gut - und wer ist dann der denker der das alles denkt?
Was meinst du genau mit denken? Dass die Seele das wahre Selbst ist, ist eine Erkenntnis, kein Gedanke. Durch denken kann man spirituelle Erkenntnisse zwar erlangen, ich finde aber nicht, dass es dann weiterhin Gedanken sind. Das ist wie wenn ich die Farbe Blau immer als Rot gesehen habe, ich denke dann, die Farbe ist Blau. Dann erkenne ich, es ist wirklich Blau. Letzteres bleibt, und ist eine Art Gewahrsein. Anderseits ist es schon interessant, "eigentlich" denkt die Seele, sie ist die Seele. Oder ist es doch das Ego?
Da muss man sich fragen: Was sind eigentlich Gedanken, und wer denkt sie? Das Frage ich mich auch gerade. Es ist schwierig, die Identifikation mit dem Ego ist stark vorherrschend, so kann man nicht wirklich tiefer in das Thema eingehen.
Wenn ich jetzt z.B. bewusst an einen Apfel denke, kann ich leicht spüren, dass der Gedanke etwas "eigenes" ist, etwas, das nicht wirklich zu mir gehört. Ich vermute, dass Gedanken vollständig vom "Ich", vom Ego erzeugt werden. Und wenn man sich näher damit beschäftigt, kommt die große Angst, das Ich/Ego zu verlieren. Denn im Gedanken erkannt man doch klar, dass der Denker, nämlich genau "Ich" gar nicht wirklich ist, sondern die Seele, die man ja selber ist, doch wird Gedanke irgendwie aus sich selbst heraus erzeugt. Es ist wie wenn ich einen Apfel auf ein Blatt Papier male, das Blatt ist der Gedanke, der Maler das Ich. Das bedeutet, der Denker und der Gedanke, der Maler und das Papier, beide sind in Wirklichkeit die Seele, doch ist die Seele weder der Maler noch das Papier.
Der Knackpunkt, warum es so schwierig ist, das Ego zu enttarnen.
Bin gerade damit überfordert, da brauchen wir wohl einen Erleuchteten
