Übrigens: Menschen mit ihren Schicksalen und ihren Erfahrungen nicht ernst zu nehmen und sie stattdessen zum Impfgegner mit Verschwörungstendenzen zu degradieren, halte ich für arrogant und menschenverachtend.
Es geht hier nicht ums "
nicht ernst nehmen". Es geht darum, dass diese Einzelfallschilderungen keine sinnvolle Grundlage für eine Diskussion bieten können, gleich aus mehreren Gründen:
1. Wir wissen nicht, ob sie überhaupt stimmen. (ja, man kann auch im Internet lügen)
2. Wir wissen nicht, ob der Erzähler uns nicht Informationen vorenthält oder falsch interpretiert (wenn man vom Schicksal getroffen wird, sucht man - in der Psychologie längst bekannt - nach kausalen, nachvollziehbaren Ursachen i.S.v. "Schuldigen". Es ist leichter, zu sagen "
Impfungen haben mein Kind krank gemacht, wir müssen gegen Impfungen vorgehen!" als zu sagen: "
mein Kind wurde einfach so krank und ist gestorben, das Leben ist unfair". Deswegen betrachte ich ganz besonders solche Geschichten von schweren Schicksalsschlägen - egal ob bei Impfungen oder sonstwas - mit großer Skepsis. Persönlich Betroffene haben oft den am stärksten verzerrtesten Blickwinkel, was ihr Schicksal angeht, und das ist auch verständlich).
3. Einzelschicksale erklären nichts über einen Trend oder allgemeine Zahlen. (man hat weniger Anreiz, zu schreiben: "
Ich wurde geimpft und hab keine Nebenwirkung gehabt!" als zu schreiben: "
Ich wurde geimpft und hatte einen Fieberkrampf!". Dadurch ergibt sich ein völlig verzerrtes Bild der Wirklichkeit)
Gerade bei Impfungen sind solche persönlichen Anekdoten völlig nutzlos, weil der Großteil der Impfschäden keine Impfschäden sind sondern einfach zeitlich mit einer Impfung korrelieren - aus Sicht besorgter Eltern ist es aber im Zweifelsfall eher ein Impfschaden als ein zufällig gerade auftretendes Symptom, zweitens sind Impfungen ja präventiver Natur - man weiß also nicht, wann einem die Impfung geholfen hat und was passiert wäre, wenn man sie nicht bekommen hätte.
Und: Ich (und alle anderen hier, die sich für Impfungen aussprechen) weiß natürlich, dass es Impfnebenwirkungen gibt, und dass die mitunter auch gefährlich bis tödlich sein können. Aber dass hier ein Dutzend persönlicher Opfer auftauchen ändert halt nichts daran, dass für jeden "Impfgeschädigten" tausende Menschen eben nicht an den geimpften Krankheiten sterben oder durch sie behindert werden. Dass eine Masernerkrankung einfach mindestens 1000 mal gefährlicher ist als eine Masernimpfung ist Fakt, und solange das so bleibt, ist es im Vorhinein betrachtet im Regelfall die bessere Entscheidung, sich impfen zu lassen. Davon können sich die Impfgeschädigten nichts kaufen und das bringt ihnen auch nichts, ganz klar. Deswegen muss man da auch Sensibilität zeigen.
Aber vielleicht wird mit dem oben geschriebenen klarer, warum ich persönlich sehr wenig Wert auf persönliche Erfahrungsberichte lege - weil diese meist extrem verzerrt sind und oft nur wenig zur Diskussion beitragen. Ein "Impfgeschädigter" ist sogar schlechter qualifiziert, hier objektiv und sinnvoll zur Diskussion beizutragen, trotz (bzw: gerade wegen) seiner hautnahen Erfahrungen mit dem Thema. Das kann man ihm - wie gesagt - nicht vorwerfen, ist halt aber leider so.
Am Rande:
"menschenverachtend" wird in diesem Forum viel zu inflationär und falsch verwendet. Nur, weil man einem einzelnen Menschen nicht einen gewissen Respekt zollt, ist das Verhalten deswegen nicht
"menschenverachtend".
Possibilities schrieb:
Nicht Suggestion, sondern Fakt.
Das halte ich für Unsinn. Ich meine; dadurch, dass so viel geimpft wird, wird da natürlich viel "Geld gemacht" in dem Sinne, dass viele Menschen in der Produktion und dem Vertrieb beschäftigt sind. Aber profitabel sind zumindest die Standardimpfungen (MMR, DPT, Polio, etc) nicht (mehr), schon gar nicht im Vergleich zu den Kosten, die man damit einfahren könnte, die andernfalls Erkrankenden medikamentös zu behandeln.
Neu erschienene Impfungen mit Patentschutz (Gardasil z.B.) sind im Vergleich zu den alten natürlich eher profitabel - im Vergleich zu der Alternative (Chemo etc) rentieren sie sich wiederum nicht.