Joey
Sehr aktives Mitglied
Bitte nicht schon wieder Mai. Da lieber einen Wissenschaftler vom Fach (Biologen/Virologen - oder, falls es Dir um die Gesellschaft geht, Soziologen/Pädagogen/Sozialpsychologen oder meinetwegen auch Philosophen).
Was hast Du gegen Mai? Sie sagt nichts falsches, belegt ihre Aussagen mit Fachquellen etc.
Wenn Dir Virologen lieber sind... wie wäre es mit Herrn Drosten, der kürzlich gesagt hat, dass Deutschland auf eine Katastrophe mit mehr als 100.000 neuen Covid19-Toten zusteuert, wenn die Impfquote nicht schleunigst erhöht wird? Oder das RKI - ein ganzes Team von Wissenschaftlern des Faches - welches schon im Juli diese Situation projiziert hat, wenn eben die Impfquote so klein bleibt?
Und das bleibt auch noch weiter sinnvoll, auch, wenn die vierte Welle mittlerweile einige Rekorde in Deutschland bricht. Zum einen kann man sie damit vielleicht doch noch flacher machen als sie ohne weitere Impfung wäre, und desweiteren mildert man damit die kommenden Wellen auch noch mit ab.
Die Sachlage ist damit aus biologischer und epidemiologischer Sicht klar: Wir brauchen eine weit höhere Durchimpfungsquote, oder es wird viele Opfer geben - sei es Tote oder Insolvente (durch Dauer-Lockdown).
Aus pädagogischer Sicht kann ich gern einen Vorschlag machen: Auf Solidarität und Zusammenhalt setzen, wärs gewesen, jedenfalls in AT, wie beim 1. Lockdown. Das triggert uns Österreicher, darauf steigen wir ein, auch wenns vielleicht ein bissl Propaganda-like für Außenstehende rübergekommen war, man hat damit viele ins Boot geholt. --
Alleine in diesem Thread erkennt man, wie wenig erfolgreich das gewesen wäre. Wer auch immer damit kam, dass AHA-Regeln, MNS, Durchimpfung etc. auch der Solidarität dienen, wurde entgegnet, dass da doch nur Egoismus hinter steckt etc. Und, da Österreich auch nicht eine so tolle Impfquote hat, scheint es dafür auch nicht gereicht zu haben.
Ehrlichkeit wäre auch schön gewesen, das vermeidet Enttäuschungen und damit (kindliche) Trotzreaktionen. Stichwort Figl mit seiner Weihnachtsrede (Google spuckts aus).
Die Wissenschaftler - Drosten, Ciesek, etc. - sind und waren immer ehrlich. Und Herr Lauterbach als Politiker und vom Fach hatte mit seinen Ausssgen über das Infektionsgeschehen auch sehr oft Recht behalten.
Und generell ist es ein bissi kontraproduktiv, in einer extrem aufgeheizten Stimmung dann noch Triggerworte fallen zu lassen und diese auch noch (vorgeblich) ernst zu meinen. Ja, vom Verfassungsschutz beobachtete Gruppen, die denken jetzt natürlich: "Boah, ich muss viell. in ne Zwangsisolation? Na dann bin ich ab jetzt artig und mache alles, was die lieben da oben von mir möchten." - Ja, so kann man jeden Radikalen entradikalisieren, so kann man jede Propagande entkräftigen und so kann man für Frieden sorgen.
Die vom Verfassungsschutz beobachteten Leute wird man sehr wahrscheinlich so oder so nicht erreichen können. Und die anderen zögernden oder unentschlossenen Menschen wird man nicht dadurch erreichen, indem man die Radikalen metaphorisch pampert.
Es tut mir leid, mehr als Sarkasmus fällt mir in diesem Thread allmählich nicht mehr ein.
Nicht? Und da erwartest Du von Leuten hier im Thread, nicht mit Sarkasmus o.ä. zu kommen? Versuch es doch mal, wie Du es hier gerade vorschlagst.
Es geht mir ja nicht mal so sehr ums WAS, sondern ums WIE. -- Strafen erzielen übrigens nie so große Erfolge wie positive Anreize. Die Bratwurst ist halt bei so einem ernsten Thema zu wenig, bei einem kollektiven Trauma wäre eine psychologisch geschultere Führung gefragt gewesen, tiefergehende positive Anreize, evtl. irgendein positives Belohnungssystem, denn da ist unser Lerngedächtnis mitunter relativ simpel gestrickt.
Schön. Mach mal vor.
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