Cultural Appropriation - kulturelle Aneignung

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Aber ich habe mir ein paar Sachen auf yt angesehen (darunter "13 Fragen" vom ZDF u.ä.), wo diese Leuts zu Wort kommen.
Mir erscheint das ein kunterbuntes Durcheinander von Vorstellungen, persönlichen Verletzungen, individuellen Definitionen und Interessen - da ist überhaupt keine "Linie" zu finden.
Rassisten tragen per se keine Ethno- Muster, Rastalocken, singen keine Gospels, haben keine Boho Einrichtung usw. - das tun/ haben in aller Regel genau die anderen.

Ab wann kann man davon sprechen, dass damit (unrechtmäßig) Geld verdient wird?
Ab wann darf gar damit Geld verdient werden? Es gibt ja einige Projekte, die Menschen in diesen Ländern mit fairen Löhnen, guten Arbeitsbedingungen, Schulprojekten usw. dabei unterstützen, Dinge aus ihrer Kultur zu fertigen und dann in reichen Ländern zu verkaufen.
Es gibt Stimmen aus diesen Kulturen, die es gut finden, wenn etwas bekannter wird, sich gar auf der ganzen Welt verbreitet, weil sie stolz darauf sind und manches geht halt nur über "Kommerz".
Bei ganz vielen Dingen liegen Irrtümer vor, welcher Kultur sie nun wirklich entspringen, manchmal ist es nicht mehr zu eruieren.
Wie lange darf etwas in einer Kultur beheimatet sein, damit es als "zur Kultur gehörig" gilt?

Wie soll es also konkret laufen?
Was soll man tun?
Wer genau hat hier "Deutungshoheit"?

Indem ich bei der Wahrheit bleibe, respektvoll mit Kulturen umgehe und das auch benenne kann. So einfach ist das.

Beispiel:
Hans Wurst hält sich jetzt für einen großen Schamanen, weil er sich in einem teuren Wochenendseminar die Seele auf Yage rausgekotzt hat. Trägt jetzt ein Toli um den Hals, Federn von geschützten Tieren im Haar (egal wo sie herkommen, Hauptsache Adler) ne Rahmentrommel in der einen Hand und White Sage in der anderen, und sucht für dich dein Krafttier oder Seelenanteil, je nachdem wie viel man halt zahlt. Auf jeden Fall bekommt man Heilung...


Das ist kulturelle Aneignung.
 
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Indem ich bei der Wahrheit bleibe, respektvoll mit Kulturen umgehe und das auch benenne kann. So einfach ist das.

Beispiel:
Hans Wurst hält sich jetzt für einen großen Schamanen, weil er sich in einem teuren Wochenendseminar die Seele auf Yage rausgekotzt hat. Trägt jetzt ein Toli um den Hals, Federn von geschützten Tieren im Haar (egal wo sie herkommen, Hauptsache Adler) ne Rahmentrommel in der einen Hand und White Sage in der anderen, und sucht für dich dein Krafttier oder Seelenanteil, je nachdem wie viel man halt zahlt. Auf jeden Fall bekommt man Heilung...


Das ist kulturelle Aneignung.
Klang sehr lustig obwohl es nicht weit hergeholt ist.
Ist schon klar was du meinst. Vieles geht mir auch gegen den Strich. Aber die Grenze macht mir Sorgen.
 
Gerade das Beispiel mit den Dreads ist ja so hanebüchen - es ist belegt, dass es sie überall auf der Welt und zu allen Zeiten und aus unterschiedlichen Gründen gab, - mit welchem Recht kommt nun eine Kultur daher und nutzt sie jetzt für ihr Zwecke?

Mir ist wichtig, was wirklich echte Fakten sind (kennst mich ja) und eben nicht "gefühlte Wahrheiten".

Und da wird im Augenblick viel unreflektiert nachgeplappert und irrational "nachgefühlt" (das aktuelle Beispiel mit der Band, wegen deren Erscheinungsbild ein Konzert abgebrochen wurde).

Deshalb halte ich es für schwierig, mit Menschen zu sprechen, die es auch nicht so genau wissen, was soll das bringen?

Also müssen die Wissenschaftler (Historiker, Experten für verschiedene Kulturen usw.) ran - wenn die miteinander über ihre Forschungen sprechen dürfte deutlich mehr dabei herauskommen.

Gesichert ist, dass es "kulturelle Aneignung" gibt, seitdem es Menschen gibt und diese untereinander begegnen.
Ja gut die Band hat doch Reggae gemacht? Da weiß man doch wie es gemeint ist, bzw wo es herkommt. Na toll finde ich das auch nicht, das man da einfach das Konzert abbricht... Hätte man anders regeln können.

