Ich empfand es in den Gesprächen keineswegs als pubatären Trotz, sondern eher als Verlust des Vertrauens in die Impfpolitik.
Ganz oft beginnt der Satz mit den Worten: "Hätte ich das gewusst", oder "hätte ich bloß nicht vertraut".
Ich sage ja nicht das es richtig ist, auf die 2. Impfung zu verzichten (mit gehangen, mit gefangen), aber viele Leute haben halt die Schnauze voll, was ich nachvollziehen kann, bei den Geschichten, die ich zum Teil höre.
Ich glaub, was manche daran so ärgert, ist, dass Dinge versprochen werden, die dann eben nicht gehalten werden. Wenn selbst in Beipackzetteln steht "weitere klinische Studien für dies und jenes erforderlich" und dann manche Leute so tun, als ob sie eben wüssten wie sehr Impfung XY definitiv schützt und wie Prognosen definitiv aussehen, ohne eine gewisse Unsicherheit zuzugeben (wäre ja verständlich), das ist glaub ich das Fiese daran.
Mein Partner hat sich auch mit J&J impfen lassen, weil er Impfungen grundsätzlich nicht gut verträgt und quasi lieber nur einmal leiden wollte als doppelt. Die Ärztin sagte ihm noch, das sei der beste Impfstoff von allen (ohne ein "vermutlich" oder "laut derzeitigem Stand"). Tja, und jetzt liest man plötzlich was ganz Anderes ...
Und genau das ist es, was mich auch bei den Behauptungen zu Impfnebenwirkungen ärgert - nach zig Wochen und nur weil Betroffene sich nicht für dumm verkaufen ließen, wurde nun eingeräumt, dass es tatsächlich zu Zyklusstörungen kommen kann. Bei Autoimmunerkrankungen wie zB eben Schuppenflechte, sind sich ja noch nicht mal PEI und STIKO einig. Was dann also irgendwelche Behauptungen ohne einen Vorbehalt sollen, weiß ich auch nicht und finde das sehr anmaßend, solange noch nichts gänzlich erforscht ist (und das ist es laut Hersteller eben noch nicht, so hilfreich und lebensrettend die Impfungen für einige sicher sein können).
Und unter anderem deshalb finde ichs ebenso anmaßend, von anderen einen Zwang zu einem Eingriff oder Nicht-Eingriff zu erwarten und denjenigen für das ein- oder das andere zu verurteilen.