Lichtpriester - Colombi
Die evang. Kirche löst sich wenigstens von überholten Ansichten.
Muss man diese Sache aber nicht der evangelischen Kirche noch etwas mehr ankreiden, wenn sie darauf besteht - oder bestand - diesen Tag nun unbedingt zum höchsten "Feiertag" erklären zu müssen?
Vielleicht würde es der Auseinandersetzung mal gut tun, sich etwas von einem übergeordneten Standpunkt das anzuschauen?
Die Schuldfrage ist bei beiden Kirchen eine sehr wichtige. Luther wies immer wieder auf die Schuld der kath. Kirche hin, Busse (für eigene Schuld) war für viele Reformatoren wie Zwingli und Calvin eine ganz wichtige Sache. Sie waren sehr streng mit sich selber und auch mit den Gläubigen. Sie wollten damit die Unehrlichkeit der Katholiken kritisieren und zeigen dass sie es besser und aufrichtiger machen. Schon immer waren die großen inneren Kritiker der kath. Kirche welche die forderten, sich strenger an die Tugenden wie Bedürfnislosigkeit und Barmherzigkeit zu halten. Was aber immer wieder von denen, die im Luxus lebten und die Macht hatten, unterdrückt wurde. Lediglich die Ordensleute konnten sich einer besonderen Position erfreuen, deshalb kamen auch alle "erlaubten" Kritiker aus den Klöstern, sei es nun Hildegard von Bingen, Meister Eckhart oder andere.
Trotzdem war die Schuld auch in der kath Kirche immer schon ein wesentlicher Aspekt. Das "Mea culpa, mea maxima culpa" war immer Teil der Messe, wobei man sich mit der Faust auf die Brust schlug. Es erinnerte an die Flagellanten des Mittelalters.
Grundsätzlich halte ich es für gut, die Menschen aufzufordern, Selbstkritik zu üben und sich sich und sein Handlen in Bezug auf die Auswirkungen des eigenen Tuns zu hinterfragen. Allerdings war dies in dieser ritualisierten Form nur noch eine Prägung, welches auf der unbewussten Ebene zu Traumata führt. Zum Glück wurde dieses Ritual aus der Messe entfernt.
LGInti