Vermischungen gibt es sogar sehr häufig. Hoodoo ( nicht Voodoo) z.b. das hat sogar europäische Einflüsse. Aber da wurde es auch angewandt, gelebt und nicht nur zum Geld verdienen...
 
Indem ich bei der Wahrheit bleibe, respektvoll mit Kulturen umgehe und das auch benenne kann. So einfach ist das.

Beispiel:
Hans Wurst hält sich jetzt für einen großen Schamanen, weil er sich in einem teuren Wochenendseminar die Seele auf Yage rausgekotzt hat. Trägt jetzt ein Toli um den Hals, Federn von geschützten Tieren im Haar (egal wo sie herkommen, Hauptsache Adler) ne Rahmentrommel in der einen Hand und White Sage in der anderen, und sucht für dich dein Krafttier oder Seelenanteil, je nachdem wie viel man halt zahlt. Auf jeden Fall bekommt man Heilung...


Das ist kulturelle Aneignung.
Ok, es gibt auch sehr eindeutige Sachen, da hast du Recht.

Ich habe mal versucht, überhaupt einen Überblick über Schamanismus zu bekommen - es ist so komplex und so vielfältig und stammt ebenfalls aus diversen Kulturen, dass da ein Wochenende wahrlich nicht reicht, vermutlich auch kein Jahr intensiver Beschäftigung.

Und dann die Einflüsse des New Age, die alles total lächerlich machen und vom Wesentlichen ablenken - das meine ich ja, Pseudowissen/ Halbwissen ist immer eine Katastrophe, deshalb habe ich bei diesem Thema Esoterik komplett ausgeklammert.
 
Der Artikel im Standard ist auch ganz gut:

Konkret zu der Band und den Dreadlocks...


Ich hatte eigentlich keine Lust mehr, an der Diskussion der privilegierten Empörungskultur teilzunehmen, die gerade in der Presse stattfindet. Denn wie gesagt, das bringt ( mir) nichts.

Dennoch sieht man leider, es haben wirklich nicht viele Interesse an den Thema (Empörung ist halt geiler. Vor allem wenn man seine eigenen Probleme damit kompensieren kann),

In deinen "Artikel" @Loop , sind schon dermaßen peinliche Fehler, das man das erst gar nicht weiterlesen mag. "afrojamaikanischen Rastas" steht da .🥳. was sind denn Rastas und was sind Dreads? Da gibt es sehr wohl Unterschiede und zwar sehr wichtige. Es juckt nur nicht. Weil es für sehr viele Menschen das gleiche ist, aber eben nicht für eine Minderheit. Für eine Gruppe von Menschen, für die Dreadlocks ihren Weg aus der Sklaverei beschreibt. Für die Dreads, "Furcht vor Gott" bedeutet... ( Ja ich weiß auch um die Problematik des Rastafarianismus, deshalb bin ich so oder so ambivalent. Aber darum geht es glaube ich gar nicht)

Das ist leider kein Lifestyle mehr.🤷


Der Veranstalter hat das Konzert nach Rücksprache mit der Band abgebrochen. Und auch ein Statement dazu veröffentlicht. Hat wenigstens DAS jemand gelesen? Ich glaube nicht .

Da steht nämlich, Zitat:

..."All Jenen, die jetzt nach Bevormundung schreien, von Cancel Culture und von einer Diktatur der superwoken Minderheit über eine Mehrheit reden, möchten wir entgegnen: Eine Gesellschaft, die keine Rücksicht nimmt auf die Stimmen von Minderheiten, eine Gesellschaft, in der das Unwohlsein von Menschen nicht wahrgenommen wird und eine Gesellschaft, in welcher die Lautesten diejenigen sind, die am meisten gehört werden, ist zum Scheitern verurteilt.
Wir gehen nicht unter in den Niederlagen, sondern in den Auseinandersetzungen, die wir nicht führen..." ..

Quelle:
https://brasserie-lorraine.ch/

Das sollte man sich vielleicht einmal in Ruhe durchlesen.
 
Ich kriege es irgendwie nicht auf die Kette - wo fängt es an, wo hört es auf?

Beispiel Kunst: gerade sie lebt doch von Adaption! Ich will unbefangen sein und bleiben und mich bedienen können im Kontext von Kreativität - da ist doch immer kulturelles "Material", was ich vorfinde.

Wenn, wie hier schon erwähnt, ein Weißer Dreadlocks trägt oder indische Männer und Kinder in den 1920er-Jahren, dann vielleicht nicht zwingend als Zeichen gegen die Unterdrückung schwarzer Menschen, aber vielleicht als Abgrenzung zu weißen Schönheitsidealen? Who cares...

Ich fände es schade, wenn ich nicht gegen Ausbeutung und Unterdrückung durch Kolonialismus und Kapitalismus sein darf, weil ich die "falsche" Frisur habe - ich hoffe, man versteht mich 🌈 ❤️
 
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