Sehe ich nicht als Beleidigung an, maximal als hart formuliert. Ich beziehe den Begriff Blödsinn ja auf die Sache inklusive Argumentation und sage nicht allgemein "Du (er) bist blöd".
Also ich habe kein Problem damit, selbst wenn du mich "blöd" nennen würdest. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde ich mich aber revanchieren

Trotzdem ein Danke an Trixi Maus, falls du es aufrecht so meinst.
----
Nachdem ich mir nun das Video in einer ruhigen Stunde angschaut habe, verstehe ich die Kritikpunkte noch weniger.
Erstes großes Thema war, was W. besser machen würde, die Regierungsarbeit betreffend - hat sie gesagt. Kinderarmut bekämpfen und nicht Nebenthemen aufbauschen
Dann hat L. sie angsprochen, ob sie Europa unterstützte, worauf sie unterscheiden wollte zwischen europäischen Werten und der EU, deren Politik sie grundfalsch finde, da große Konzerne und Banken unterstützt würden
L wollte wissen, ob sie sich zum Euro bekennt. W. fängt mit dem Schurbeln an: Der Euro sei die Realität, wenn es so weiter gehe, wären die anderen Länder eh bald raus. Die Sparprogramme seien nötig, da die Reichen nicht zu Kasse gebeten würden.
Als L. sie auffordert, doch die Reichen rauszulassen, bekräftigt sie ihre Aussage und meint, es sei dies so aber die einzige Lösung.
J. wirft ein, dass die Länder bereits ausgetreten wären, ginge es ihnen dadurch besser. Darauf die W., dass diese Verelendung in Griechenland bereits vorhanden sei. J. wehrt sich, indem er das Parteiprogramm der Linken aufgreift, welches die EU ua als militaristisch bezeichne
L. greift da ein und zitierte, wonach laut dem Parteiprogramm die EU als neoliberal, militaristisch und undemokratisch gesehen werde.
W. eiert etwas herum, schiebt es auf die Formulierung aber besteht auf die inhaltliche Richtigkkeit, indem sie den Bogen zur Trinkwasserprivatisierung und dem letzten Eu-Gipfel spannt, wo es um Interventionstruppen und allgemeine Aufrüstung gegangen sei.
L. hält fest, dass er solche Äußerungen als antieuropäische empfände.
W. legt nach und beschreibt, weshalb die Kompetenzverlagerung nach Brüssel ein Demokratiedefizit aufweise - ungleich mehr Lobbyisten seien dort zugegen, als beispielsweise im Bundestag (?) in den Ausschüssen.
Sie wisse doch aus eigener Erfahrung...
Und hier hakt L. nach, wo sie gewesen sei (Wirtschaft und Währung), wieviel sie verdient habe (7000) und später, warum sie sich nicht gegen die Subventionspolitik gewehrt habe ( Nur Abgeordnete, aber Kritik wurde angebracht)
L. führt die lange Friedensphase auf die EU zurück
W. kontert, indem sie Regierungen anführt, die von Bänkern gestürzt worden wären, von gekaufen Politikern und Korruption spricht.
L. findest das populistisch und fragt, ob das gegen die AfD gerichtet wäre, woraufhin W. verneint und J. anführt, dass W. Luckes Positionen gut fand, zumindest laut einem Spiegelinterview
L fragt wieder nach ihrer Haltung zum Euro. W. spricht sich für den Euro aus, wenn er denn nicht anderen Ländern Dumpingkonkurrenz bescheren würde und sieht eine Mitschuld der EU durch die Subventionspolitik am Griechenlanddesaster.
L. fragt sie, warum sie die linke Partei Griechenlands unterstützt hätte, welche raus aus dem Euro möchte.
W. berichtigt, diese wollten nur einen Schuldenschnitt, der den privaten Banken zur Last fallen würde bzw gefallen wäre und nicht wie jetzt, dem Steuerzahler.
L. wirft ein, dass dann alles "um die Ohren gflogen" wäre, besonders Spanien und Italien.
J. wirft W. vor, in einer fremden Welt zu leben. Auch D würde von einem Zusammenbruch der Eurozone nicht profitieren, es gäbe dann hier viele Arbeitslose mehr. Dass Spiel der Linken und Rechten unterstütze amerikanische Hedgefonds, die gegen den Euro wetten.
W. beklagt sich, dass der Euro zur Religionsfrage aufgeblasen würde.
L. erinnert sie, dass sie vorher die Regierung kritisiert habe, diese würde sich mit Nebensächlichkeiten abrackern.
W entgegnet auf ein erneutes Nachfragen von L, dass sie von der EU keine Verbesserungen erwarte, und man außerdem in Deutschland eh Glück habe.
L. nagelt sie auf das "Glück" fest, worauf W. dann herumlaviert und zum Schluss kommt, Deutschland sein nur relativ glücklich. Sie kritisiert das Lohndumping und das Exportmodell, greift den Mindestlohn an.
J. weißt sie darauf hin, dass sie die Unwahrheit sage. Nicht 2017 sonder 2015 käme der Mindestlohn, außerdem sei der DGB dafür gewesen.
W. schiebt sich auf Verdi raus und stellt die mangelnden Erfolgsaussichten zur bekämpfung von Alterarmut und Leiharbeit in den Raum.
L. meint, es wäre doch ein Anfang, der gemacht werde.
W. schließt damit ab, dass die Eu nur die oberen 10.000 reicher mache und alle anderen ärmer.
L. findet das frech.
---
So, das ist eine lange Zusammenfassung des Gesprächs, und nur in den hervorgehobenen Passagen war Lanz penetrant.
Wagenkenecht kam nicht nur gut, sondern auch inhaltlich und häufig zu Wort, wie man sieht.
Die hysterische Reaktion der Frau Petitionistin ist erklärbar durch ihr Nervenkostüm, zahlreiche Unterschriften darin mit der Wut gegen die Abgabe und das Gehalt von Lanz (was ich verstehe), wie man aber da dem Moderator absetzungswürdiges Verhalten vorwerden will, wird mir immer ein Rätsel bleiben.