch Fehler machen) weil sie zuvor ja gar nicht sie selbst sein durften.

(sorry, hab in diesem und auch im ersten Post viel rumeditiert, weil doch noch Gedanken nachkamen.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Über Mobbing als solches habe ich kaum etwas geschrieben, und schon gar nicht von oben herab.
nicht ?
Mobbing - so belastend und zerstörerisch so was ist, es ist ja verbunden mit totaler Aufmerksamkeit, die das Mobbingopfer permanent erhält. Er musste nur erscheinen, schon stand er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Alle Augen ruhten auf ihm, was er auch tat oder sagte, es wurde gehört, aufgenommen und dann allerdings mit einem hämischen Kommentar bedacht.
Aber er wurde gehört, er wurde gesehen, er stand im Mittelpunkt. Und das fällt nun weg. Jetzt interessiert sich niemand mehr für ihn, jetzt steht er allein da mit seinem bis auf Null gebrachten Selbstwertgefühl. Und eben dieses Selbstwertgefühl, das lässt ihn nicht ruhen.
Was er jetzt erreichen will, das ist nicht etwa ein „normaler“ Mensch zu werden wie alle anderen auch. Das nicht, denn die Normalen stehen nicht im Mittelpunkt.


Aufmerksamkeitsgeil zu sein, das gestehst du nur Narzissten zu?
das habe ich nirgendwo geschrieben.

Nur dass man diese auf einem Forum notgedrungen erdulden muss - wenn sie in jeden Thread reingrätschen mit ihren Aufmerksamkeits-heischenden- Sinnfrei-Nonsense Posts stören und einen Thread nach dem Anderen auzumachen, um mal wieder oben zu schwimmen.

Aufmerksamkeits-geilen Narzissten kann man hier mal eine gute Nachricht hinterlassen -

Zahnarzt-Stuhl - Spot an - voll ins Gesicht - alle stehen drum herum und schauen mit voller hochkonzentrierter Aufmerksamkeit direkt ins Gesichte - näher geht nicht.

Natürlich da nicht umsonst - so wie hier auf dem Forum.
 
@Renate Ritter ... was hat dich nur geritten so über Mobbing Opfer herzufallen?!... das ist ja ganz so, als wenn du jemanden, der eh schon im Dreck liegt, noch so richtig einen mitgibst tztztz.
 
uff, und das alles nur wegen einem Wort: Mobbing.
ist super schade um die eigentlich echt geniale These.
hoffe, der Thread kriegt doch noch die Kurve. Keks? :unsure:
 
Woran machst du das fest?
An dem, was diese Person selbst erzählt hat von sich. Ich denke mir hier keine Theorien aus.
Ich kenne einige, die zum Mobbingopfer wurden.
Die aktuell Mobbingopfer sind oder die vormals Mobbingopfer waren, nun aber nicht mehr? Ist ein Unterschied, ist der Unterschied überhaut bei diesem Thema jetzt.
Oder meinst du Leute, die wirklich von zerstörerischem Mobbing betroffen sind?
Nein, ich meine Leute, die ehemals von Mobbing betroffen waren.
 
Und auch, daß sie sich darin dann erstmal quasi üben müssen, (und als Neue auch Fehler machen) weil sie zuvor ja gar nicht sie selbst sein durften.
Sie selbst sein? Genau das ist es, was sie nicht können, weil sie das nicht wissen.

Und die Therapeuten wollen sie halt auf das Level „normal“ bringen, weil das für sie – und für so ziemlich alle anderen Menschen auch – das einzige ist, was Geltung hat, was wünschenswert und erstrebenswert sei.
 
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