Trixi Maus
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Die Interpretation liegt schon da, wo Du annimmst, daß das wahrgenommene geistige Bild etwas mit Demjenigen zu tun hat, mit dem Du dich unterhältst. Das ist bereits die Interpretation, die ja Deinen Glauben ausmacht. Dagegen ist gar nichts einzuwenden.Das *Ding* ist folgendes:
Wenn ich mit jemanden rede und sehe dabei seine vor langem verstorbene Mutter auftauchen (die ich gar nicht mehr kennengelernt habe und auch bis dato keine Bilder von ihr sah), dann ist es einfach eine Wahrnehmung. Ich kann ihre Gesten nun natürlich interpretieren wie ich "mag" oder sie einfach fragen, was sie möchte.
Im Normalfall bekomme ich dann auch eine konkrete Antwort.
Was hat das bitte mit Interpretation zu tun?![]()
Ich persönlich mache aber folgende Erfahrung, weiß nicht, wie es Dir da geht: wenn Personen ihre Wahrnehmung im Gespräch nicht auf mich gerichtet haben, sondern auf ihre Geistinhalte, die wie zufällig dort erscheinen, dann ist diese Person, mit der ich spreche, nicht präsent.
Die geistige Energie ist nicht im Hier und Jetzt gebündelt, ist nicht zwischen uns und damit uns selber freilassend, sondern fluktuiert in Zusammenhänge hinein. Die Art des Fluktuierens aber wird ja nicht durch das Gegenüber verursacht, sondern ist die angewöhnte Funktionsweise des eigenen Geistes des "Sehenden" (oder auch seiner/ihrer Seele, wie man will).
Es wird also die Präsenz verlassen, um in Parallelwelten zu schauen. Ob es überhaupt sinnvoll ist, in einer solchen Parallelwelt zu leben und Informationen aus einer solchen in das jetzige Leben hinein zu projizieren und dann auf das Gegenüber, das kann und mag ich nicht beurteilen. Ich merke nur, daß es mich persönlich von mir selber entfernt, wenn ich Dinge für Wahrheiten Anderer halte, die im Rahmen meiner eigenen Wahrheit und Wahrnehmung stattfinden. Ich könnte sagen, daß ich das als "Übergriff" empfinde, auch wenn sich das etwas hart anhören mag.
(interessant ist, daß oftmals Personen diese Übergriffe im eigenen Geist erleben und zulassen, denen gegenüber einmal jemand Anderes übergriffig war. Insofern geht die mangelnde Präsenz dann vom Täter zum Opfer über. Was dann bleibt, ist das Empfinden von Heilung.)