Du hast ein Gefühl und Du willst dieses Gefühl einer Person mitteilen
Also packst Du das Gefühl in Wörter. Es gibt aber nicht so viele Wörter, daß es Dein Gefühl ganz genau wiederspiegeln kann. Also ist es schon etwas anders verpackt, als Du es eigentlich fühlst.
Ist das nicht eine Frage der Ausdrucksstärke und -fähigkeit? Denke an Goethe und Shakespeare. Das ist pures geschriebenes Gefühl für mich. Kaum zu ertragen, so gesehen. ;-)
Die Person hört diesen Satz von Dir und in dem Moment läuft in ihren Unterbewußtsein ein Programm aus allen gemachten Erfahrungen ab. Dadurch interpretiert die Person diesen Satz auf ihre ureigene Weise und vielleicht ganz anders, als Du ihn gemeint hast.
Darum unterscheidet sich das Diesseits von Person zu Person.
Ja, aber das ist doch dann die Frage der sogenannten Klarheit des Geistes. Aus einem klaren Geist kann ein klarer Ausdruck gelingen. Es ist die Frage von Quantität und Qualität der Worte, die Du ansprichst.
Wir können nicht davon ausgehen, nur weil wir es individuell so empfinden, daß Gefühle durch Worte nicht ausdrückbar und vermittelbar siind. Denk nur an "Die Leiden des Jungen Werther". Nach dem Erscheinen dieses Büchleins haben sich junge Menschen in einer weit zu hohen Zahl umgebracht, weil sie die Stärke des in diesem Buch vermittelten Gefühls nicht verarbeiten konnten.
(Für uns heute bei dem, was wir aus dem optisch-visuellen Medium Fernseher an Gefühlsreizen gewohnt sind ganz automatisch abzutöten, ist das schon ganz anders.)
Natürlich weiß ich, was Du meinst. Aber das Wort allein kann verhindern, was Du meinst. (für so etwas gibt es dann übrigens "das Wort Gottes". Diese heiligen Bücher ordnen Sprache so, daß ein bestimmtes Bewußtsein entsteht. Und in diesem Bewußtsein ist alles Eins und verständlich, das ist das sogenannte Universale Bewußtsein. Das ist Bewußtsein, das hier im Universum stattfindet, ausschließlich. Und es kennt die inneren Universen wie die Äusseren. Yin und Yang ist in diesem Bewußtsein in einer Ganzheit vereint. Man kann dann sagen, daß es "seine" Ganzheit ist, oder man kann sie für sich selber annehmen lernen. Beides ist erlaubt und logisch.
woher die Worte auch kommen,
ich hoffe sie werden genommen.
(so denkt der Dichter,
wenn er schaut in sein Gelichter.)